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Pubertät weiß nicht mehr weiter!!

Thema: Pubertät weiß nicht mehr weiter!!

Hallo, Ich weiß mit meiner 15 jährigen Tochter nicht mehr weiter,sie macht mich mit ihrem Verhalten noch verrückt. Man kann zu ihr nichts sagen da wird sie ganz arg aggressiv,letztes ist es so weit gekommen das sie mich aus ihrem Zimmer geschmissen hat. Sie ist total unzufrieden und läßt ihre Laune an uns alle in der Familie raus. Nichmal ihre große Schwester mit der sie immer gut ausgekommen ist kann mit ihr reden. In der Schule fehlt sie auch einfach vom Unterricht,hatte schon paarmal Gespräch mit dem Lehrer der weiß auch kein Rat mehr.Das einzig gut ist das sie gute Noten hat. Bei uns leidet die ganze Familie an ihrem benehmen,vielleicht hat mir jemand hier ein Rat,wo im Moment auch das Problem hat.Weil mit meiner großen die ist 19 Jahre hatte ich keinerlei Probleme. LG Emma

von Emma70 am 22.07.2022, 10:24



Antwort auf Beitrag von Emma70

Ich würde mit ihr in einer ruhigen Minute reden. Du musst dafür nur den richtigen Augenblick finden. Dabei müsstest Du aufpassen, dass Du keine Vorhaltungen machst. Besser wäre es über deine Gefühle zu reden und worüber Du dir Sorgen machst. Meine 15-Jährige wirft mich auch „ständig“ aus ihrem Zimmer. Das ist okay, schließlich nerve ich sie ja. Ich geh darein, sie will ihre Ruhe. Das darf man nicht persönlich nehmen. Sprich mit ihr, dramatisiere nicht, frag nach. Meine Erfahrung: früher oder später kommen sie und reden. Hilfreich ist auch, konkret für sich als Mutter zu verstehen, was Dich gerade ärgert. Das sie Dich aus dem Zimmer wirft? Warum ärgert dich das? Warum fühlst Du Dich angegriffen? Das eigene Zimmer ist der einzige Rückzugsort, da darf man die Mutter raus schmeißen. Die Noten passen doch. Raucht sie, kifft sie, hat sie komische Bekanntschaften? Nein? Das Verhältnis meiner Tochter zu ihrem großen Bruder ist übrigens auch durchwachsen. In Liebe, Hass, in Vertrautheit und Distanz. Mein Großer nimmt’s mit Geduld. Die spinnt sagt er dann immer und geht aus dem Schussfeld. Wenn meine Dame dann frustriert die Türen schlägt, finde ich ja, ist alles in bester Ordnung.

von Caot am 22.07.2022, 10:43



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Also rauchen und kiffen das macht sie nicht,sagt sie zumindest. Im Freundeskreis sind zwei Jungs die anscheinend kiffen und auch trinken. Aber ich denke oder besser gesagt ich hoffe,das sie da eigentlich immer eine andere Einstellung hatte.Was kiffen und Alkohol trinken angeht. Vielleicht bin ich da überfordert, weil ich es von meiner Großen nicht kenne.

von Emma70 am 22.07.2022, 11:01



Antwort auf Beitrag von Caot

Also rauchen und kiffen das macht sie nicht,sagt sie zumindest. Im Freundeskreis sind zwei Jungs die anscheinend kiffen und auch trinken. Aber ich denke oder besser gesagt ich hoffe,das sie da eigentlich immer eine andere Einstellung hatte.Was kiffen und Alkohol trinken angeht. Vielleicht bin ich da überfordert, weil ich es von meiner Großen nicht kenne.

von Emma70 am 22.07.2022, 11:02



Antwort auf Beitrag von Emma70

Ja, das kenne ich: bei der Großen gb so gut wie nichts - und dann klappt beider nächsten nichts mehr. D.h. aber "nur", daß Du mit der Strategie wie bei der Großen nicht auch bei der Kleinen durchkommst und etwas ändern mußt. denn ihr Verhalten kannst Du bestenfalls ändern, indem sie auf DEIN verändertes Verhalten ja neu reagieren muß. Und als Individuum und nicht mehr wie jedes Kind oder auch "nur" die große Schwester wahrgenommen zu werden, ist ja auch ihr Recht und Deine Chance. Ich plädiere auch zu einem Gespräch in ruhiger Stunde, wo Du zuerst mal ZUHÖRST, was sie dazu sagt, wenn Du ihr von Deinen Sorgen erzählst - oder auch nur Beobachtungen: "Ich habe in lezter Zeit das gefühl, wirstreiten mehr, Du gehst nicht mehr so gern zur Schule - magst du mir erzählen,was los ist? Woran kann das liegen? Was glaubst du??" Und dann laß sie reden, unterbrich nicht mit "ja, aber das war doch" oder "nee, das habe ich nie..." - hör einfach zu. nimm sie ernst, überlegt ZUSAMMEN, ob und wie du ihr evtl. aus einer Krise helfen kannst. Daß sie Dich aus dem Zimmer "wirft", ist nicht dramatisch - jeder hat das Recht auf ungestörte ruihe - wenn Du "jetzt nicht" sagst, weil es Dir mental, zeitlich odersonstwie nicht paßt, möchtest Du das auch respektiert wissen. Verabredet Euch zu einem Gespräch - udn findet GEMEINSAM Lösungen. Und noch ein Rat: Such Dir Deine Kämpfe noch mehr als je zuvor mit Bedacht. Laß Kleinigkeiten auch mal durchgehen, poch nicht auf alten Regeln,wenn man neue - für alle - finden kann. Schließt neue Kompromisse, in dem Alter verschieben sich Grenzen und ändern sich Vorgaben. Solange die Noten kay sind, ist eine Krise auch mal in Ordnung - nur darf sie natürlich nicht hoffnungslos abrutschen,. ohne guten Grund zumindest. Und ja, die ganze Familie leidet,wennes einem schlecht geht. Aber daß sie sich anstengend benimmt, ist oft auch nicht IHR Wunsch und ihre Absicht, sondern auch Ausdruck von Ohnmacht und Ratlosigkeit. Daher istes auch wichtig, miteinander zu reden: Was könnenwir ändenr,damit wir alle wieder gut zusammenleben können? Das wäre dann der nächste Schritt. Vorwürfe, Vorhaltungen und Appelle bringen NICHTS - höchstens Schlimmeres. Verständnis, Geduld und Gesprächs- wie Kompromißbereitschaft helfen sehr. Alles Gute - Ursel, DK

von DK-Ursel am 22.07.2022, 19:18



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Perfekt geschrieben, bin völlig bei DK-Ursel. Die meisten Mütter machen den Fehler, dem Teen Vorwürfe zu machen, aber dann blockt er nur noch mehr ab. Die Kunst besteht darin, im Gespräch zu bleiben, das war bei uns auch so. Das ist nicht leicht, und es geht nicht von heute auf morgen. Die Gesprächsangebote muss man immer wieder machen. Und zwar nicht vorwurfsvoll: „Wir müssen jetzt mal miteinander reden!“, sondern offen, geduldig, liebevoll: „Ich mache mir Gedanken“ oder „Wenn Du etwas bei uns zu Hause verändern könntest, was wäre das?“ Bei meinem Sohn war diese Frage, also was er sich anders wünschen würde, der Türöffner. Das war das erste Mal, dass er auf etwas einging. Und dann kamen auch tatsächlich so ein, zwei Punkte, die er sich anders gewünscht hat, und auf die wir dann auch eingegangen sind. Wichtig ist, dass man das, was der Teen sagt, nicht gleich wegwischt und wegargumentiert. Sondern es gar nicht kommentiert, dafür aber versteht. Und dass man dann gemeinsam überlegt, ob und wie man das umsetzen kann. Wenn anfangs nur trotzige Antworten kommen („Ich will nur, dass Ihr mich in Ruhe lasst!“), dann auch das stehenlassen. Und einige Tage später nochmal das Gespräch suchen. Irgendwann kann der Teen sich drauf einlassen, es kommt irgendwann. Auch der Teen muss ja erst merken, dass sich etwas geändert hat. Und dass die Eltern nicht urteilen, sondern es wirklich wissen wollen, was sie tun können, damit sie/er sich glücklicher fühlt. Weißte, es geht da manchmal auch gar nicht so sehr um die Inhalte. Es geht darum, dass das Kind sich gesehen und ernstgenommen fühlt. Und dass die Erwachsenen nicht wieder alles, was es sagt, gleich wegreden, sondern es annehmen. Diese Erfahrung bringt beide Teile einander wieder näher. LG

von Lillimax am 23.07.2022, 10:23



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Lillimax - und ich bin absolut bei Dir. Dein letzter Abschnitt faßt es zusammen. gerade im Teeniealter verändern sich ja nicht nur die Grenzen und Regeln - oder sollten es doch tun! - sondern auch die Gesprächskultur wird eine andere. Man muß noch mehr und anders loslassen und mehr Verantwortung abgeben als früher. Man muß anders ernstnehmen. Das müssen auch wir Eltern erst üben. Übrigens hatten wir auch weitaus weniger offene Probleme oder Sorgen mit der Großen udn doch habe ich bei deren Auszug gemerkt, wie Kommunikation ganz unbeabsichtigt schiefläuft. Als sie mit Freundin unser kleines Auto beladen hatte und eine Lampe nicht mehr paßte, gab ihr Vater ihr einen gutgemeinten Rat, wie es doch gehen könnte, wenn sie dies oder das anders packte... Ich bin total sicher, daß sie das von jedem Nachbarn oder Freund gern angenommen hätte, damals aber kam ein explodierendes "dauernd belehrt ihr mich, ich bin kein kleines Kind mehr, immer müßt ihr euch einmischen!" etc. SIE fühlte sich behandelt als kleines Kind - was meinem Mann mehr als fern lag. ER hat vielleicht trotzdem einen anderen Tonfall gehabt oder eine andere Wortwahl als bei einem Nachbarkind? Wir haben nunmal auch unsere Rollen - und manchmal geht es schief beim Senden und/oder Empfangen.. Dann sendet der Vater als Vater und nicht als Ratgeber wie bei jedem anderen - und/oder dann empfängt die Tochter es als Belehrung vom Vater und nciht als Rat eines Menschen, der schon öfter umgezoigen ist. Und beiden ist das gar nicht gewußt - es kommt nur verkehrt raus oder an-. Darum ist der Rat, der sich vor allem aber auch bei meiner Jüngsten bewährt hat - und glaube mir, wir brauchten jahrelange Ausdauer, bevor etwas zurückkam: nicht aufgeben, immer wieder anbieten, signalisieren (und nicht aufdrängen), daß wir da sind, wenn es brennt. Und dann nicht urteilen "wie kannst du nur - habe ich es nicht gleich gesagt, wieso fragst du uns nicht vorher???!!!" - sondern anpacken, helfen, ZEIGEN, wie es besser geht - nächstes Mal. Und sich freuen, daß das Kind wenigstens in Notlagen um Hilfe ruft (auch wenn ich oft dachte: ja, dafür sind wir gut genug) --- aber daß sie es dann tat, war mir bei manchen Ereignissen doch tausendmal lieber als daß sie sich zwielichtigen Gestalten auslieferte: sei es in Geldfragen, sei es beim Nachhausekommen, als der letzte Bus weg war, sei es ... Jugendliche sind sich unsicher ni ihrer neuen Rolle- da passieren (auch) Kommunikationsfehler. Manche wollen uns beweisen, daß sie es auch alleine schaffen - das sollten wir respektieren und gehört zum Loslassen dazu. Unddan nwie erw#ähnt nicht herablassend kommentieren: zum Lernen gehören auch Fehler und Umwege! Das ist schwer für uns, aber es zahlt sich aus! Und am allerwichtigsten ist wirklich die Kommunikation samt Vertrauen - etwas, was bei uns jahrelang neuaufgebaut werden mußte, beidseitig - und das ist hart! Wenn man es irgendwie vermeiden kann - und einen absolut idiotensicheren Tip gibt es da nicht, nur eben den Rat, nicht alles persönlich zu nehmen, Geduld und Vertrauen zu haben - wenn man es also irgendwie vermeiden kann, sprachlos zu werden, dann hat man enorm viel gewonnen (und sich und dem Teenie auch enorm viel erspart!). Alles Gute!

von DK-Ursel am 23.07.2022, 15:00



Antwort auf Beitrag von Emma70

das sind bei mir verschiedene ebenen der aufregung schule schwänzen ist für mich ein no go, es ist eine pflicht , so wie die arbeit meine pflicht ist , da gibt es kein schönreden. jede schule hat da andere sanktionen , die mein kind dann auch ertragen müsste . ich würde da mit der schule in kontakt treten. alkohol , mhm , so lange es keine exzessiven partys jedes wochememde werden ,kann ich damit händeln . hier ist es so dass mein kind darüber spricht weil sie keine angst haben muss , dass ich austicke. daher muss sie auch nix heimlich machen . schlechte laune nervt mich auch aber so what , was bringt es da noch mit einzusteigen . augen zu und durch. ach, wenn ich selber schlechte laune habe ist es immer kontraproduktiv wenn jemand mit mir verständnisvoll reden möchte, das steigert eher meine wut

Mitglied inaktiv - 23.07.2022, 10:26



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Genau, Pauline, das meint: Wähle Denie Kämpfe mit noch mehr Bedacht. Schlpflicht ist nun mal Schulpflicht - wenn ein triftiger Grund vorliegt (meine Tochter "mußte" mal der besten Freundin helfen,die von Liebeskummer akut gequält war - beide gingen auf versch. Schulen und verabredeten sich in der Schulzeit...) kann man drüber reden und eben keine Katastrophe draus machen und erklären, daß auch solche Dinge anders geregelt werden müssen - gemeinsam überlegen, wie. Findet es hingegen regelmäßiger statt, muß dafür ja auch ein Grund vorliegen - auchdarüber kann man ja sprechen. ZUHÖREN ohne Einwände ist auch hier weiterhin wichtig. Wenn die Noten runtergehen, so muß der Grund dafür triftig sein - reine Faulheit hat eben Konsequenzen. Wer aber wirklich mit Kummer, womöglich einer (bitet diagnositizierten) Depression o.ä. kämpft, der HAT einen Grund, daß er sich NICHT AUCH NOCH 100% um die Schule kümmer nkann - auchda muß man überlegen, wie man was ändern muß und kann, statt nur zu fordern: Lern jetzt, du kannst das doch. Alkohol - da gab es bei uns durchaus klare Grenzen. Ich bin da aber auch durch die Erzählungen eines Freundes, der in der Suchthilfe arbeitet, sensibilisiert und weiß,daß klare Grenzen immer noch mehr verhindern, selbst wenn sie manchmaldie Nullgrenze nicht durchsetzen. Denn neben den physischen Schäden auf den Körper und das Ghirn das Heranwachsenden kannAlkohol Probleme ja verstärken, Depressionen oder Angstneurosen verstärken etc. UND ich hatte auch immer Sorge, was dann mit dem nicht mehr klaren Kopf angesteltl wird: Einsteigen in ein Auto eines selbst nicht mehr so sicheren jungen Begleiters? Zu wenig Standfestigkeit beim NEIN in "Streichen", die zu kriminellen oder verantwortungslosen Handlungen führen oder in sexuellen Bereichen? Bei den Jungen in der Klasse gab es mehrmals Zwischenfälle, die halbwegs glimpflich abgingen, wenn man ein gebrochenes Bein als solches sieht oder eine Alkoholvergiftung mit Tatütata ins Krankenhaus, die aber auch zu noch gefährlicheren Auswüchsen führen könnten, so nennen will. Immerhin war niemand vor en Auto getorkelt, hatte sich unseres Wissens gefährlichen Mutproben ausgesetzt oder war volltrunken baden gegangen. Und warten, bis Gesprächsbereitschaft f+ür beideSeiten da ist und in guter atmosphäre besprochen werden kann, was eigentlich los ist - ganz genau: Bei mieser Laune oder gar ener gelinden Wut auf die nervigen Erwachsenen hat niemand Lust, sich nun auch noch friedlich zur Konfliktlösung an einen Tisch zus etzen mit denen. Übrigens las ich gerade gestern einen hiesigen Psychologen,der die Ansicht vertrat, man solle gar niciht sooooooooooviel fragen, was nun eigentlich Problem sei. Einfach auch mal schlechte Laune ertragen, akzeptieren - das gehört zum Jungsein wohl auch dazu. Wer verunsichert ist und seinen Platz in der Welt noch nicht kennt, aber pausenlos Erwartungen spürt, der reagiert abweisend - und kann manchmal auch diese Abweisung noch nicht angemessen ausdrücken. Trotzdem kann man ja zusammensitzen und gemeinsam darüber nachdenken, was und wie so einiges besser für alle laufen könnte. Das ist legitim und macht jede WG ja auch,wenn es nicht mehr rund läuft. Zusammenleben erfordert Kompromisse, die Frage ist eben nur, ob die Kompromisse, die für die Familie mit Grundschulkinder noch paßte, jetzt noch reichen, denn nun haben die Jugendlichen ihre eigenen Werte, Ziele, Rhythmen etc. und auch Erfahrungen. Da muß eben justitiert werden, damit es wieder für alle paßt.

von DK-Ursel am 23.07.2022, 15:18



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

mir ist dabei auch der aspekt wichtig , dass ich die grenzen setzte was es wert ist trouble zu machen und was nicht . auch teenager brauchen diese sicherheit , dass wir der anker sind und das ganze so einigermaßen im griff haben( auch wenn es wahrlich nicht immer so ist)

Mitglied inaktiv - 24.07.2022, 12:21



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Genau! Wir sind immer noch die Erwachsenen, und Teenager lernen immer noch. Im Hintergrund läuft gerade Terra X über Kindheit im Laufe der Zeit - sehr spannend, und die einleitenden Anmerkungen, wieviel Kinder gerade bis zum Teenagealter noch lernen, aber auch ausprobieren und sich ausprobieren müssen wie nie mehr sonst, sind sehr interessant. Der Rahmen muß justitiert werden, je älter sie werden - aber den Rahmen stecken wir Erwachsenen zusammen mit den Kindern , den Jugendlichen ab - wir nicken nicht den Rahmen der Teenies ab. Aber wie Du ja auch schreibst: Man sollte genau unterscheiden, was den Kampf wert ist und wo man auch mal ein Auge zudrücken kann.

von DK-Ursel am 24.07.2022, 19:55



Antwort auf Beitrag von Emma70

Liebe Emma, Zusätzlich zu den vielen Anregungen noch ein Gedanken von mir. Der Vergleich mit der - etwas unkomplizierteren Tochter: ich rate dir dazu, sowohl den bewussten als vielleicht den unbewussten Vergleich sein zu lassen. Insbesondere wenn irgendwo unbewusst der Wunsch da wäre, die Jüngste wäre so unkompliziert wie die Große… selbst wenn du das nicht aussprichst. Als meine Mädels klein waren habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht (die Große die Unkomplizierte in vieler Hinsicht): unbewusst hatte ich wohl solche Gedanken und das war absolut nicht hilfreich. Nach und nach fing ich an, die positiven Eigenschaften meiner Jüngsten bewusster wahrzunehmen, und zwar völlig losgelöst von der Großen. Die schwierigen Momente fühlten sich anders an, und ich als Mutter fühlte mich eher in der Lage meiner Jüngsten zu verstehen, zu unterstützen, auch konsequenter zu sein - und zwar in den Situationen die wirklich wichtig waren. Ok, sie waren viel jünger, aber vielleicht ist dieser Aspekt hilfreich für euch als Familie. Schwierig in Worten zu fassen, aber ich hoffe du verstehst was ich meine. Euch alles Gute

von manira am 24.07.2022, 12:25



Antwort auf Beitrag von manira

Das ist ein ganz wichtiger Gedanke: Bei uns hatte die Tochter ja über due Pubertät hinausgehende, ganz sachlich erklärbare Probleme, daher haben wir uns irgendwann Hilfe gesucht. Beim einführungsgespräch wurde ich gebeten,3 positive Eigenschaften der „schwierigen“ Tochter zu nennen, und ich war selbst entsetzt, wie schwer mir das mittlerweile fiel. Weil wir eine Tendenz haben, irgendwann nur noch das Negative zu erwarten und dann auch nur zu sehen, das andere läuft natürlich, eben: natürlich, nicht nennenswert. Dies und die anerkennende Pädagogik (also auch in der größten Katastrophe ZUERST etwas Positives zu suchen und zu finden) haben uns auch geholfen, die allgemeine Stimmung zuhause und dem Kind gegenüber zu drehen und zu verbessern. Danke, daß Du das noch erwähnt hast, manira!

von DK-Ursel am 24.07.2022, 13:16