Verliebter Opa

Irgendwo habe ich mal gelesen, wenn Männer sich nach dem Tod der Partnerin schnell wieder binden, wären sie in der Beziehung glücklich gewesen, während Frauen, wenn sie glücklich verheiratet waren, nach dem Tod erst einmal länger alleine blieben. Keine Ahnung, vielleicht ist ja wirklich etwas dran! Ansonsten würde ich "er fährt mit der Neuen über den ersten Todestag seiner Frau mit der gleichen Art Urlaub in dasselbe Hotel, in dem er letztes Jahr mit seiner Frau war, als sie starb" für eine - vielleicht etwas ausgefallenere - Art der "Trauerbewältigung" halten. An besonderen Tagen bestimmte Dinge noch einmal zu tun... kann helfen. Der Teil mit "vor 40 Jahren schon mal während der Ehe seine Geliebte - Schwiegermutter hat diese Frau gehasst" würde mich da eher irritieren. Aber ich glaube, auch sowas ist gar nicht so selten... wenn man dann verwitwet und alleinstehend ist und nicht alleine bleiben will... Die Verlobung klingt ein bisschen plötzlich, andererseits - mit über 80, da hat man vermutlich nicht die Zeit, noch jahrelang zu warten... Mein Onkel meines Mannes hat, etwa ein halbes Jahr nach dem Tod seiner Frau, auf dem Friedhof seine "Neue" kennen gelernt, und als die dann nach einigen Jahren Beziehung auch gestorben ist, hat er auf dem Friedhof die nächste Neue kennen gelernt. Letztes Jahr ist er allerdings selber gestorben. Er hat aber zugegebenermaßen nicht noch mal geheiratet, sondern mit beiden "Nachfolgerinnen" gewissermaßen "in wilder Ehe" zusammen gelebt. Was für seine Kinder ein Problem war... Die Tochter von Nachfolgerin2 hat sich übrigens in seinen letzten Monaten sehr rührend um ihre Mutter und ihn gekümmert und seinen Kindern wirklich viel abgenommen, und das ganz ohne finanzielle Ambitionen mit "Beigeschmack" o.ä. Ich kann verstehen, dass Ihr einerseits gönnt, andererseits aber auch leicht irritiert seid!

Ich wäre auch erst einmal irritiert. Andererseits kann man sich garnicht in einen alten Menschen hineindenken. Wie auch? Mit 83 Jahren hat man nun mal nicht mehr alle Zeit der Welt und auch mit dem Thema Tod gehen die Älteren ganz anders um. Ich würde meine Gedanken zu diesem Thema in Opa's Gegenwart wohl für mich behalten und ihm signalisieren, dass es ok ist. Oma ist tot. Für Opa muss es irgendwie weitergehen. Notfalls eben so! Auch wenn ihr damit ein Problem habt.

Ehrlich? Er ist 83, seine Kinder sind groß und er ist niemanden Rechenschaft schuldig. Ich find es ok. Das es die ex Geliebte ist, ich glaube ind dem Alter lernt man nicht mehr so schnell neue Leute kennen, deiner Schwiegermutter tut er damit jetzt.nicht mehr weh. Mein Schwiegervater hat das nach dem Tod seiner Frau mit Mitte 40 gebracht, Frau gerade, nach schwerer Krankheit, verstorben und schon beim ehevermittler um ja nicht alleine zu sein. Nach weniger als einem Jahr war er wieder verheiratet und alle Erinnerungen an die Mutter wurden weggeräumt, die kinder waren zwischen 17 und 7. Das persönlich sehe ich kritischer weil die kinder nicht trauern konnten und durften

Also ich finde es nicht zu schnell, um sich wieder zu binden. Ich persönlich hab 7 Monste nach dem Tod meines Msnnes einen neuen Partner kennen gelernt und wir sind glücklich zusammen. Alle anderen Dinge drum herum muss doch dein Opa wissen, ob er in das Hotel fährt oder nicht und es muss für ihn und die Lebensgefährtin in Ordnung sein.

Die Geschichte mit dem Urlaub würde mich auch etwas irritieren. Aber ansonsten würde ich wohl alles vor dem Hintergrund sehen, dass dieser Mann das Alleinsein und Alleinleben gar nicht gewohnt ist oder es vielleicht auch gar nicht kann. Vielleicht versucht er einfach nur die Lebensart, mit der er sich so viele Jahrzehnte am Wohlsten gefühlt hat, zurückzubekommen. Die Ex-Geliebte liegt da insofern nahe, weil er sie schon kennt und man schon eine Vergangenheit hat. Dadurch ist dann ja auch gleich wieder die Vertrautheit da, die er bestimmt vermisst. Ich würde versuchen, über sicher etwas taktloses Verhalten wie zum Todestag hinwegzusehen.

Den Urlaub empfinde ich als schräg, den Rest nicht so. Evtl waren die beiden ja die ganze Zeit über wo verliebt, er ist aber bei seiner Frau geblieben warum auch immer. Und jetzt ist dieses eben weggefallen - worauf also noch warten. Zumal man in dem Alter eh kaum Zeit hat da abzuwarten.

Das mit dem Urlaub finde ich auch echt schräg. Ganz plötzlich verstorben??? Jetzt die ehemalige Geliebte ins gleiche Hotel mitnehmen??? Hoffentlich kommt die lebend wieder... Wenn ja: er hat halt nicht mehr ewig... In dem Alter hat man schon Narrenfreiheit.

Irritiert wäre ich wohl auch und wenn Dein Mann verletzt ist, dass die eigene Mutter scheinbar ausgewechselt wird, ist das auch verständlich. Aber so viele alte Menschen vegetieren einsam und depressiv vor sich hin, et hingegen ist glücklich. Das ist ja schon schön und gar nicht selbstverständlich.

Ich denke mal dass du als Schwiegertochter mehr damit zu hadern hast, als dein Mann als Sohn. Tja ,dass ist die Männer -Frauen Verständnis Frage .... Frauen werden schneller ersetzt als Männer. Irgendwie ein Naturgesetz

Ein Naturgesetz? Sehe ich so überhaupt nicht. Ich finde es schön auch wenn es schnell erscheint und viele alte Leute fahren gern dorthin in den Urlaub, wo sie sich auskennen und schonmal waren. Das hat wahrscheinlich garnichts mit der verstorbenen Frau zu tun. Ein neuer Partner bedeutet nicht, dass er seine verstorbene Frau ersetzt! Es ist schön, dass Du Dir Gedanken machst, aber es ist trotzdem seine private Angelegenheit!

Vielleicht versucht er, durch den Urlaub mit der Neuen in diesem Hotel, die Liebe zu seiner Frau wachzuhalten. Das ist eben seine Art, diesen Jahrestag zu begehen, und vielleicht hilft sie ihm da durch. Skurril, aber menschlich. Auf alle Fälle kann er mit 83 machen, was er will. Möglich, dass diese Affäre mehr war als nur eine Affäre...

wundern darf man sich klar, aber unterm Strich zählt, dass er glücklich zu sein scheint und die neue Frau ihm gut tut. Also viel Glück für das frisch verliebte Paar

Er ist 83 J. alt. Da würde ich ihm sein Glück gönnen. Ev. fährt er ins selbe Hotel wie damals mit seiner Frau, weil er sie so in Erinnerung behält oder weil es Gewohnheit ist. Dass sie schon vor Jahren seine heimliche Geliebte war, macht es für euch zwar nicht leichter - andererseits zeigt es, dass er sie wirklich gerne haben muss, wenn er jetzt wieder mit ihr glücklich ist. Gönnt ihm sein Glück, auch wenn sie heiraten wollen. Es sind seine letzten Jahre und die soll er doch glücklich verbringen, oder?

Ich verstehe die "Bedenken", das käme mir auch irgendwie...pietätlos??...vor. Andererseits... er ist 83, da kommt nicht mehr so viel, soll er´s krachen lassen. Oma erfährt´s ja nicht mehr. Ich würde wohl schon anmerken, das es schnell geht...aber ihm auch Glück wünschen und nicht durch Gemecker sein Glück trüben.

Ich habe im Freundeskreis gleich mehrere Fälle, in denen ein Witwer schon wenige Monate nach dem Tod der Ehefrau seine offizielle neue Freundin vorgestellt hat. Und leider war es sehr oft so, dass er diese Frau schon vor dem Tod der Ehefrau gut kannte, ums mal so auszudrücken... Gerade die erwachsenen Kinder tun sich mit so etwas natürlich sehr schwer, das ging gleich mehreren Freundinnen von mir so. Sie waren völlig überrascht und vor den Kopf gestoßen. Aber vor allem Männer können offenbar sehr schlecht allein sein. Während Frauen damit meist gut zurechtkommen, brauchen ältere Männer einfach eine Partnerin, um sich wohlzufühlen. Einer der Väter meiner Freundinnen sagte es sogar ganz klar: "Wir Männer wollen halt umsorgt sein!" Sogar Altkanzler Helmut Schmidt hatte noch nach dem Tod seiner Frau Loki mit über 90 Jahren wieder eine neue Gefährtin, die bei ihm einzog (alte "Freundin der Familie"...). Das Wort "ersetzbar" ist nicht schön. Aber man kann die Beobachtung machen, dass gerade Männer oft extrem schnell eine neue Partnerin haben, wenn sie Witwer werden. Und natürlich nicht nur, wenn sie Witwer werden, auch nach Trennungen. Das sehe ich aber eher als ein Zeichen von Schwäche, als von Stärke. Sie kommen allein einfach nicht gut klar. LG

ist es doch gar nicht so ungwöhnlich, dass sich ein Witwer im Kreis der Bekannten nach einer neuen Partnerin umschaut. Trini

Das kenne ich alles, allerdings von der Omaseite her. Ich kann also nicht bestätigen, dass die Männer da schneller sind... Nur die Heirat wurde uns erspart. Das ziehende Argument war, wo die Oma dann mal auf dem Friedhof liegen möchte, beim Opa oder beim neuen alten Jugendfreund. Damit war das Thema Ehe durch. Letztlich ist es schön, wenn niemand alleine sein muss, der nicht alleine sein will. Männer haben es meist einfacher, weil einfach mehr Frauen ab einem gewissen Alter verfügbar sind...

Das hab ich ganz aktuell bei meinem Vater so. Meine Mutter war ca. 1 Jahr tot und er hatte die Neue. Ein halbes Jahr später ist sie bei ihm eingezogen. Sie ist komplett anders als meine Mutter, aber ich arangiere mich mit ihr. Die beiden sin dtotal verknallt und lassen das auch total raushängen. Manchmal komisch, aber mir ist das lieber, als wenn mein Vater zu Hause alleine rumhockt. Worauf soll man warten? Ich freue mich für ihn.

Bei meiner Oma war das komplett anders. 1997 starb ihr dritter Ehemann. Er war ihre späte, große Liebe - für uns, ihre Enkel, war er der "Opa". Als er starb, war er 80, meine Oma 68. Sie wäre zu dem Zeitpunkt also durchaus noch jung genug gewesen, eine Beziehung einzugehen. Sie war auch noch nicht lange verwitwet, da machte ihr schon ein älterer Herr seine Aufwartung. Aber ich denke, sie hat ihm schon recht schnell sehr deutlich gemacht, daß sie an ihm und einer Beziehung generell kein Interesse hat, er ist dann auch nicht mehr aufgetaucht. Offenbar dachte er, meine Oma mit seiner "guten Rente" zu beeindrucken. Mir sagte sie dann, daß sie bestens versorgt sei und keinen Versorger benötige. Außerdem sei der Knabe schon so alt und wolle sie mit seinem Auto herum fahren - da steige sie doch nicht freiwillig ein! *empörtblick* Und ganz außerdem habe sie jetzt gerade einen wesentlich älteren, pflegebedürftigen Mann zu Grabe getragen, da tue sie sich ja nicht gleich noch so einen alten Knopf an... Dieser "alte Knopf" ist auch nicht "lange" danach (nur wenige Jahre) verstorben. Ich kann mir vorstellen, daß meine Oma darauf, also auf's Abschiednehmen auch keine so große Lust mehr hatte.. Sie blieb dann auch unbemannt bis zu ihrem Tod im Jahr 2011.

Er ist erwachsen, das ist sein Leben! Gönn ihm sein glück - seine Frau wird's auch tun. Die kratzts es nicht mehr - Dich sollte es auch nicht anfechten! Er machts richtig - er nutzt die Zeit die ihm noch bleibt! Nimm dir lieber ein Beispiel dran.

Gönnt dem Opa sein Glück. Helmut Schmidt ist ja auch nach dem Tod seiner Loki gleich mit seiner Geliebten zusammengezogen. Seid doch froh dass Euch Opa nicht nervt oder depressiv ist. Wielange soll er denn trauern ..??????? Soll er warten bis er auch nicht mehr kann??? Diese Zeitbombe tickt ....kennen die Jungen leider.nicht. Lasst Opa leben und freut euch. Oma wird deshalb nicht vergessen .....auch nicht im selben Hotel Zimmer. Heisst dich dass es da mit Oma schön war !!!!!! Investiert nicht in die Vergangenheit!!!!