Liebe Frau Katrin Simon,
Ich schreibe Ihnen, da ich gesehen habe, dass eine ähnliche Frage vor zwei Jahren schon ein Mal gestellt wurde. Jedoch ist nicht ersichtlich, was das Ergebnis Ihrer Beratung war.
Unsere Tochter ist seit gestern 7 Wochen alt. Seit einer Woche schreit sie plötzlich beim Stillen. Noch stille ich voll. Erst trinkt sie einige Schlücke und dann fängt sie ganz feste an zu schreien. Manchmal bekomme ich sie wieder beruhigt und sie trinkt dann zu Ende, meist hilft aber alles nichts und wir müssen das Trinken abbrechen. Auch meine Hebammen haben keinen richtigen Rat mehr. Die Nerven von mir und meinem Mann liegen auch schon sehr blank und ich bin stark erschöpft.
Wenn unsere Tochter hingelegt wird schläft sie seit drei Nächten extrem viel. Erste Nacht 5 Stunden am Stück, zweite Nacht 6,5 und diese Nacht 7 Stunden. Auch das ist mir etwas unheimlich. Wenn sie dann trinkt, ist alles gut. Kein Geschrei. Jedoch ist sie auch dann beim Trinken in einem gepuckten Zustand. Vielleicht hat es auch damit etwas zu tun!?
Wir wissen nicht, warum sie plötzlich solche Schwierigkeiten hat. Wir haben erst vermutet es liegt an einem Wachstumsschub. Aber der müsste ja auch überstanden sein.
Gestern Abend hat sie von meinem Mann eine Flasche bekommen mit Pre Nahrung, damit ich mal früh schlafen gehen kann. Und bei der Flasche hat sie auch so einen Zappes gemacht.
Wenn jemand einen zusätzlichen Tipp hat, würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank.
Sabrina
von
Sabrina_L
am 09.07.2013, 05:34
Antwort auf:
Baby 7 Wochen alt schreit plötzlich beim Stillen
Liebe Sabrina,
wenn die Situation sich so zeigt, wie Sie beschreiben, dann heisst es: verändern, was geht und alle möglichen Größen, die Unwohlsein auslösen können zu klären. Hierzu ist zunächst abzuklären, ob eine organische Ursache vorliegt, die das Trinken beeinträchtigt. Es sollten Blockaden im Seklettsystem/ Muskulatur abgeklärt werden ( u.U. durch einen Osteopathen). Schauen, ob der Darm ordnungsgemäß liegt und transportiert. Die Mundhöhle inspizieren, ob u.U. ein Soor, Schleimhautdefekte o.a. vorliegen.
Das Gewicht muss angeschaut werden und die Beschaffenheit des Stuhlgangs; evt. auch eine Labordiagnostik.
Manchmal hilft eine Blutentnahme ( in wirklichen Verdachtsfällen), um zu schauen, ob hier ein Hinweis zu finden ist.
Desweiteren folgende Vorschläge:
-stillen, wenn Ihr Sohn noch nicht allzu hungrig ist ( Ruhiges Handling)
- das Pucken weglassen und den kleinen fest halten
- die Brust vor dem ersten Anlegen massieren ( Ausstreichen, Brustwarzen etwas drehen, um den Milchfluss zu fördern). So fällt das Ansaugen leichter. Manche Kinder sind total frustriert, wenn es nicht sofort losgeht!!!
- prüfen Sie Ihre Nahrungsaufnahme. Gibt es Lebensmittel, die Sie gerne essen z.B. Knoblauch, die die Milch auch im Geschmack beenträchtigen?!
- versuchen Sie durch Hilfestelltung z.B. einer schönen Musik, Ihre Gedanken vom Stillmoment abzulenken und Ihre Sorge und den Stress abzumildern. Kinder spüren in jeder Faser Ihrer Mama, in welchem Gefühlsmoment sie stecken.
- bitte laden Sie noch eine andere Hebamme/ Stillberaterin o.a. ein, die Ihnen ergänzen eine andere Stillhaltung zeigt. Möglichst zu einem Zeitpunkt, wann Ihr Baby regulär trinkt und damit die Stillsituation authentisch ist!
-Probieren Sie allein, ob Ihr Kind mit den Füßen nach hinten gestreckt und damit auch recht eng am Körper fixiert, ruhiger trinkt bzw. einfach mehr Milch gewinnt.
Bitte nicht aufgeben!!!
Schauen Sie noch einmal vorbei!!
Viele Grüße von Katrin
P.S. Trinken SIe ausreichend und aktuell noch 1-2 Tassen Stilltee am Tag.
von
Katrin Simon
am 12.07.2013