Frage im Expertenforum Allergien, Asthma u. Atemwege an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Verhalten bei Nussallergien

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: Verhalten bei Nussallergien

Sonneimherzen85

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, Bei unserer Tochter (20 Monate alt) wurde eine Erdnussallergie, die eine schwere allergische Reaktion auslösen kann, als gesichert diagnostiziert. Eine Haselnussallergie konnte klinisch nicht als gesichert bestätigt werden. Jedoch lösten beide Nussarten Symptome in verschiedenen Schweren aus. Eine allergische Reaktion erforderte einen Notarzteinsatz. Als Medikamente haben wir Fenistil und Kortison als Saft erhalten. Ein weiterer Termin zur Abklärung und Weiterbehandlung findet bald statt. Auf Anraten der Kinderärztin meiden wir jegliche Lebensmittel, welche Nüsse oder Spuren von Nüssen enthalten können. Das Kind wird noch immer viel gestillt, sodass ich auch in der mütterlichen Ernährung auf derartige Speisen verzichte. Ist es wirklich nötig, auch auf Mandeln, Kokosnuss, Cashewnuss etc. zu verzichten, obwohl diese bis dato gut vertragen wurden? Eine weitere Frage, betrifft unseren Garten. Das Grundstück wird mit meinen Schwiegereltern geteilt, sie haben Vogelfutter, welches Nüsse enthält, an den Bäumen, einen Walnussbaum und Haselnüsse. Ist es überzogen diese bestenfalls aus dem Garten zu entfernen, weil allergische Reaktionen entstehen können? Ich bin, insbesondere nach dem Notarzteinsatz, sehr besorgt und möchte jegliche Potentielle Gefahren abwehren. Vielen Dank für Ihre fachliche Einschätzung und Ihre hilfreiche Arbeit hier im Forum.


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Mit Baumnuss- und Erdnussallergien ist wirklich nicht zu spaßen. Ein erfahrener Kinderallergologe sollte Sie daher beraten. Sicher bestätigte Auslöser sind für mindestens 2 Jahre konsequent zu meiden, auch die erwähnten fraglichen würde ich sicherheitshalber meiden, sind es doch keine wichtigen Grundnahrungsmittel. Statt Fenistil rate ich zu den besser verträglichen Cetirizintropfen. Auch sollten Sie besprechen, ob eine Notfallspritze zur i.m. Injektion (Adrenalin Autoinjektor 150 mg) zu Haus und in der Kita vorgehalten werden muss. Die Probleme sind anspruchsvoll, ausgewiesene Experten können Ihnen aber helfen. Gruß, Ulrich Wahn


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