Elternforum Partnerschaft

Kontakt - weil es eben Familie ist?

Kontakt - weil es eben Familie ist?

Brummelmama

Ich muss mir was von der Seele schreiben. Ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Mein Mann hat noch 3 Geschwister. Er hatte bevor wir uns kennengelernt haben, mal Kontakt zur einen Schwester und dann mal zum Bruder und so war das Verhältnis auch zu den Eltern die auch noch geschieden waren. Alles auszuführen, würde Stunden dauern. Als ich die Familie kennenlernte war mir klar, dass es auch für mich schwierig sein würde. Sprachlich ausartend. Schlimm. Nach der Geburt unseres Kindes war uns das zuviel und wir brachen den Kontakt ohne böse Worte ab. Jetzt sind diee Eltern meines Mannes im letzten Jahr verstorben und es gab Dinge zu regeln ( Wohnungsauflösung etc) zudem streiten die 3 Geschwister sich wegen des Erbes. Mein Mann hat die Erbschaften komplett ausgeschlagen. Wir haben unser Auskommen. Trotz allem hat er bei der Wohnungsauflösung geholfen und daraus ist ein näherer Kontakt zu einer der Schwestern und dem Bruder entstanden. Ich akzeptiere dies und habe mich bis jetzt neutral verhalten. Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll aber wenn ich diese Personen um mich habe, bin ich nach 30 Minuten nervlich angespannt. Unflätige Ausdrücke und Formulierungen werden sachlich nicht verstanden und ich rede von normaler Alltagssprache. So, jetzt hat mein Mann sich darauf eingelassen, dass er mit seiner Familie zum Grillen zu seiner Schwester möchte. Ich und auch mein Sohn wollen nicht. Natürlich kann er zu seiner Schwester aber ich für mich möchte es einfach nicht. Ich bin so aufgewühlt von dem Gerede (wie die redet und was sie sagt), dass ich mich da abgrenzen möchte. Mein Mann versteht mich zwar und teilt meine Ansicht er ist jedoch der Meinung, alle paar Monate würde man das mal ertragen können. Ich muss dazu sagen, meine angeheiratete Verwandtschaft hat mit den eigenen Kindern, Nachbarn etc ständig Zoff. So etwas ist mir unbekannt. Mein Mann möchte seine Geschwister, die sich auch untereinander nicht "grün" sind, nicht vor den Kopf stoßen. Ich bin aber nicht bereit, meine Freizeit mit diesen Personen zu verbringen. Es wird nur über alle hergezogen und ich will meine Ruhe haben. Wie würdet ihr reagieren?


Leena

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Bei uns ist es meine Schwester, die - sagen wir mal - schwierig ist. Jetzt nicht unbedingt unflätig, aber schon "sozial schwierig", um es mal so auszudrücken. Es fehlt ihr einfach jede verbindliche Freundlich-/Höflichkeit im Umgang mit den meisten Menschen, sie kann sich einfach nur sehr, sehr bedingt in andere Menschen hineinversetzen. Bedingt durch diverse gesundheitliche Baustellen und natürlich Corona haben wir sie jetzt schon seit über 2 Jahren nicht mehr gesehen, meinem Mann und mind. 3/4 meiner Kinder ist das auch ausgesprochen recht. Trotzdem haben sie es immer "tapfer ertragen", wenn sie 1 - 2 Mal im Jahr für ein paar Tage zu Besuch kam, auch wenn es zum Ende des Besuchs jeweils schwierig wurde und es mehrfach Kollisionen gab. Insofern - ja, ich erwarte auch von meinem Mann und meinen Kindern, dass sie meine Schwester ab und zu "ertragen" und "Freizeit mit ihr verbringen", eben WEIL es meine Schwester ist. So im Prinzip außer Mann, Kindern und Enkel die Familie, die ich noch habe (sonst gibt es nur noch ein paar entferntere Verwandte, die auch entfernter wohnen und somit im Alltag nicht präsent sind). Mein Mann und meine Söhne müssen meine Schwester nicht lieben und auch nicht mögen, aber ich erwarte schon, dass sie sie ab und zu "ertragen" und sich dabei anständig benehmen. Familie kann man sich nicht aussuchen und ich finde schon, wenn nichts wirklich Heftiges vorfällt, sollte man schon zumindest einen freundlich-höflichen Umgang hinbekommen. Nur "ich mag die nicht, die regt mich auf mit ihrer Art" finde ich für einen Kontaktabbruch zu wenig, wenn es um Familie geht. Mein "Ex-Schwiegervater" hat vor ein paar Jahren den Kontakt zu mir abgebrochen, weil ich ihm - nach einer verletzten Mail von ihm, dass er sich unterbeachtet fühlte - einmal die Meinung gesagt habe. Das fand ich einerseits erleichternd, weil er schon mühsam ist, andererseits auch schade, schließlich ist er der letzte noch lebende Großvater meines ältesten Kindes und halt auch "Familie". Aber da war es mir dann doch kein Bedürfnis, mich wieder bei ihm zu melden, wenn er den Kontakt abgebrochen hat. Es ist sicherlich ein schwieriges Feld, aber "Familie" ist für mich schon etwas anderes als andere Mitmenschen.


Brummelmama

Antwort auf Beitrag von Leena

Im Grunde sehe ich es ähnlich am Anfang unserer Ehe war ich auch diejenige, die versucht hat, dass man ordentlich miteinander umgeht. Das ging immer einige Wochen gut und dann saßen sie bei mir am Tisch und zogen über den anderen her und eine Sexualsprache wurde verwandt, die ich wohl kenne aber selber nicht in Mund nehmen möchte. Ich möchte solche Personen nicht bei mir nicht im Haus haben. Normalerweise muss man ja auch manche Dinge nicht aussprechen....man signalisiert es mit Körpersprache....hat hier keinen Sinn. Das Problem sehe ich darin, dass sie in den letzten Monaten immer anhänglicher wurde und auch mein Mann schon stöhnt, wenn er auf sein Handy schaut. Ich bin hin und hergerissen einfach ehrlich zu sagen, welches Problem man hat. Meinem Mann zuliebe würde ich wohl einen Abend ertragen aber die Vermutung ist, dass es dann dabei nicht bleibt und das will ich nicht.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich finde das in eurem Fall schwer zu entscheiden, weil ein "unflätiger Sprachstil" auch davon abhängig ist, ob man z. B. Kinder dabei hat, von denen man nicht will, dass sie hören, wie da miteinander umgegangen wird. Wenn dir das selbst gegen den Strich geht, aber wirklich nur alle paar Jubeljahre so ist, würde ich wohl versuchen, ein paar Gänge herunterzuschalten. Meine Schwiegerfamilie sagt auch Dinge, bei denen ich spontan aus der Haut fahren könnte, wenn ich sie höre, ich wäge dann aber ab, wie wichtig es in dieser Situation ist, einen Grundsatzstreit vom Zaun zu brechen. Wenn es dir prinzipiell nicht gut geht mit den Geschwistern deines Mannes, könnt ihr ja die Einigung treffen, dass du nur mitkommst oder mit dabei bist, wenn es gar nicht anders geht. Auf Feierlichkeiten mit anderen Familienmitgliedern zu verzichten, nur weil diese Menschen auch dort auflaufen, wäre mir aber eine Spur zu viel. Und da könnte ich auch verstehen, wenn dein Mann gekränkt reagiert, weil das eben seine Familie ist. Er erwartet ja nicht, dass du sie magst, aber sie als einen Teil seines Lebens akzeptierst.


Brummelmama

Antwort auf diesen Beitrag

Das war genau der Kern des Problems, warum wir nach der Geburt den Kontakt abbrachen. Ich wollte so eine Sprache nicht im Beisein meines Sohnes. Mein Sohn hat seine Tante im letzten Jahr kurz kennengelernt und meinte dann ehrlich zu uns, was war das? Papa, wieso bist du so anders? Mein Mann meinte dann nur, ich habe mich weiter gebildet und mich hat das Leben anders geformt und Glück kam dann auch noch hinzu und ich bin mit 18 J. Schon ausgezogen. Ich bin wirklich hin- und hergerissen. Meine Familie hat immer sehr großen Wert auf Höfluchkeit und gutes Benehmen gelegt und mein Verhalten ist ja im Grunde nicht ok, da ich damit zum Ausdruck bringe, mit dem Menschen möchte ich nichts zu tun haben. Vermutlich werde ich nachgeben aber gut fühle ich mich damit nicht und meinen Sohn halte ich da raus.


Berlin!

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Vin mir ganz klar: nein. Ich bin bzw. war in einer ähnlichen Situation. Mein Mann hat 2 Schwestern und einen Bruder. Und mit der jüngeren Schwester verstehe ich mich überhaupt nicht. Ich weiß gar nicht, warum. Es hat viel mit dem Selbstverständnis der Herkunftsfamilie meines Mannes zu tun: sie grenzen sich als Familie, als "wir" stark nach außen ab, wie eine Sekte. Dazuzugehören ist ein Geburtsprivileg. Es gab einige Dinge, die dann bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Für sich genommen vielleicht nichts Dramatischs. Aber genug ist eben genug. Ich habe für mich beschlossen: es reicht. Diese Menschen tuen mir nicht gut, im Gegenteil. Ich möchte sie nicht mehr treffen. mein Mann soll und darf und kann seine Familie sehen, wann immer er will. So oft und so lange er will. Er kann die Kinder mitnehmen. Immer. Nur ich will das nicht. Es tut mir schlicht nicht gut. Ich bin traurig, dass es so ist, wie es ist, dennoch ist es für meinen Seelenfrieden besser so als anders.


Brummelmama

Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ja, so geht's mir auch. Darf ich fragen wie dein Mann reagiert.


Berlin!

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Er findet es auch schade, kann aber auch ein gutes Stück verstehen, warum ich so reagiere. Beispiel: Als unser Jüngster fast 3 Monate zu früh kam, mit allem, was dazu gehört (ewig KH, wir gingen auf dem Zahnfleisch mit Kind zu Hause und eins im KH....) gab es nicht einmal einen Anruf. Das reichte mir dann.....ich kann das nicht mehr. Und will auch nicht mehr so enttäuscht werden. Zu ihm ist sie ja anders.Dennoch hat er sich damit abgefunden, dass ich so reagiere. Inwieweit er es versteht....schwer zu sagen. Zumindest will er mich nicht überreden oder so. Und ich würde nie den Kontakt zu seiner Familie vereiteln oder so. Wir haben uns arrangiert, würde ich sagen.


Streuselchen

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Liebe Brummelmama, Ich finde du musst gar nichts tun, "weil" es Familie ist. Würdest du dich privat mit deiner Schwägerin / Schwager anfreunden, wenn sie nicht Familie wären? Würdest du dich aus freien Stücken mit ihnen abgeben und Zeit mit ihnen verbringen? Es hat ja seinen Grund, warum ihr jahrelang keinen Kontakt zueinander hattet - was ich sehr gut nachvollziehen kann. Du musst auch mal auf dich achten und auch auf deinen Bauch hören. Du solltest tun, was dir gut tut und wozu du 100%ig stehen kannst. Dir geht es ja schon jetzt bei dem Gedanken an ein Familientreffen nicht gut. Ich würde auch niemals mein Kind / meine Kinder überreden, mitzukommen, wenn sie nicht wollen. Dein Sohn scheint ja kein kleines Kind mehr zu sein, er hat sich sein Bild von der Verwandtschaft gemacht und für sich entschieden. Deinem Mann zuliebe mitgehen? Was hat dein Mann davon, wenn du mitgehst und er spürt genau, du tust es nur unfreiwillig und fühlst dich unwohl? Ehrlich gesagt, so wie du deine Verwandtschaft schilderst, frage ich mich, was dein Mann sich von dieser Familie erwartet oder erhofft? Das passt doch hinten und vorne nicht - das hat er doch auch eurem Sohn schon mehr oder weniger so gesagt. Ich spekuliere mal, ab einem gewissen Alter (geht mir ebenso) sucht man nach Familie, rückt vielleicht wieder näher zusammen. Ich bezweifele aber, dass dieses "Familiending" von Dauer ist. Jahrelang keinen Kontakt und dann plötzlich wieder "ganz dicke" - das geht selten gut (selbst beobachtet in der Familie). Also ich würde nicht mitgehen. Deine Liebe und Unterstützung kannst du deinem Mann auch anders zeigen als durch deine Teilnahme an diesem Grillevent. Sich mit Gewalt zu verbiegen und Dinge zu tun, die dir zuwider sind, das tut DIR nicht gut. Denk mal an dich! LG Streuselchen


Brummelmama

Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Lieben Dank für deine Worte. Sie haben mir gutgetan. Du hast sehr gut erfasst, warum mein Mann diesen Kontakt zulässt. Die Todesfälle,und dann noch beide Elternteile,haben meinem Mann zugesetzt, obwohl es kein gutes Cerhältnis war ider gerade deswegen. Mein Mann ist jetzt 58 und denkt, dass aller Streit es doch nicht wert ist. Er denkt an seine Kinderzeit. Er sucht Frieden mit sich und seiner Familie und das kann ich nach den letzten Monaten auch gut nachvollziehen. Mein Bauchgefühl und mein Verstand sagt mir aber, er wird nur wieder der gutmütige Bruder sein und dann wird wieder der nächste Kontaktabbruch erfolgen. Wenn er aber so auch seine Trauer bewältigen kann, dann ist das sein Weg - so sind meine Gedanken. Ich höre zu und versuche neutral zu bleiben.


Pamo

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Wenn ich so einen starken inneren Widerstand verspüren würde wie du es tust, dann würde ich darauf hören und nicht mitgehen. Es gibt in der Familie meines Mannes auch Mitglieder, für die ich nicht mehr auch nur 2-3 mal im Jahr gute Miene zum bösen Spiel mache. Ich will da nicht hin, ich will mich auch nicht rechtfertigen oder es diskutieren, ob und was mein Mann mein Wegbleiben erklärt - juckt mich nicht mehr. Anfangs gab es Krach, er konnte es nicht verstehen, fand ich sollte "mehr Familiensinn zeigen". Dann hat er sich dran gewöhnt, das Thema ist durch und ich werde gar nicht mehr gefragt. Ich möchte meine Freizeit eben nicht mit Fake-Family-Getue verbrennen. An deiner Stelle würde ich zunächst diplomatisch vorgehen und nett absagen: "Schöne Idee, finde ich toll, dass ihr endlich wieder Kontakt habt. Nehmt euch Zeit füreinander und viel Spaß dabei. Ich fahre derweil zu der lieben Tante Hiltrud, die ich viel zu lange vernachlässigt habe." Wenn er dann aber weiter auf deine Anwesenheit besteht, weiter diplomatisch: "Das ist deine Familie, nicht meine, mach das bitte ohne mich." Wenn er dann weiter zanken sollte: "Nein, danke. Ich werde nicht mitkommen. Ich habe dazu absolut keine Lust." Wichtig finde ich, dass du nicht auf die genauen Gründe eingehst. Du findest den Ton eklig, die Wortwahl abstoßend - das ist eine elementare Kritik, die dein Mann nicht teilen muss und vielleicht auch gar nicht kann. Will sagen: Sprich nicht schlecht über diese Leute, da kommt nichts Gutes bei rum.


Silvia3

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich würde wahrscheinlich meinem Mann zuliebe mitgehen, aber den Sohn würde ich an diesem Tag woanders unterbringen (je nach Alter). Er ist dann eben auf einer Geburtstagsfeier oder was auch immer dir an Ausrede einfällt. Wenn dein Mann alleine hingeht, besteht auch die Gefahr, dass er sich männertypisch zu irgendwelchen Hilfsaktionen oder Einladungen zu euch nach Hause überreden lässt. Da würde ich Einfluss nehmen und Schlimmeres verhindern wollen. Silvia


Alexa1978

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich habe keinen Kontakt zur Familie meines Mannes, aber ich gehe davon aus, dass ist auf beiden Seiten kein Verlust. Natürlich gibt es auch bei mir zwischenmenschliche Beziehungen, wo es einfach nur "ungemütlich" ist, aber ich durchaus über meinen Schatten springen kann. Aber wenn ich wie bei der Familie meines Mannes innerlich eine so extreme Abwehrhaltung empfinde, dann quäle ich mich da nicht durch. Mein Sohn empfindet ähnlich. Mag durchaus sein, dass sich meine Abneigung auf ihn übertragen hat, bewusst habe ich das aber nicht forciert.


Samira6

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich würde sagen: Mitgehangen, mitgefangen. Es ist dein Mann, und seine Familie gehört zu ihm. Wenn du es absolut nicht mit diesen Leuten aushalten kannst, dann solltest du dir eine Ausrede einfallen lassen, z. B. dass du arbeiten musst und deshalb nicht kannst.


12Mami

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Puh echt schwierige Sache. Ja Familie ist toll aber grundsätzlich bin ich der Meinung Familie hat man sich nicht ausgesucht und nur weil man verwandt ist bedeutet es nicht dass man sich verstehen und lieben muss. Zu meinen Eltern zu meinen Geschwistern hab ich ein super Verhältnis. Zu meinen anderen Verwandten leider nicht so, weil sie in ein anderen sozialen Umfeld leben und ich mich mir ihrer art und weise absolut nicht identifizieren kann. Also an deiner Stelle wenn es wirklich nur 1-2 mal im Jahr ist, würde ich wohl zu Liebe zum Mann es einfach über mich ergehen lassen. Wenn es öfter wäre oder es mehr euer Leben bestimmt würde ich dann schon anders handeln und mich mehr rausziehen.


Banu28

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Hallo, ich denke, Du musst da nicht mit hingehen. Kein erwachsener Mensch muss sich so verbiegen. Schon gar nicht, wo es nicht um Deine Geschwister geht, sondern um die Deines Mannes. Ihr seid ja nicht blutsverwandt. Bei eigenen Geschwistern sehe ich die Sache etwas anders, da wäre ich zu mehr Zugeständnissen bereit. Dein Mann kann aber sehr gut allein oder mit Eurem Sohn dort hingehen. Es ist nämlich gar nicht so sicher, dass Dein Sohn nicht durchaus mitmöchte. Aber gerade Söhne orientieren sich ja oft sehr an uns Müttern. Wenn er merkt, dass Du etwas nicht gut findest, findet er das auch nicht gut, um von Dir nicht abgelehnt zu werden. Jungs sind manchmal etwas ZU lieb gegenüber der Mutter. Bequem für uns Mütter, aber nicht unbedingt gut für die Jungs. Ich würde ihm daher sagen, dass es okay ist, wenn er mit dem Papa da hingeht. Und zwar in offenem, ehrlichem Ton, nicht unterschwellig negativ. Er hält es aus, dass in anderen Familien ein anderer Tonfall herrscht und kann sich sein eigenes Bild machen, ob ihm das gefällt oder nicht. Ermutige die Beiden, da als Vater-Sohn-Duo hinzugehen. Vielleicht findet Dein Sohn den Grillnachmittag sogar ganz schön. Kinder lieben Geselligkeit. Und sie können es einordnen (auch schon als jüngere Kinder), wenn ihnen die Art, wie Leute reden, nicht gefällt. Es stört sie aber vielleicht auch nicht so sehr. LG


Brummelmama

Antwort auf Beitrag von Banu28

Ja, mein Sohn geht schon sehr nach mir. Klein ist er nicht mehr. Er wird 16 und ich hatte ja oben bereits geschrieben , dass er sich eher über die Andersartigkeit der Geschwister meines Mannes wundert. Natürlich würde ich da nicht einwirken.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Mein Sohn ist ja auch 16 und ärgert sich über latenten Rassismus und "Rückständigkeit" seiner Schwiegerfamilie - das ist das typische Stadt-Land-Gefälle, verbohrt sind die Leute m. E. nicht. Ich versuche da schon ein wenig Toleranz zu vermitteln, mein Mann hält sich leider komplett raus bzw. reagiert beleidigt, obwohl das eigentlich sein Job wäre. Das Dilemma für dich kann ich aber gut nachvollziehen, und dein Sohn wird auch spüren, dass dich das abstößt. Trotzdem ist das eben auch seine Familie väterlicherseits, und er wird seinen eigenen Weg finden müssen, damit umzugehen. Als jemand, der nur mit einem Kontaktabbruch mit einem Teil der eigenen Herkunftsfamilie klargekommen ist, kann ich heute sagen, dass das dauerhaft kein gesunder Weg ist. Sondern es ist besser, die Leute als das zu nehmen, was sie sind, ohne sich selbst daran allzusehr aufzureiben. Das ist mit einigem Abstand aber leichter.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Aber unser Verständnis von uns als Paar ist da vielleicht eh etwas ungewöhnlich, wir gehen oft allein zu Einladungen, ohne Anhang und Kinder mitzuschleifen 'weil man das so macht'. Ich würde mir das an Deiner Stelle in meiner Freizeit nicht antun. Worum geht es Deinem Mann denn eigentlich? Um die gesellschaftliche Konvention, will er seine Schwester nicht verärgern? Oder fühlt er sich selbst unwohl? Für mich alles keien Gründe, unangenehme Verwandschaft auszuhalten.