Elternforum Sechs bis neun

Kind (6) sehr sensibel

Kind (6) sehr sensibel

nic_0779

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Hallo zusammen. Ich schreibe hier, weil ich gerade etwas verzweifelt bin, und ehrlich nicht weiß, wie ich mit solchen Situationen richtig umgehe... Mein Sohn, gerade 6 Jahre alt, ist ein sensibles Kind, und meiner Ansicht nach, mit vielen Situationen schnell überfordert. Letzte Woche z.b. seine eigene Geburtstagsparty. Es waren insgesamt 7 Kinder da, die er alle selbst einladen wollte. Aber schon nach kurzer Zeit brach er in Tränen aus, er wird dann wütend, und man kommt kaum noch an ihn ran. Dann durften die anderen Kinder nicht mehr mit seinen Spielsachen spielen ect. Das habe ich dann natürlich unterbunden, klar, seine Spielsachen, aber er hatte die Kids auch alle eingeladen. Am schlimmsten ist für mich, dass er dann alle anderen Kinder total vor drn Kopf stößt, vorallem seinen besten Freund. Er sagt ihm dann, dass er nicht mehr mit ihm spielen will, also nicht nur gerade, sondern nie wieder. Natürlich nimmt ihm sein Freund dass dann krumm. Nun meinte die Mutter des besten Freundes gestern (wir sind auch gut befreundet), dass das Verhalten meines Sohnes auch mit mir und meiner Situation im Moment zu tun haben kann. Da er sehr sensibel ist, und im Prinzip mich wiederspiegelt. Mich belastet z.b. dass mein Mann ab September (genau zum Schulanfang) wieder auswärts arbeiten muss. Auch bin ich gerade wegen meiner Arbeit total gefrustet, was sich aber leider im Moment auch nicht ändern lässt (Familienbetrieb) und mit der Arbeit eben auch die Beziehung zu meiner Familie belastet wird... Und dann mache ich mir eben Sorgen um meinen Sohn, weil er sich mit dem Verhalten eben auch seine wenigen Freundschaften kaputt machen kann... Danke einfach schonmal fürs zuhören. Lg


Lillimax

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Huhu, ich glaube nicht, dass es an dir liegt, dass dein Sohn sensibel ist. Sondern für mich klingt es so, als ob ihm einfach ein bisschen die Routine fehlt, mit gleich mehreren Gastkindern zu spielen. Vielleicht wäre es gut, wenn du öfters mal zwei Freunde gleichzeitig zum Spielen zu euch einlädtst, damit er sich daran gewöhnt, nicht nur allein oder zu zweit zu spielen. Sozialverhalten hat sehr viel mit Übung und Gewohnheit zu tun, es kommt meistens nicht von allein. Auch ein Verein ist jetzt eine gute Idee, er ist im richtigen Alter dafür (Fußball-Minis oder ähnliches). Auch da kriegt man Routine in der Gruppe. LG


nic_0779

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Antwort auf Beitrag von Lillimax

Hallo. Vielen Dank für deine Antwort. Ich musd dazu sagen, dass dieses Problem hauptsächlich bei uns zu Hause auftritt. Kinderturnen z.b. kein Problem, auch wenn er bei seinen Freunden ist. Nur bei uns zu Hause tickt er aus. Gestern waren fast alle Kids det Schulanfänger bei uns, wegen Geschenk für den Kindergarten. Das war einfach nur Chaos. Er hat im Spiel und ohne Absicht seinem Freund weh getan, niemand hat ihm einen vorwurf gemacht, trotzdem war er kaum mehr zu beruhigen, er stand weinend neben mir, und man kam mit nichts zu ihm durch. Und er hat immer schon meine "Gefühle" wieder gespiegelt, schlafe ich schlecht, weil ich meine Probleme gern nachts wälze, schläft auch er schlecht. Natürlich bin ich mittlerweile angespannt, wenn seine Freunde zu uns kommen, weil er dann oft so schwierig ist🙈. Er kann schon auch mit Veränderung schlecht umgehen, wenn wir wo hin wollen, wo er noch nie war, zieht er sich zurück, möchte am liebsten daheim bleiben. Egal, ob ich ihn darauf vorbereiten konnte, oder es spontan ist.


Mumpel

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Hallo! Dein Sohn ist gerade 6 geworden und kommt in die Schule ... das ist ja auch so schon ziemlich viel auf einmal. Generell konnte ich bei meiner großen Tochter (7) beobachten, dass sie im letzten KITA-Jahr auch komische Phasen hatte. Die Kinder spüren die Veränderung und nicht umsonst gibt es den Begriff "Vorschulpubertät". Meine Tochter wurde z.B. extrem albern, eine Freundin weinerlich, andere Kinder eher zicker und agressiv ...  Wichtig für die Freundschaften fände ich, dass du deinem Sohn erklärst, dass Wut und Frust völlig ok sind, aber dass er noch lernen muss (wie jeder!), mit den Gefühlen umzugehen, damit das Handeln in diesen Situationen eben für andere auch akzeptabel ist. Er kann sich z.B. auch bei seinem Freund entschuldigen, dass er in der Situation einfach sauer war und dann auch nicht weiß, warum er solche Sachen sagt. Oder was auch immer bei ihm gerade passt. Du kannst ihm auch von Situationen berichten, in denen du aus Frust/Wut irgendwas blödes gemacht hast (als Kind oder vielleicht als Erwachsener), einfach damit er begreift, dass es völlig ok ist, das er den Umgang mit seinen Gefühlen erst lernen muss. Wichtig sind ja auch die Konsequenzen - man entschuldigt sich! 


nic_0779

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Antwort auf Beitrag von Mumpel

Vielen Dank für deine Antwort. Mir ist schon auch klar, dass sich für ihn viel verändert, und viel Neues auf ihn zukommt. Dass er sich mit neuen Situationen schwer tut, weiß ich ja. Vielleicht war der Geburtstag mit so vielen Freunden tatsächlich keine gute Idee, obwohl er so eine Freude hatte, sie alle einladen zu dürfen.  Lg


ylia--

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Ist es sein erster Geburtstag mit so vielen Kindern? Rede mit deinem Sohn und zeig ihm auf, wie sich die anderen Kinder fühlen, wenn sie von ihm so ausgeschlossen werden, obwohl es ja seine Gäste sind. Ich finde, es ist auch eine Entschuldigung bei den anderen fällig.


nic_0779

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Antwort auf Beitrag von ylia--

Vielen Dank für deine Antwort. Letztes Jahr hatte er 4 Freunde (3Freunde + Cousin) eingeladen, da war das Drama aber ähnlich.  Ich habe versucht, ihm zu erlären, dass er die anderen Kinder vor den Kopf stößt, das versteht er auch, denke ich. Aber in der Situation ist er einfach überfordert...


starlight.S

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Also ich kann von meiner jüngeren Tochter sehr ähnliches berichten und leider hielt diese Phase echt lange an. Wir konnten phasenweise niemanden einladen, da es echt immer Drama gab. Ich habe das mit den Eltern offen angesprochen und manche kamen trotzdem mit dem Angebot  wenn es knallt holen sie ihr Kind früher oder es gab keine Verabredung. Aber wir haben es immer wieder versucht und inzwischen klappt es (fast) immer reibungslos. Ich kann dir sagen, dass es bei uns gar nicht dazu geführt hat, dass sie keine Freunde hatte. Ich habe ihr so oft erklärt, dass bald niemand mehr zum Spielen kommen mag... aber das hat sich nie bewahrheitet. Im Gegenteil sie war und ist immer extrem beliebt in Gleichaltrigengruppen. Also sei zuversichtlich, dass auch dein Sohn lernt damit umzugehen, dass er seine Sachen mit Freunden teilt und er lernt seine Emotionen besser zu erkennen und angemessen zu äußern! Bis dahin bleibt nur Geduld und in angemessen Abständen immer wieder versuchen. 


nic_0779

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Antwort auf Beitrag von starlight.S

Vielen Dank für deine Antwort. Ich bin ehrlich froh zu lesen, dass es bei anderen Kindern auch hin und wieder ähnliche Probleme gibt.  Mein Sohn nennt nur wenige Kinder seine Freunde, er hat z. B. nicht einmal alle Kinder aus seiner Kiga-Gruppe in sein Freundebuch schreiben lassen, weil das nicht seine Freunde sind. Im Prinzip ist er nur mit 2Jungs relativ gut befreundet, die auch immer wieder zu Besuch sind. Er würde schon gerne den ein oder anderen zu uns einladen, aber da sind dann die anderen Mütter das Problem.  Die Mütter der 2 Freunde wissen um das Problem, und wir haben die gleiche Abmachung, wie du. Lg


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Das finde ich ganz normal, dass man nicht alle aus der Gruppe als Freunde bezeichnet. Warst du denn immer mit allen aus deiner Klasse befreundet?  Zwei Freunde, mit denen man sich regelmäßig trifft, ist doch prima.


zweizwerge

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Huhu, bei uns gilt die Regel, dass der Geburtstag mit so vielen Kinder gefeiert werden kann, wie das Kind alt wird. Das solltest Du vielleicht auch beherzigen, denn es hört sich so an, als ob Dein Kind mit so vielen Kindern zu Besuch bei sich überfordert ist - Du schreibst ja noch von einem weiteren Anlass mit Problemen und vielen Kindern bei Euch. Ich würde dazu raten, dass erstmal zu verhindern und Besuche auf weniger Besuchskinder auf einmal (1 oder 2)  zu beschränken. Gerade, wenn Ihr im Moment alle etwas angespannt seid, braucht Ihr Euch diesen Stress nicht anzutun. Alles etwa ruhiger angehen tut vermutlich allen gut. Ansonsten sind Gebrutsteagsfeiern immer eine emotionale Ausnahmesituation und es kommt oft vor, dass das Geburtstagskind weint... Alles Gute!


nic_0779

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Antwort auf Beitrag von zweizwerge

Vielen Dank für deine Antwort. Dieses Mal waren 8 Kinder eingeladen, wovon 2 nicht kommen konnten. Aber ja, es war zuviel.  Ich bin immer noch nicht sicher, wie ich es nächstes Jahr handhaben werde, ich überlege tatsächlich, die Party dann woanders (Spielplatz ect) zu feiern. Lg


kuddelmuddel

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Ich denke auch, dass ihn die Situation akut überfordert. Natürlich will er zum Geburtstag einladen und lädt seine freunde ein, doch wenn diese tatsächlich da sind, merkt er erstmal, was das konkret bedeutet :-) kann es ihm helfen, die Situation im Vorhinein durchzusprechen? Also erklären, dass die Freunde vermutlich seine persönliche Ordnung durcheinanderbringen, ggf. Spielzeug zweckentfremden etc...   Mein Sohn räumt bei manchem Spielbesuch ihm wichtige Sachen einfach weg - so dass diese nicht bespielt werden können.   Was seine Aussagen angeht "Du bist nie mehr mein Freund" etc ist in der Altersklasse normal und sollte von dir als Erwachsener nicht überbewertet werden. Trotzdem könnt ihr in einem ruhigen Moment (außerhalb der Akutwutsituation) besprechen, dass solche Worte verletzend wirken und ob er sie wirklich so meint. Oder vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen, was er tatsächlich ausdrücken will und dafür "Hilfssätze" überlegen? Also z.b: "Mich ärgert es, dass (hier Spielsituation einsetzen...)" oder "Ich rege mich gerade auf, weil hier so viel los ist und ich den Überblick verliere..."   Da du ja bei deinem Sohn eine Überforderung wahrnimmst - und das ist bei all deinem persönlichen Stress eine tolle und sehr aufmerksame Sache- könntet ihr gemeinsam überlegen, wie er solche Situationen meistern kann   LG


nic_0779

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Antwort auf Beitrag von kuddelmuddel

Hier war es leider so, dass sein bester Freund die Spielsachen von meinem Sohn aus dem Zimmer geholt hat. Vielleicht hätte ich das auch gleich unterbinden sollen, dachte aber nicht, dass das so ein großes Problem wird. Was die Aussagen angeht "du bist nicht mehr mein Freund" weiß ich, dass man dem nicht viel Bedeutung geben braucht, trotzdem verletzt es das andere Kind.  Ich bin jetzt erstmal froh, dass der Geburtstag hinter uns liegt, und hoffe einfach, dass der im nächsten Jahr besser wird. Lg


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von nic_0779

Ich finde, das klingt alles nicht so ungewöhnlich für einen 6jährigen. Von ein paar Ausrastern gehen die Freundschaften nicht so schnell kaputt, bzw. die sind in dem Alter sowieso nicht immer stabil und in der Schule werden die Karten neu gemischt. Für mich klingt die Aussage der anderen Mutter seltsam. Klar wird das Verhalten der Kinder durch die Gesamtsituation beeinflusst, da kommt aber genauso der Charakter, der aktuelle Entwicklungsstand des Kindes, oder die  bevorstehende Einschulung dazu. Gerade bei Entwicklungsschüben sind die Kinder oft empfindsamer und reagieren emotionaler als gewohnt.