Zwergenalarm
……jetzt weiß ich auch endlich, wie die Kirgisen ihr Land selbst benennen. Es war wahnsinnig anstrengend, supercool und wenn ich die Fotos sortiert habe, dann stelle ich hier eins ein, falls ihr was sehen wollt. Liebe Grüße aus dem Zwergenland
Das klingt ja interessant…..und wie seid ihr auf dieses - doch eher ausgefallene - Urlaubsziel gekommen? Kirgisien ist jetzt nicht gerade das typische Urlaubsziel. Jetzt bin ich echt gespannt…..auch auf ein Foto!
Schön, dass Du wohlbehalten zurück bist! Eine Bekannte von uns lebt in Kasachstan, da kenne ich von ihr ein paar Bilder - aber von Kirgisistan habe ich leider nicht viel Vorstellung. Bin schon mal auf das eine oder andere Foto Deiner Tour gespannt... :)
Fotos immer gerne gerne auch viele - ich liebe schöne Bilder !
Das hört sich spannend an und würde mich auch interessieren.
Also……. Kirgistan ist unbedingt eine Reise wert. Mitbringen sollte man jedenfalls ganz viel Offenheit ggü. dem Umgang mit einem Leben außerhalb der westlichen Annehmlichkeiten. Die gibt‘s natürlich auch, sind aber an ganz vielen Orten eben keine Selbstverständlichkeit. Am besten bereist sich das Land alternativ (zu Fuß oder mit dem Pferd), weil die meisten Straßen in so einem schlechten Zustand sind, dass man mit dem Auto nicht weit kommt. Falls man das doch mit dem Auto plant, dann sind Grundkenntnisse von Verbrennungsmotoren sehr von Vorteil, wenn nicht gar „überlebensnotwendig“. Außerdem besteht das Land zu 2/3 aus sehr hohen Bergen, die fahren sich halt schlecht. Die Kirgisen sind wahnsinnig offen und aufgeschlossen, „Nachbarschaftshilfe“, sogar wenn man sich gar nicht kennt, ist ein MUSS, anders kommt man dort nicht weit. Eine umfangreiche Reiseapotheke ist von Vorteil, gar nicht so sehr, um sich selbst zu behandeln, sondern quasi als „Währung“. Die meisten Kirgisen (insbesondere die Nomaden) können sich die einfachsten Medikamente gar nicht leisten (es gibt keine Krankenversicherung) und sind, gleich, wie wir, sehr froh, wenn sie nicht mit irgendwelchen Kräutern herumexperimentieren müssen (die zweifelsfrei auch helfen, aber so manches Zipperlein heilt mit Ibuprofen halt schneller). Ich habe wenig selbst gebraucht, dafür das meiste bei der Abreise verschenkt, aber bitte inkl. Beipackzettel, es gibt auffallend viele Kirgisen, die sogar ziemlich gut deutsch sprechen. Bei einer durchschnittlichen Seehöhe von >1.000m ist guter Sonnenschutz auch für die Kirgisen ein Thema…….ich bin nicht sonnenempfindlich, aber einen Sonnenbrand auf den Ohrläppchen hab ich noch nie zusammengebracht. Im Moment schau ich sehr lustig aus….. Das Essen ist grundsätzlich gut, man sollte halt nicht überall nachfragen, was drinnen ist, denn wirklich jeder Teil vom Tier (und ich meine tatsächlich JEDEN Teil) wird verwertet……Zuviel Wissen macht Kopfweh! Die Küche ist sehr mild, weil Nomaden wenig Zugang zu Gewürzen haben. In den städtischen Supermärkten kriegt man natürlich alles (inkl. Nutella&Co). Am Land nimmt man das, was gerade da ist, bei mir war gerade „Kernseifensaison“, lol. Auch die Kirgisen „leiden“ unter dem Klimawandel. Die Sommer werden heißer, die Winter bringen weniger Schnee, aber im Gegensatz zu Mitteleuropa kann man Natur wirklich noch erleben. Ich weiß nicht wo ich bei uns zuletzt einen natürlich mäandernden Bach oder Fluss gesehen hätte….oder Nutztiere, die sich, egal, ob männlich oder weiblich, Pferd/Schaf/Kuh auf der Weide ohne Zaun miteinander vertragen. Hier in Ö hätte ich im Leben nicht inmitten einer Herde brünftiger Stiere gepicknickt. Aber man geht halt einfach nicht hin, und dann wird man auch in Ruhe gelassen, trotz einer ziemlich bedrohlichen Geräuschkulisse. Zusammenfassung: Fahrt hin, schaut es euch an! Aber vergesst nicht eure Oberschenkelmuskulatur ausreichend zu trainieren, auf den zahlreichen Plumpsklos jedenfalls von Vorteil. P.S.: Spannendes Detail am Rande……..hin und wieder hatte ich Zugang zu russischen Nachrichten und hier wird sehr wohl vom Leid in der Ukraine berichtet. Also ganz so abgeschottet, wie wir uns das selbst gerne vorgaukeln, sind die Russen (und ihre Satelliten) wohl nicht. Aber wir „Westler“ werden schon als arrogante „Weicheier“ betrachtet, und nach meinen Eindrücken der letzten 2 1/2 Wochen hab ich dagegen nicht mal ein schlagkräftiges Gegenargument. => Wir SIND Weicheier, die dem Rest der Welt gerne „vorschreiben“, wie‘s besser geht. Ich kehre demütig heim zu meinem Wasserklo, dem bezahlten Krankenstand, weil ich mich gerade „unpässlich“ fühle, und der Möglichkeit jeden Tag frei mein Essen wählen zu können.
Zwergenalarm, den letzten Absatz, würde mein Mann genauso unterschreiben, bzgl. der Usbeken. LG
Als Ost-Kind kenne ich ein wenig solche Abenteuerurlaube. Meine Eltern fuhren mit uns (wir Kinder saßen auf Benzinkanistern) ins tiefste Rumänien oder bis in die ehem. Sowjetunion. Mit viel Zucker und Medikamten als Tauschware. Ich bin immer wieder slebst erstaunt wie wir (oder unsere Eltern) das so gestemmt haben. Ohne Handy, ohne Kreditkarten, ohne Navigation. Das Bündel Urlaubsgeld irgendwo versteckt. Wir mussten Grenzposten mit Bier bestechen und in den Dörfern haben wir für die Meute Kinder Bonbons aus dem Auto gereicht. Wir schliefen in unserem Wohnwagen Bastei. Irgendwo auf einer Wiese. Das war nicht nur abenteuerlich sondern auch gefährlich.
Abenteuerlich unterschreib ich sofort….gefährlich nur bedingt. Je weiter man in den Osten kommt, desto desto mehr kann man sich auch auf unbekannte Menschen einlassen. Vorausgesetzt, die drehen nicht gerade ein Instagramfakevideo, was aber aufgrund der eingeschränkten Socialmedia Möglichkeiten sowieso nur bedingt vorkommt.
Je reicher eine Gesellschaft, desto ärmer wird sie in sozialer Hinsicht.
Abenteuerlich unterschreib ich sofort….gefährlich nur bedingt. Das kann natürlich sein, dass ich das als Kind oder Jugendliche anders gesehen habe. Mein Vater behauptet auch heute noch, dass es nicht gefährlich war.
als Kind kamen mir die Reisen nach Litauen auch immer so gefährlich vor....so mit Abstand, zum Lachen. Mein Großvater, hat auch immer Medikamente nach Rumänien gefahren, mit ganz viel Bestechungsmaterial in der Tasch. LG
Wir ales Westler kennen ja die Situation in der DDR nicht aber meine Kollegen meinten auch immer sie hätten viel Tauschware dabei gehabt, auch viel Schnaps wenn sie reisten. Zusammengehalten wurde überall und sich geholfen nur musste man halt aufpassen wem man was erzählte. Meine West-Erinnerung an den Campingurlaub in Ungarn war dass wir nach Hause fast ohne Jeans reisten da ich da ein Mädel im selben Alter kennenlernte die die alle bekam und sich wohl sehr freute - ich nicht. Aber Ungarn war ja auch erschlossen, kaufen konnte man dennoch nicht immer alles. Kyrgystan wäre nicht mein Reiseziel zugegeben, aber es klingt unheimlich spannend und gerade wenn man das so lebendig liest
Ellert, ich musste meine Klamotten auch immer fast komplett verschenken. Fand ich auch nie lustig. LG
zu dem Mädel hatte ich noch sehr lange Kontakt , weiss heute noch wie sie hiess, die hatten wir kurz nach Mauerfall sogar besucht. Damalige Wunschliste an Mitbringseln war Fruchtzwerge und Wegwerfwindeln Als sie das erste Baby bekam Nicki-Babystrampler und Penatencreme, gab es hier in jedem Laden und allen Farben - das waren dann auch die Zeiten in denen man sich bewusst war dass es bei uns alles gab und anderswo eben nicht. Heute sind wir wieder ein Land, damals unvorstellbar
Hatte zwar nie dazu geschrieben, fand es aber auch spannend. Freue mich auch auf Bilder. Gerne ganz viele ;)
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Ja, wir haben teils in Jurten, teils im Zelt und teils in Gästehäusern geschlafen
Klingt spannend, danke für die Fotos.
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Vielen Dank für den interessanten Bericht! Ich hatte mal ejne Reisereportage gesehen, ich glaube über die Seidenstraße, mit Schwerpunkt auf den ehemaligen Sowjetrepubliken. Das war toll und hat, genau wie Dein ericht, Lust gemacht, die ein oder andere Gegend selbst mal zu bereisen. Dass der Ukrainekrieg und selbst das Leiden der Ukrainer auch in russischen Medien/Sendern Thema ist, bezweifle ich nicht. Es fragt sich halt, wie putin- und selbstkritisch die Berichterstattung sein darf oder ob nicht halt der "Nazi" Selenski an allem Schuld ist ... Ich schätze mal, die nicht ganz wenigen russischen Journalisten, die jetzt z.B. von Georgien aus arbeiten, sind nicht aus Spaß an der Freude dorthin (obwohl Georgien auch sehr interessant sein soll landschaftlich und kulturell). "Weicheier" sind wir Westler definitiv - Warmwasser, warme Wohnung, Zugang zu medizinischer Versorgung und Impfungen, regelmäßige Beschulung für jedes Kind, Fitnessstudio, Kultur ... Deswegen kann man sich ja bei uns auch so trefflich über Kleinkram als ach so schlimme "Einschränkung" aufregen ...
Nun, zumindest wurde das ukrainische Leid nicht als ‚Manöver‘ bezeichnet, sondern als das, was es ist…..Krieg. In den wenigen Nachrichten, die ich sah fiel der Name Selenskij nicht einmal. Was meinst du mit Georgien? Die berichtenden russischen Journalisten werden wohl eher auf der Krim hocken, da sind sie doch viel näher dran. Schön ist es aber jedenfalls in Georgien, keine Frage.
Viele russische Journalisten, die hins. Ukrainekrieg kritischen Journalismus betrieben haben und deswegen mindestens massiv in ihrer Arbeit behindert, wenn nicht sogar z.T. verhaftet und verhört wurden, sind nach Georgien "geflohen" (na ja, das ist vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt ...) bzw. sind nach Georgien ausgereist und arbeiten jetzt von dort aus so gut es geht ... laut unserer Öffentlich-Rechtlichen; da kam vor einiger Zeit mal eine Reportage ...
Ach so. Ja kann sein, das wusste ich nicht
Also in Russland selbst, ist es ja scheint's unter Strafe verboten, den Ukrainekrieg auch Krieg zu nennen. So kam es hier jedenfalls immer in den Nachrichten und es gab angeblich auch schon erste Verurteilungen. Waren das wirklich russische Sender, also Sender/Sendungen aus Russland selbst - dann müsste man sich in der Tat fragen, was hier bei uns so berichtet wird - oder waren es Sender/Sendungen in russischer Sprache von dort oder womöglich spgar welche der angesprochenen Journalisten im Exil?
Tja, da bin ich jetzt leicht überfragt. Zumindest hatten die den roten Platz im Abspannhintergrund……. Aber ich würde auch der Westpresse nicht immer uneingeschränkte Wahrheit unterstellen. Auch uns wird teils vorgesetzt, was wir hören wollen/sollen.
"Aber ich würde auch der Westpresse nicht immer uneingeschränkte Wahrheit unterstellen. Auch uns wird teils vorgesetzt, was wir hören wollen/sollen." Klar, natürlich ist die auch eingefärbt (ich gehöre ja zu denjenigen, die ab und an auch auf Russia Today lesen ... ist ,anchmal schon interessant ...), aber Fake News, dass einfach etwas erfunden wird, z.B. dass es ein solches Gesetz gibt und es schon Verurteilungen gab, werden, zumindest in den seriösen Medien eher doch nicht gerade gestreut, gehe och mal davon aus. Das wäre ja auch leicht nachprüf- und widerlegbar.
Danke für den tollen Bericht und die Fotos! Wenn Du Zeit und Lust hast: ich würde gerne mehr sehen und lesen!
Dem schließe ich mich an. Falls du nochmal berichten magst, wie die Reise insgesamt verlaufen ist (Route, Aktivitäten), das würde mich echt interessieren.
Das war die Reiseroute.....mit Pferden.

Boah, Respekt!
Wie viele Kilometer waren denn das? Auch wenn der Maßstab der Karte nicht so groß sein wird, wenig war das nicht, oder? Für Nicht-Reiter wie mich unvorstellbar ...
Respekt auch von mir! Das sieht weit aus...... Ich bin mal 1 Stunde in Kroatien geritten - nach 3 Tagen konnte ich wieder normal sitzen und laufen. Im März darf/muss/soll ich im Monument Valley in den USA reiten. Ich weiß noch nicht, ob ich mich darauf freuen soll......
Knapp 300km
Monument Valley ist sicher auch toll. Falls du nicht regelmäßig reitest würde ich davor ein paar Stunden nehmen (oder alternativ im Reitersitz auf einem Fass hocken), sonst könnte der Muskelkater an der Oberschenkelinnenseite echt übel sein.
Nochmal
Und wie lange wart Ihr dann täglich im Sattel?
Also für ungeübte Reiter oder gar komplette Reitanfänger wäre das nix, oder? Wenn man sicher und gut im Sattel sitzt, dann ist es bestimmt super und man bekommt viel mehr mit von Land und Leuten als per Auto. Wenn man da aber nicht sicher ist, ist man bestimmt viel mit sich und dem Pferd beschäftigt und kann wahrscheinlich nach einem Tag nicht mehr sitzen, weil Po und Rücken so schmerzen ...
Für mich käme wahrscheinlich eher eine kombinierte Geländewagen-Wanderreise oder so in Frage.
Ich kann gar nicht reiten, habe sogar etwas Angst vor Pferden.
Meine Kinder sind beide dort mit einer geführten Tour geritten.
Kind 1 ist viele Jahre geritten und noch heute stolz, dass die Ureinwohner sie für ihren Reitstil gelobt haben und sie Extratouren reiten durfte.
Beide Kinder reden mir gut zu, in den Sonnenuntergang zu reiten.
Mein Po.....
5-6 Stunden. Als blutiger Reitanfänger würde ich es nicht machen, weil schon auch wilde Galoppstrecken dabei sind und auch wenn es ein schönes Land ist…..medizinische Versorgung möchte ich dort nicht brauchen müssen. Die Pferde sind allerdings sehr diszipliniert und kein Vergleich zu den teilweise sehr nervösen Tieren bei uns. Aber uns ist zumindest eine begleitete Wandertruppe und 1 Mountainbikegruppe begegnet. Es gibt also auch andere Möglichkeiten.
Dann nimm Vaseline für den Ritt und Zinksalbe für danach mit, dann geht das schon
Und die geben dir sicher kein Pferd, das alle 5min durchdreht. Das Monument Valley ist so schön und abseits der Straßen sicher noch schöner.