KJ
Sehr geehrte Frau Weidenhausen, ich habe eine Frage, die meinen drei jährigen Sohn betrifft, es geht aber um ein Ereignis, als er noch ein Baby war. Mein Kind hat starke Trennungsängste. Es begann bereits mit sehr frühem Fremdeln (mit ca 8 Wochen), welches sehr ausgeprägt war. Und auch nun, mit 3,5 Jahren hat er noch immer sehr starke Probleme ohne mich oder meinen Mann zu sein. Dies macht sich zum Beispiel im Kindergarten durch sehr schwere Trennungen in der Früh bemerkbar. Wir können uns nicht erklären, woher diese starke Angst kommen könnte. Er ist sehr geborgen aufgewachsen, wir haben immer versucht ihm die Sicherheit zu geben, die er braucht. Dennoch hat er sehr große Ängste, dass wir ihn alleine lassen könnten. Denken Sie dass Osteopathie hier eventuell ein Behandlungsansatz sein könnte? Meine Schwangerschaft und Geburt waren ohne Komplikationen. Einen Tag nach der Geburt wurde bei ihm allerdings ein Verdacht auf einen Neugeboreneninfekt festgestellt und er wurde zunächst ohne mich im Krankenwagen in ein anderes Krankenhaus verlegt. Dort war er dann für einige Tage auf einer anderen Station wie ich untergebracht mit anderen Babys und vielen lauten Geräuschen. Über eine Rückmeldung von Ihnen freue ich mich sehr. Vielen Dank im Voraus.
Liebe Mama, vielen Dank, dass du deine Geschichte hier teilst. Ich kann gut verstehen, dass dich die starken Trennungsängste deines Sohnes belasten – vor allem, wenn sie schon seit der Babyzeit bestehen. Die frühe Trennung nach der Geburt und die Tage ohne dich im Krankenhaus können ein Baby tief prägen. Solche Erlebnisse hinterlassen manchmal Spuren im Nervensystem, auch wenn wir sie später nicht bewusst erinnern. Aus osteopathischer Sicht können Spannungen – besonders im Bereich der Schädelbasis und des Nervensystems – auch die emotionale Regulation beeinflussen. Eine sanfte Behandlung kann helfen, solche alten Spannungen zu lösen und deinem Kind mehr Ruhe und Sicherheit zu geben. Vielleicht findet ihr einen Osteopathen der auf dem Gebiet "Trauma Osteopathie" ausgebildet ist. Manchmal können auch sehr tief sitzende, unbewusste Ängste der Eltern eine Rolle spielen. Babys und Kleinkinder spüren solche Stimmungen feiner, als wir glauben – ohne dass jemand daran „Schuld“ hat. Allein schon das Bewusstwerden und liebevolle Begleiten kann viel verändern. Wenn die Ängste sehr stark bleiben, kann zusätzlich eine psychologische Beratung hilfreich sein. Oft bringt schon die Kombination aus osteopathischer Unterstützung und elterlicher Sicherheit spürbare Entlastung. Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen 🍀