Elternforum Stillen

Langzeitstillen beendet

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Langzeitstillen beendet

mausbär

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So. Wir stillen nun seit einer Woche nicht mehr und haben somit kurz vor dem dritten Geburtstag den Absprung geschafft. Ich bin sehr froh. Irgendwann war der Punkt da, dass ich meine Brüste wieder für mich wollte und auch fand, dass mein Sohn das Stillen nicht mehr braucht. Er sah/sieht das natürlich anders ;-) Ich bin, ohne es konkret geplant zu haben, den Weg der kleinen Frustrationen gegangen und hab das Nuckeln immer mehr eingeschränkt. Zuerst außer Haus nicht mehr, dann morgens nicht mehr, dann am Nachmittag nicht mehr, dann nur noch zum Mittags- und Nachtschlaf. Das haben wir aus Bequemlichkeit lange gemacht, ca. 6 Monate. Nippel rein, Kind schläft. Lange hatte ich einfach keine Lust auf den Stress, den ich erwartete, wenn ich das verweigere. Aber nützt ja nix. Also nächster Schritt: Nippel entziehen, kurz bevor das Kind tief schläft. Was man aushalten muss: unter Tränen: "Waruhuhum darf ich nicht mehr Nuckeln?" Oder wütend: "Ich WILL aber Nuckeln!" Immer zugewandt und liebevoll sein und Verständnis haben. "Aber ICH möchte das nicht mehr. Ich weiß, dass du auch so Einschlafen kannst." fest in den Arm nehmen, schuckeln und summen. Geht auch. Was hilft ist, dass er wegen dem verweigerten dritten Schokokuss vor kurzem viiieeel lauter, verzweifelter und dreimal so lang protestiert hat. So. Dritter Schritt. Gar nicht mehr Nuckeln. Ui ui. Das war doch unser Ding seit wir uns kennen. Die Grundlage unserer Verbundenheit. Die einzige Gelegenheit am Tage, die dir WIRKLICHE Entspannung und Geborgenheit liefern konnte. (??) Quatsch. Ganz unbegründet. Mein Spätzchen kommt jetzt genauso fröhlich und atemlos glucksend-kichernd (kennt ihr das Geräusch bei euren Stillkindern, wenn sie trinken?) ins Bett gesprungen, um sich in meine Arme und an meinen Busen zu kuscheln und einzuschlummern, wie als er noch trinken durfte. Vor drei Tagen ist er mit einer Wasserflasche gefallen und hat sich ziemlich tief geschnitten, das blutete sehr stark am Daumen...als wir darauf warteten, dass das Bluten aufhört, war ich echt versucht, ihn trinken zu lassen, er hat aber nicht danach verlangt, weshalb ich's nicht anbot. Als die Wunde versorgt war, schlief er in meinem Arm ne halbe Stunde, mampfte danach auf den Schreck zwei Bananen und war wieder fröhlich. Er hat manchmal tagsüber gefragt, wieso er nicht mehr nuckeln darf und er hat auch gesagt, er möchte wieder ein Krippenkind sein (er geht jetzt in die Kindergartengruppe seiner Kita), weil man da beim Spazierengehen getragen wird und nuckeln darf. Darüber haben wir dann viel gesprochen, welche Vorteile es hat, klein zu sein und welche, groß zu sein (er geht zum Glück gerne in die Gruppe mit den älteren Kindern und steht auf das "ältere" Spielzeug). Und er schleppt die zwei "...braucht keinen Schnuller mehr"-Bücher an, die wir haben (er hatte nie nen Schnuller), aber die Analogie liegt auf der Hand. In einem der Bücher werden die ausrangierten Schnuller an einen Baum gehängt. Da hab ich gefragt, wie wir das jetzt machen, ob ich meine Brüste auch an einen Baum hängen soll. Da hat er sich kaputtgelacht und antwortete dann: "Ich brauche die noch, ich kuschele so gerne mit denen." "Ja, mein Spätzchen, das darfst du auch immer, wenn du magst." :-) So. Das war das Ende unserer Stillbeziehung. Schee war's. :-)


Dali1234

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Antwort auf Beitrag von mausbär

Wow, drei Jahre ist echt eine lange Zeit. Mein Sohn ist jetzt 14 Monate und ich bin unerwartet schwanger geworden. Nun ist es so, dass mein Sohn stündlich nachts stillen will um weiter zu schlafen und ich bin soooooooo müde. Ich hoffe mein kleiner verliert bald das Ineresse. Ich ziehe meinen Hut vor dir.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mausbär

Na da beglückwünsche ich Euch zu Eurem gelungenen gemeinsamen Weg! Das ist immer so, wie man es sich wünscht: Manchmal sind Übergänge zu anderen Phasen schwierig, aber wenn es dann so schön wird, war alles wunderbar richtig! Ich kenne dieses Gefühl bei manchen Dingen auch, wenn man einfach so nicht mehr will, und genau dann ist wohl auch der Zeitpunkt gekommen, an dem man Veränderung herbeiführt, auch wenn es erst einmal nicht allen passt. Hier ist allerdings auch nach fast vier Jahren kein Ende abzusehen. Nach dem letzten Infekt pendeln wir uns wieder ein, nachts wird wieder geschlafen, nicht gestillt, tags muss nicht andauernd gestillt werden. Das Übliche. Und dann kommen wieder die Phasen, in denen gar nicht danach verlangt wird, auch nicht bei Verletzungen. Also Euch noch einen wunderschönen weiteren gemeinsamen Weg! LG Sileick


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mausbär

Oh, das ist eine wirklich schöne Geschichte! Danke, dass Du uns hast teilhaben lassen! :-) Ich wünsche mir auch mal so ein unkompliziertes Stillende. Ich bin derzeit mit meiner (fast) 2-jährigen jedoch stilltechnisch noch äußerst ...eingespannt...


FräuleinSauerkirsch

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Antwort auf Beitrag von mausbär

Danke für Deinen tollen Bericht! Das klingt nach einer wirklich schönen Stillzeit und einem entspanntem Ende. Wir versuchen das hier ähnlich zu machen: unterwegs wird normalerweise nicht mehr gestillt und in den Schlaf auch nicht. Das wird alles ziemlich gut akzeptiert, sogar wenn ich mal 1-3 Tage nicht da bin. Bin daher auch recht zuversichtlich, dass es sich irgendwann mal "ausschleicht". Meiner nimmt übrigens auch keinen Schnuller, sondern nur das Orginal, was ich eigentlich auch ganz gut finde. Alles Gute Euch!