Kleinstadtleben97
Hallo, mein Sohn ist jetzt zehn Wochen alt. Leider hatten wir , kein erstes Anlegen und sofortige Verlegung auf die Kinderstation wegen niedrigem Blutzucker. Anschließend dann noch eine Neugeborenen-Infektion. So waren wir insgesamt zwei Wochen auf der Kinderstation. Das Stillen läuft weiterhin sehr holprig. Ich hatte auch schon zwei Termine bei einer Stillberaterin. Jetzt hangeln wir uns mit langen Stillmahlzeiten, abpumpen und zwei Flaschenfütterungen mit Muttermilch und Pre Nahrung durch die Tage. Leider hat er aktuell seit circa 2-3 Wochen starke Säuglingskoliken. Ich gebe Lefax, Humana colimil, bei Bedarf Kümmelzäpfchen, Bauchmassage mit Kümmelöl, Körnerkissen. Dies hilft mal mehr und mal weniger. Trotzdem schreit er seit zwei Wochen sehr viel und hat circa zweimal am Tag regelrechte Schreiattacken, die meist 20-30 Minuten anhalten. Nach dem Abführen ist es dann meist besser. Leider benutzen wir deshalb den Schnuller sehr häufig, obwohl wir laut Stillberatung diesen komplett meiden müssten. Das setzt mich alles sehr unter Druck. Auch weil wir es einfach nicht hinbekommen. Wir waren jetzt einmal bei der Rückbildungsgymnastik (mit Baby) und einmal bei der Babymassage. Bei der Babymassage hatte er auch kurz nach der Massage einen Schreianfall, was die anderen Mütter und Babys sehr gestört hat. Ich überlege, ob es nicht besser wäre, Massagekurs und Rückbildung zu canceln. Mein Mann ist aktuell sehr häufig auf Geschäftsreise und generell beruflich sehr eingespannt. Familien und Freundeskreis gehen alle Vollzeit arbeiten, so dass ich da wenig Hilfe in Anspruch nehmen kann. Fraglich wäre auch, ob mir das überhaupt was bringen würde. Vielleicht haben Sie noch ein paar Tipps für mich? Ist es sinnvoll, alles zu canceln oder verschärft das die Situation weiter?
Liebe Kleinstadtleben Sie und Ihr Baby, Sie als kleine Familie, hatten einen anderen Start, als den, den man sich wünscht. Das fehlende/ unterbrochene Bonding, die akute Situation und die Trennung von Ihrem Kind, als auch das medizinische Umfeld, das, trotz aller Bemühungen der Akteure, Unwohlsein und Sorge mit sich bringt... All das, was Sie selbst als Erwachsene als neues und möglicherweise irritierendes Umfeld erlebt haben, hat Ihr Baby ebenso empfunden. Zudem hat Ihr kleiner Sohn auch Untersuchungen erlebt, die ein Neugeborenes i.d.R. nicht erfährt. D.h., es sind viele Reize gesetzt worden, die Ihr Sohn ungefiltert erlebt hat. Das Stillen ist eine natürliche, aber auch sehr sensible Situation und durchaus sehr "störanfällig". D.h., eine stillende Frau steht unter einem besonderen Schutz. Grundsätzlich sollte es heißen, dass alles, was möglich ist, zu tun, um Ihnen und Ihrem Baby eine gute und sicherer Stillbeziehung zu ermöglichen. Und Sie tun ALLES! Ich denke ganz sicher, dass Sie über die stillunterstützenden Möglichkeiten sehr viel wissen und es gut einschätzen können. Ich lese aus Ihren Zeilen, dass Sie Ihren Sohn verstehen möchten, warum er weint und ihm und sich selbst helfen möchten, diese Anspannung aufzulösen. Aus Ihrem Bericht habe ich die Vermutung, dass Ihr Sohn seine Erlebnisse seiner Geburt und der Situation danach "erzählt"- zum einen. Zum anderen können durch die Behandlung und "Lagerung" in der Klinik ( oft unphysiologisch durch die Therapie) sich ggf Blockaden entwickelt haben, die schmerzen und möglicherweise auch in der Stillposition. Vielleicht auch bereits schon durch den Geburtsvorgang entstanden. Daher habe ich einige Ideen, die zunächst weniger mit einer "Stilltechnik" zu tun haben, als mit einer ursächlichen Begleitung für mögliche emotionale und auch körperliche Einflüsse, die das Stillen grundsätzlich erschweren könnten. Folgende Ideen möchte ich Ihnen mitgeben: * Babyheilbad/ Bondingbad von Brigitte Meissner Diese Methode schauen Sie bitte im Netz nach. Dieses Bad kann Ihnen beiden helfen, das Bonding in einer sicheren und stabilen Umgebung ( bei Ihnen daheim) nachzuholen. Es kann Ihnen den Raum geben, sich zu öffnen. All das, was Sie sich mit Ihrem Baby zusammen für die Geburt gewünscht haben, erzählen Sie ihm. Ihr Baby wird auf seine Art antworten. Stillen Sie Ihr Baby dann- genießen Sie den Moment des neuen Anfangs miteinander.... * Osteopathie Bitte suchen Sie für Ihr Baby und sich! eine geeignete Therpeutin auf. Sie darf Sie und Ihr Baby untersuchen und schauen, ob es möglicherweise Blockaden gibt, die sich lösen lassen können, um entspannt und gut in die Stillposition zu kommen und die Zwischenzeiten ohne Probleme für eine gute Erholung zu finden. * Verdauungsunterstützung Bieten Sie Ihrem Baby Bigaiatropfen an. Diese helfen, um die Darmflora zu harmonisieren und den Verdauungsprozess zu entspannen und damit einhergehende Belastungen zu reduzieren oder sogar aufzulösen * Babytrage Tragen SIe Ihr Baby nach Möglichkeit, so oft es geht. Der Körperkontakt unterstützt das normale Nähebedürfnis Ihres Babys und Ihres zu Ihrem Kind. Die Verdauung wird angeregt durch die aufrechtere Haltung. Ihr Baby kann sich durch Ihre Nähe ggf. einfacher regulieren, weil es Sie sicher um sich weiß. Es gibt viele sehr gute und handelbare Babytragen, die mitwachsend sind! Trageberaterinnen/ Stillberaterinnen haben diese auch als Leihmöglichkeiten zur Hand, um sie auszuprobieren. * Entlastung Vielleicht können Sie sich vorstellen, eine vertrauensvolle Person zu sich zu holen, die Sie bei der Betreuung Ihres Kindes hilft, damit SIE eine Pause finden können. Das kann natürlich einerseits eine Person aus dem familiären oder Freundesumfeld sein. Oder aber eine ehrenamtliche Person, die sich bereiterklärt, Sie aufzusuchen ( z.B. Leihgroßmutter). Ggf .auch eine engagierte Tagesoma- ggf. als Backgroundperson für die Rückbildung :). Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbände, Familienserviceeinrichtungen könnten gute Auskunftgeber für diese Anfrage sein. Zu Ihrer Frage, die Angebote von Massage und Rückbildung zu canceln: Bitte canceln Sie die Kurse nicht aus Rücksicht auf andere Mütter!!! Wenn Sie in sich fühlen, dass die Kurse grundsätzlich ein Stressor sind und Sie im Grunde keinen positiven Effekt für sich haben, dann ziehen Sie sich zurück. Bitte! haben Sie kein Versagensgefühl für sich. Sondern vertrauen Sie darauf, dass es JETZT etwas anderes gibt, was Ihnen und Ihrem Baby gut tut! Einen Rückbildungskurs möchte ich Ihnen gerne ans Herz legen. Ggf. können Sie einen online Kurs absolvieren und/oder später nochmals einen aufnehmen. Für Sie als Frau und Ihre Gesundheit ist eine gute Rückbildung langfristig sehr wichtig. Oder aber Sie sprechen mit der Gyn über die Situation und lassen sich einen Kurs als Einzeltherapie in einer Physiopraxis verordnen.... Babymassage können Sie ebenfalls sehr wohlig daheim durchführen. Dann, wann es passt. Es gibt Babys, die die Massage viel lieber abends, statt morgens mögen oder diese in Verbindung mit einem Bad mögen. Manche Babys mögen lieber eine Wärmehülle um sich herum, andere Babys quieken vor Freude, wenn sie nackig sind... VIelleicht ist eine ganz bedürfnisorientierte und auf Ihr Baby abgestimmte Massage für Sie zunächst viel viel ruhiger und hat für Sie beide einen wunderbaren Mehrwert. Und möglicherweise können Sie im entspannten Zustand Ihres Babys, den Zeitpunkt übernehmen und sich mit ihm gemütlich daheim eine Pause gönnen... Die Angebotsvielfalt für die junge Familie ist sehr sehr groß! Das Baby braucht i.d.R am wenigsten von alldem :). Es ist für die Mütter und Väter schön, sich auszutauschen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nach dem Ausprobieren, der von mir oben genannten Ideen, sich möglicherweise eine andere Ausgangslage für einige Aktivitäten zeigt. Wenn Sie Lust haben, schauen Sie in die Montessori oder Waldorfpädagogik für die Kleinsten :). Ruhe, Achtsamkeit, Klarheit... sind Impulse, die für jedes Baby in seinen Anfängen eine gute Orientierung anbieten. Gerade für sensible Kinder :). So, jetzt haben Sie einige Idee durch mich erhalten. Schauen Sie, wie sie sich anfühlen und ob Sie Fragen haben ?! Ich bin gerne für Sie da! Liebe Grüße von Katrin
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