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nuckeln an der brust auch ohne milch?

nuckeln an der brust auch ohne milch?

Mitglied inaktiv

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... ich brauch schon wieder mal euren Rat... meine Maus (19 Monate) stillt immer noch mal weniger mal wieder mehr... zur Zeit leider wieder mal mehr ( keine Ahnung warum)... aber ich kann nicht mehr und schaffe es aber nicht sie mit eurer Methode abzustillen... jetzt hab ich überlegt mir vom Frauenarzt Tabletten zu besorgen um abzustillen (langsam natürlich wenn das so möglich ist) .... das ist meiner Meinung nach noch meine letzte Möglichkeit, weil ich denke von ihr aus würde das noch ne lange zeit so weiter gehn... jetzt hab ich mir aber überlegt ob sie dann wirklich aufhört mit stillen/nuckeln weil meinem Gefühl nach kommt nicht mehr allzu viel Milch und sie nuckelt trotzdem noch die ganze Nacht.... gibt es Babys die auch ohne Milch noch an der Brust nuckeln? Vielen Dank schon mal für eure Hilfe LG Bianca


Mauschel

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ich kann dir nur zum thema Abstilltabletten was schreiben. Ich kann dir nur raten sie nicht zu nehmen. Ich hatte sie bei meinem zweiten Sohn da er sich mit 6 monaten von jetzt auf gleich abgestillt hatte bzw. ich eine mega blöde Hebamme hatte die mir das damals eingeredet hat. Jedenfalls hab ich Abstilltabletten genommen und schon nach der 1. Tablette hat mein Kreislauf fast versagt und mich hätte es fast entschärft. Das sind solche Hammerteile die einen regelrecht aus der Bahn werfen. Ich denk wenn deine Maus noch nuckelt ist sie einfach noch nicht soweit das sie abstillen möchte. Mein 3. Sohn hat mit 23 monaten wieder fast voll gestillt da er eine Angina hatte und dann genau zu seinem 2. Geb. hat er sich plötzlich abgestillt. Ich hätte nie gedacht das es so schnell geht und obwohl ich immer gesagt hab er soll den Zeitpunkt festlegen war ich dann doch etwas überfordert weil es SO schnell ging. Vielleicht geht es bei euch auch plötzlich so fix. lg mauschel


Mitglied inaktiv

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Hmmm...Kinder haben bis zum 4. Geburtstag ein Saugbedürfnis, welches befriedigt werden will. In den meisten Fällen geschieht dies über den Schnuller oder den Daumen. ...oder aber, das ist eigentlich die natürlichste Variante, über die Brust. Stillen als Schnullerersatz quasi. Einem Kind vor dem 4. Geburtstag das Nuckeln auf Biegen und Brechen abzugewöhnen...davon halten Experten nichts. Will man als Mutter nicht als Schnullerersatz herhalten...dann wäre es wohl im Interesse des Kindes, ihm einen Schnuller anzubieten! Jedes Kind ist anders und es gibt nicht wenige Kinder, die eben bis z um 4. Geburstag nuckeln wollen. Es gibt natürlich auch Kinder, deren Saugbedürfnis nicht so ausgeprägt ist und die schon wesentlich früher ohne Nuckeln "auskommen". Ich hänge mal einen Bericht über das Nuckeln an: *************************************** Das nicht ernährungsbedingte Saugen Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD zugeordneter Professor für Anthropologie und Ernährungswissenschaft Texas A & M University Originaltitel des Textes: "Non-nutritive sucking" Mir gefällt diese Bezeichnung nicht, weil man sie automatisch mit der Definierung "ernährungsbedingtes" Saugen konfrontiert, wobei angedeutet wird, dass es sich nur bei diesem letztgenannten um echtes Saugen handelt. Sie lässt auch die Schlussfolgerung zu, dass der Hauptgrund und die einzige Aufgabe des Stillens die Übermittlung von Nährstoffen ist. Das ist das, was uns die Flaschenmilchindustrie seit langer Zeit weis machen möchte: Stillen ist NUR eine Methode, sein Baby zu füttern und hier ist eine Alternative, die besser/gleich gut/fast gleich gut ist. Ich glaube nicht, dass Stillen "nur" der Fütterung des Babys dient, so wie der Sex nicht "nur" für die Forpflanzung da ist. Stillen versorgt das Baby mit Nahrung, Flüssigkeit, es übermittelt ihm Immunfaktoren, die der Grund sein mögen, aus dem ein Baby nach der Brust verlangt und Kinder so oft gestillt werden wollen, wenn sie krank sind, nicht nur um getröstet zu werden. Der Stillprozess selbst reguliert die Temperatur und den Herzschlag des Neugeborenen, senkt seinen Blutdruck und bringt es zum Schlafen. Dazu kommen noch all die wichtigen sozialen und emotiven Faktoren, die während dem Stillen stattfinden. Dr. Blackburns Studie über die Evolution der Brustdrüsen nimmt an, dass der ursprüngliche Zweck der Milchsekretion war, die Keime im Darmtrakt des Nachwuchs zu töten und diesen vor Infektionen zu schützen und dass sich die Ernährungskomponenten der Muttermilch erst später entwickelt haben. Solange das Stillen nur oder hauptsächlich als Fütterungsmethode angesehen wird, wird das Flaschenfüttern als gleichwertig oder gut genug gelten. Wir müssen wirklich versuchen, von dem Gedanken wegzukommen, dass Saugen, wenn es nicht ernährungsbedingt ist, ein Optional ist, oder mit einem Schnuller befriedigt werden kann. Viele Leute denken, dass das Baby nicht "schon wieder" das Bedürfnis zum Saugen haben sollte, und sie wundern sich, wie es schon wieder hungrig sein kann. Es ist möglich, dass es in diesem Fall nach der Brust verlangt, weil es friert, weil es sich alleine oder aufgeregt/ schläfrig/kränklich fühlt. All diese Bedürfnisse sind gleich berechtigt. Es stimmt, dass Mütter imstande sein sollen, zu erkennen, wann das Baby saugt, ohne Milch zu erhalten und dass sie ihre Babys beobachten sollen, dass sie jemanden brauchen, der kontrolliert, ob das Baby richtig angelegt ist und dass sie sein Gewicht regelmässig kontrollieren usw. Ich kritisierte einige Anthropologen, die mit einer "Stopuhr" Studien über die Zeit, die Babys an der Brust verbringen machen, ohne zu beachten • ob und wieviel Milch das Baby trinkt • ob die Mutter wirklich Milch produziert, oder nicht (ich zum Beispiel stille Alex noch, habe jedoch keine Milch mehr. Wird er gestillt? Es handelt sich zweifelsohne um ein nicht ernährungsbedingtes Saugen, aber verliert es dadurch an Wichtigkeit?) Wir sollten wirklich beginnen, den Leuten zu erklären, dass Stillen ein Multifaktor ist, eine komplexe Interaktion zwischen zwei Personen, die der Ernährung des Kindes dient, die aber auch bei der Abwehr von Krankheiten eine Rolle spielt und für eine pysiologischen, emotionalen und cognitive Entwicklung wichtig ist. Ich finde, die Bezeichnung "nicht ernährungsbedingt" hört sich an wie "nicht wichtig", "nicht echt", "ohne Bedeutung", auch wenn es nicht so gemeint ist. **************************** Gruß Sandra