o.schmidt.45
Sehr geehrter Herr Wahn, wir wohnen seit 9 Jahren in einer Mietwohnung und haben nun den Teppichboden (Auslegeware, relativ dünn), im Kinderzimmer erneuert. Unter dem Teppich sind Bodenplatten, bei denen es sich m.E. um die berüchtigten Vinyl-Asbest-Platten handelt (habe ich leider erst jetzt durch Google-Recherche herausgefunden). Sie sind beige und mit schwarzem Kleber (offensichtlich Bitumen) verklebt. Einige Platten waren locker und/ oder gebrochen. Mein Mann hat den neuen Teppich einfach drüber verlegt. Nun bin ich in großer Sorge. Kann Asbest freigesetzt worden sein, welches meine Kinder in all den Jahren eingeatmet haben? Meine Kinder hüpfen und springen gerne Mal vom Hochbett, ich habe Angst, dass dadurch noch mehr Patten kaputtgegangen sind. Was sollte ich nun tun? Der neue Teppich ist bereits verlegt, mein Mann macht sich keine weiteren Gedanken. Die Kinder waren bei der Renovierung dabei und spielten teilweise auf den Platten. Ich bin in wirklicher großer Sorge. von o.schmidt.45 am 14.09.2022 * selbst eine Frage stellen Antwort auf: Asbest Die gefürchteten Asbest-Schäden treten eigentlich nur nach jahrelanger Exposition (z. B. bei der Arbeit), und dann dosisabhängig, auf. Bei Kindern haben wir da nicht wirklich Sorgen. Ob in Ihrem Fall weitere Maßnahmen erforderlich sind, kann nur ein Experte vor Ort (Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt) entscheiden. Gruß, Ulrich Wahn ——————————————————- …Vielen Dank für die Beantwortung meiner bereits gestellten Frage. Sagen Sie mir bitte noch, verstehe ich es richtig, dass kein Asbest unter dem Teppich(eher dünnere Auslegeware) durch die lockeren Platten und die mit Rissen über all die Jahre freigegeben wurde und auch jetzt nicht nach dem Teppichwechsel? Kann ich meine Kinder unbesorgt weiter im Kinderzimmer spielen und schlafen lassen? von o.schmidt.45 am 20.09.2022 * selbst eine Frage stellen Antwort auf: Nachtrag Asbest Ich bin hier wirklich kein Experte, glaube aber, dass das zuständige Gesundheitsamt (oder Gewerbeaufsichtsamt) in Ihrer Region Experten vorhält, die weiterhelfen können. Meine Meinung: Vermutlich sind Sorgen unbegründet. Gruß, Ulrich Wahn ————————————————— Sehr geehrter Herr Wahn, wir haben vor einigen Jahren einen gebrauchten hochwertigen Kleiderschrank aus Vollholz fürs Kinderzimmer gekauft. Kurze Zeit später bemerkte ich einen komischen Geruch im Kinderzimmer. In dem Raum befand sich vor Umgestaltung unser Schlafzimmer und war geruchlos. Anfangs konnte ich den Geruch nicht zuordnen, alle anderen konnten den Geruch nicht wahrnehmen. In letzter Zeit hat sich aber deutlich herauskristallisiert, dass der Geruch aus dem Kleiderschrank kommt, auch die Wäsche darin, nimmt den Geruch an, welche die länger liegt, umso mehr. Dies habe ich grade festgestellt, als ich den Schrank ausgemistet habe und die Kiste mit der Kleidung in einem anderen Raum stand. Der Geruch ist schwer zu beschreiben, nicht modrig, eher beißend. Nun habe ich beim Googeln einer Lösung gelesen, dass Gerüche aufgrund schlechter Luftzirkulation im Schrank entstehen können, der Schrank war immer rappelvoll und einige Kleidung ungenutzt. Der Schrank steht an einer Außenwand mit ein paar Zentimetern Abstand, ich habe mit einer Taschenlampe dahintergeleuchtet, die Wand scheint schimmelfrei zu sein, die Rückwand des Schranks kann ich leider nicht sehen, auch im Schrank oder an den Kleidungsstücken ist kein Schimmel oder anderweitig auffälliges zu sehen. Ich werde den Schrank die kommenden Tage weiter ausmisten und dann mit Desinfektionstüchern auswischen. Nun meine Frage: Kann der Geruch des Schranks über all die Jahre meinen Kindern geschadet haben, welcher auch in die Raumluft des Kinderzimmers überging und sie die Kleidung aus dem Schrank ja auch getragen haben. Vielen Dank im Voraus von o.schmidt.45 am 04.10.2022 * selbst eine Frage stellen Antwort auf: Geruch Ich gestehe, dass ich hier kein Experte bin. Natürlich sollte man ausschließen, dass irgendwo eine nennenswerte Schimmelbelastung besteht. Holzschutzmittel könnten theoretisch bedeutsam sein, nach so langer Zeit scheint mir dies wenig wahrscheinlich. Wenn Schimmelpilze endgültig ausgeschlossen wurden, kann ich mir den Geruch zwar als unangenehm, vermutlich jedoch nicht als gesundheitsschädlich für die Kinder vorstellen. Gruß, Ulrich Wahn ———————————————— Sehr geehrter Herr Doktor Wahn, diese Fragen habe ich Ihnen bereits gestellt, vielen Dank für die Beantwortung. Ich habe diese nochmal kopiert, um den Zusammenhang zu verdeutlichen. Es handelt sich überall um das Zimmer meiner Kinder. Ich habe eine weitere Frage, da mich die Thematik doch sehr beschäftigt, ich leide aufgrund eines Traumatas unter einer generalisierten Angststörung. Ich merke, dass ich mich grade sehr in die Thematik hereinsteigere, ich konnte die letze Nacht nicht schlafen, habe eine Panikattacke erlitten und gefühlt keine Luft mehr bekommen. Ich wende mich also auch aus Verzweiflung an Sie, deshalb bitte ich den langen Text zu entschuldigen. Was mir erneute Sorge bereitet: Nachdem ich den Schrank ausgemistet habe (Höhe 194 cm, Breite 153 cm, Tiefe 60 cm, sehr schwer, da aus Massivholz, steht auf vier runden Füßen) und diesen um ca. 50 kg Kleidung erleichtert habe, knarrt der Boden bzw. die Flexplatten unter dem Teppich im Bereich neben dem Schrank, wenn man herüberläuft, je schwerer die Person, desto mehr knarrt es, wie bei einem alten Holzfußboden. Ich weiß natürlich nicht, ob es mit dem nun geringeren Gewicht des Schranks (welcher vorher viele Jahre vollbeladen stand) zusammenhängt oder mit Beginn der Heizung oder oder oder. Sorge bereitet mir auch der sehr schwere Schrank, welcher nur auf vier Füßen mit kleinem Durchmesser steht, also das jeweils zuviel Gewicht auf den einzelnen Füßen gelastet ist, was wiederum zu viel Druck auf die Flexplatten unter der feingewebten Auslegeware ausgelöst hat und somit weitere Platten zu Bruch gebracht hat. Der knarrende Bereich neben dem Schrank bezieht sich nicht nur auf einen einzelnen Punkt, sondern auf einen Bereich von ca. 1 bis 1,5 Quadratmetern. In meiner Panik habe ich letzte Nacht viel gegoogelt und gelesen, dass die Flexplatten nicht überdeckt werden dürfen und durch Verlegung eines Teppichs, ein zusätzlicher Pumpeffekt entstehen würde und der Teppich die Asbestfasern nicht eindämmt.Dass die Platten nach 40 Jahre ihre max. Lebensdauer erreicht habe, unser Haus wurde 1961 gebaut. Habe in vielen Foren gelesen, in denen Halbwissende Tipps geben oder auch Panik verbreiten, dafür bin ich derzeit natürlich sehr anfällig. Da ich nicht genau weiß, wieviele Platten locker und/ oder gebrochen sind, mache ich mir zusätzlich Gedanken, ob die schadhaften Platten unter dem Teppich durch schwere Möbel oder Bewegung unsererseits (meine Kinder toben, hüpfen und springen natürlich auch mal im Zimmer) aneinanderreihen und so Asbestfasern freigeben können. Meine Vermieterin kann leider keine Info geben, da sie die Wohnung erst vor einigen Jahren gekauft hat. Ich mache mir panische Sorgen, dass die Kinder (später) schwer erkranken könnten, mein Mann nimmt meine Sorgen überhaupt nicht ernst. Die anderen 3 Wohnungen im Haus sind mit Parkett ausgelegt, was sich darunter befindet, wissen die Mieter nicht, ich denke da wirkt es sich mit Parkett anders aus, dass es schwere Möbel und Belastungen besser abdämpft. Ich wollte meinen Kindern etwas gutes mit dem Teppich tun, da es angenehmer ist, wenn sie auf dem Boden spielen, nun mache ich mir große Vorwürfe, auch dass ich den Schrank über all die Jahre so vollgestopft und ein mögliches Gewicht nicht beachtet habe. Ich habe mittlerweile Angst, das Kinderzimmer zu betreten, weil ich denke dass ich mit jedem Schritt Fasern festsetze. Ich scheue mich, das Gesundheitsamt zu kontaktieren, da ich große Angst davor habe, dass mir gesagt wird, dass meine Kinder Schaden genommen haben oder Schaden nehmen werden. Wie sie schon sagen sind laut meiner Recherche asbestbedingte Krankheiten nur beruflich bedingt dokumentiert, privat gibt es keine Datenlage. Ich bin wirklich verzweifelt, bitte helfen Sie mir
Sie Wissen, ich bin Kinderarzt und Allergologe, aber leider kein echter Experte in Umweltmedizin. Trotzdem halte ich es nach unseren langen und vielfältigen Kontakten für meine Pflicht, Sie zu beruhigen. Asbestschäden für die menschliche Gesundheit treten nach jahrzehntelanger massiver Exposition am Arbeitsplatz auf. Bei Kindern unter den von Ihnen beschriebenen Umständen eigentlich niemals (5o Jahre Erfahrung). Mein Rat: Bleiben Sie gelassen, denken Sie nicht immer wieder an vermeintliche Gefahren in unserem Leben, und freuen Sie sich bitte an Ihren offenbar gesunden Kindern. Ihre Fürsorge für die Kinder ehrt Sie und zeichnet Sie als engagierte Mutter aus, leider können nicht alle derart vorbildliche Mütter aufweisen. Experten in Ihrem Gesundheitsamt, vielleicht auch Ihr Kinderarzt, können hoffentlich meinen Rat bestätigen und Ihnen überflüssige Sorgen zu Teppich und Schrank nehmen. Gruß, Ulrich Wahn