Elternforum Sechs bis neun

Kinderstreit auflösen - wie weit müsst ihr gehen?

Kinderstreit auflösen - wie weit müsst ihr gehen?

Lexi-

Mich würde interessieren, wenn es zwischen den Geschwisterkids im Grundschulalter (oder älter) hinaus mal knallt oder aber auch zwischen fremden Kids, über die ihr mal Betreuung oder Aufsicht hattet, wie weit müsst ihr gehen um einen Stunk aufzulösen? Ich habe diese Woche die Klasse meines Sohnes bei einem Klassenausflug zu einem Waldspielplatz mit Kletterpark begleitet und da haben sich zwei Jungs plötzlich angefangen zu schlagen. Ich stand nicht unmittelbar daneben, eine andere Mutter stand näher am Streit und hat zunächst versucht verbal die Jungs zu stoppen. Diese kämpften unbeirrt weiter, erst als ich zusammen mit der anderen Mutter beide Streithähne nach hinten leicht weggezogen und die Hände festgehalten haben, hatten wir uns erst quasi durchgesetzt und den Streit vollständig unterbrochen. Nach kurzen Ansprachen und beruhigenden Worten konnten wir sie dann aber schnell wieder loslassen und sie einer Lehrerin übergeben, die sie dann nach einiger Zeit auch haben weiterspielen lassen unter Beobachtung. Wie geht ihr vor wenn ihr ne Keilerei unter Kids seht, zu der ihr euch entscheidet, einzugreifen?  Versucht ihr es zunächst verbal? Was ruft ihr dann? Musstet ihr darüber hinaus schon mal oder öfters körperlich werden? Fiel euch das einfach?    Würd mich interessieren. LG  Lexi

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kea2

Antwort auf Beitrag von Lexi-

Bei Beteiligung fremder Kinder hatte ich noch nicht den Fall, dass laut lospoltern nicht geholfen hätte. Ich kann ziemlich laut und energisch werden.  Dann sage ich sowas wie: "Hört sofort auf damit!!!" Wenn das nicht reichen würde, würde ich versuchen, das Kind, was aggressiver wirkt, an der Schulter zurück zu ziehen.  Meine eigenen habe ich mir schon ein paar mal schnappen müssen. Die Krönung war, als sie angefangen haben, sich am Empfang einer Arztpraxis zu prügeln. Da waren sie irgendwas zwischen 9 und 12, also nicht mehr klein.  Da habe ich mich dazwischen gedrängt und unseren Sohn um den Oberkörper inklusive Arme gepackt und ihn in die eine Ecke geschoben. Unsere Tochter habe ich währenddessen verbal in eine andere Ecke gescheucht. Ich kam mir vor, wie der Schiedsrichter beim Boxen. Man muss dazu sagen, dass unser Sohn ADHS hat und so bis 11, 12 auch mal körperlich Grenzen aufgezeigt bekommen musste. Zum Teil fing er sogar an, mich zu schlagen oder zu treten. Jetzt ist er fast 15 und 1,80 m groß. Ich bin froh, dass wir das Thema, dass nicht geschlagen und getreten wird, vorher geklärt hatten. Bei Geschwisterstreitigkeiten fängt unsere Tochter aber auch gerne mal an, indem sie ihren Bruder provoziert. Ob mir das einfach gefallen ist, hm, in solchen Situationen mit meinen Kindern denke ich nicht nach, sondern handle. Bei fremden Kindern wäre die Hemmschwelle, sie anzufassen, sicherlich größer. In so einer Situation war ich aber, wie gesagt, noch nie. 


Lexi-

Antwort auf Beitrag von kea2

@Kea2: Danke für deine Erfahrungswerte. Dann bin ich beruhigt wenn es anderen bei fremden Kinder ggf. auch nicht so einfach fallen würde. Ich fand es überraschend, dass sie es erstens in der Nähe von uns Erwachsenen ungeniert ausgetragen haben und dann auf laute Aufforderungen der anderen Mutter überhaupt nicht reagieren wollten. Dass man sich in so einer Situation wie ein Boxschiedsrichter vorkommt, habe ich auch so empfunden und auch nicht als sehr angenehm, ein Kind durch Körpereinsatz dazu zu bringen, zu hören und nachzugeben.  War mir auch nicht sicher, ob wir hätten besser ankündigen sollen, dass wir körperlich eingreifen, aber auch dann wären wir wohl nicht drumherumgekommen schätze ich, so wie die Jungs in ihrem Tunnelblick waren.