ElliEngel
Ich habe eine verschleppte heftige Blasenentzündung und bin deshalb zu meinem Arzt gegengen, der noch nie negativ über das Stillen sprach. Doch bisher war mein Baby immer unter 6Mon wenn ich bei ihm war. Zu heute: Nach dem Test und der Erläuterung der Diagnose ging es um das zu verabreichende Medikament. Der Arzt fragte ob ich irgendwelche Alergien habe. Ich sagte: "Nein, aber ich stille noch" Arzt: "Wie alt ist denn das Kind?" ich dachte schon jetzt hab ich verschissen, und antwortete 9Monate. Dann sagte mein Arzt: "Ja, da muss auch noch gestillt werden." ich war baff und erfreut zugleich. Ich hätte bei unserer Gesellschaft was anderes erwartet. Er erzählte mir das seine Frau 1Jahr voll gestillt hat, weil seiner Tochter die Muttermilch so gut geschmeckt hat, dass sie nix anderes wollte. Ach, ich bin fast aus dem Raum geschwebt, so toll war das Gefühl. Mein Mann sagt dazu: "Der Arzt ist Pole, er wuchs mit ganz anderen Werten und Normen auf!" Da hat er vielleicht recht, und wenn das so ist verlange ich polnische Ärzte für Stillmütter! ...lol...
Wirklich schön und ermutigend, das zu lesen! Da schwebe ich gleich ein bisserl mit, danke!
Mag mich eigentlich gar nicht zu Grundsatzdiskussionen viel aeussern, aber mir kommt schon vor, wenn ich solche Beitraege (und deren gibt es wirklich viele in diesem Forum!) lese, dass das ein bisschen ein deutsches Problem zu sein scheint. Jedenfalls kenne ich das alles hier aus Oesterreich ueberhaupt nicht! Weder hat mich jemals jemand in der Oeffentlichkeit negativ biem Stillen angesprochen, noch positiv. Ich kenne auch niemanden, dem sowas widerfahren waere. Das Bild von der stillenden Mutter in der Oeffentlichkeit ist meiner Erfahrung nach ein relativ uebliches. Ebenso hab ich noch nie gehoert, dass ein Arzt was negatives ueber das Stillen nach dem 6. Monat gesagt haette, geschweige denn, mir persoenlich. Aber ebenso umgekehrt ist mir noch nichts zu Ohren gekommen. Ich glaub, das ist hier einfach nicht so ein Thema und wird jedem selber ueberlassen, was er (sie) fuer richtiger haelt. Und bei dem Stress, den eine Kleinfamilie im Arbeitsleben etc. heutzutage hat, glaube ich auch, dass es nicht immer die Loesung fuer die perfekte Entwicklung ist, dass die Mutter auf Teufel komm raus stillt, egal ueber welche Probleme sie stolpert. Ich hoffe, dass sich die Leute langsam an das Thema gewoehnen, denn es scheint einem ja wirklich das Leben manchmal schwerer gemacht zu werden, als es sein muss. lg niki
Stimmt Österreich, da habe ich auch nur POSITIVSTE Erfahrungen gemacht. In unserem Ferienort in Österreich musste mein Sohn mal zum Arzt, er war 4 Monate alt, er hatte "Durchfall". Der Arzt (Kittel, Glatze, deutlich über 60) fragte: "Kriegt er was anderes als Muttermilch?" Ich: "Nein", er: "zum Glück, dieses Pulverzeug ist einfach nix. Er kann wieder nach Hause, Durchfall wird schon wieder" Ca. 1 Jahr später war dann ich bei dem Arzt, ich war auch irgendwie krank im Urlaub. Arzt zu mir: "Wie gehts dem Sohn?" Als es an die Medikamente ging frage er dann "Stillen Sie noch?" Er wusste alles noch! Anouschka
Toller Arzt. Wenn es einem mal nicht gut geht, dann ist so eine unterstützende Äußerung wie Balsam auf der Seele. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Worte von Ärzten kommt und nicht, wie man eigentlich erwartet, von Ärztinnen. Als ich einen Milchstau hatte (Stilljunkie war da ein Jahr und sieben Monate) kam ich bei der Frauenärztin nicht dran und in der Klinik (brustzentrum) sagte die Ärztin, ich solle abstillen. Und weiterhin wäre das nicht gut für die kindliche Psyche. Hallo? Das in einer Geburtsklinik? Hab natürlich gleich was gesagt. Danach war es nur noch reine Abfertigung. Als ich wegen einer Blasenentzündung beim Arzt war, freute er sich regelrecht, wie ich sagte, dass ich stille.