Elternforum Sechs bis neun

Viraler Infekt beim Sohn

Viraler Infekt beim Sohn

erbsi1

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Hallöchen an alle Ich wollte mich ein wenig austauschen, ich habe zwei Kinder und haben schon tausende Infekte hinter uns. Ich mit Kindern inklusive. Nun denkt man , so jetzt bin ich erfahren und werde nicht so schnell unsicher. Pustekuchen. Unser Sohn 8 Jahre, hat von 30 auf den 31.12 angefangen zu fiebern, Nase zu. Gut kennt man. Viel trinken, Bettruhe und nurofen . Seit zwei Tagen ist er "fieberfrei" also springt zwischen 37.4 und 37.8 Allerdings ist er heute morgen mit roten Augen augewacht, so geplatzte äderchen. Kenne das von ihm bevor er krank wird. Und die Fingerkuppen schälen sich. Schau in den Hals und seh kleine weiße Punkte. Er hat Husten und Nase zu. Aber keine halsschmerzen. Da steh ich da. Unser Kinderarzt hat Urlaub. Z Vertretungsarzt gehen. Oder nicht. Allgemein fühlt er sich ja gut. Ich war so am zweifeln, vielleicht beginnende Angina. Habe in der Praxis angerufen , die meinten, kommen Sie vorbei . Wir dahin. Da war auch nicht viel los. Nur ein Mädchen vor uns. Der Arzt schaut meinen Sohn an und fährt mich an, warum wir mütter seit Corona so über reagieren. Es scheint ihm doch besser zu gehen, wenn er Fieberfrei ist. Ich war etwas verdutzt , weil ich das von unserem Kinderarzt nicht kenne. Und ich ja vorher angerufen habe, ob es sinnvoll wäre vorbei zu kommen. Weil ich wirklich unsicher war. Die Fingerkuppen und dann die weissen Punkte im Hals. Er schaute sich den Hals an und meint er sieht nichts. Habe rein geleuchtet und ihm gezeigt. Da meinte er das sind angestoßene Zellen. Nichts schlimmes. Hat ihn aber gut abgehört und auch Leber und Milz und Lymphe getastet. Alles gut. Sagt es geht ihm wohl besser in paar Tagen ist er fit. Soweit so gut. Bin auch beruhigt. Aber geht es euch auch so? Seid ihr unsicherer geworden sieht Corona. Er hat mich wirklich zum nachdenken gebracht, weil ich tatsächlich unsicher war, ob ich zum Arzt gehen soll oder nicht. Man weiß ja lieber einmal zu viel zeigen, aber jetzt da so viel los in den Praxen ist, will man nicht unnötig belasten, allerdings war gerade zu dem Zeitpunkt wo wir da waren nichts los. Vielleicht die Stunde davor war viel los. Wie ist das bei euch, mit der Unsicherheit? Wärt ihr nicht zum Arzt gefahren? LG


IngeA

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Antwort auf Beitrag von erbsi1

Du hattest ja angerufen und die hatten gesagt du sollst vorbei kommen. Also seh ich jetzt nichts übervorsichtiges in deinem Verhalten. Eher in dem Verhalten der Arzthelferin. Die hätte dir ja auch sagen können, dass du mit einem fitten Kind nicht zu kommen brauchst, sondern erst mal abwarten kannst. Ich weiß nicht wie es bei euch ist, bei uns ist morgen Feiertag, vielleicht hat sie deshalb gesagt dass du kommen sollst. Allgemein stimmt es aber (arbeite im Rettungsdienst): Seit Corona drehen "die Leute" durch. Nicht der Einzelne an sich, aber viel, viel mehr als vor Corona. Wir sind letztens mit Blaulicht ausgerückt, weil ein Kind Ohrenschmerzen hatte. Ja, Ohrenschmerzen sind fies, aber nichts für den Rettungsdienst (wenn nicht noch andere schwere Symptome dazu kommen). Das Kind hatte die Schmerzen allerdings nur im Liegen, bzw. war es im Liegen quengelig und hat sich ans Ohr gefasst. Konnten also ganz gut auch die Zähne sein. Und so leid es mir tut, zu diesem Vater war ich auch ruppig, weil er mit fertig angezogenem Kind auf dem Arm dastand und gemeint hat, wir bringen ihn jetzt in die Klinik. Ich hab ihm dann auch gesagt, dass er in die Notapotheke gehen soll und Nasentropfen holen (nein, er war nicht alleinerziehend, die Ehefrau war auch da) und Zwiebelsäcken machen soll. Und dass wir kein Taxi sind. Es war 3 Uhr nachts und wir fahren schon seit Monaten, auch nachts ohne Pause durch. das war in 4 Stunden unser vierter (unnützer) Einsatz. Wenn der Arzt also ähnlich anstrengende Tage hinter sich hatte, kann ich ihn verstehen. Ich hätte ihm aber an deiner Stelle gesagt, dass du vorher angerufen und gefragt hast. Dann muss er halt u. U. sein Personal besser schulen. LG Inge


Jomol

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Was, Ihr seid kein Taxi???? Und wenn man nun kein Auto hat, soll man mit dem kranken Kind etwa Bus fahren? Oder ein Taxi aus eigener Tasche bezahlen??? (Ironie off) Die Leute drehen mehr frei und zusätzlich gibt es die wunderbare 116 117, die in quasi 100% der Fälle bei Kindern unter 99 Jahren eine sofortige, gern nächtliche ärztliche Vorstellung zu empfehlen scheint (z. B. 1x erbrochen bei einem sonst gesunden 12jährigen oder fröhliches 2jähriges mit 1x Durchfall und 38,2, in der KiTa fehlt die Hälfte mit Magen-Darm). Manchmal bestellt die 116117 das "Rettungstaxi" sogar selbst, ohne das die Leute das wirklich wollen. Das sind Dinge, die nicht bis zum nächsten Morgen Zeit haben. Dann hat womöglich Dr. Google noch erzählt, dass aus Schnupfen quasi immer eine Meningitis wird, da ist Blaulicht zum "Durchchecken" schon angesagt. (jetzt wirklich Ironie off) Ihr tut mir da echt leid. Ich glaube, man sollte Leuten wie "PapaOhrenschmerzen" auch immer dazusagen, daß die Zahl der Rettungswägen begrenzt ist und dass im Zweifelsfall seine Mutter mit einem Schlaganfall zu lange wartet, weil zu viele Rettungsdienstler zu "Taxibestellungen" unterwegs sind. Manche sind aber beratungsresistent. Der Fall der AP liegt völlig anders, da muß wohl mehr Kommunikation zwischen Arzt und seinen Angestellten stattfinden. Grüße, Jomol


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Ich sage den Leuten schon auch sehr deutlich, wofür der Rettungswagen da ist und dass durch ihr unreflektiertes Verhalten u. U. für wirklich kritisch kranke Patienten dann kein RTW mehr da ist. Oft ändern die Patienten auch sehr schnell ihre Meinung wenn sie hören, dass die 900 Euro für den RTW von der Krankenkasse nur bei wirklichen Notfällen übernommen werden. Das erkläre ich den Patienten so aber nur, wenn sie mobil sind, aber es wirklich sinnvoll ist, dass sie sich in der Notaufnahme vorstellen. Also Notfall ja, aber nichts für den RTW. Dem Vater habe ich von vornherein gesagt, dass ich das Kind nicht mitnehme. Den nachhaltigeren Effekt hätte es wahrscheinlich wirklich gehabt, wenn ich ihn samt Kind mitgenommen hätte und die 900 Euro privat in Rechnung gestellt. Das Kind hätte erfahrunsgemäß die gesamte Fahrt durchgebrüllt. So kleine Zwerge finden RTW fahren gar nicht cool und haben Angst. Aber das Kind kann nichts für seine dämlichen Eltern, das wollte ich ihm dann doch ersparen. LG Inge


Jomol

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Aber Du hattest es in der Hand, Du hättest das Kind für das nächste Mal vor seinem Vater schützen können. Leider besteht immer eine Restunsicherheit, daß da dann doch was ist... Also klar, im Zweifel fürs Kind. Grüße, Jomol


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Ich habe mich fürs Kind entschieden. Ich wollte nicht, dass das Kind in dem Alter eine traumatische Erfahrung im Rettungswagen macht. Das kommt sonst später hoch, wenn es wirklich mal einen braucht. Panische Patienten sind wirklich eine Herausforderung und verschlimmern (oder kaschieren) häufig die Grundproblematik. Restunsicherheit gibt es immer. Normalerweise sieht man so kleinen Mäusen aber auf dem ersten Blick an, ob es ihnen nicht gut geht. Das Kind war auf Papas Arm, entspannte Atmung, rosige Hautfarbe und hat neugierig in die Welt geschaut Das Restrisiko halte ich für extrem gering. Für eine Fehleinschätzung muss ich ja auch gerade stehen (und bin dazu auch bereit). LG Inge


Jomol

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Ich denke auch, daß man das sieht, besonders mit etwas Übung. Das Restrisiko war auf den Vater bezogen, der womöglich das nächste Mal keinen ruft. Aber auch dieses Restrisiko ist sicher zu vernachlässigen. 4jährige finden ja Krankenauto fahren dann schon manchmal ganz cool und ein Vater mit Kind, der dann nachts nach Hause muß, wäre u. U. auch eine Erziehungsmethode (Hauptsache er findet keinen, der einen Transportschein ausstellt). Ich glaube, der Krankenhausarzt/ die -ärztin war nicht böse, daß Du das quasi gesunde Kind nicht angeschleppt hast. Grüße, Jomol


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Ich wollte nur erklären, warum ich so entschieden habe :o)


Jomol

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Antwort auf Beitrag von erbsi1

Ich denke, Du hast Dein Möglichstes getan. Du hast angerufen, die haben gesagt, daß Du kommen sollst, Du bist gekommen. Das ist ein Ding zwischen Schwester und Arzt, da kannst Du nichts dafür. Wer weiß, warum er schlechte Laune hatte. Ich hoffe, Du hast ihm gesagt, daß Du angerufen hattest. Grüße, Jomol


erbsi1

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Antwort auf Beitrag von Jomol

Nein habe ich nicht, ich war so vom Kopf gestoßen , er war sowieso durcheinander etwas. Ich musste ihm auch drei Mal wiederholen dass er seit dem 30.12 fiebert. Ich glaube es waren harte Tage für ihn, aber ich kenne den Arzt auch nicht, ist ja Vertretungsarzt gewesen. Ich nehme das dem Arzt auch nicht übel, letztendlich hat er ja gründlich untersucht. Ich habe nur für mich überlegt, ob ich überbesorgt bin. Bevor man Kinder hat, denkt man, OK ich bin erkältet, geht vorbei. Wenn man Kinder bekommt, dann fängt das Kopfkino an, Viren, Bakterien, tausende Kinderkrankheiten im Kindergarten von denen man nie gehört hat . Ich glaube tatsächlich dass man unsicherer wird. Und ich habe auch an dem Tag wirklich überlegt und war so unsicher. Man will ja auch am Wochenende nicht in die Notarztpraxis, wenn der Kinderarzt noch regulär offen hat. Und eigentlich die erste Anlaufstelle ist Was Rettungswagen anbetrifft, haben wir einmal bei meiner Tochter nachts anrufen müssen, weil sie pseudokrupp hatte , blau angelaufen ist und sie wurde mitgenommen, und stationär aufgenommen. Schreckliche Erfahrung. Und das obwohl wir tagsüber beim Vertretungsarzt waren und dieser meinte, Husten lassen, ist halt so! Ich glaube das spielt auch eine Rolle , welche Erfahrungen man so gemacht hat und diese zur Unsicherheiten führen. Aber für mich , habe ich schon gedacht, man du wirst echt langsam bekloppt mit den Kindern. Früher war ich definitiv entspannter und hätte wahrscheinlich tatsächlich ohne Sorgen abgewartet bei mir selber. Aber bei Kindern, ist man da doch verrückt!


IngeA

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Antwort auf Beitrag von erbsi1

Ich habe bei keinem deiner Beispiele das Gefühl dass du überreagierst. Alles gut. Man macht sich um seine Kinder immer mehr Sorgen als um sich selbst, das geht sogar mir so, obwohl ich ja ständig mit Notfällen zu tun habe. Und auch wenn viele Leute zu besorgt sind: trotzdem gilt IMMER NOCH: Lieber ein mal zu viel als einmal zu wenig. LG Inge


erbsi1

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Das stimmt, liebe Inge, vielen Dank. Vor allem von jemanden zu hören, die im Rettungsdienst arbeitet. Ich hatte zum Glück nicht viele Erfahrungen mit Krankenwagen, aber vor unserem Haus haben sich innerhalb von zwei Jahren drei Kinder schon arme gebrochen. Ich weiss nicht warum das immer vor unserem Haus geschieht und ich dann die erste an der Stelle bin und den Krankenwagen ruft, aber die Rettungssanitäter/-in waren immer sooo lieb und strahlen so eine Ruhe aus. Beim ersten Kind , war ich so in Panik und als ich den Arm gesehen habe, war mir richtig schlecht. Aber man beruhigt ja das Kind und als der Krankenwagen kam, habe ich echt Engel vor mir gesehen. :) Bei dem zweiten und dritten Kind war ich schon geübter. Immer die gleiche Stelle am Arm und sieht immer gleich aus. Meist dann dreifach gebrochen der Unterarm. Waren immer Inliner fahren ohne Schoner. Meine Tochter ist 14 und lacht über sich und mich weil sie mit 14 in voller Montur Inliner fährt. Schoner an allen Gelenken und Knochen , natürlich mit Helm. Aber sie selber sagt, Mama ich seh so cool damit aus. Und lacht sich schlapp. Auf jeden fall , Hut ab vor jedem Mediziner egal wo. Auch wenn mein Vertretungsarzt nicht die beste Laune hatte, hatte er nicht ganz unrecht und ich bin dankbar , dass man hier in Deutschland noch schnell Hilfe bekommt. Auch damals bei meiner Tochter , sie waren in 5 min da. Ich hatte noch pariboy in der Hand mit der Maske und habe mit ihr Kochsalz inhaliert. Weil ich mir nicht zu helfen wusste und dachte sie stirbt mir weg. Die zwei Sanitäter und die ärztin, sie waren soo mega lieb , auch im Krankenwagen , sich so liebevoll gekümmert. Das ist unglaubliche Empathie und Menschlichkeit. Also 4x Krankenwagen erlebt und immer unglaublich liebe und kompetente Menschen. Leider sagt man zu selten Danke. Weil man so aufgeregt ist in der Situation und panisch. Und dann sind die schnell weg . Daher jetzt von mir großes Dankeschön an dich stellvertretend für alle :) und auch wenn manche respektlos sind, 99% vergessen euch ihr Leben nicht und sind so dankbar!


IngeA

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Antwort auf Beitrag von erbsi1

Das ist lieb von dir, Danke! LG Inge


Bela66

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Ich denke, es liegt am Arzt und auch an den unterschiedlichen Muttertypen - und nicht an Corona. Manche Ärzte sind vorsichtiger, andere gelassener. Manche Mütter sind ängstlicher, manche entspannter. Beides war immer schon so. Bei gravierenden Infekten hat ein Kind immer Fieber. Wenn es fieberfrei ist, darf man abwarten, vor allem wenn es kein Baby oder Kleinkind ist (hier immer lieber einmal zuviel zum Arzt als einmal zu wenig). Mit einem Achtjährigen ohne Fieber wäre ich persönlich nicht mehr zum Arzt gegangen, wenn er lediglich normale Erkältungssymptome zeigt. Klar, sich schälende Fingerkuppen deuten zum Schein auf Scharlach. Aber glaub mir, einem Kind mit Scharlach geht es richtig übel (mein Sohn hatte es zweimal), das übersiehst Du nicht. Es hat Hammer-Halsweh, Fieber und kann sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten. Fazit: Hier ist eine besonders besorgte Mutter auf einen besonders gelassenen Arzt gestoßen. Nicht mehr und nicht weniger. Schlimm ist das nicht, und falsch gemacht hast Du auch nichts. LG


Mitglied inaktiv

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Ich kann dein Verhalten nachvollziehen und hätte genauso reagiert wie du! Wenn mir an meinem Kind etwas komisch vorkommt, dann gehe ich zum Arzt. Dafür sind Ärzte ja schließlich da, und wenn jetzt nichts besorgniserregendes rausgekommen ist, umso besser! Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass manche Ärzte in diesem Winter sehr schnell sehr genervt sind, wenn man der x. Patient an dem Tag mit "Erkältungssymptomen" ist. Da kann der Patient aber nichts dafür und auch der x. hat eine gute Behandlung zu erwarten!


blessed2011

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...also zweifle nicht an dir. Wir treffen als Mütter ständig Entscheidungen, welche Schuhe, welcher Zahnarzt, welche Schule, wie viel Schokolade (usw.) Wenn es richtig war, ist es normal. Wenn es falsch war, sind wir schuld (merkste was?) IMMER sind wir zuständig, applaudiert dir jemand für dein verantwortungsbewusstes Handeln, nö? Hat jemand gefragt, wie toll dein Silvester war mit krankem Kind? Nö. Der Arzt hatte nen schlechten Tag, abhaken. Fertig. Gute Besserung an deinen Sohn.