Frage im Expertenforum Allergien, Asthma u. Atemwege an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Sensibilisierung Nüsse (noch) ohne Symptome

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Frage: Sensibilisierung Nüsse (noch) ohne Symptome

Dora_

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Guten Morgen, bei unserer Tochter (5,5 Jahre) ergab der Bluttest neben der erwarteten Sensibilisierung gegen Hausstaubmilben und Bienen- und Wespengift überraschenderweise eine Sensibilisierung gegen verschiedene Lebensmittel, v.a. Nüsse. Bei einem Gesamt-IgE von 196 waren positiv: Haselnuss 5.56 (U/ml), Erdnuss 2.99, Mandel 2.58, Weizen 2.34, Sojabohne 1.70 und Kokosnuss 1.25. Zur Vorgeschichte: leichte Neurodermitis seit Säuglingsalter; als Baby Ausschlag nach Karottenkonsum, der nach einem Jahr Vermeidung nicht mehr auftrat; mit 2,5 Jahren einmal mit stark geschwollenem Gesicht aufgewacht, Ursache unklar; seit 3 Jahren Kinderlax-Einnahme (2 Btl. tgl.) aufgrund chronischer Verstopfung; seit Ende der letzten Erkältungssaison fällt Schnupfen + verstopfte Nase + Niesattacken immer am Morgen auf (Hausstaubmilbenallergie durch Prick-Test bestätigt); Kontaktallergie auf Nickel und Pflaster; starke Lokalreaktion nach erstem Bienenstich vor zwei Monaten. Ich bin nun sehr verunsichert wegen der Nüsse. Meine Tochter isst regelmäßig Nüsse, z.B. Erdnüsse mind. wöchentlich (pur, Butter, Flips), Haselnüsse gern gemahlen im Kuchen usw. Symptome sind uns nie aufgefallen. Unsere Kinderärztin rät zu Provokationstests; auf den Termin dafür werden wir, wie es aussieht, nur leider sehr lange warten müssen. Wie sollen wir uns bis dahin verhalten? Es erscheint logisch, Nüsse bis zum Provokationstest zu meiden. Aber erhöht das nicht andererseits die Wahrscheinlichkeit, eine echte Allergie zu entwickeln? Ihr Körper scheint ja aktuell an den Konsum gewöhnt zu sein. Geht diese Gewöhnung nicht verloren, wenn sie nun 4 oder 6 Monate lang keine Nüsse isst? Es wurden zudem nicht alle Nussarten getestet. Sollten wir die im Blut nicht getesteten Walnüsse und Pekannüsse auch meiden? Pekannüsse isst sie z.B. gern als Snack. Was ist mit Spuren von Nüssen in anderen Produkten? Mit einem Notfallset sind wir jetzt ausgestattet. (Pollen wurden übrigens nicht getestet, sie zeigt bislang keine Heuschnupfen-Symptome.) Zu welchem Vorgehen würden Sie uns raten? Ganz herzlichen Dank für Ihre fachliche Einschätzung!


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Die Sensibilisierungen sind eindeutig. Wenn Ihre Tochter aber erdnusshaltige Nashrungsmittel isst und offenbar verträgt, scheint es keine aktuelle diätpflichtige Allergie zu geben, gleiches gilt für Haselnüsse. Offen bleibt allein die Frage der Menge. Hierzu könnte eine titriert durchgeführte Provokation auch nach Monaten noch hilfreich sein. Ich würde das bisherige Nahrungsverhalten nicht ändern und das, was bisher vertragen wurde, weiter anbieten, um den Prozess der Toleranzentwicklung zu fördern. Nach dem bisherigen Verlauf scheint die Progniose eher gut zu sein. Gruß, Ulrich Wahn


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