Elternforum Sechs bis neun

Medien beim Spielbesuch

Medien beim Spielbesuch

Jomama

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Vorweg: mein Sohn ist gerade 7 geworden. Er ist sehr schüchtern und verabredet sich deshalb erst seit kurzer Zeit - bin also noch neu in dem "game" und etwas unsicher. Mein Sohn hat heute Spielbesuch und hatte sich total gefreut, Lego oder Playmobil zu spielen. Der Gast (gerade 8 geworden) war 2 Minuten da, bis er sagte, ihm sei total langweilig und ob sie nicht minecraft spielen können. Ich finde das total blöd, dass das so im Vordergrund steht und fände es viel besser, wenn sie richtig zusammen spielen würden - dafür ist man doch schließlich zusammen gekommen. Bestimmt bin ich total altmodisch 🙈. Dazu kommt, dass mein Kind einfach immer der jüngste ist - vielleicht ist das bei älteren Kindern einfach üblich (wobei - mit 8??). Wie haltet ihr das, wie sind eure Erfahrungen? Ich möchte halt auch nicht, dass mein Kind der Sonderling ist, zu dem niemand kommen mag, weil man da nicht an den Computer darf. Ich sag ja: bin unsicher... :(


Mama_Eli_2

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Hallo, Bei uns wird wenn Besuch da ist nicht Konsole gespielt und auch nicht fern geschaut. Ausnahme: es ist ein Übernachtungsgast da. Dann sind 30 min. Konsole oder ein Film mit Popcorn als Highlight am Abend erlaubt.  Bei uns war es nie ein Problem, dass die Kinder nichts Digitales spielen durften wenn Besuch da ist. Am Ende fand sich immer eine Alternative, egal ob drinnen oder draussen.  Konnte sich das Kind denn auf nichts anderes einlassen? Meist ist es doch nur kurz ein Thema und dann findet man noch was anderes was man spielen kann.  Viele Grüsse


Jomama

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Antwort auf Beitrag von Mama_Eli_2

Ich bin tatsächlich auch immer noch überrascht, aber bei dem Besuchskind stand das sowas von im Vordergrund. Ich habe dann irgendwann Zeit am Computer zugelassen mit der Maßgabe, dass sie vorher noch was spielen sollen. Das Besuchskind kam daraufhin 3x und fragte, wann es losginge und kündigte an, danach sofort nach Hause zu wollen. Mein Sohn hat dann geradezu gebettelt, ob sie nach dem Computer nicht noch "ein mini bißchen spielen wollen", der Arme. Als das Besuchskind das letzte Mal da war, war das auch noch kein Thema und es fand alles so toll, dass es am nächsten Tag wiederkommen wollte. Seitdem ist recht viel Zeit vergangen und deswegen fragte ich mich, ob das mit zunehmendem Alter wohl einfach "normal" ist.


Melli2011

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Antwort auf Beitrag von Mama_Eli_2

Bei uns war noch kein Spielbesuch der nach Fernsehen oder Spielen am PC gefragt hat.  Weder bei unserer großen (13) noch bei unserem kleinen (8). Die Kinder nutzen beide keinerlei Spielekonsole. Nur der Papa besitzt eine spielt aber eher selten.  Ich handhabe das genauso wie du. Das ist keineswegs altmodisch sondern einfach nur eine ganz klare Regel in deinem Haus. Die ist auch gut und richtig so wie sie ist.  Ich finde es unglaublich traurig das selbst schon Kita Kinder vor den Medien regelrecht "geparkt". Ein Kind in dem Alter bzw. Grundschulalter hat noch nichts vor einer Konsole verloren. Sie sollten draußen oder drinnen Spielen, Singen, Tanzen, Basteln, Malen einfach ihre Zeit miteinander verbringen. Nicht nur vor dem Bildschirm hocken.  Später mit 13, 14, 15 ist das wieder eine andere Sache. Aber dann auch in Maßen nicht in Massen.


Jorinde17

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Antwort auf Beitrag von Jomama

Hallo, bei uns gab's auch die eiserne Regel, dass mit Besuchskindern nicht am PC gedaddelt wird. Eine Konsole haben wir gar nicht erst angeschafft und das sogar durchgehalten. Klar haben die Kinder hier und da gemotzt, aber eigentlich kamen sie gut damit klar, weil sie so viele Interessen und Hobbys hatten. Als wir mal von Freunden eine Playstation ausgeliehen haben, waren die Kinder ein paar Tage begeistert, dann ging das Interesse auf null. Das richtige Leben war einfach spannender. Was Besuchskinder angeht: Die meisten haben nach kurzer Verwunderung kein Problem damit gehabt, dass bei uns nur "richtig" gespielt wurde und nicht am Bildschirm. Es gibt aber tatsächlich Kinder, die schon im Grundschulalter (auch im ernsten Sinne) süchtig nach dem Bildschirm sind. Ihr Gehirn ist so auf die schnellen, hektischen Spiele gepolt, dass sie es tatsächlich kaum aushalten, diesen Input nicht zu bekommen. Ich kenne auch so einen Jungen, und er tut mir unheimlich leid. Er ist im Laufe seiner Entwicklung traurig geworden, hat eine Rückgratverkrümmung, die nicht mehr weggeht von der Fehlhaltung am PC im Wachstum, hat kaum Freunde, kein Hobby (alles zu anstrengend, daddeln ist einfacher), und entwickelt sich wirklich zu einer seltsamen Persönlichkeit. Er ist innerlich total vereinsamt und wirkt orientierungslos. Und das, obwohl er liebe Eltern hat. Aber sie haben sein Gaming nicht reglementiert und nicht limiert, er hat schon im Kiga-Alter angefangen, und der Effekt ist verheerend. Du bist nicht altmodisch, sondern klug. Sei unkonventionell. Renne nicht mit der Schafherde mit, die unkritisch den Kindern stundenlanges Gaming erlaubt.  Steh dazu, ab und zu eine uncoole Mama zu sein. So bleibt dein Kind verspielt, neugierig auf die Welt, ideenreich, kreativ, es nimmt auch mal Mühe für ein Hobby auf sich (Instrument lernen oder Sport) und es hat vor allem eines: eine echte Kindheit. Das ist kostbar und keineswegs mehr selbstverständlich. LG


Klebeband

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Antwort auf Beitrag von Jomama

Hier gibt es keine technischen Medien bei Spielbesuchen. Ich weiß dass die älteren Kinder bei Freunden schonmal am Laptop sitzen, weil das Kind z.B. einen eigenen YouTube Kanal hat und das zeigen will.  Aber in Grundschulalter gibt und gab es das nicht. Aber wir besitzen auch gar keine Konsole, PC mit Spielen oder auch nur einen TV. Das macht es sicher einfacher.