11Friede
Kleine Babys brauchen viele kleine Mahlzeiten – rund um die Uhr. Aber auch ältere Babys wollen oft mehrmals in der Nacht an die Brust, weil sie Hunger haben oder Nähe brauchen. Das ist ganz normal, denn erstens kann der Babymagen nur eine begrenzte Menge Volumen aufnehmen. Der Magen eines 1 Monat alten Babys hat nur eine Speicherkapazität von 80 – 150 ml. Und zweitens wird die Muttermilch relativ schnell, d.h. innerhalb von etwa 90 Minuten, im Magen des Babys verdaut. Häufige Mahlzeiten sichern Ihrem Baby daher eine ausreichende Nahrungsaufnahme sowie Ihre schützende Nähe und damit sein Überleben. Obwohl manche Babys schon relativ früh mehrere Stunden am Stück “durchschlafen”, ist dies nicht die Regel, sondern eher ein glücklicher Zufall. Freuen Sie sich, falls Ihr Baby Ihnen diesen Gefallen tut! Aber erwarten Sie nicht, dass dies auch in den nächsten Monaten so bleiben wird. Babys verändern sich und auch ihr Schlafverhalten ändert sich immer mal wieder, und zwar ohne, dass die Eltern großen Einfluss darauf haben. Trotzdem können Sie einiges tun, damit das nächtliche Stillen Sie weniger anstrengt und Sie auch selber ausreichend Schlaf bekommen. Hier sind 8 Tipps, die Ihnen das Stillen in der Nacht leichter machen 1-Schlafen Sie mit Ihrem Baby im selben Raum. Dann synchronisieren sich nämlich Ihre Schlafzyklen. Sie müssen nicht erst vom Schreien des Babys aus dem Tiefschlaf geweckt werden, sondern werden selbst wach, wenn es gerade dabei ist zu erwachen und können es noch im Halbschlaf direkt anlegen. 2- Stillen Sie es nachts in Ihrem Bett. Das ist weniger aufwändig, als sich zum Stillen in einen Sessel zu sitzen, der vielleicht sogar noch in einem anderen Raum steht, und auf dem Sie sich während des Stillens zudem noch selbst aufrecht und wach halten müssen. Üben Sie das Stillen im Liegen (siehe Tipp 3 – 5) zunächst am Tage, wenn es hell ist und Sie beide wach und ausgeruht sind. 3- Legen Sie sich mit leicht erhöhtem Oberkörper bequem auf den Rücken, z.B. mit einem Stillkissen oder mehreren Kissen U-förmig unter Kopf und Armen. Und legen Sie sich das Baby beim Stillen bäuchlings auf Ihren Bauch, ziehen Sie Ihren (mit Kissen abgestützten) Arm etwas näher an Ihr Baby heran, damit es sein Köpfchen seitlich daran anlehnen kann. So können Sie sich während des Stillens optimal entspannen und auch Ihr Baby liegt stabil und sicher und kann sich dabei sogar selbst bedienen. 4. Oder stillen Sie es in der Seitenlage. In dieser Position ist jedoch das gute Anlegen etwas schwieriger für Sie, als in der oben beschriebenen Rückenlage. Wenn Ihr Baby an der ersten Brust fertig getrunken hat und Sie es zur anderen Brust bringen möchten, halten Sie es eng an sich gedrückt, drehen sich mit Baby auf Ihrem Körper von der ersten Seite auf den Rücken und von dort weiter auf die andere Seite. Das kostet weniger Energie und Zeit, als wenn Sie sich und Ihr Baby separat umbetten oder selbst über das Baby zur anderen Seite krabbeln. 5. Geben Sie Ihrem Baby beide Brüste in derselben Seitenlage. Dazu neigen Sie Ihren Körper für die obere Brust nur etwas weiter zum Baby hin und drehen das Baby vielleicht etwas mehr auf den Rücken, damit es die zweite Brust auch gut erreichen kann. 6. Stillen Sie tagsüber mindestens einmal im Liegen, am besten um die Mittagszeit oder genau dann, wenn Sie während des Tages am müdesten sind. Und bleiben Sie nach dem Stillen weiter liegen, lesen Sie, dösen Sie, hören Sie entspannende Musik, oder tun Sie, was immer Ihnen gut tut und eine kleine Erholung ermöglicht. Schon das einmalige Liegen und Ruhen am Tag führt dazu, dass Sie das nächtliche Stillen weniger anstrengt. 7.Wecken Sie Ihr Baby noch einmal zum Stillen, wenn Sie selbst abends erst einige Stunden nach ihm ins Bett gehen. Damit haben Sie eine größere Chance, dass es Sie nicht weckt, kurz nachdem Sie gerade eingeschlafen ist, weil es wieder Hunger hat. 8. Schlafen Sie morgens länger aus. Und gehen Sie ab und an schon früher mit Ihrem Baby schlafen. Besonders, wenn Sie von den nächtlichen Unterbrechungen sehr erschöpft sind oder gerade an starkem Schlafmangel leiden, ist dies sehr zu empfehlen, da die erste Schlafphase eines Babys üblicherweise die längste ist. Wenn Sie also unbedingt selbst mal wieder ein paar Stunden am Stück schlafen müssen, tun Sie dies am besten gemeinsam mit Ihrem Baby! Und last, but not least, denken Sie immer daran, diese ersten Wochen und Monate gehen vorbei. Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Januar 2015 http://www.stillkinder.de/8-tipps-fuer-leichtere-naechte-mit-dem-stillkind/#more-11462
Sehr schön. Wirklich gute Tipps. Ich musste schmunzeln. Bis auf das Stillen auf dem Rücken und das Wecken habe ich alles intuitiv so gemacht. Gerade diese Verhaltensweisen kritisieren die meisten, sodass Mütter so oft zweifeln. Schade!
Die letzten 10 Beiträge
- Was ist eure Lieblingsmarke für Still-BHs und warum?
- Ständig Brustentzündungen seit Anfang 2025
- Schlechtes Gewissen - Abstillen?
- Stillen mit Epilepsie und Levetiracetam?
- 2,5 Wochen altes Baby Geburtsgewicht immernoch nicht erreicht
- Beißen beim stillen
- Hornhaut Entfernersocken/ Fußmaske
- Stillberatung | Beikostberatung
- Saugverwirrung umkehrbar?
- Abstillen/ Stillen