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Brustentzündung - Erfahrungen & Tipps

Brustentzündung - Erfahrungen & Tipps

melto2011

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Hallo Ihr Lieben! Ich möchte gerne meine Erfahrung mit einer (bzw. bei mir mehrere) Brustentzündung mit euch teilen und evtl. paar Tipps abgeben. Als ich die Brustentzündungen hatte habe ich leider nicht genau das richtige im Internet gefunden, da ich so viele Fragen hatte. Meine Tochter ist nun 6 Wochen alt und ich habe schon meine vierte Brustentzündung hinter mir. Ich habe wirklich vieles ausprobiert. Gerne würde ich auch weiter stillen, jedoch kann meine kleine Maus nicht richtig an der entzündeten Brust trinken und somit stille ich nur noch mit einer Brust und füttere zu solange die gesunde Brust sich noch nicht auf den Bedarf eingestellt hat. (bei Zwillingen funktioniert es ja immerhin auch mit einer Brust- bin somit guter Dinge :) ) Zu meinen Brustentzündungen: Ich hatte starke Verhärtungen in der Brust die sehr geschmerzt haben. Außerdem war die Brust rot und heiß. (typisch Brustentzündung halt.) Habe angefangen meine Maus in den verschiedensten Positionen anzulegen jedoch konnte Sie die Brust einfach nicht leer trinken bzw. überhaupt stark genug an der Brust trinken damit die Milch raus kommt. Somit staute sich die Milch zu lange und ich habe angefangen auszustreichen. (habe auch versucht anzupumpen, jedoch regte das den Milchfluss noch mehr an und es wurde schlimmer) Nach kurzer Zeit beim ausstreichen kam gelbe/braune dicke Flüssigkeit aus der Brust (Eiter) und das nicht wenig. Somit durfte die kleine sowieso nicht mehr an die Brust und ich musste zudem Antibiotika nehmen. Irgendwann kam auf einmal nichts mehr aus meiner Brust trotzt das Sie noch verhärtet war und das "Zeug" dringend raus musste. (Wollte auf keinen Fall ins Krankenhaus wegen eines Abszesses.) Somit begann ich einiges auszuprobieren. Hier kommen nun meine Erfahrungen/Tipps Also meine Versuche waren (die bei mir leider nicht geholfen haben): - über dem Waschbecken mit warmen/heißem Wasser die Brust wärmen und ausstreichen. (geht auch tierisch auf den Rücken...) - Unter der Dusche genau das selbe versucht. (Zwar im Sitzen auf einem Hocker aber auch nicht sehr bequem und mein Kreislauf hat nach einer Zeit dann auch den Geist aufgegeben.) - eine große Pellkartoffel gekocht und in einem Handtuch auf die Brust gelegt zum wärmen. - Kirschkernkissen zum wärmen - heiße Lappen zum wärmen All das hat meine Drüsen nicht geöffnet und es kam weiterhin nichts oder nur sehr wenig aus der Brust. Was super geholfen hat: 5 Minuten eine Rotlicht Lampe auf die Brust damit sie schön warm ist. Das habe ich bequem auf der Couch gemacht und anschließend in eine Schüssel meine Brust ausgestrichen. Siehe da! Die komplette Entzündung kam heraus. Die Brust wurde weicher und schmerzte nach 2 Tagen gar nicht mehr. Wo der erste große "Schwall" Eiter raus kam habe ich jedoch etwas zu lange/doll ausgestrichen und plötzlich kam Blut mit. Hatte mich natürlich total erschrocken doch meine Hebamme und mein Frauenarzt gab Entwarnung und meinten ich sollte es einfach ruhiger angehen lassen und das Blut käme nur von einer verletzten Drüse. Habe also weiterhin alle 3-4 Stunden ausgestrichen bis alle Verhärtungen weg waren. Das Fieber ging sofort weg sobald der Eiter ausgestrichen war. Bei der ersten Entzündung hatte ich eine Woche lang Fieber und habe damit gekämpft. Habe es trotzdem Zuhause geschafft. Also nicht aufgeben! Bei der letzten Brustentzündung hat es nur 2-3 Tage gedauert und hatte auch nie über 38.5 Grad Fieber. Zum Kühlen nach dem ausstreichen habe ich Quarkwickel gemacht. (Quark auf die nackte Brust, Frischhaltefolie drum und dann ein Stück Küchenrollenpapier. (Hinterher einfach über dem Waschbecken abgewaschen) Habe die Quarkwickel auch zum Schlafen einfach drauf gelassen. (Die meisten sagen nur 20 Minuten) Dann habe ich wenn es schneller gehen sollte als mit den Quarkwickeln Retterspitz (äußerlich) genommen. (Gibt es in der Apotheke) einfach in einer kleinen Schüssel mit Wasser gemischt (1:1) und mit Eiswürfel (damit es gut kalt ist). dann einen kleinen Lappen voll gemacht auf die Brust gelegt ein trockenes größeres Handtuch drum und dann auch einfach drauf gelassen. Wenn ich Zeit hatte habe ich das jede Stunde erneuert. Aber auch damit habe ich geschlafen. (Das Zeug riecht nur nach einer Zeit echt widerlich und dann hat man schnell keine Lust mehr darauf. Außerdem sollte man es gut von der Brust abwaschen wenn man weiterhin stillt, da es für das Baby zwar nicht schädlich aber sehr unangenehm ist.) Wenn es noch schneller gehen sollte habe ich einfach ein Kühlkissen genommen und in den BH gestopft und so gekühlt. (habe die Thermo Pads von Philips Avent) Ich bin sehr froh, dass ich die Entzündungen Zuhause überstanden habe. Es ist zwar sehr anstrengend alle 3-4 Stunden auszustreichen und das auch Nachts. mit Fieber, mit Baby usw. aber was muss das muss :). Was ich auch noch benutzt habe ist : Lymphdiaral Creme um die Knoten zu lösen. (Ob die Creme mir geholfen hat kann ich nicht sagen, da ich es nicht verglichen habe.) Es ist zwar super schmerzhaft die Brust dann zu massieren wenn Sie Verhärtet ist und entzündet aber da muss man wirklich durch. Und umso früher man Verhärtungen bemerkt und weg massiert und ausstreicht umso schneller hat man die ganze Prozedur hinter sich! Ich hoffe ich kann mit meinen Erfahrungen ein wenig helfen. Gerne kann man mich auch anschreiben wenn man Fragen hat! Ich wünsche keinem diese Brustentzündungen! Kann sein, dass ich was vergessen habe aber ist ja nun auch genug Text :) LG Melanie + Mann & Baby Ariana


Brischi

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Hallo!!boah....echt bewundernswert wie du das gemacht hast! Alles liebe!!


MayasMama

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Liebe Melanie, danke für Deinen Bericht, ich hoffe er hilft vielen weiter! Einiges klingt echt wahnsinnig schlimm und nach einem schmerzhaften Fulltime-Job zusätzlich zum Baby! Umsomehr bin ich dankbar dafür, dass ich bereits seit einem Jahr stille und bis auf kleinere Milchstaus und anfangs wunde Brustwarzen absolut verschont geblieben bin! Alles Gute Nadine


Carolina85

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Antwort auf Beitrag von melto2011

Wow, du hast dir ja Mühe gemacht, das alles so aufzuschreiben! Kann dir nur zustimmen mit den Tipps, wobei mir persönlich ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auch immer gut hilft, brauchte bisher keine Rotlichtlampe, aber gut zu wissen falls mal nix mehr geht! Einen etwas eigenwilligen, aber guten Tipp meiner Hebamme hab ich noch hinzuzufügen. Du schreibst ja, dass es so schmerzhaft ist, die Stelle zu massieren. So, meine Hebamme sagte mir, dass man heute eigentlich nicht mehr drückt und massiert, sondern eher "vibriert", um eben die Milchgänge zu schonen. Und das geht am besten mit - na - einem kleinen Vibrator, den man auf die verhärtete Stelle hält :-D Ja ich weiß, klingt echt merkwürdig, soll aber sehr gut wirken! Ach und Traumeel Salbe kann ich noch empfehlen, wirkt keine Wunder, aber unterstützt, und riecht nach nichts, muss also nicht abgewaschen werden (Brustwarze aussparen versteht sich von selbst).


Dorothea81

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Das sind viele tolle Tips, die bestimmt vielen helfen werden. Ich hab mit Lymphdiaral-Salbe auch sehr gute Erfahrungen gemacht, zusätzlich habe ich noch die Lymphdiaral-Tropfen eingenommen, flüssiges Lecithin und Vitamin C, Lymphdrainage gemacht und vor allem: kein Stress, im Haushalt wirklich alles auf Sparflamme laufen lassen, ganz viel Ausruhen und immer hinlegen, wenn das Baby schläft (vorausgesetzt man hat nur ein Kind). Ansonsten Hilfe organisieren!


rabe71

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Antwort auf Beitrag von melto2011

Hallo, Quark nicht direkt auf die Brust. Sondern in Küchenkrepp streichen und das dann auf die Brust. Alles Gute!


melto2011

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Antwort auf Beitrag von melto2011

Hallo nochmal. Habe weitere Erfahrungen nun machen müssen. Hatte nach meinem letzten Milchstau erneut eine Verhärtung in der Brust. Hatte dann natürlich gedacht es wäre ein weiterer Milchstau doch irgendwie ging er nach fast einer Woche immer noch nicht weg und wurde auch größer. Somit bin ich dann mal wieder zum Arzt gedackelt. Meine Frauenärztin hat dann einen Ultraschall gemacht und meinte das wäre eine Brustentzündung jedoch nicht von den Milchgängen. Kann/konnte somit die Entzündung nicht ausdrücken und musste Antibiotika nehmen. Nach einer Woche Antibiotika war der Knoten/die Verhärtung nicht mehr so schmerzend aber noch immer da und auch rot/blau und etwas weich in der Mitte. Bin dann wieder zur Ärztin und diese gab mir direkt eine Überweisung ins nächste Krankenhaus. (Da Sie auch nicht mehr weiter wusste und wollte, dass jemand eine zweite Meinung dazu abgibt) Bin noch am selben Tag dann ins Krankenhaus zur Gynambulanz. Als ich dann dran war machte die Ärztin einen Ultraschall und anschließend eine Punktur. (lokale Betäubung und dann schaute sie mit einer Spritze, ob Eiter in der Verhärtung ist) Leider war es dann tatsächlich ein Abszess. Direkt nach der Punktur wurde ein kleiner Schnitt gemacht viel ausgedrückt und anschließend einfach ein Verband auf die offene Wunde. (Achso und ein "Schlauch" wurde in die Wunde gelegt wo alles weiter abfließen kann) Musste dann nach zwei Tagen wieder ins Krankenhaus um die Wunde nochmal ausspülen zu lassen und um das Verband zu wechseln. (War sehr unangenehm aber nicht so schlimm wie die Punktur und das erste aufschneiden und ausdrücken.) Was ich schmerzhaft fand war das ausspülen.. Aber war Heute das dritte mal dort und der Schlauch wurde schon heraus genommen. Bekam auch nur eine Packung Mullkompressen mit die ich auf die Wunde legen soll und regelmäßig wechseln soll. (Ohne Pflaster oder sonstiges einfach den BH drüber und ein etwas engeres Top) Ich hoffe nun das die Wunde richtig verheilt und auch die komplette Entzündung weg geht damit das ganze nicht wieder von Vorne los geht. Achso.. und ich nehme mal wieder für erstmal eine Woche ein anderes Antibiotikum. (auch das ist stillfreundlich, da ich ja mit der gesunden Brust weiterhin stille) Wünsche wirklich keinem sowas! Hoffe auch mein Beitrag ist nicht zu eklig und konnte vielleicht manchen damit Mut machen oder so. LG Melanie