Elternforum Schlafen, einschlafen, durchschlafen

So seh ich das!

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Das Natürlichste der Welt! Haben wir es verlernt? Folge ich den Titeln diverser Ratgeber für Eltern und Nicht-Eltern, erscheinen wir Menschen wie die dümmste Spezies im gesamten Weltall. Da müssen die Kinder essen lernen, lernen lernen, spielen lernen ... alles Grundbedürfnisse, ohne die ein lebendiges Wesen nicht existieren kann. Was ist nur los mit uns? Sind wir alle restlos übergeschnappt? Auf den Kopf gefallen? Verblödete Intellektuelle mit lauter Patentrezepten im Hirn, das einem kalten PC-Gehäuse gleicht? Sind wir bereits wandelnde Bücher auf der Suche nach Leben, unerzogenen Kindern, die es zu formieren gilt? Wenn wir sowieso schon alles wissen, wozu dann noch Kinder in diese Welt setzen? Um uns zu ärgern, dass sie unfähig sind, unseren verkorksten und längst überholten Plänen brav, höflich und reizend lächelnd zu folgen? Warum sollen Kinder schlafen lernen? Für wen sollen sie essen? Und ihr Spiel, dient es nur den überarbeiteten Eltern, um sie aus ihrer Gefühlsreserve zu locken? Sind Kinder nicht in Wahrheit kleine Arbeitstiere, die müssen statt dürfen, denen die banale Freiheit fehlt, selbstverständlich Kind zu sein? Ich habe nichts grundsätzlich gegen Ratgeber, da Kinder und Eltern wieder zu mehr Ruhe finden. Mich ärgert jedoch manch eine Intention, die dahinter verborgen scheint, als ginge es nicht darum, den Kindern Freude zu bereiten, ihnen Spaß am Leben zu gönnen, am gemütlichen, entspannten Schlafen, Spielen, Essen, Schmusen ... sondern eine »liberale« Dressur im Deck-Mantel von Freundlichkeit und Liebe, deren heimlicher Zweck darin besteht, die Kinder in die Welt der Erwachsenen einzupassen, statt dass die Erwachsenen auch auf ihre Kinder hören und all das Unerwartete, Neue, Überraschende, was sie uns zu geben haben ... wenn wir sie einfach nur lassen! Nein, einen Ratgeber mit dem Titel »Eltern können Kinder lassen« werde ich jetzt nicht schreiben, keine Bange. Ich lasse es ... denn ich habe Vertrauen in die ureigenen Kräfte der Natur ... Schreiben kann vor allem dazu dienen, alte Vorurteile und überholte Gedanken in Frage zu stellen, den kranken Geist zu lockern und lüften: leben, lieben, spielen, essen, schlafen ... kann jede/r selbst: auf seine/ihre Weise.


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Da hast du mal recht! Es ist besser, auf seinen Mutterinstinkt und seinen gesunden Menschenverstand zu vertrauen, als Ratgeber zu lesen - noch dazu solche, die einen dazu anhalten, Kinder in ein Schema zu pressen und zu dressieren, damit wir als Eltern unsere Ruhe haben!


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Nun ja, das klingt ja alles ganz vernünftig, was Du da schreibst, aber ich habe immer gerne dann auf Ratgeber zurückgegriffen, wenn ich verzweifelt war und mir meine innere Stimme nicht mehr helfen konnte. Und wenn man verzweifelt ist, geht die Vernunft meist flöten! Das war z.B. beim trocken werden. Ob es mir nun geholfen hat, weiß ich nicht, aber ich weiß dass ich mich dann nicht mehr so alleine gefühlt habe. Man ist ja immer in dem Glauben, nur das eigene Kind kann nicht einschlafen, durchschlafen, trocken werden, aufhören zu motzen, schlecht essen usw. Erst durch Ratgeber weiß man doch, dass das Problem kein seltenes ist...


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Hallo! Mist, jetzt hatte ich schon fast zu Ende geschrieben und da fährt mein Notebook wg.Updates einfach herunter, obwohl ich noch anklickte, dies bitte nicht zu tun. *grummelz* Vielleicht bekomme ich es ja nochmal in ähnlicher Form hin... Auch ich frage mich, was mit unserer Gesellschaft los ist. Kinder und Babies gelten nur noch als Störenfriede, die ihre Eltern bereits ab dem 1. Lebenstag manipulieren wollen und somit schnellstmöglich zum Funktionieren gebracht werden müssen. Wann fangen wir endlich wieder an, unsere Kleinen als vollwertige und wertvolle Menschen zu akzeptieren und respektieren? Warum scheint es nur noch darum zu gehen, wie die Kleinen unseren Alltag am Wenigsten "stören" und wird auf Ratschläge von Fremden gehört und wider unsere Intuition gehandelt? In der Tat: warum lassen wir unsere Babies nicht einfach Babies ein und fordern schon alles Mögliche von Ihnen. Ein Kind ist ein Kind ist ein Kind! Ich hatte auch eine hochmoderne Hängewiege, einen Kinderwagen etc., aber als unsere Tochter mir zeigte, dass sie Körperkontakt brauchte, bekam sie ihn einfach. Der Kinderwagen wurde höchstens 5mal benutzt und die Hängewiege steht noch nagelneu im Schlafzimmer. Ich hörte einfach auf unsere Tochter und mein Herz und das war bisher goldrichtig. Erst nachdem ich meinem Instinkt vertraute las ich das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff und bin in diesem einen Fall der Ansicht, dass dieses JEDE Mutter gelesen haben sollte, weil es so wahr ist, was darin geschrieben steht. Aus reinem Interesse bestellte ich mir im Dezember das Buch "Ich will bei euch schlafen" und kann es ebenfalls empfehlen. Diese beiden Bücher sind an der Natur des Kindes orientiet und nicht daran, den Eltern auf Kosten des Kindes ein Leben wie vor der Geburt zu ermöglichen. Einfach lesenswert... Man wird leider von außen so sehr verunsichert, dass man kaum noch Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hat. Da ist das Kind noch gar nicht geboren und man stößt wirklich überall auf Plakate, von denen uns die Buchstaben SIDS entgegenlächeln. Meine Güte, da ist das Baby nicht einmal auf der Welt und man muss sich schon ständig Gedanken über dessen eventuellen Tod machen. Der Beispiele gäbe es viele....Klar bekommen durch solche Zustände, zahlreiche Ratgeber eine Macht, die ihnen nicht gebührt und werden Eltern zunehmend verunsichert. Das ist meiner Meinung nach der Grund: Verunsicherung von außen und die Anprüche, keine Abstriche im Privatleben wg. des Babies machen zu wollen. Die "modernen" Zeiten eben - gegen die ich nichts grundsätzlich habe, die aber in vielen Punkten Verschlechterung bringen und zur Verrohung beitragen. Nun, man könnte so viel mehr schreiben und von einem Thema zum anderen kommen, aber das tue ich euch und meinen Fingern nicht an. In diesem Sinne liebe Grüße und eine gute Nacht Andrea