Pre, 1 oder 2 - welche Milch ist die richtige?

Baby mit Milchflasche

© Adobe Stock, bilderstoeckchen

Die ideale Milchsorte für die Ernährung nach der Geburt steht im Grunde von Natur aus fest: Muttermilch. Denn Muttermilch hat immer den richtigen, auf die individuellen Bedürfnisse eines Babys abgestimmten Mix an besten Nährstoffen. 

Und nebenbei bietet sie auch die beste Vorsorge gegen eine mögliche Entwicklung von Allergien. So enthält sie beispielsweise Pro- und Präbiotika, die in ihrer Kombination die körpereigene Abwehr unterstützen. Sie ist prima temperiert, keimfrei, kostenlos und ohne großen Aufwand jederzeit verfügbar.

Doch kann es natürlich sein, dass eine Mutter aus irgendeinem Grund nicht (länger) stillen kann oder will. Selbstverständlich ist diese individuelle Entscheidung völlig in Ordnung und macht keine Frau zu einer Mutter zweiter Klasse.

Nicht gestillte Babys sollten im ersten Lebensjahr industriell hergestellte Säuglings- milchnahrung erhalten. Diese Milch ist heute so zusammengestellt, dass die Kleinen alles bekommen, was sie für ein gesundes Wachstum brauchen. Alle bei uns im Handel erhältlichen Produkte genügen den sehr strengen Richtlinien, die für die Herstellung von Säuglingsmilchnahrung vorgeschrieben sind. Diese garantieren unter anderem eine praktisch schadstofffreie Milchnahrung. Die große Auswahl an Milchsorten bietet für jede Altersstufe die passende Säuglingsnahrung.

So finden Sie sich zurecht:

Die Milch mit dem "Pre" im Namen

Die Pre-Milchnahrungen werden heute von den meisten Kinderärzten und Ernährungs- experten für Neugeborene empfohlen, wenn nicht oder nicht ausschließlich gestillt wird.

Pre-Nahrung ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch weitgehend angepasst. Sie enthält außer dem Milchzucker (Laktose), der auch in der Muttermilch vorkommt, keine weiteren Kohlenhydrate. Die dünnflüssige Pre-Milch dürfen Sie Ihrem Baby vom ersten Lebenstag an nach Bedarf geben. Es besteht keine Gefahr, dass Sie Ihr Kleines überfüttern. Pre-Milch kann Ihr Kind übrigens während des gesamten ersten Lebensjahres bekommen.

Wenn das Kind nicht gestillt wird und Sie ausschließlich Fläschchen geben, ist es sinnvoll darauf zu achten, dass die Nahrung zusätzlich "LCP" enthält. Darunter versteht man langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (DHA, Omega-3), die das Baby für das intensive Wachstum seiner Nervenzellen braucht. Sie sind von biologischer Bedeutung für die Entwicklung von Gehirn, Nervensystem und Sehvermögen. Während der Schwangerschaft bekam das Baby diese LCP-Bausteine über die Nabelschnur - nach der Geburt liefert die Natur diese Fettsäuren mit dem Stillen über die Muttermilch.

Die Milch mit der "1"

Diese etwas sämigere und damit etwas sättigendere Milch ist für die Zeit gedacht, in der das Baby noch ohne Beikost ernährt wird. Sie enthält neben Milchzucker auch noch weitere Kohlenhydrate, meistens Maisstärke. Sie ist als Nachfolgenahrung für die Pre-Milch gedacht. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind mit einer Pre-Nahrung nicht richtig satt wird, können Sie jederzeit auf eine 1er-Milch wechseln. Achten Sie auf die angegebene Trinkmenge, da diese Milch etwas sättigender ist und Ihr Baby deshalb möglicherweise weniger Mahlzeiten pro Tag als mit einer "Pre"-Milch benötigt.

Die Milch mit der "2"

Die 2er Milch ist die Milch für das "Beikost-Alter" ab dem 6. Lebensmonat, bzw. wird dann gegeben, wenn Babys allein von der Nahrung der Stufe 1 nicht mehr satt werden. Sie ist in ihrem Aufbau nicht mehr ganz so stark an die Muttermilch angeglichen und enthält neben zusätzlichen Nährstoffen und Kalorien auch einen festgelegten Anteil an Jod und Eisen. Bei manchen Marken werden neben dem Milchzucker auch noch andere Zuckerformen (z.B. Glukose oder Maltodextrin) zugesetzt. Eine 2er Milch sättigt ein Baby mehr als eine 1er Milch. Trotzdem ist eine Umstellung auf Sorte 2 nicht zwingend nötig. Wenn Ihr Kind mit der 1er Milch zufrieden ist, können Sie diese auch weiterhin geben. Im Zweifel lassen Sie sich bitte von Ihrem Kinderarzt beraten, ob er einen Umstieg auf die 2er Milch empfiehlt, oder ob der zusätzliche Nährstoffbedarf über die Beikost gedeckt werden sollte.

Die Milch mit der "3"

Ab 12 Monaten darf ein Kind, wenn es keine Allergien und Unverträglichkeiten hat, auch ganz normale Kuhmilch (z.B. H-Milch) bekommen. Viele Eltern finden es aber weiterhin angenehmer, morgens oder abends ein Fläschchen zuzubereiten. Für sie gibt es Milchnahrungen der Stufe 3, die zusätzlich mit allen Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind, die ein Kleinkind braucht. Für Kinder, die kein unbehandeltes Kuhmilch-Eiweiß vertragen, gibt es auch HA-Nahrungen der Stufe 3.

Die HA-Milch

Das Kürzel "HA" steht für "hypoallergen": Im Herstellungsprozess einer HA-Milch wurde mittels Hydrolyse das Eiweiß der Kuhmilch so aufgespalten, dass der Körper des Babys dieses Eiweiß als weniger "fremd" erkennt und die Gefahr einer allergischen Reaktion darauf somit gesenkt werden kann.

Empfohlen wird eine HA-Nahrung, wenn ein Kind als allergiegefährdet gilt. Das ist etwa der Fall, wenn Mutter oder/und Vater oder ein Geschwisterkind eine Allergie haben. Die Entscheidung, ob Ihr Kind eine HA-Nahrung braucht, sollten Sie aber immer nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt treffen. Auch HA-Milch gibt es, je nach Hersteller, als Pre- und als 1er-, 2er- oder 3er-Milch.

Wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie eine HA-Nahrung probieren. Sie schmeckt weniger süß als eine normale Milchnahrung. Ihr Baby, das keinen anderen Geschmack kennt, wird das aber sicher nicht stören. Bitte fügen Sie auf keinen Fall eigenmächtig Zucker oder andere Süßstoffe zu.

Vorsicht: Für Kinder mit einer nachgewiesenen Kuhmilch-Allergie eignet sich HA-Nahrung nicht. Sie brauchen eine spezielle Milch, die in ihren Eiweißbestandteilen noch weiter aufgespalten ist. Lassen Sie sich in diesem Fall unbedingt von Ihrem Kinderarzt beraten.

Milch bei besonderen Bedürfnissen: Spezialmilch

Für Babys mit besonderen Bedürfnissen stehen Spezial-Milchnahrungen zur Verfügung. Diese können zum Beispiel bei Babys helfen, die nach der Milchmahlzeit vermehrt spucken, also einen starken Reflux haben (Anti Reflux Milch).

Auch Frühgeborene können bei Bedarf Spezialnahrungen erhalten, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten sind (Frühchenmilch).

Manche Babys leiden vermehrt an Blähungen, Koliken oder auch an Verstopfungen, weil sich das Verdauungssystem noch nicht an die Nahrungsaufnahme gewöhnt hat. Auch hier gibt es geeignete Milchnahrungen (Sensitiv Milchnahrung/Heilnahrung).

Babys mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen Kuhmilch oder einer Allergie gegen Kuhmilcheiweiß brauchen ebenfalls eine besondere kuhmilchfreie Spezialnahrung.

Wichtig: Vor der Gabe einer Spezialnahrung sollten Sie unbedingt Ihren Kinderarzt besuchen und diese Möglichkeiten mit ihm besprechen. Nur Ihr Kinderarzt kann wirklich beurteilen, ob Ihr Baby eine Spezialnahrung erhalten sollte.

Hier finden Sie weitere Infos über die verschiedenen Spezialnahrungen bzw. Spezialmilche.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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