Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist jetzt 11 Monate. Ich hatte eigentlich immer gedacht, daß ich noch vor dem ersten Geburtstag abstillen werde! Jetzt folgendes Problem: mein Sohn ist ein absolutes Hautkind, mag keinen Schnuller und keine Flasche, hat aber noch ein sehr hohes Saugbefürfniss! Ich stille ihn noch drei mal am Tag. Morgens um 5, dann schläft er weiter, bis um 6, zweite Mahlzeit gibt´s etwas Brot. Dann mittags nach der normalen vollen Mahlzeit, mag er immer nochmal gerne etwas stillen zum einschlafen, ist ein riesen Drama, wenn ich versuche das wegzulassen. Dann abends vor dem zu Bett gehen, wobei er nicht (mehr) an der Brust einschläft. Habt ihr Ideen, wie ich ihn langsam entwöhnen kann? Ich würde so gerne zumindest erstmal die Mittagsmahlzeit abgewöhnen, aber er schreit mir die Bude zusammen und schläft nicht! Hab schonmal probiert ihm aus seinem Trinklernbecher Schorle zu geben, statt Brust, hat aber natürlich alles weggehauen, wollte nur die Brust! Kommt das von allein, irgendwann? Oder muß ich mich tatsächlich ganz hart verweigern, womit ich schon ein großes Problem habe!! Bitte helft mir, tut mir leid, daß es so lang geworden ist!! LG Eva.
Kann da leider nicht ganz mitreden, da meine Kleine aus medizischen Gründen ein Flaschenkind ist! Ich denke, Du mußt hart sein und ihn Brüllen lassen! Es ist schwer, ich hatte es mit Amelie, als ich den Mittagsschlaf eingeführt habe. Amelie gefiel es überhaupt nicht, aber ich hab sie brüllen lassen! und nach 4 Tagen war der Tropps gelutscht! LG
Liebe Eva,
ob und welche Mahlzeit du deinen Sohn nicht mehr stillen willst, musst du entscheiden. Dein Kind zeigt dir deutlich, dass er das Stillen noch braucht und wenn du es noch gerne tust, dann mache dir zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken darum.
Die WHO empfiehlt sowieso, Kinder bis zum 2. Geburtstag zu stillen und darüber hinaus, solange Mutter und Kind es wünschen. Möchtest du noch weiter stillen, dann mache es. Wenn es dich stört, dann überlege dir, was dich an der momentanen Stillsituation genau stört, ob es eine bestimmte Mahlzeit ist oder das Stillen insgesamt.
Um dein Kind ganz abzustillen, musst du wirklich entschlossen sein, denn das läuft bestimmt nicht ohne Weinen ab.
Es hat mich gestört, wie im vorigen Beitrag über das Kind gesprochen wurde: "Brüllen lassen, dann hat er den Drops gelutscht". Als würde das Kind weinen, um die Mutter zu ärgern. Es ist ein natürliches Bedürfnis des Kindes, gestillt zu werden und es weint nicht aus Trotz oder Quengelei, sondern weil er den Wunsch hat, dass sein Bedürfnis nach dieser Form der Nähe gestillt (!) wird. Möchtest du abstillen, dann sei in jedem Fall für dein Kind da (oder dein Partner, das macht es manchmal einfacher, berichten viele Mütter) und tröste es, denn der Abschied von der Brust ist schmerzlich.
Am Ende solltest du in jedem Fall mit deiner Entscheidung zufrieden sein und hinter deiner Entscheidung stehen, wie sie auch immer ausfällt.
Mein Sohn ist inzwischen 2 Jahre alt und in der ganzen Stillzeit gab es immer wieder Momente, in denen ich überlegte abzustillen. Das hatte verschiedenste Gründe: mein Umfeld gibt immer mal wieder Hinweise, es sei doch an der Zeit; manchmal fühle ich mich von meinem Kind eingeengt; mein Mann fühlt sich manchmal aus unserer Stillbeziehung ausgeschlossen
Aber immer wieder habe ich mich gewehrt, eine Entscheidung zu treffen, die dem emotionalen Bedürfnis meines Sohnes und mir entgegensteht. Es war eigentlich immer nur eine Phase, die durch irgendeinen äußeren Einfluss (z.B. Stress, Krankheit) ausgelöst wurde. Einige Lektüren der La Leche Liga haben mir bei meiner Entscheidung geholfen. Schaue da einfach mal nach unter www.lalecheliga.de, da gibt es Bücher, aber auch einfach Broschüren und Merkblätter zum Abstillen.
Ist dir übrigens klar, dass Abstillen nicht nur Vorteile bringt, eher im Gegenteil? Du sagtst, er wacht morgens um 5 Uhr auf, nach dem Stillen schläft er doch sicherlich noch etwas weiter. Hast du Lust, um 5 Uhr aufzustehen und ein Fläschchen zu machen (hat meine Freundin nach dem Abstillen praktiziert). Wenn das Kind krank ist, ist Stillen einfach super und wenn ein Termin mal länger dauert, hat man das Nötigste immer dabei. Das Stillen verändert sich mit der Zeit. Mein Sohn trinkt mal häufiger, mal seltener, ich kann aber problemlos den ganzen Tag weg sein oder mein Mann bringt ihn ins Bett. Wenn Mama nicht da ist, gibt es halt keine Milch. Ich bin auch berufstätig, das Stillen schränkt da überhaupt nicht ein, im Gegenteil, es ist schön, ihm durch Stillen nach meiner Rückkehr von der Arbeit ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Nach der Arbeit ruhen wir uns erstmal gemeinsam auf diese Weise aus. Lustig wird es sogar, z.B. wie er letztens sagte: "Die Brust nicht prall, die Brust weich, andere Seite!" Ich kann inzwischen mit ihm darüber reden und wenn ich vorher mit ihm abspreche: Wir gehen da und da hin und da können wir nicht stillen, dann hält er sich auch wirklich dran. Manchmal fragt er bevor wir irgendwohin fahren, ober er dort stillen darf und wir klären das im Vorfeld.
Als ich anfing, zu stillen, wollte ich unbedingt abgestillt haben, bevor ich wieder anfange zu arbeiten (da war er 8 1/2 Monate alt), ich fand es furchtbar, dass Frauen ein Kind stillen, das schon laufen kann, aber mir fiel kein wirklich überzeugender Grund ein, warum ich abstillen sollte, und wie man aus diesem megalangen Posting erkennen kann, bin ich inzwischen begeisterte Langzeitstillerin. jetzt stille ich ein Kind, das schon Fussball spielen kann
Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich (!) fühle mich mit dem Langzeitstillen sehr wohl, nicht jede möchte das gerne machen und es muss akzeptiert werden, wenn die Mutter die Stillbeziehung beenden will. Aber dann bitte so schonend für das Kind, wie es geht und nicht einfach auf "die harte Tour". Du hörst dich aber nicht so an, als ob das für dich eine Option wäre.
Vielleicht sprichst du auch mal mit einer Stillberaterin der La Leche Liga, auch da wurde mir in Bezug auf die Frage nach dem Abstillen schon geholfen.
Viele Grüße
Melanie
Ich kann Muppet nur Recht geben. Das Posting hätte von mir sein können.
Meine Tochter ist nun schon 32 Monate alt.
NIE hätte ich es mir früher vorstellen können, ein Kleinkind zu stillen!!!
Aber wie Muppet es schon sagte, ich sah einfach keinen Grund, mein Kind abzustillen. Ich sah ja tagtäglich WIE wichtig es ihm ist!
Seit 8 Wochen sind wir nun zu viert... Und ich bin mittendrin im Tandemstillen.
Unsere Große möchte aber seit kurzem nur noch nachts gestillt werden. Tagsüber hat sie sich nun ganz von alleine abgestillt. Ohne Drängen meinerseits.
Und zum Einschlafen muß seit kurzem auch immer Papa 'ran
Wir stillen wirklich "nur" noch nachts. Durchschlafen ... was ist das?
Vor ein paar Tagen hatte ich allerdings einen extremen Durchhänger. Als ich nachts unser Baby gestillt hatte (der Kleine ist eine richtige Schlafmütze und schläft meist durch!) und unsere Große dann ständig wach wurde und "nuckeln" wollte...hatte ich negative Gefühle dabei.
Daher beschloß ich, daß nun Schluß sei mit dem Stillen.
Ich habe es meiner Kleinen erklärt. Sie war sichtlich betrübt
Die darauffolgende Nacht verlief überraschenderweise total ruhig. Sie wurde kaum wach und ließ sich dann auch vom Papa beruhigen.
Aber dann kam es, wie es kommen mußte. Sie hat sich wohl diesen Hand-Mund-Fuss-Virus eingefangen. Nachts tat ihr der Rachen weh und sie jammerte ohne Ende. Schließlich wurde sie richtig hysterisch. Sie tat mir soooo unendlich leid! Ich kam mir wie eine Rabenmutter vor. Mein Mann lag ganz hilflos neben uns. Wir haben uns dann nur kurz in die Augen geschaut und uns war beiden in dem Moment klar: ich KANN es ihr einfach nicht verwehren! Wir können sie beiden nicht weinen sehen.
Tja. Soviel zum Thema Abstillen... Mittlerweile bin ich wieder guter Dinge und sehe das nächtliche Stillen wieder positiv
Schönen Gruß,
Sandra
Hallo Sandra, du setzt ja mit dem Tandem-Stillen noch einen drauf. Finde ich super. Wir möchten so in einem Jahr ein Geschwisterchen in die Wege leiten. Eigentlich denke ich, er wird mit 3 soweit sein, nicht mehr zu stillen, aber wenn er es doch noch braucht, dann ist es halt so. Mein Mann sagte letztens: "Wie soll das denn gehen? Ein weiteres Kind, wenn unser Sohn noch stillt?" Als ich dann vom Tandemstillen sprach, sah ich erstmal eine Mischung aus Staunen und Entsetzen. Am Ende liebt er unseren Sohn aber so sehr und kann es nicht ertragen, wenn er leidet, also würde er es auch unterstützen, wenn ich Tandem-Stille. Im Endeffekt muss ich es ja geregelt kriegen. Nur, als du es so beschrieben hast: Wir haben uns in die Augen geschaut und es war klar... Das hätten mein Mann und ich sein können, als wir unseren einmal abstillen wollten. Wer auf sein Kind hört, hört sein Bedürfnis und das Bedürnis nach stillen ist keine Laune, sondern kommt von ganz tief. Die ersten Jahre sind so aufregend, anstrengend, intensiv und im Nachhinein dann doch so kurz. Wo sind die letzten zwei Jahre geblieben (werde wehmütig). Viele Grüße Melanie
Vielen Dank für die Antworten! Nein, ich bin mit absoluter Sicherheit nicht der Typ, der sein Kind einfach brüllen lässt!! Und ich würde auch auf keinen Fall von jetzt auf gleich abstillen! Was mich stört ist diese Abhängigkeit momentan! Und ehrlich gesagt, komme ich nur schlecht mit dem Druck von außen klar, vor allem, weil ich es früher selbst so gesehen habe! Ansonsten finde ich das stillen eigentlich noch schön! Meine Stillberaterin der La Leche Liga pausiert gerade, weil sie gerade erst entbunden hat, vielleicht muß ich mir nochmal eine andere suchen, mal sehen! Das Problem ist, daß mein Mann da auch nicht mehr wirklich hinter steht, also was soll ich tun? Bin in einer Zwickmühle! LG Eva.
Hi!
Ich finde auch, daß die Zeit viel zu schnell vergeht.
Im September geht unsere Maus in den Kindergarten (sofern es ihr dort gefällt und sie ohne Tränen dort bleiben mag)...und neuerdings verabredet sie sich schon mit dem Nachbars-Mädel...und ist dann den ganzen Tag auf Achse...
...schluchz...gestern war sie doch noch mein kleines Baby!?!?!
Na ja. Unsere Aufgabe als Eltern ist nun einmal, die Kleinen so gut wie möglich "groß zu bekommen" und dann loszulassen.
Wie heißt ein sehr schönes Zitat von Goethe:
"Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel"
Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Sandra
Liebe Eva, du beantwortest deine Frage eigentlich schon selbst. Du findest das Stillen noch schön, du willst nicht von jetzt auf gleich abstillen und möchtest nicht, dass dein Kind weint. Das mit dem Druck von außen kann ich verstehen, aber du musst ja nicht jedem erzählen ob du noch stillst oder nicht. Ich finde, da ist nur das allernächste Umfeld (Partner, evtl. noch Eltern) wichtig. Alle anderen geht es nichts an, ob du noch stillst. Sag einfach: "Ja, wir sind langsam am Abstillen." Das ist nicht gelogen, denn mit jedem Bissen, das dein Kind zu sich nimmt, stillt es sich nach und nach ab. Irgendwann geht jeder selbstverständlich davon aus, dass du schon abgestillt hast. Dass man durch Abstillen wirklich unabhängiger wird, bezweifle ich. Man wird unabhängiger, wenn das Kind älter und selbständiger wird und auch mal anderweitig betreut werden kann. Selbst wenn du nicht mehr stillst, braucht dich dein Kind und wünscht sich deine Anwesenheit. Die Abhängigkeit scheint durch das Stillen nur präsenter. Nach wie vor kann ich dazu die Broschüren der La Leche Liga empfehlen. Es gibt da auch das Buch: "Wir stillen noch.", aber die Merkblätter fand ich in Bezug auf die Argumentation noch besser. Aber was sollen alle Argumente, gehe einfach nach deinem Gefühl. Leider neigen wir heute dazu, wissenschaftliche und solche Argumente über unseren Mutterinstinkt zu stellen. Halte uns auf dem Laufenden, wie es dir geht. Viele Grüße Melanie
Hallo Eva! Ich kann Dein Problem sehr gut nachvollziehen. Uns ging es ganz ähnlich. Ich dachte ich kann nie aufhören tagsüber zu stillen, weil mein Sohn, wie Deiner, ein absolutes Hautkind ist, und das Stillen wie andere Kinder einen Schnuller zur Beruhigung zwischendurch brauchte. Er hatte auch keinerlei Lust auf Brei, kam aber mit fester Nahrung nur langsam klar. Ich habe ihm dann einfach weiter die Brust gegeben, wenn er sie wirklich brauchte (immer mal mit Essen oder Teefläschchen versuchen - manchmal stillt man aus reiner Gewohnheit, wenn das Kind eigentlich Hunger/Durst hat, und diesen auch anders Stillen kann). Mittlerweile hat sich das aber von selbst erledigt und außer ganz selten will er tagsüber nicht mehr an die Brust. Irgendwann kriegen die Kleinen es dann einfach selbst hin sich zu beruhigen. Auch den Druck von außen kenne ich. Am besten ist, man tut so als sei man völlig überzeugt davon, dass man das Richtige tut - auch wenn man das nicht immer ist. Wie kämpfen allerdings nach wie vor mit den Abenden und Nächten... LG, Pad
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