Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Antibiotika

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Antibiotika

Mitglied inaktiv

Liebe Katrin, Deine Ratschläge haben meine Tochter und mich immer gut begleitet und so wende ich mich mit diesem Problem erneut an Dich. Meine Tochter, nunmehr fast 10 Monate bekam vergangenen Freitag Abend hohes Fieber (39,4 Grad), Samstag im laufe des Tages stieg das Fieber von 38,25 (nach Paracetamolzäpfchen) wieder auf 39,2 Grad. In diesem Zeitraum konnte ich außer Fieber und rote Punkte am Po noch vermehrtes sabbern und Appetitlosigkeit auf warme Speisen feststellen (letzteres vielleicht auch aufgrund der Hitze). Nun wollte ich doch abklären lassen was mit ihr nicht stimmt und so ist ihr Vater mit ihr Samstagabend zum Kindernotäztlichen Dienst gefahren. Der Arzt dort stellte nach einem Blick in ihren Rachen das sog. Hand Fuß und Mund Exanthem fest und verschrieb ihr Nurofen Fiebersaft und eine Zinksalbe für ihren Po. Am Montag bekam sie sowohl an den Armen als auch an den Beinen einen roten Ausschlag, nicht jedoch im Gesicht oder am Körper. Die Punkte am Po verschwanden. Seit Montag ist sie auch Fieberfrei. Nun heute sind wir zur Kontrolle zu ihrer Kinderärztin, welche plötzlich vom Drei Tage Fieber sprach und mit keinem Wort mehr das Exanthem erwähnte. Nun hat meine Tochter seit Montag kein Fieber mehr, ist fit und gut drauf, hat allerdings einen leicht geröteten Hals, mehr aber nicht. Auf Grund dessen hat sie Charlotte jetzt ein Antibiotikum verschrieben (InfectoOpticef). So nun meine Frage. Warum soll mein Kind jetzt ein Antibiotikum einnehmen, ist das wirklich notwendig? Kann ich nicht den geröteten Hals auf natürliche Art und Weise heilen? Hast Du einen Tip für mich, was ich anderweitig verwenden kann? Und abschließend, woran war/ist meine Tochter nun erkrankt? Ich möchte sie bei diesen Temperaturen ungern noch zu einem dritten Arzt schleppen. Sorry für die Überlänge, hab versucht den Sachverhalt so kurz wie möglich darzustellen. Vielen Dank Gruß Nadja


Katrin Simon

Katrin Simon

Liebe Nadja, wie Du ja weißt, kann ich aus der Entfernung nur ahnen und nicht genau beurteilen. Aber- die Hand- Mund- Fuß Krankheit ist eine virale Erankung, die man mit Antibiotika NICHT behandeln kann und die man generell nicht behandelt, ausser mit Geduld. Es bilden sich bei dieser Erkrankung eher kleine Bläschen, als ein hautebenes Exanthem. Die Bläschen trocknen dann ein. Bei einem Drei-Tage- Fieber ist ebenfalls ein Virus der Verursacher und das Exanthem tritt erst NACH abklingen des Fiebers auf. Auch wird hier, ausser fiebersenkende Maßnahmen, nichts weiter unternommen. Da das Immunsystem allerdings geschwächt ist, weil es sich eben gerade aktiv mit einem Virus abmühen muss, kann schnell ein bakterieller Infekt hinzukommen. Ist die Halsrötung also nachgewiesenermaßen bakteriell indiziert, dann ist eine Antibiotikabehandlung sinnvoll bzw. wenn das Fieber nicht verschwindet bzw. immer wieder aufblüht. Ist Dein Kind aber ansonsten quasi gesund und hat ggf. nur leichte Schluckbeschwerden, dann würde ich zu diesem Zeitpunkt auf ein Antibiotikum verzichten. Welche Erkrankung Dein Kind letztendlich hatte oder ob die Hitze und ein Hitzepickelchenexanthem o.ä. oder eine "Mischung" aus allem der Grund für das schlechte Allgemeinbefinden war, weiß ich leider nicht. Gegen die Halsschmerzen kannst Du toll einen Zitronenwickel machen. Einfach Zitronenscheiben schneiden und dachziegelartig auf ein längs zusammengefaltetes dünnes Tuch z.B. Stofftaschentuch legen. Die Zitrone muss mit einer Stoffbahn dünn abgeckt sein, ansonsten kann die Haut gereizt werden. Dann den Saft etwas herausdrücken und als eine "Halskrause" um den Hals legen, mit einem dünnen Seidenschal fixieren. Zitrone hat eine entzündungshemmende Wirkung. Du kannst vorerst auch auf warme Speisen verzichten. Biete viel Obst an und stille ausreichend dazu bzw. gib bei Nahrungsverweigerung ruhig eine Milchflasche mehr, statt des Breies. Eine homoöpathische Beratung sollte ein Kinderarzt vor Ort vornehmen, da sich Halsschmerzen sehr stark differenzieren können und die entsprechenden Mittel abgestimmt werden müssen. Sollte sich der Zustand nach drei Tagen nicht gebessert haben bzw. der Allgemeinzustand verschlechtert sich, dann muss auch nachgeschaut werden, ob u.U. auch eine Beteiligung des Mittelohres vorliegt- dann sind Antibiotika ein Muß! Gute Besserung wünscht Euch Katrin


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