Frage im Expertenforum Allergien, Asthma u. Atemwege an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Asbest

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

zur Vita

Frage: Asbest

Sonja96

Beitrag melden

Guten Tag Ich mache mir grosse Sorgen um meine Tochter (3). Sie hält sich sehr oft bei meinen Eltern auf. Meine Eltern wohnen in einem älteren Haus mit einem Asbestdach. In den letzten 2 Wochen hat es 2x sehr stark gehagelt. Beides Mal fielen uns danach jeweils viele kleine Stückchen auf der Terasse auf, welche eine bräunliche/gräuliche Farbe aufwiesen und sehr brüchig waren/schnell kaputt gingen, wenn man sie anfasste. Da meine Eltern auch einen grossen Baum neben dem Haus stehen haben, dachten wir dass die kleinen Stücken von der Baumrinde stammen. Daher haben wir die Stückchen nicht gross beachtet. Meine Tochter hat danach oft noch auf der Terasse gespielt, sich auch auf den Boden gesetzt etc. Nach ein paar Tagen hat meine Mutter, die Stückchen zusammengewischt und im Hauskericht entsorgt. Meine Tochter war dabei. Der Besen wurde danachnoch im Haus zum Wischen benutzt. Gestern haben wir noch einige übriggebliebene Teilchen entdecken und diese genauer betrachtet. Dabei fiel uns auf, dass die Stückchen nicht vom Baum stammen, sondern dass das Dach durch den Hagel beschädigt worden sein muss und es demnach Stückchen vom Dach sind. Mein Vater schaute auf dem Dach nach und bestätigte leider, dass das Dach an vielen Stellen beschädift ist. Ich habe grosse Sorge um meine Tochter. Sie hat sich lange auf der Terasse aufgehalten, als die Stückchen noch am Boden lagen und war beim Aufwischen dabei. Ausserdem mache ich mir auch Sorgen, ob wir uns noch unbeschwert im Haus meiner Eltern aufhalten können. Habe Angst, dass der Asbest durch den Besen überall  im Haus verteilt wurde. Ausserdem sind wir und meine Tochter auch oft Barfuss über die Terasse gelaufen und dann direkt ins Haus. Wir haben die Böden des Hauses zwar feucht gewischt. Aber ich weiss nicht, ob das ausreicht.  Wie schätzen Sie die Situation ein?


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Beitrag melden

Nach Ihrer Schilderung besteht kein wirklicher Anlass zur Sorge: Die chronische, über Jahre (!)  anhaltende Einatmung von Asbest-Fasern, wie sie früher bei Arbeitern mit Asbest-Kontakt untersucht wurde, kann zu bösartigen Tumoren führen, wenn der Schutz vor Einatmung vernachlässigt wird. Selbst, wenn bei Ihnen unvertretbar hohe Asbestkonzentrationen vorliegen sollten, was ich für schwer vorstellbar halte, was aber von den Behörden untersucht werden kann, sollte die akute Einatmung von Fasern durch die Tochter zu keinerlei erhöhtem Gesundheits-Risiko führen. Gruß, Ulrich Wahn


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.