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Narzisstische Mutter

Narzisstische Mutter

orangenblüten

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Im "Aktuell-Forum" habe ich schon geschrieben. Hier passt es sicherlich besser. Auch mit Erklärung. Ich bin 40 Jahre alt und habe 2 Kinder von 6 und 4 Jahren. Meine Mutter war hochgradig narzisstisch. Das Schlimme ist, dass mir das nicht bewusst war. Bis vor 2 Jahren habe ich geglaubt, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich schlechter bin als andere. Erst als mein älterer Sohn 4 Jahre alt war wurde mir bewusst wie schlimm meine Mutter mit mir umgegangen ist. NIE könnte ich so meine Kinder behandeln. Dass sie nicht die aufopferungsvolle herzensgute Frau ist die sie vorgab zu sein. Das war ein Schock. Es folgten Diskussionen und Dramen. Sie streitet alles ab, sieht sich als Märthyrerin. Mein Mann empfahl mir die Vergangenheit ruhen zu lassen. Das habe ich versucht, es klappt nicht. Dann kam hier ein Beitrag über Narzissmus. Daraufhin habe ich mich darüber informiert. Fast alles was ich auf dieser Seite traf zu, es war als würde die Autorin meine Kindheit beschreiben. Meine Mutter sagte mir wieder und wieder was für ein schlechtes Kind ich wäre und dass ich mal in die Hölle komme wenn ich mich nicht ändere. Dass niemand ausser ihr so ein "Ausbund" wie mich lieben könnte, dass ich es nicht wert sei geliebt zu werden. Dass sich wegen mir die ganze Familie umbringen muss. Dass von mir nichts gutes zu erwarten ist. Dass es mit mir mal ein ganz schlimmes Ende nehmen wird. Dass ich ohne sie verkomme. Als ich ganz klein war erzählte sie mir, dass ich ind Gefängnis komme. Sie würde mich behalten, obwohl ich so schlecht bin, aber sie kann mir nicht helfen, ich werde geholt und eingesperrt. Mit einem Lächeln im Gesicht hat sie mich schlecht gemacht bei anderen, immer vorsichtig und bedächtig. Sie leibte es mich zu blamieren und lächerlich zu machen. Sprach ich sie darauf an hieß es, dass ich übersensibel bin und keinen Spaß verstehe, mit einen süffisanten Lächeln. Sie kümmerte sich um alles, was ihr überall große Beliebtheit brachte. Die gute Frau kümmert sich lieb ums missratene Kind. Stellte ich sie zur Rede hieß es, dass ich nur schlecht von ihr denke weil ich so schlecht bin. Sie hätte nie schlechte Gedanken. Ich habe keine Geschwister. Intuitiv war ich immer froh darüber. Mir war bewusst, dass ich das schwarze Schaf wäre. Sie nannte mich auch immer das schwarze Schaf der Familie und erzählte allen, dass ich nur die schlechtesten Eigenschaften und das schlechteste Aussehen geerbt hätte. Ich musste oft krank zur Schule, ich würde nur simulieren. Ich habe mich selbst gehasst, tue es oftmals noch immer. Ich habe mich selbst verletzt weil ich es "verdiene" Schmerzen zu haben. Ich habe versucht nichts mehr zu empfinden. Meine Mutter hatte für alle Menschen Verständnis, nur nicht für mich. Ich war die Schuldige. Mein Vater hat nicht mitgemacht aber zugesehen. Ich weiß nicht ob er es nicht gemerkt hat oder nicht merken wollte. Er ist tot, ich kann nicht mehr fragen. Für alle anderen der Familie bin ich das verwöhnte undankbare Kind. Trotzdem liebe ich meine Mutter irgendwie. Ich kann mir nicht vorstellen den Kontakt abzubrechen. Ich brauche sie irgendwie. Und sie tut mir leid. Sie ist nun schon Ende 70. Sie liebt meine Kinder, behandelt sie gut und ich habe ein Auge drauf. Ich weiß, dass jede Diskussion mit ihr überflüssig ist und dass sie eine Persönlichkeitsstörung hat. Aber es ist schwer. Obwohl sich mein Leben zum guten gewendet hat leide ich noch darunter. Immer habe ich ein schlechtes Gewissen, fühle mich dumm und unfähig. An manchen Tagen bestimmt das meinen Alltag. Mein 6-jähriger Sohn hat schon gemerkt, dass ich oft traurig bin. Das will ich so nicht. Ich bin glücklich verheiratet doch mein Mann versteht das Problem nicht. Er war das älteste Kind einer Patchwork Familie und niemand hat ihm viel Beachtung geschenkt. Er hat kein Problem damit und kaum Kontakt zu seinen Eltern. Wie habt ihr das alles erlebt und wie geht ihr damit um? Und wie sieht die andere Seite aus? Was empfinden Narzissten für ihr Kind?


Sternenschnuppe

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Antwort auf Beitrag von orangenblüten

Guck mal zwei Postings weiter unten. Viel Kraft , bin leider auf dem Sprung ...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von orangenblüten

Ich kenne das gut. Es war etwas anders, eher ein enormer Leistungsdruck. Meine Mutter heulte wenn ich keine Einsen in der Schule bekam. Bei meiner ersten 2 in Mathematik sah sie voraus, dass ich einmal unter der Brücke landen werde. Die erste 2 im Diktat war für sie selbst eine unsagbare Blamage, mein Leben war verwirkt, ihres mit. Ich hatte immer ein gutes Zeugnis, meine Mutter war über engagiert. Aufs Gymnasium durfte ich nicht. Ich sollte Steuerfachgehilfin werden, so wie sie. Sie hatte schließlich auch kein Abitur. Daran hatte ich keinerlei Interesse. Das sah sie als Undankbarkeit meinerseits. Schließlich, nach der 10. Klasse ging ich doch aufs Gymnasium. Das war hart. An Einsen war nicht mehr zu denken. Ihr Kommentar: Siehst du, du hast unser Leben kaputt gemacht. Dann, nach dem Abi sollte ich wieder Steuerfachgehilfin werden. Ich war zum Vorstellungsgespräch. Ich wurde nicht angenommen. Der Weltuntergang. Schießlich bewarb ich mich an einer Universität für ein naturwissenschaftliches Studium. Sie sagte, dass ich niemandem davon erzählen darf, die werden denken ich sei nicht ganz richtig und komme ich die Klapse. STEUERFACHGEHILFIN ist das was mich glücklich machen wird. Das weiß ich nur noch nicht. Ich wurde angenommen, brachte das Studium zuende (obwohl sie das Gegenteil prophezeite). Wenn ich nicht mir Bravur und ohne Promotion, ich hab es geschafft. Ohne ihre Hilfe. Das fand sie nicht so toll. Nun ja, wir reden nicht mehr über das Thema. Es führt zu nichts. Sie kennt mich besser als ich selbst, denkt sie............................................. Sie wohnt weit weg, wir sehen uns nur selten.


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Antwort auf Beitrag von orangenblüten

du hast pn...dein postfach ist zu ;):)


Mijou

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Antwort auf Beitrag von orangenblüten

Weil es Dich noch so sehr beschäftigt und Deine Verletzungen längst nicht abgeheilt sind, würde ich vielleicht eine Gesprächstherapie machen, falls noch nicht geschehen. Das würde sicher helfen, zumal Du ja erst jetzt die ganze Tragweite der Problematik Deiner Mutter erkannst hast. LG


Flora61

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Antwort auf Beitrag von Mijou

Was deine Mutter dir angetan hat ist für mich schwer zu begreifen. Umso mehr kannst du stolz auf dich sein wie du dein bisheriges Leben gestemmt hast. Du musst dich schrecklich einsam und ungeliebt gefühlt haben und tust es bestimmt immer noch. Das ist schrecklich und tut mir von Herzen leid. Vielleicht kannst du ihr aber auf ihre alten Tage die Liebe geben,die du leider nie bekommen hast. Du wirst deine Mutter nicht mehr ändern aber sie erkennen lassen dass du trotz ihrer Kaltherzigkeit ein mitfühlender,empathischer Mensch geworden bist. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von orangenblüten

Wenn ich das lesen dann macht es mich sehr traurig. Vor allem weil ich ganz genau weiß was du meinst. Auch meine Mutter ist ein Extremfall. Ich bin nun 30 Jahre alt und erst vor einigen Wochen ist mir das ganze richtig bewusst geworden. In meiner Kindheit war immer ich an allem Schuld. Egal ob es Geldprobleme gab, Streit in der Familie usw. Mein Bruder war immer ein Engel, obwohl er wirklich ein kleiner Rabauke war und schon drei mal Polizeibesuch hatte. Ich war immer an allem Schuld gewesen und musste den schon in sehr jungen Jahren viel Hausarbeit machen. Meine Mutter gab mir die Schuld daran das sie so viel arbeiten musste und kein schönes Leben hatte. Auf der ganzen Welt ist sie die einzige die hart schuftet (max. 6 Stunden täglich als Putzkraft) und kein Mensch arbeitet so hart wie sie. Bei meinem ersten Arbeitgeber (in einer Medien-und Presseagentur) hatte ich oft einen bis zu 12 Std. Tag, plus Geschäftsreisen und Termine. Aber sie war immer der Ansicht dass ich nichts kann, nichts erreicht habe und keine Ahnung was arbeit ist. Ich wäre undankbar und sie hofft das meine Kinder genauso mit mir schlecht umgehen wie ich mit ihr. Sie lädt Freunde zum Geburtstag ein, aber sagt nicht allen das Geburtstag gefeiert wird. Wenn die Gäste dann kurz eine Rede halten, dann sitzen die anderen peinlich berührt da weil sie keine Ahnung hatten. Bei jeder Feier macht sie meinen Vater überall schlecht. Erzählt ständig Dinge die nie passiert sind. Nur damit sie im guten Licht steht. Sie erzählt allen Menschen, egal wie gut sie die kennt, ihre persönlichen Probleme. Teilweise Probleme die es gar nicht gibt. Bei meinem Kind will sie das die Erziehung so abläuft wie sie sich das vorstellt. Und wehe wir machen es anders, dann flippt sie total aus und fängt an hysterisch zu werden. Heult, hohlt alles Alte wieder raus und beschwert sich darüber, zieht jeden mit rein. So das sie vor anderen Leuten tatsächlich als die arme und schlechtbehandelte darsteht. Das Problem ist, dass sie es tatsächlich schafft nach außenhin die Rolle perfekt zu spielen. Und kaum jemand weiß wie sie wirklich ist. Sie hetzt mich ständig gegen alle auf und umgekehrt. Mein Mann ist Ingeneur und muss sehr viel arbeiten. In unserer Beziehung gibt es sehr viel vertrauen und wir wissen immer was der andere macht. Wenn mein Mann nicht da ist, dann versucht sie mir immer einzureden dass er gar nicht so viel arbeitet sondern bestimmt fremdgeht und ich so dumm bin und ihm alles glaube. Sie versucht alles mögliche über ihn schlecht zu reden und aus mir jemanden zu machen wie sie. Aber das möchte ich nicht. Sie kann eine Geschichte mehrmals völlig verschieden erzählen. Wenn man sie darauf hinweist dann heißt es immer nur "Du hast ja sowieso Probleme mit deinem Gedächtnis, ich weiß schon was ich sage". Und das sagt sie zu jedem. Es ist für mich kaum zu ertragen. Momentan haben wir schon seit ca. zwei Monaten kaum Kontakt. Einfach weil es nicht mehr geht. Ich sagte ihr mehrmals das ihr Verhalten nicht gesund ist und sie da Hilfe braucht. Draufhin kam ein nächster Anfall dass ich sie zu so jemanden gemacht habe und es meine Schuld ist. Also habe ich mal den Kontakt abgebrochen. Und ich muss zugeben ich fühle mich besser. Trotzdem vermisse ich meine Mutter natürlich. Den eine zeitlang hatten wir auch tatsächlich gute Tage, wie Freundinnen. Das fehlt mir sehr. Wenn ich andere Töchter mit ihren Müttern sehe, dann tut es sehr weh.