Frage im Expertenforum Allergien, Asthma u. Atemwege an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Risikogruppe?

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: Risikogruppe?

Stepha_Nie

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Sehr geehrter Herr Professor Ich erlaube mir, Sie für eine (Zweit-)Beurteilung anzufragen und hoffe sehr, dass Sie mir weiterhelfen können. Meine Tochter ist 5-jährig und bekam mit 2 Jahren das erste Mal Bronchiolitis. Damals waren wir eine Nacht im Kinderspital. Sie erhielt Ventolin und Sauerstoff. Seither hat sie immer wieder Beschwerden, dies aber ausnahmslos nur nach viralen Infekten. Wir können eigentlich darauf gehen, dass bei stärkeren Erkältungen nach dem Abklingen solche Symptome auftreten - das ist dann jeweils Knistern, Pfeifen und Kurzatmigkeit. Dies behandeln wir in Absprache mit dem Kinderarzt jeweils mit Ventolin. Wenn keine Erkältungen oder Atemwegserkrankungen vorausgegangen sind, häufig in den Sommermonaten, ist unsere Tochter durchgehend beschwerdefrei. In den Wintermonaten müssen wir oft behandeln. Unser Kinderarzt hat Asthma Bronchiale diagnostiziert, viral ausgelöst. Im Zuge der Covid-19 Krankheit bin ich besorgt, ob meine Tochter gefährdet ist. Es ist zu lesen, dass eine gut eingestellte Asthmatherapie das Risiko nicht erhöhe. Ist unsere Tochter mit gelegentlicher Therapie gut eingestellt? Der Kinderarzt hat nun empfohlen, dass wir unsere Tochter aufgrund der Situation ab sofort vorsorglich mit Axotide 125 behandeln, ein Hub pro Tag, also damit beginnen. Dies vor allem auch im Hinblick darauf, dass wir wieder arbeiten gehen und die Schulen öffnen und unsere externe Kinderbetreuung wieder zu uns nach hause kommt. Irgendwie ist mir nicht ganz wohl dabei, da sie das Medikament noch nie hatte. Gerne frage ich Sie an, ob Sie auch so behandeln würden resp. wäre ich um eine Zweitmeinung sehr, sehr dankbar.


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Der Kinderarzt hat eine prinzipiell vertretbare Ermessens-Empfehlung ausgesprochen, die man für einige Monate nachvollziehen kann. Nach Ihrer Beschreibung müsste man das Asthma Ihrer Tochter. Als, leicht, intermittierend und infektassoziiert einordnen, ein Krankheitsbild mit guter Prognose, wenn keine Allergieneigung besteht. Die Leitlinien sind hierbei mit einer Cortison-Inhalations-Behandlung zurückhaltend. Dennoch verstehe ich Ihren Arzt in Corona-Zeiten, wenn er, Vielleicht für 3 Monate zur prophylaktischen Inhalation rät, kann doch jeder Virus, auch Covid, zu einer Beschwerdezunahme führen. Gruß, Ulrich Wahn


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