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Beikost-Frage

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Beikost-Frage

Jole3

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Wann fängt man denn eurer Meinung nach am besten an? Bei uns in der Familie gibt es auf beiden Seiten Allergieneigungen ( Papa mit Neurodermitis und meine Mutter mit diversen Sachen). Ist denn nun Stillen bis 6 Monate und dann beginnen oder schon eher anfangen besser? Man hört es ja ständig anders und das verunsichert mich sehr. Zwar ist das mein drittes Kind, aber dieBabyzeit des "letzten" ist schon sieben Jahre her... Mein Plan war ursprünglich, die ersten sechs Monate zu stillen und dann mit Kürbis oder Pastinake anzufangen.


Kriekkrischtn

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Ich würde den Beikoststart von der individuellen Reife des Kindes abhängig machen. Manche zeigen die dazugehörigen Zeichen früher (4-5 Monate) andere später (über 6 Monate, teilweise auch 8 oder 9 Monate). Bzgl Allergieprophylaxe denke ich, dass das Stillen "nur" hilft wenn man die Beikosteinführung "unter dem Schutz des Stillens" durchführt. Ich weiß nicht ob du dann weiterstillen möchtest oder auf Flasche umsteigst. Ich glaube dass das Stillen bzgl Allergievermeidung "nichts" bringt wenn man es pünktlich zum Beikoststart beendet. Ich wunder mich da immer über meine Tante und ihre Allergiegeplagten Söhne: "Ich habe die Jungs doch jeweils fast drei Monate gestillt - die DÜRFEN doch gar keine Allergien haben!" Ich habe meinen Sohn auch nach Beikoststart weiter gestillt - wie es später mal mit Allergien ausschaut wird sich zeigen :-)


chrpan

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Hallo! Es geistern diverse Empfehlungen herum. Von Seiten der Ärzte hört man häufig, nach vollendetem 4. Monat soll der Beikostbeginn eher Allergien vorbeugen als ein späterer Beginn. Die WHO hingegen sagt, erst nach vollen 6 Monaten ausschließlichem Stillen sollte Beikost angeboten werden. Meine Erfahrungen und meine Infos sind folgende: zur Empfehlung, schon vor 6 Monaten zuzufüttern kam es, weil Studien zeigten, dass Stillen parallel zur Beikost diese verträglicher und Allergien unwahrscheinlicher macht. Hierzulande wird im Durchschnitt früher abgestillt. Mit 6 Monaten werden angeblich weniger als 20% der Babys noch gestillt.... da kam die Idee auf, den Müttern zu raten, dann Beikost anzufangen, wenn noch ein größerer Teil stillt. Anstatt also zu informieren, längeres Stillen ist empfehlenswert, kam "früherer Beikostbeginn ist empfehlenswert". Ich persönlich hatte kein gutes Gefühl, mit 6 Monaten Beikost anzubieten. Durch Druck von anderen habe ich angeboten und gesehen, dass mein Kind überhaupt noch nicht bereit dafür war. Auch in meiner Familie gibt es starke Allergien, die zT sehr einschränkend für die Betroffenen sind. DA wollte ich auch nichts riskieren und habe Kuhmilchprodukte, bestimmte Obstsorten etc. erst nach dem 1. Geburtstag eingeführt. Das war aber eher mein Bauchgefühl, als dass ich dazu Studien kenne. Fakt ist, manche Babys reißen ihren Eltern schon vor Ablauf von 6 Monaten das Essen aus der Hand, andere (wie mein Kind) wollen mit 8 Monaten noch ausschließlich gestillt werden. LG, Chris


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von chrpan

Darf ich dich mal fragen wie das nun aussieht mit dem eisenwert beim vollstillen bis 8 Monate? Kenne mich da nicht so gut aus, aber habe gehört das es bei dem sattwerden und eisenbedarf Probleme geben KANN! Ist das ein geruecht? Oder tatsächlich so? Danke! Lg


HSVMarie

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Ich kenne aus der Stillgruppe (seit fast 2 Jahren gehe ich relativ regelmäßig hin) viel Kinder, bei denen auch voll stillen weit über die 6 Monate hinaus keine Probleme mit dem Eisenwert machte. Ein einziges Kind hatte da Probleme und hat dann eine Zeit lang Eisetropfen bekommen. Also sehr dramatisch ist das nicht. Bevor die Kinder einen Eisenmangel haben, werden die Eisenresrven der Mutter angegriffen. Sagte die Stillberaterin der la leche Liga.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Ok-vielen dank für die Info! Ich leide unter chronischem Eisenmangel (nicht ernährungsbedingt) Kann man dann quasi sagen, wenn mein eisenwert gut ist, ist er beim vollgestilltem Kind auch gut?


HSVMarie

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Oh dazu kann ich dir leider nichts genaueres sagen. Ich habe meine Infos ja auch nur aus dem was ich in der Stillgruppe so mitbekomme. Ich könnte am Mittwoch mal nachfragen wie das in dem speziellen Fall ausschaut.


chrpan

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Also, als ich mit meinem 6 mon alten Sohn damals beim Kinderarzt zur MuKiPass Untersuchung war, erwähnte ich das Vollstillen und Sorge wg Eisenmangel. Der Arzt meinte, wo ich das denn her hätte undich könne das gleich wieder vergessen. Später hat mal hier im Forum eine Userin einen tollen Artikel gefunden zum Thema Eisenwerte bei gestillten Babys. Die Essenz dessen ist ca folgendes: Fläschchenkinder (Pre) haben höhere Eisenwerte als gestillte Babys. Es wird der künstl. Milch ja Eisen zugesetzt. In Mumi ist der Eisengehalt niedriger, gleichzeitig ist zumindest ein Stoff enthalten, der das Eisen perfekt verwertbar macht für den Körper. Es scheint , als orientiere man sich fälschlicherweise am Eisenwert von künstlich ernährten Babys, deren Werte "künstlich" hoch sind, was von der Natur gar nicht vorgesehen scheint. Der vergleichsweise niederere Eisenwert eines Stillkindes bedeutet demnach noch lange keinen Eisenmangel. Dafür gibt es zudem weitere Anzeichen wie Abgeschlagenheit, Blässe, Infektanfälligkeit usw. Wer ein normal lebhaftes Kind hat, das gut gedeiht und als einziges Merkmal mit 7, 8, 9 oder was weiß ich wievielen Monaten lieber voll gestillt werden möchte, braucht sich mE nach nicht sorgen. LG, Chris


niccolleen

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Ja genau. Wenn das Kind zugreift oder kosten will, soll es auch was kriegen. Vorher ist es nicht noetig, und hinauszoegern bringt auch nix. Bezueglich Allergieprophylaxe aendern sich die Erkenntnisse alle 2-5 Jahre. Im Moment sagt man, frueher ist besser und nichts ausschliessen, kann sich aber in den naechsten Jahren schon wieder ins Gegenteil kehren. Keiner weiss es so richtig. Da spielen einfach zu viele Faktoren und Umstaende mit. lg niki


Mitglied inaktiv

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Hallo :-) Also wenn dein mini sich für essen interessiert, mitkaut und einfach Lust auf was festes hat, dann kann man auch starten :) also der beste Start, gerade bei Kindern mit Allergierisiko liegt zwischen 5-7 Monaten! Man soll auch darauf achten das die Kinder bis sie 18 Monate alt sind, wirklich alles mal durchprobiert haben, wegen Resistenzen die sich bilden zum schutz vor Allergien! Aber auch das mal schmutzig machen, Tiere streicheln ect sind gut zum Schutz vor Allergien! Was die neurodermitis angeht, solltest du vorsichtig mit Kuhmilch sein... Am besten so wenig wie möglich... Und nicht vor dem ersten geburtstag! Mein Mann hat auch neuro und meine kleinste leider auch ein bisschen! Aber seit dem Besuch bei einer heilpraktikerin und den passenden globulis beschwerdefrei! Still so lange wie ihr euch damit wohlfuehlt! Lg


Mitglied inaktiv

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In den meisten Fällen bekommen voll gestillte Kinder auch nach dem 6. Monat noch genügend Eisen aus der Milch, zumal sie das aus der Mumi viel besser verarbeiten können. Es geschieht selten, dass mal ein Mangel vorliegt. Den merkt man z.B. wenn man das Augenlid unten leicht herunterzieht, daran, dass es innen nicht rosarot, sondern weiß ist. Das ist ein relativ zuverlässiges Zeichen. Kinder mit Eisenmangel neigen auch dazu, wenig Appetit zu haben. Es gibt aber viele Fälle, in denen 12 Monate, sogar mal zwei Jahre voll gestillt wurde, und die Kinder zeigen keinen Mangel. Mein Kind hat sehr lange sehr wenig dazugegessen, und ich habe mir darum auch immer ein wenig Sorgen gemacht. Irgendwie sorgt man sich ja immer. ;-) Tatsächlich konnte sie aber selbstbestimmt essen und hat bestens für sich gesorgt, ist weiter gut gediehen und mampft mir seit wenigen Wochen die Haare vom Kopf, sowohl stillend als auch essend. Unglaublich, was da jetzt auf einmal alles reinpasst. Sie ist knapp 25 Monate alt. Zur Beikosteinführung: Ganz wichtig finde ich die geschichtlichen Hintergründe zu unserer heutigen Vorstellung, ganz früh Beikost einzuführen. Anfang des 20. Jahrhunderts (also vor den zwei Kriegen und vor Einführung künstlicher Kindernahrung) haben Ärzte und Hebammen gewarnt, zu früh Beikost zu geben. Es sollte mindestens ein Jahr, besser 2 oder 3 gestillt werden, und dann ganz langsam, nach einem Jahr mal was angeboten werden. Milchprodukte und Fleisch wurde erst teilweise im dritten Lebensjahr, also nach Vollendung des zweiten, eingeführt. Für unsere heutige frühe Beikosteinführung sind vor allem die fatale Kriegszeit (mit hoher Kindersterblichkeit, aufgrund von Mangelernährung von Kindern und Müttern, die dann oft nicht stillen konnten, weil sie zu schlecht ernährt waren) und die sogleich danach boomenden und erfolgreich beworbenen Kindernahrungen verantwortlich. Die WHO empfiehlt, nicht vor dem vollendeten 6. Monat Beikost einzuführen. Es gibt aber Babys, die früher zeigen, dass sie beikostreif sind. Man muss allerdings genau schauen, ob sie nur neugierig sind oder wirklich am Essen (schlucken, kein Rausschiebereflex mehr etc.) interessiert sind. Kind sollte den Kopf sicher halten können, sitzen können, ggf. leicht gestützt, es sollte Nahrung greifen können (Faustgriff) und diese auch kauen und schlucken. Schiebt das Kind die Nahrung gleich wieder raus, ist es noch nicht so weit und will spielen. Dann kann es ein Möhrchen roh bekommen (schön dick, damit nichts abgebrochen werden kann) und damit spielen, während der Rest der Familie isst. Eindeutig weiß man, dass das Allergierisiko erheblich gemindert wird, wenn die Nahrung zusammen mit dem Stillen eingeführt wird. Darum ist langes Stillen immer eine Hilfe bei Allergieproblemen in der Familie. Im ersten Jahr sollte auf Milchprodukte komplett verzichtet werden, danach nur sehr vorsichtig damit umgegangen werden. Vollmilch ist auch weiterhin nicht unproblematisch, Butter und Sahne bekommen den Kindern besser. Google doch mal www.baby-led-weaning.de. Vielleicht ist das was für Euch. Viel Spaß beim Futtern! Sileick


Mitglied inaktiv

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Kurz auf das Thema Milch zurück kommen mag: Ich dachte von meiner Kindheit immer... Milch ist gesund.. Macht Knochen u zaehne stark... Umso erschrockener war ich als ich hoerte wie negativ Milch der Kuh für Kinder ist! Nierenschäden durch die zu langen eiweisketten, hautprobleme (die teilweise erst im Jugendalter hervortreten), neurodermitis, verminderte eisenaufnahme usw... Meine kinder 2,5 Jahre und 5 Jahre lieben Milch... Aber ich gebe sie nicht täglich und nur in begrenzter Menge! Ps: toller Beitrag, den du geschrieben hast!


Mitglied inaktiv

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Danke für das Kompliment! Ja, das mit der Milch ist auch so eine Sache. Stell Dir vor, man würde jetzt offiziell überall zugeben, dass Kuhmilch in jeder Form problematisch ist (was nach einer sehr großen Studie namens "China Studies" eindeutig bewiesen ist). Was würde da unsere Milchindrustrie machen? Haufenweise Bauern würden den Bach runtergehen. Es wäre eine riesige strukturelle Veränderung. Molkereien, die ganze an der Milchproduktion hängende Wirtschaft (und die ist in D sehr groß), würde erheblich leiden. Ich bin sicher, dass das ein wesentlicher Grund ist, warum sich niemand offiziell daran wagt, die sprichwörtliche "heilige Kuh" anzugreifen. Meine Ärztin bezeichnet diese Entwicklung als gesellschaftliche Fehlentwicklung, biologisch und damit gesundheitlich sehr nachteilhaft. Ich fand diese Aussage interessant. Die Behauptung, Kinder (und Erwachsene, vor allem Schwangere und Stillende) bräuchten Kuhmilch, um genügend Calcium zu erhalten (Eisen kann man wirklich nicht mehr wissenschaftlich belastbar angeben), ist Unsinn. Das weiß man. Das Zeug ist zwar viel drin, kann aber zum größten Teil gar nicht aufgenommen werden. Dafür bereiten andere Teile der Milch Probleme. Das wissen viele Stillende, auch ich, deren Kinder Verdauungsprobleme bekamen bzw. bekommen, wenn wir Milch trinken. Tue ich schon lange nicht mehr. Toll fand ein einen Text, den ich vor einiger Zeit mal las. Der Autor fragte, wie denn wohl eine Kuh so viel Calcium in die Milch kriegen könnte, wo sie doch nur Gras (also Pflanzenkost) äße. Ja, wie denn? Können wir auch. :-) Aber natürlich brauchte man, hier wieder ein geschichtlicher Rückblick - das finde ich immer so erhellend, wenn man schaut, wo das herkommt, was wir heute so wichtig finden - , früher Milch, weil die Frauen nicht lange stillen sollten, damit sie mehr Kinder kriegen konnten, was biologisch auch so nicht vorgesehen ist. Sobald Menschen sesshaft wurden, hatten die Frauen mehr Arbeit auf den Feldern ggf. entfernt von ihren Kindern zu leisten und sie mussten mehr Kinder bekommen, weil diese als Arbeitskräfte gebraucht wurden. Statt alle 3-4 Jahre kam also alle 1-2 Jahre ein Kind, was nur ging, wenn nicht gestillt wurde. Ohne stillen, keine Milch, also nahm man, wenn man Tiere hatte, deren Milch. Die Kuh hat sich dann durchgesetzt, aber sie ist eben Futter für Kälber, nicht für Menschen. Man bezahlt einen bestimmten Preis, wenn man der Biologie zuwider handelt. Erst heute weiß man, wie der aussieht. Die logische Konsequenz ist, den Leuten das längere Stillen ans Herz zu legen. Das wird von wirklichen Experten bereits gemacht (siehe WHO), aber bei uns sind wir noch weit entfernt davon, diese Zusammenhänge unabhängig von gesellschaftlichen Dogmen zu akzeptieren und darauf mit veränderten Vorstellungen zu reagieren. Für uns Eltern heißt das, dass wir Kompromisse schließen müssen. Wie richten wir uns mit unseren Kindern heute ein, denn wir leben ja nun einmal in dieser Gesellschaft? Ich gebe meiner Tochter Sahne, wenn sie will, auch Käse und Butter, aber nie Vollmilch. Wir trinken Hafermilch. Das mag sie auch gern und schmeckt auch mit Müsli prima. Auf Käse mag ich (noch) nicht verzichten, vielleicht kommt das noch, aber ich esse vor allem Ziegenkäse und auch immer junge Käsesorten oder Frischkäse. Ich versuche, viele andere Alternativen anzubieten und vertraue auf den Instinkt meiner Tochter, sich die richtige Mischung rauszusuchen. LG Sileick


Mitglied inaktiv

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Ja, ich denke kuhMilch in geringen Mengen ist ok! Aber man muss da echt vorsichtig sein! Und vor allem nie im ersten Lebensjahr! Ich bin derzeit im Kiwu und verzichte auf Milch-aber Milchprodukte wie Kaese, Joghurt und Quark esse ich begrenzt. Lg