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Trennung ist nicht zu ertragen...

Trennung ist nicht zu ertragen...

Mone1970

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Ich weiss garnicht wo ich anfangen soll. Die Probleme die wir haben/ hatten, sind nicht neu. Vorgesternabend ist es aber eskaliert. Er schrie wie ein Irrer, nachdem ich ihm gesagt habe, dass es so nicht mehr geht und ich hier weg will, ich solle verschwinden, abhauen, es sei aus, er will nicht mehr, ich würde ihn behandeln wie den letzten Dreck, er spricht nie mehr mit mir, wenn ich was will, soll ich es auf einen Zettel schreiben, nie mehr würde er mit mir reden... oh mein Gott, ich will garnicht weiterschreiben. Was da alles kam war nicht nur unfair, sondern so abnormal, dass ich Angst bekam. Am nächsten Morgen wollte ich ins Büro, was im Haus ist, aber das war abgeschlossen. Wir haben ein Kind mit 13. Er hat alles mitbekommen (war ja laut genug) Jetzt musste ich feststellen, dass der Vater ganz schlimm über mich spricht. Ich hatte gestern Abend Probearbeiten und auf dem Heimweg rief ich meinen Sohn an um zu sagen, dass ich auf dem Heimweg bin. Da sagte er, Papa hat gesagt du hast ne Macke und gehörst in die Psychatrie. Das war vorgstern schon einmal der Fall. Mein Partner lässt Hasstiraden auf mich herab, dass ist unfassbar. Mein Kleiner erzählt mir das alles wieder. Ich habe zu meinem Sohn gesagt, er soll dann aufstehen und das Zimmer verlassen, wenn er sowas sagt. Vorgestern habe ich meinen Partner geschrieben, weil reden geht ja nicht mehr, er soll seinen Hass bitte nicht auf unser Kind übertragen. Gestern legt er wieder los. Ich bin so dermaßen am Boden zerstört, garnicht in der Lage, geradeaus zu denken. Schule geht noch 4 Wochen. Vorgestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch im Nachtdienst. Ich brauche dringend einen Job und natürlich Geld, um hier weg zukommen. Ich hätte nie gedacht, dass mein Partner so sein könnte. Um ehrlich zu sein, er macht mir richtig Angst. Was er sagt und wie hasserfüllt. Fragt unseren Sohn aber gestern Abend, wo ich hingegangen bin und was ich mache. Ich hatte gestern Abend Probearbeiten. Ich würde so gern mit ihm noch einmal sprechen, aber ich habe keine Chance. Er schiebt mich aus dem Zimmer und macht die Tür zu. Sollte ich ihn einfach in Ruhe lassen? Mir gehts so schlecht, ich bin nicht in der Lage, einen vernünftigen Alltag zu gestalten. Mache nichts sinnvolles. Ich habe schreckliche Kopfschmerzen und bekomme nicht mal ein Glas Wasser runter. Habe seit vorgestern nichts mehr gegessen. Ich bin so wacklig und habe immer das Gefühl, ich kipp gleich um. Das ist alles kaum zu ertragen. 15 Jahre sind vorbei und ich befinde mich im freien Flug. Wo ist vorne, wo ist hinten!? Was mache ich zuerst? Und was mache ich nicht? Wir haben uns mal sehr geliebt und ich tue es auch immer noch. 15 Jahre sind eben lang und neu beginnen zu müssen ist erst einmal wie sterben. Hilfe, mein Kopf platzt!


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von Mone1970

Hallo, ich glaube, Dein Partner kann mit seinen Gefühlen und mit Konflikten nicht umgehen und ist hier völlig hilflos. Er hat offenbar keine Mittel in seinem Leben entwickelt, um sich selbst zu verstehen, an sich zu arbeiten oder seine Gefühle in den Griff zu bekommen. Er besitzt kaum Selbst-Reflexion, seine Gefühle "passieren" ihm einfach. Wenn er gekränkt wird, reagiert er sehr kindlich, indem er dann verbal hemmungslos um sich schlägt. Man hört bei ihm - so wie Du ihn schilderst - ziemlich deutlich seine totale Hilflosigkeit, Ratlosigkeit und Gekränktheit durch. Natürlich ist das KEINE Entschuldigung, es hilft Dir aber vielleicht, Dich innerlich besser zu distanzieren, wenn Du das sehen kannst. Natürlich sollte ein erwachsener Mann nicht so reagieren, sondern sich ab einem bestimmten Punkt noch bremsen können - zum Beispiel nicht schlecht bei Eurem Sohn über Dich reden. Das verunsichert ein Kind zutiefst, es weiß nicht, zu wem es loyal sein soll, und es ist furchbar, wenn sein Vater seine Mutter als psychisch krank beschimpft. Es ist aber wichtig, dass jetzt wenigstens Du versuchst, einen Rest Klarheit zu bewahren. Von Deinem Partner ist momentan absolut nichts Konstruktives zu erwarten. Lass Dich nicht von ihm mit ins Bodenlose herunter ziehen, das musst Du nicht. Du kannst jetzt für Dich, Dein Leben und Dein Kind sorgen. Halte innerlich Abstand zum emotionalen Absturz Deines Mannes. Die erste Frage ist jetzt: Willst Du Dich wirklich trennen - oder ist das eher ein Verzweiflungs-Gedanke, wie man ihn bei längeren Krisen oder schwerem Streit ja manchmal hat. Man droht dann mit Trennung, nicht weil man das wirklich will, sondern weil man absolut nicht weiter weiß und den Anderen wachschütteln möchte. Ist das bei Dir auch so, dann warte, bis sich die Wogen geglättet haben und versuche dann, eine Paartherapie anzuleiern - sobald Dein Partner wieder ansprechbar ist, was natürlich dauern kann. Wenn Du aber wirklich ernsthaft die Trennung willst, wirst Du sie weitgehend allein betreiben müssen, Dein Partner wird Dir da in seiner Kopflosigkeit nicht helfen können. Am besten gehst Du dann einen kleinen Schritt nach dem anderen: Zuerst den Beratungstermin beim Anwalt vereinbaren. Dort alle akuten Fragen und auch Ängste klären, und sich die Reihenfolge des weiteren Vorgehens erläutern lassen. Du musst nicht alles auf einmal machen, das Prozedere ist im Prinzip ja festgelegt. Doch egal, worauf es jetzt hinausläuft: Da Du psychisch sehr leidest, kannst Du auch allein eine Beratung in Sachen Paarkrise oder auch Trennung nutzen (z. B. bei der Diakonie). Auch die Lebenshilfe und andere Organisationen bieten Hilfe an, kostenlos, ganz zwanglos und oft sogar ohne Termin. Solche Beratungsstellen heißen in einigen Städten zum Beispiel "Krisenhilfe" oder "Die Brücke". Es gibt in jeder Stadt etwas Vergleichbares, wo man einfach (auch mehrmals) vorbeikommen kann, und dann Gespräche mit einem Psychologen führen kann. Es ist keine Therapie, sondern einfach Entlastung, Verständnis, Trost und auch konkreter Rat. LG


kleineTasse

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Antwort auf Beitrag von kleineTasse

als ich das gelesen habe. Du hast ihr so schön geantwortet. Ich habe von Dir schon mal einen Beitrag irgendwo gelesen, der war so lieb geschrieben. Deshalb einfach mal Danke.


Mone1970

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Der erste Absatz trifft den Nagel total auf den Kopf. Vielen Dank erstmal für die lange Antwort. Ich habe ihm jetzt einen Brief geschrieben. Malsehen ob ich eine Antwort bekomme. Dann verständigen wir uns eben vorerst so. Besser als garnicht. Seine Reaktionen im Streit kenne ich ja schon lange. Aber das er so schlimme Dinge sagt, dass war jetzt echt ganz neu. Ich habe gestern Abend als ich das gehört habe an seinem Verstand gezweifelt und gedacht, jetzt dreht er durch. Hilflosigkeit, dass war das Schlagwort. Danke, danke, danke...


Mucksilia

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Antwort auf Beitrag von Mone1970

Ich meine, du solltest dich auch von einem Anwalt beraten lassen. Damit du weißt, wo du stehst - schon wegen dem Unterhalt für das Kind (wenn du ihn mitnimmst, wovon ich ausgehe). Und um dem Kind nicht noch mehr zu schaden (das muss ja furchtbar für ihn sein) würde ich ausziehen - zur Not ins Frauenhaus. Und mich total von diesem Menschen fernhalten - auch wenn ich auch glaube, dass er zutiefst verletzt ist und dies sein Weg ist, damit umzugehen. Sein Weg muss nicht dein Weg sein - du musst jetzt dein Kind und dich schützen. Es ist wichtig, dass er eine gute Beziehung zu beiden Eltern behält. wenn ihr da noch 14 Tagen wohnt kann viel kaputt gehen. Ach, wie blöd. Ich wünsche dir alles gute.