Elternforum Partnerschaft

Probleme in der Partnerschaft und alle Verantwortung liegt auf mir

Probleme in der Partnerschaft und alle Verantwortung liegt auf mir

touching.from.a.distance

Hallo ihr Lieben, ich bin aktuell in der 17. Woche schwanger und alles hätte so schön sein sollen. Leider läuft nun alles vollkommen anders als ich es mir erhofft und erwünscht hatte. Im letzten Herbst hat mein Freund mir einen Heiratsantrag gemacht und seinen Wunsch geäußert, dass wir eine Familie gründen. Ich wollte das auch wirklich sehr und so haben wir begonnen es zu versuchen. Geklappt hat es wirklich sehr schnell und Ende Dezember war ich schwanger. Im Januar und im Februar hat mich dann leider Schwangerschaftsübelkeit komplett lahm gelegt. Mir war von morgens bis Abends absolut schlecht und ich konnte gar kein Essen sehen und riechen. Deswegen bin ich natürlich auch hier im Haus ziemlich ausgefallen leider und habe zum Beispiel mittags nicht mehr für uns beide gekocht wie sonst. Die meiste Zeit war mein Partner sehr verständnisvoll und hat sich sehr bemüht aber teilweise kamen auch da schon Sprüche "wenn es dir schlecht geht, tu halt was dagegen". Und als es mir dann Ende Februar / Anfang März besser ging wurde gefühlt ein richtiger Schalter umgelegt. 1-2 mal in der Woche war er plötzlich superlaunisch und hat mir dann wahnsinnig viele Vorwürfe gemacht. Dass er mit mir ja gar nichts mehr unternehmen könnte, dass er alles alleine machen muss hier, dass er das alles ätzend finde und dass es mir ja ständig nur noch schlecht geht. Dabei hätte ich das mit der Schwangerschaft doch so gewollt, dann soll ich auch nicht meckern. Er hat mir also quasi meine Schwangerschaftssymptome vorgeworfen. Meist war er dann den Rest des Tages auch nicht mehr zugänglich und hat sich komplett von mir zurückgezogen um sich dann am nächsten Tag zu entschuldigen, er wäre zu hart zu mir gewesen und das wäre alles nicht so gemeint. Dann ging es ein paar Tage gut bis im Prinzip dasselbe wieder passierte. Ich habe dann immer wieder Unternehmungen vorgeschlagen, die er aber abbgeblockt hat und nicht wollte, und mich wieder viel um den Haushalt gekümmert und für uns gekocht und war auch wieder arbeiten (vorher war ich krank geschrieben). Aber die Vorwürfe blieben und wenn ich dann angemerkt hab, dass sich doch wieder etwas geändert hat jetzt und ich doch wieder mache und tue meinte er, das sieht er nicht. Irgendwann kamen dann im Streit auch immer häufiger Aussagen wie "ich muss hier alles alleine machen, wenn das Baby da ist rühr ich da keinen Finger. Da hab ich gar keinen Bock drauf." Und das sind Sachen, die bei mir richtig nen Nerv treffen und Angst auslösen. Den Tag danach ist er dann wieder wie ausgewechselt und ganz lieb. Aber ich hab immer mehr gemerkt, dass ich hier wie in einem Minenfeld laufe und die ganze Zeit versuche alles richtig zu machen um bloß keine Explosion auszulösen. Das klappt aber natürlich nicht. Vor etwa 3 Wochen wurde es dann so schlimm und so häufig, dass ich zu meiner Mutter gefahren bin für ein paar Tage. Er hatte eh einen Ausflug zu seiner Mutter, die weiter weg wohnt geplant und ich hatte gehofft, dass er erholter von dort zurück käme. Er hat ja immer häufiger nur noch erwähnt, dass er seine Ruhe und Entlastung braucht. Leider kam er von da NOCH gestresster nach Hause und meinte seine Mutter hat ihn nur genervt und nur Dinge von ihm erwartet. Das heißt hier ist es dann auch wieder nur explodiert. Er spricht davon, dass er eine Depression/einen Burnout hat und hier Entlastung braucht von mir. Um die Schwangerschaft soll ich mich bitte alleine kümmern erstmal. Dafür hat er keine Kapazitäten (es kommen auch kaum emotionale Reaktionen auf Geschlecht des Babies oder erste Herztöne oder so- ist ihm alles zu viel) . Genauso für meine Gefühle aktuell nicht. Wichtig ist ihm, dass ich ihn entlaste weil er gucken muss, dass es ihm wieder besser geht. Das heißt, ich jongliere im Moment meinen 8 Stunden Arbeitstag, 90% des Haushalts, alles rund um die Schwangerschaft, meine Zukunftssorgen und jedes Mal die Angst hier etwas falsches zu tun und zu sagen. Und es macht mich fertig. Ich bin unfassbar gestresst. Körperlich und vor allen Dingen emotional weil ich mir hier so sehr Harmonie wünsche. Ich merke auch, dass es ihm wirklich nicht gut geht und nehme das auch ernst und möchte auch Unterstützung sein aber grade habe ich das Gefühl, er lastet mir alles auf um sich selbst zu entlasten und das kann ich nicht tragen. Ich kann das alles nicht alleine machen. Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass wenn es ihm so schlecht geht professionelle Hilfe gut wäre um da rauszukommen aber darauf geht er gar nicht ein. Er sagt was er braucht ist Entlastung. Dadurch, dass er aber mit Niemandem darübr spricht (das blockt er ab) bin ich sein einziges Ventil und kriege jede Stimmungsschwankung voll ab oder werde dafür verantwortlich gemacht. Ich weiß, dass ich es nicht bin aber mit ihm kann man grade kaum lösungsorientiert reden. Ich frage mich, ob er Panik bekommt vor der Verantwortung und deswegen grade im Flucht und Panikmodus ist oder was da sonst los ist. Ich denke darübr nach, ob sich das wieder hinbiegen lässt, ob ich ihm verzeihen kann, dass er mir das alles alleine auflastet und mich mit der Schwangerschaft so alleine lässt und wie es mir alleine gehen würde. Aber grundsätzlich wünsche ich mir natürlich, dass wir das zusammen schaffen. Grade jedoch habe ich das Gefühl geht es komplett auf meine Kosten und ich bin ziemlich am Ende. Hat Jemand so eine Phase auch durch mit seinem Partner in der ersten Schwangerschaftshälfte?


Primrose

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Ehrlich? Was für ein Arschloch. Trenn dich solange du schwanger bist, dann darfst du hin ziehen wo du möchtest. Mit Baby darfst du das nicht. Alles Gute für dich und das Baby. Der wird sich nicht zum positiven ändern wenn das Baby da ist. Ganz liebe Grüße Yvonne


Mitglied inaktiv

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Sowas wollte ich auch vor einer Stunde spontan schreiben und dann dachte ich, die haben sich doch gut verstanden, er hat es jetzt wohl mit der Psyche. Dann trennt man sich doch nicht so einfach. Aber ich komme jetzt zum gleichen Ergebnis. 1) Mit Baby darfst Du tatsächlich nicht einfach umziehen 2)Dein Mann geht erst zum Psychologen, wenn Du Druck machst 3) Deinem Baby tut dein innerlicher Stress nicht gut 5)Dir auch nicht 6) Du bist kein Prellbock 7) Du hast keine Lust, wo Du bereits trotz Schwangerschaft alles übernimmst, ihm noch mehr abzunehmen, und von Dankbarkeit ist nichts zu spüren ... ... ... Ihr müsst Euch ja nicht für immer trennen. Aber so kann es auch nicht weitergehen.


Fleurdelys

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Hallo, das klingt nicht gut, und ich fühle mit dir. Ich denke, du musst in erster Linie unbedingt den Stress für dich reduzieren, du bist schließlich schwanger und hast nicht nur für dich selbst, sondern auch für dein ungeborenes Kind Verantwortung zu tragen. So schlimm es ist, du kannst ihm jetzt nicht helfen, wenn du dich damit selbst überforderst. Das bedeutet, du musst unbedingt kürzer treten und wenn Vorwürfe kommen, musst du sie abblocken. Du bist nicht für seinen mentalen Zustand verantwortlich, er muss sich helfen lassen und er muss einsehen, dass er andernfalls seine Verlobte und sein Kind gefährdet. Daher ziehe die Notbremse und wenn miteinander reden nicht fruchtet, dann lass ihn entweder auflaufen oder entferne dich. Egal wie schlecht es jemandem geht, es rechtfertigt nicht, dass man andere schlecht behandelt. Manches von dem was du da beschreibst kenne ich in abgeschwächter Form auch. Hier kam das allerdings erst nach der Geburt, als das Baby 4-5 Monate alt war, viel geweint hat und mein Partner sehr gestresst war. Es war für uns beide eine schwierige Zeit. Er hat neben seinem Job den kompletten Haushalt allein bewältigt, eingekauft und gekocht und ich hatte Tag und Nacht mit unserem unzufriedenen Baby zu tun. Ab und zu ist ihm dann die Hutschnur geplatzt und er hat mich als faul bezeichnet und dass ich bei ihm wie im Hotel leben würde. Dabei war ich auch total fertig, weil mir das Kind niemand mal länger abnehmen konnte (er konnte es zu dem Zeitpunkt stressbedingt nicht, jedes kleinste Geräusch war zu viel). Wir hatten beide schon depressive Episoden hinter uns und diese Phase hat ein bisschen was davon wieder zu Tage treten lassen. Wir haben es da durch geschafft, indem wir versucht haben, verständnisvoll auf den anderen zu reagieren. Ich habe seine Launen gelernt auszuhalten, was nicht bedeutet, dass ich alles mit mir machen lasse, sondern einfach, dass ich mich davon nicht mehr runterziehen lasse. Wenn er vor sich hin fluchte, hatte das nichts mit mir zu tun, es war einfach sein Ventil. Er hat aber mir gegenüber seinerseits auch Verständnis gezeigt und sein eigenes Verhalten hinterfragt, und das ist der entscheidende Punkt. Ich würde wirklich eine klare Grenze ziehen und sagen, dass du ihn schlichtweg nicht entlasten KANNST, da du ein Baby in dir trägst, und dabei bleiben. Mit einem hohen Maß an Stress in der Schwangerschaft ist nicht zu spaßen, bitte sei dir dessen bewusst. Alles Gute für euch!


desireekk

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Ich sehe es so, dass die Schwangerschaft bei ihm etwas ganz unerwartet ausgelöst oder getriggert hat… Was genau kann ich nicht sagen, aber es kann durchaus in eine Richtung von Burn-Out oder Depression gehen, vielleicht wird ihm auch durch deinen Ausfall bewusst wie viel Verantwortung das ist und das ist ihm irgendwie zu viel. Das muss man ihm als solches erst mal gar nicht vorwerfen, jeder Mensch hält eine andere Menge von Verantwortung aus. Was jedoch in meinen Augen nicht geht, ist: dass er zwar sagt dass etwas nicht stimmt, aber es einfach so weiterlaufen lässt. Wenn er selbst vermutet dass es Richtung Burn out oder Depression geht, dann geht das nicht ohne ärztliche Begleitung . Das ist nichts was man einfach nur mit Entlastung und in Ruhe lassen heilen kann. Er hat nun mal bald ein Kind, und er hat nun mal diese Verantwortung, aus dieser kann er nicht heraus, ebenso wenig wie du. Und aus dieser Verantwortung heraus, aus dieser neuen, würde ich durchaus fordern dass er sich in ärztliche Behandlung begibt. Ansonsten würde ich ihn quasi komplett aus der Verantwortung entlassen und gehen. Ja, gehen. Der Vater meiner Kinder war (ist) auch depressiv, ich weiß wovon ich spreche. Er ist nicht nur für sich allein verantwortlich, und da muss man manchmal Dinge tun die man für sich ganz alleine gar nicht braucht, oder nicht tun muss: und wenn es nur ist dass man sich ärztliche Hilfe sucht. Was genau hält ihn davon ab sich in ärztliche Behandlung zu begeben? Warum glaubt er denn dass das so schrecklich für ihn wäre? Ich habe meinem Partner damals auch gesagt: wenn er die Verantwortung nicht tragen kann und sich nicht in ärztliche Behandlung begibt, dann werde ich ihm alle Verantwortung abnehmen und mit den Kindern gehen. Habe ich dann auch gemacht. Ich wünsche dir alles Gute, gerade bei Menschen mit Bernhard und Depression musst du darauf achten dass es dich nicht mit hinein zieht, das ist ganz wichtig! Versuche eine innere Unabhängigkeit zu erlangen, damit seine Anforderungen, Stimmungsschwankungen, und eventuellen Anfeindungen dich nicht mehr im Inneren treffen. Dabei eine Beziehung aufrecht zu erhalten ist ein schmaler Grat… LG D


Jorinde17

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Hallo, ich finde leider, das klingt sehr bedenklich. Denn weißt Du, das Ding ist: Die Schwangerschaft ist gar nichts im Vergleich zu der irren Belastung der ersten Babyjahre. Wenn man erstmal mehrere hundert Nächte nicht durchgeschlafen hat und tagsüber trotzdem funktionieren muss, 24/7, ohne Feierabend, ohne Urlaub (Urlaub mit Baby ist wie zu Hause bleiben, nur anstrengender), und das über Jahre, dann belastet das eine Beziehung sehr. Kluge Forscher haben daher beobachtet, dass die Ankunft eines Babys zu den Faktoren gehört, die eine Beziehung am allermeisten belasten. Ich kann da nur zustimmen. Mein Mann ist ein ganz Lieber, er hat mich die ganze Schwangerschaft über entlastet. Trotzdem haben wir beim ersten Kind locker zwei Jahre gebraucht, bis alle Aufgaben so gerecht verteilt waren, dass keiner das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen. Bis dahin gab es immer wieder mal Krach. Mein Mann hat sich aber immer bemüht und nie blöde Sprüche abgelassen, weder in der Schwangerschaft noch danach. Dein Mann klingt sehr unreif. Er ist in seinem eigenen Selbstmitleid und in seinem Film so gefangen, dass er Dich gar nicht sehen kann. Er kann außerdem nicht von sich absehen, sondern ist sehr egozentrisch. Vor allem aber, und das ist schlimm, hat er ein Problem mit seiner Impulskontrolle. Typisch dafür sind seine Explosionen und das Bedauern am nächsten Tag – leider DER Klassiker. Und wirklich ein großes Problem. Für Eure Beziehung und auch für Euer Kind. Ein Vater, der oft ausrastet und laut wird, auf den alle Rücksicht nehmen müssen und dann extra vorsichtig sind, um ihn nicht zu reizen – so ein Vater ist reines Gift für ein Kind un super Nährboden für spätere Depressionen. So ein Mann ist übrigens auch Gift für Dich, für Deine Psyche, aber auch für Deine Gesundheit. Wenn man mit so einem Mann lebt, wird man immer ängstlicher, vorsichtiger und überlegt ständig, was man tun kann, damit es friedlich bleibt. Das hat mit Liebe, mit Freiheit, mich sich Wohlfühlen, mit Glück nichts mehr zu tun, sondern das ist eine pathologische und toxische Beziehung. Ich muss sagen, ich fürchte, Du hast da keinen guten Griff getan. Oft zeigt sich ja erst unter leichter Belastung, wie jemand tickt. Aber die Belastung wird noch viel größer werden. Ich weiß, in der Schwangerschaft traut man sich meist nicht, sich zu trennen. Aber das wäre jetzt noch wesentlich einfacher, weil Du einfach weggehen kannst. Wenn das Kind da ist, kannst Du es nicht einfach mitnehmen, das ist heute gesetzlich nicht mehr möglich. Dann wird‘s richtig schwierig. Ich glaube, ich würde gehen und mir jemanden suchen, der wirklich gut für Dich ist, der Dir gut tut und sich richtig anfühlt. Bei dem Du nicht die Luft anhalten musst, damit er nicht ausrastet, oder? Jede Frau sollte ihr Glück schmieden, so gut es geht. Und wo kein Glück gedeiht, da sollte sie ihre Siebensachen nehmen und losziehen, um es woanders zu finden. Man kann sich schonmal irren, aber man muss dann die Konsequenzen ziehen. Mit Angst und vom Warten kommt das Glück dagegen nicht mehr, damit verschwendet man in der Regel seine Lebensjahre nur. LG


Primrose

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Tut mir leid.ich.muss noch mal meinen Senf dazu geben. Liebe TE, stell dir vor deine beste Freundin hätte dir diese Nachricht geschrieben, was würdest Du ihr wohl raten? Ich war lange alleinerziehend und voll berufstätig, ist anstrengend aber machbar aber wesentlich angenehmer als noch so einen Mann an der Seite zu haben der einen so belastet. Liebe Grüße


Primrose

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Tut mir leid.ich.muss noch mal meinen Senf dazu geben. Liebe TE, stell dir vor deine beste Freundin hätte dir diese Nachricht geschrieben, was würdest Du ihr wohl raten? Ich war lange alleinerziehend und voll berufstätig, ist anstrengend aber machbar aber wesentlich angenehmer als noch so einen Mann an der Seite zu haben der einen so belastet. Liebe Grüße


Primrose

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Tut mir leid.ich.muss noch mal meinen Senf dazu geben. Liebe TE, stell dir vor deine beste Freundin hätte dir diese Nachricht geschrieben, was würdest Du ihr wohl raten? Ich war lange alleinerziehend und voll berufstätig, ist anstrengend aber machbar aber wesentlich angenehmer als noch so einen Mann an der Seite zu haben der einen so belastet. Liebe Grüße


IsiMom

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Was dein Mann hat, klingt tatsächlich nach einer Belastungsdepression. Entweder holt er sich professionelle Hilfe. Ist leider schwer schnell was zu finden. Oder ihr geht wirklich eine Zeitlang getrennte Wege. So kannst du dich auf das Baby und dich konzentrieren und er hat Zeit seine Belastung abzubauen. Könnt ihr da so offen drüber reden? Ich würde es, glaub ich, schon persönlich nehmen, wenn ich einen psychischen Knacks habe und mein Partner mich sofort sitzen lässt. Aber es ist für dich und das Baby genauso wichtig, dass wieder Ruhe einkehrt. Ich lag in allen drei Schwangerschaften flach und bei der letzten lief mein Mann auch ziemlich auf dem Zahnfleisch. Wir könnten über diese Phasen, wenn die Belastung einfach gezerrt hat, darüber reden. Es ist nicht immer einfach, vor allem, wenn beide an ihre Grenzen kommen. Wichtig wäre es, den Partner dann als Stütze zu sehen und nicht als Täter oder Schuldigen an der Situation. Ich wünsche euch viel Glück, dass ihr in erster Linie offen reden könnt und schaut wie ihr es in Zukunft lösen möchtet. LG


User-1721940186

Antwort auf Beitrag von IsiMom

Ich lag bei allen drei Schwangerschaften flach bzw. ich übernachtete neben dem Klo in der 2. Schwangerschaft. Wenn nicht mein Mann mir so zur Seite gestanden hätte, ich weiß nicht, was ich gemacht hätte. Und ich kann Dir nur sagen, es wird nach der Geburt nicht leichter. Nicht jeder hat ein "Anfängerbaby". Meine erste hatte viel Blähungen, die zweite war ein wirkliches Schreikind. Erst das dritte war ein wirklich braves Baby. Aber das kannst Dir nicht raussuchen. Wenn Du dann noch einen Mann dazu hast, der Dir dann Vorwürfe macht, weil er vielleicht Ruhe braucht und Du es Mal wieder nicht hinkriegst, ist das wirklich dann Dein Leben? Die anderen schrieben es schon, vielleicht sind getrennte Wege jetzt besser, zwei Wohnungen. Alles Gute.


kirshinka

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Örgs - ein Narzist, der Frauchen schon in der Schwangerschaft auf Spur bringen will… Er erwartet von Dir dass du den Haushalt machst und kochst und ihn unterhältst und dabei schön unterwürfig bist. Ich wäre weg!


Orangenkern

Antwort auf Beitrag von touching.from.a.distance

Klingt für mich nach sowas wie einer depressiven Phase. Sowas kenn ich (in nicht ganz so krasser Art) auch von meinem Partner. Er ist nicht sehr stressresistenz, und ich bin dann gerne sein Ventil wenn ihm Arbeit/Familie/Sonstige zu viel wird. Dann kann ich nichts richtig machen, es wird nur gemeckert, schläft schlecht und er verliert sich dann gerne stundenlang ins Zocken (Ablenkung). Es waren bzw. sind immer nur Phasen, in denen er so war, meist zum Winter hin. Als unser erste Kind auf der Welt war, war es auch sehr schlimm. Ich habe da immer versucht ihn so gut es geht zu entlasten, ihm möglichst viel abzunehmen, aber das hat es nur schlimmer gemacht und er hat sich noch mehr im Selbstmitleid verloren. Es musste immer erst eskalieren, bevor es wieder besser wurde. Als ich das irgendwann verstanden habe, habe ich mein Verhalten geändert, dass ich ihn direkt damit konfrontiere, dass ich nicht als Ventil tauge, sobald so eine "Phase" wieder begann. Ich "zwinge" ihn zum reden, dass er sich nicht wieder darin verliert. Klappt bei uns wesentlich besser. Was ich damit sagen will ist, dass ihn weitestgehend entlasten es womöglich nur schlimmer macht. Professionelle Hilfe wäre in jedem Fall angeraten, aber das muss er halt selber auch wollen.


MM

Antwort auf Beitrag von Orangenkern

...ich kenne das teilweise auch, mein Mann hatte auch immer mal solche Anwandlungen. Aber nicht in der Schwangerschaft und Babyzeit, eher irgendwann danach. Hier hilft auch Konfrontieren, nicht ausweichen. Ich sag ihm gleich was mir nicht passt an seinem Verhalten und dass ich diese und jenes nicht mache, auch wenn er sich auf den Kopf stellt. Irgendwann bald reden wir dann drüber und regeln das irgendwie. Er ist nicht "böse", sondern eher in manchen Situationen überforderr, unreif, launisch. Mich stört das und ich zeige das deutlich! Man kann Dinge nur dann lösen, wenn man offen herangeht und nicht konfliktscheu ist. Nix mit auf Zehenspitzen schleichen, damit der Herr nicht sauer wird. Dss gibts nicht. Ehrlich, ich hätte das früher nicht gedacht, aber meine Erfahrung sagt mir mittlerweile, dass es wahrscheinlich Männer gibt, die unter bestimmten Bedingungen zu Tyrannen werden KÖNNTEN - aber nur wenn sie eine Puttchen- Frau erwischen, die zurückweicht und sich das gefallen lässt. Wenn nicht, sind sie normale Männer, die im Familienalltag funktionieren. Es gehören immer zwei dazu... Ich weiß natürlich nicht, wie deiner tickt, aber ich würde erstmal probieren, ihm da Kontra zu geben. Fordern dass er dir hilft. Dass er was gegen sein Burnout o.ä. tut. Dass er sich nicht dir gegenüber im Ton vergreift... usw. NICHT zurückweichen, nicht auf Zehenspitzen schleichen, das wäre ja noch schöner! Dann siehst du ob es hilft und sein Verhalten sich bessert, weil er an Grenzen stößt - und weil er eigentlich gar nicht so sein will (und es nur tut, weil es möglich und er schwach ist)... oder ob es trotzdem gleich bleibt bzw. schlimmer wird... Dann kannst du dich immer noch trennen, wenn es sein muss. Alles Gute!


Jessi_D

Antwort auf Beitrag von touching.from.a.distance

Und hier sehen wir wieder mal das typische Mann-Frau-Verhältnis. :D Ganz ehrlich, sag ihm doch mal, was er zu dir gesagt hat. "Wenn du Burnout hast, dann TU was dagegen." Denn das ist der Punkt: Du kannst nichts gegen deine Schwangerschaftssymptome tun. Er kann und er SOLLTE etwas tun, wenn er wirklich die Vermutung hat, depressiv zu sein/ein Burnout zu haben. Das kannst du nicht für ihn regeln und dass er das von seiner schwangeren (!!!) Frau verlangt und dir und dem Baby auch noch damit droht, sich nicht zu kümmern, in deiner Situation, ist furchtbar und regelrecht gefährlich (Stress in der Schwangerschaft schadet dir und dem Baby). ER ist am Zug. ER muss seine Sachen auf die Kette kriegen. Und das meine ich auch mit dem "typischen Mann-Frau-Verhältnis". Leider sind wir Frauen da oft viel zu lieb, zu empathisch und suchen den Fehler zu sehr bei uns. Lass dir aber sagen, dass der Fehler hier ganz alleine bei ihm liegt. Depression/Burnout sind sehr ernstzunehmende Themen - wie gesagt, die sollte er angehen und zwar JETZT. Denn wenn das Baby da ist, wird der Stresspegel (sehr wahrscheinlich) rasant steigen. Alles Gute für dich und deine Schwangerschaft.