Kuscheling
Kurz vor seinem vierten Geburtstag hat sich mein großes Stillkind von selbst abgestillt. Es ging ganz ohne Tränen und auch ich verspüre keine Wehmut. In den vergangenen Monaten hat er nur noch sporadisch gestillt und ich dachte immer Mal wieder, nun ist es vorbei und dann fragte er doch noch Mal nach. Nun hat er am 10. August das letzte Mal gestillt, ein Auto bekommen, "dass nur Kinder bekommen, die nicht mehr an der Brust trinken (gut, war doch nicht 100% von selbst ) und ich denke, wir sind mit dem Thema durch.
Hinter uns liegen 3 Jahre und 11 Monate Stillzeit und jede Menge schöner und weniger schöne Stillerinnerungen:
an den total verkorksten Stillstart und eine unmögliche Stillberatung im Krankenhaus.
Bis heute klingen mir die Worte der Kinderschwester im Ohr, die meinte "Sie müssen unbedingt Pre-Milch kaufen, Sie kriegen ihr Kind niemals satt." Wenn die wüsste. (Die Pre-Milch habe ich irgendwann ungenutzt entsorgt)
an eine unglaublich stressige Anfangszeit zu Hause.
Ich habe mein Baby tatsächlich vor und nach jedem Stillen gewogen, nach jedem Stillen noch abgepumpt, tunlichst darauf geachtet, dass es ein Bäuerchen macht und artig die Seite markiert, aus der zuletzt getrunken wurde...
an die Schwierigkeiten, ihn direkt an die Brust zu bekommen
(ich bekam im Krankenhaus gleich beim ersten Anlegen ein Stillhütchen verpasst, da war er schon saugverwirrt.)
an diverse Milchstaus, eine Brustentzündung und ständig auslaufende Brüste
an durchstillte Nächte und Tage, beim Zahnen, in Schüben, wenn er krank war
an die Zärtlichkeiten, die ich beim Stillen geschenkt bekam
daran, wie er seine Puppe stillt (das macht er hoffentlich auch weiterhin) und daran, wie er auch mir mal die Brust anbot, um mich zu trösten
an Wutanfälle, aus denen ich ihn mit Stillen ganz einfach heraus holen konnte.
an die vielen schönen Dinge, die er übers Stillen gesagt hat
("Mamamilch trinke ich am liebsten.")
an 51 Wochen Tandemstillen und die damit verbundenen Hochs und Tiefs
an unsere "ungewöhnlichen" Stillplätze: wir haben im Winter mal auf einer Bank vor einer Kirche gestillt, als die Glocken anfingen zu läuten, in einer anderen Kirche während einer Hochzeit, in fast jedem öffentlichen Verkehrsmittel und auf unendlich vielen Parkbänken und Bürostühlen.
Ich bin irgendwie stolz auf mich, dass ich darauf vertraut habe, dass er sich irgendwann von allein abstillen wird und sehr fasziniert, wie es jetzt funktioniert hat.
Nun genieße ich es, wieder nur ein Kind zu stillen, die kleine Schwester ist gerade ein Jahr geworden und vermutlich liegt noch eine lange Stillzeit vor uns...
LG
Oh wie schöööön! Bin gerade sehr gerührt. Lass dich virtuell drücken!!!
Nachtwölfin
Hat gut getan das zu lesen.
Liebe Grüße
Lian
Hach, einfach schön geschrieben
Wie schön! Bin auch ganz gerührt. Ich hoffe, bei uns wird es auch eines Tages so sein!
Oh wie schön zu lesen! Ich drücke grade ein paar Tränchen weg! Du glaubst nicht wie unglaublich gut mir das grade tut so etwas zu lesen! Irgendwie stillen grade alle um mich herum ab und ich fühle mich einsam und unnormal mit der Entscheidung dies meinem Kind zu überlassen! Danke für dieses wundervolle Resumet (schreibt man das so??)
hallo, bin auch ganz gerührt. und fuer das tandemstillen hut ab! wir sind noch nicht ganz so weit, auch wenn ich zunehmend weniger lust zum stillen habe, aber mein sohn juchzt immer noch abends vor freude, wenn er seine mumi bekommt...und das rührt mich dann so, dass ich es ihm noch nicht wegnehmen mag. alles liebe, j.
Das ist echt ein schöner beitrag! Tut wirklich gut so etwas zu hören! Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und wird auch voll gestillt. Er nimmt auch noch kein Fläschchen, deswegen werde ich auch nach Einführen der Beikost weiterstillen. Auch wenn die Nächte anstrengend sind, es macht mich einfach glücklich und ihn auch. Wer weiß, ob es mit Fläschchen besser wäre.... Ich bekomme immer zu hören, dass man nicht so lange stillen sollte, damit die Partnerschaft nicht leidet! Man kann doch auch Zärtlichkeiten austauschen, wenn man stillt, oder etwa nicht? Du bist ja auch schwanger geworden und hast deinen Sohn noch gestillt.Und da Kinder nicht vom Storch gebracht werden, muss es ja funktionieren! ;-))) Alle um mich herum, die ein Baby haben, finden Stillen irgendwann lästig und wollen abstillen, um mal wieder weggehen und was trinken zu können. Sie verstehen nicht, warum ich weiter stillen möchte. Wie gesagt, dein Beitrag hat echt gut getan!
Ganz toll!!!!!! Liebe Grüße
Das ist ein sehr schöner Beitrag! Vielen Dank dafür! War echt schön, deinen Beitrag zu lesen. Du hast allen Grund, stolz auf dich zu sein! :-)
Auch von mir einen lieben Gruß. Mich haben deine Worte auch gerührt. Schön, dass du deinem Kind das lange Stillen ermöglicht hast. Glaubst du, das Tandemstillen hat bei deinen Kindern gegen die Geschwistereifersucht geholfen?
Ich glaube nicht, dass Tandemstillen gegen die Geschwistereifersucht hilft. Das hat m.M.n. eher mit der inneren Einstellung und der entsprechenden Ausstrahlung zu tun. Unser Sohn hatte einfach nie einen Grund, eifersüchtig zu sein, so grundsätzlich gesehen, ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine. In den ersten 2 Wochen wollte er allerdings jedes Mal stillen, wenn die kleine an der Brust war, das ging gar nicht. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass er nur noch morgens und abends stillt und tagsüber nur ausnahmsweise (bei "Trotz"anfällen, wenn er sich weh getan hatte und wenn meine Brüste kurz vor der Explosion standen), ansonsten wäre ich auf der Strecke geblieben. Wie geht es der Bauchmaus? LG Maja
Oh, ein schöner Beitrag! Danke dafür!
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