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Ich bin völlig durcheinander und muss mir hier meine Gedanken sortieren

Ich bin völlig durcheinander und muss mir hier meine Gedanken sortieren

Dreli

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Es ist leider sehr lang geworden. Ich weiss nicht ob ich hier richtig rat suche, oder ob ich mir einfach mal alles von der Seele schreiben will, um manches wieder etwas klarer zu sehen. Dazu muss ich wohl etwas weiter ausholen. Ich bin mit meinem Mann nun 12 Jahre zusammen. Davon 2,5 Jahre verheiratet. Davor hatte weder er noch ich eine feste Beziehung. Lediglich ich hatte vorher schon mal an einem Mann Interesse. Daraus wurde aber leider nichts. Dieser Mann ist ein Freund von uns, wahr es damals schon und ist es heute noch. Mein Mann wahr schon immer ein sehr ruhiger Mensch. Sehr zurückhaltend und verschlossen. Das sich aber seit wir zusammen sind etwas gebessert hat. Minimal nur. Vor 6 Jahren hatten wir eine etwas grössere Krise. Wir haben uns einfach ziemlich voneinander entfernt. Die Kommunikation wurde fast komplett eingestellt. Wir lebten einfach nebeneinander her. Jeder ging seiner Arbeit nach. Irgendwie wie auch immer haben wir es aber geschafft uns wieder anzunähern und zu lieben. Was mir aber in all den Jahren zu schaffen macht ist, das mich immer wieder unser Freund aus der Bahn bringt. Ich habe ihn damals schon sehr geliebt bevor ich mit meinem Mann zusammen kam. Dann kam ich mit meinem jetzigen Mann zusammen. Zu diesem Zeitpunkt wahr an dem anderen kein Interesse mehr da. Aber trotzdem suche ich von Zeit zu Zeit seine Nähe. Immer mal wieder ist das interesse an ihm etwas grösser. Einmal hat sich auch die Gelegenheit ergeben und wir hatten fast etwas miteinander. (Wahr zum Zeitpunkt der Krise, und es war auch etwas Alkohol im Spiel). Doch es kam zum Glück nicht zum Sex. Das hätte ich mir hinterher nicht verziehen, denn betrügen wollte ich meinen Mann nicht. Nach dieser Gelegenheit hat mir der andere zu verstehen gegeben das er eigentlich eh nix von mir will und ich auch nicht sein Typ bin. Nach dem ganzen Schlamassel (von dem mein Mann nix weiss) haben wir unsere Beziehung wieder auf die Reihe gekriegt. Und 2 Jahre dannach kam unsere Tochter zur Welt. Im Jahr 2009 als unsere Tochter ein Jahr alt wahr haben wir geheiratet und waren sehr glücklich miteinander. Das war im Herbst 2009. Gleich nach der Hochzeit wurde ich mit userem Sohn schwanger. Im darauffolgendem Frühjahr erfuhren wir das mein Mann Krebs hat. Mir zog es den Boden unter den Füssen weg. Wir konnten es nicht fassen. Ich hoch Schwanger mit dem zweiten und dann sowas. Nach langen Chemos und Bestrahlung hatte es mein Mann geschafft. Wir waren unendlich glücklich. Nach gut 1,5 Jahren nach seiner Krankheit beschlossen wir das wir unsere Familie auf 5 Mitglieder erweitern wollten. Es sollte das letzte Kind werden. Anfang dieses Jahres hatte ich dann eine frühe Fehlgeburt. Gleich drauf wurde ich wieder schwanger, welches ich leider ende April in der 11 SSW wieder hergeben musste. Dann anfang Oktober wieder ein positiver Test in der Hand. Wir freuten uns riesig. Eine Woche nach dem ET unseres Sternchens im Frühjahr, mussten wir auch dieses Kind wieder in der 12 Woche gehen lassen. Das war nun Anfang Dezember. Seit dem ist es leider nicht mehr so wie es wahr. Ich kann noch immer nicht richtig damit umgehen, und eigentlich gehts mir nicht sehr gut. Das ich mir aber selber nicht ganz eingestehen will. Und dann ist das Problem mein Mann. Jetzt ist wieder so ein Zeitpunkt wo ich mir mehr von ihm wünschen täte, nicht diese Verschlossenheit. Er sagt mir nie wie es ihm geht. Er redet einfach nicht. Er kann es einfach nicht. Er hat noch nie über seine Gefühle geredet. Und er lässt mich in meinem Schmerz eigentlich komplett allein. Kommt nie auf mich zu und nimmt mich in den Arm wenn ich weine. Was aber leider schon immer so wahr. Mit dem ich auch glaubte leben zu können. Und auch jetzt wieder erwische ich mich dabei wie ich die nähe des anderen Mannes suche. Wir haben Silvester mit ihm und ein paar anderen gefeiert, und es tat gut ihn zu sehen. Was ist blos los mit mir. Ich hatte damals so Angst um meinen Mann als er Krank wahr. Und nun wünschte ich mir manchmal das ich lieber mit dem anderen zusammen wäre. Obwohl er es ja eh nicht will. Liebe ich meinen Mann nicht mehr? Das kann ich mir nicht mal selber beantworten. Und doch haben wir jetzt angefangen zu suchen was die Ursache für die 3 FG letzen Jahres waren. Ich wünsche mir ja auch noch ein Kind. Doch was machen meine Gedanken in meinem Kopf von dem anderen Mann. Aus meinem Leben kann ich ihn nicht bringen. Da es ein sehr guter Freund meines Mannes ist. Wir feiern jedes Jahr Silvester miteinander. Und Organisieren gemeinsam mit ein paar anderen für den Sommer ein Sonnewendfest. Mit dem Erlös fahren wir meist so drei Tage ihm Jahr weg. Und auch so unterm Jahr kommen wir ettliche male zusammen. Was ist dann mein Problem? Warum gehts mir momentan mit allem so schlecht. Mein Mann merkt sicher das etwas nicht stimmt. Er redet aber nicht mit mir. Das war auch schon vor sechs Jahren so, als wir uns schon einmal voneinander entfernt haben. Eigentlich will ich das ja nicht. Aber möchte ich mit ihm darüber reden, gibt er mir keine Antwort. Oder ich sag was/ frag ihn was über uns und unsere Situation und es kommt ewig nix. Meist reden wir Abends im Bett miteinander, da da am meisten Zeit ist. Doch da liegen wir oft dan schwigend nebeneinander und es ist nix rauszubringen von ihm. Schwierig zu erklären wie es ist. Wir haben uns auch in unsere 12 Jährigen Beziehung noch nie gestritten. Vielleicht eine kleine Meinungsverschiedenheit aber das wahrs. Er würde sich nie streiten mit mir. Was ja auch wieder gut ist, oder auch nicht. Ich weiss nicht ob ich mein ganzes Leben so verbringen möchte, mit einem Mann der meist nachgibt und überhaupt nichts über seine Gefühle an mich weiter gibt. Doch er war ja schon immer so und so hab ich ihn auch geheiratet. Warum stört es mich momentan nur so sehr.


Else2011

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Antwort auf Beitrag von Dreli

Es stört dich gerade jetzt, weil du selbst jetzt Hilfe und Unterstützung brauchst! Du leidest unter den FG und willst Trost, Geborgenheit, einfach Nähe! Kein Wunder, dass du Interesse an dem anderen Mann hast bzw. seine Nähe genießt, wenn von deinem Mann nichts kommt! Mein erster Mann war ähnlich wie deiner. Wirklich über Gefühle reden konnte er auch nicht. Ich habe mich 2 mal von ihn total alleine gelassen gefühlt. Das erste Mal, als mein damaliger Hund eingeschläfert werden musste (Sorry, kein Vergleich zu FG, aber ich was damals 19 und der Hund hat mir viel bedeutet!). Das zweite Mal, als mein Onkel starb. Ich hab das zu den damaligen Zeitpunkten nie so gemerkt, aber beide Male habe ich mich mehr von ihm distanziert. Jeder hat auch seine alltäglichen Probleme mit sich selbst ausgemacht. Damit konnte ich auf Dauer nicht leben und bin gegangen. Du musst einfach gucken, ob du mit dem Verhalten deines Mannes weiter leben kannst bzw. willst. Ich würde den anderen Mann da völlig raus lassen. Der scheint nur so eine Art Seelentröster zu sein. Er tut dir halt gut, wenn es dir schlecht geht. Hast du keine gute Freundin, die diesen Part eurer Ehe "übernehmen" kann? Mit der du über deine Sorgen und Gefühle reden kannst? Wäre dein Mann bereit, Hilfe von außen zu suchen und ggf. anzunehmen? Ihm geht's bestimmt auch nicht gut mit den FG, ihr müsst "nur" einen Weg finden, damit umzugehen, ohne den anderen alleine zu lassen.


Nurit

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Antwort auf Beitrag von Else2011

Ich denke, dass Ihr aktuell in einer schwierigen Situation seid, weil Euer unerfüllter Wunsch nach einem weiteren Kind sehr schmerzhaft ist. Mir fällt auf, dass Du den Freund Deines Mannes in allen schwierigen Phasen Eurer Ehe zur Projektionsfläche Deiner Wünsche und Sehnsüchte machst. Denkst Du ernsthaft, dass es mit ihm alles besser wäre? Reicht es Dir nicht, dass er Dich nicht will, um endlich mal mit ihm abzuschließen? Warum willst Du unbedingt noch ein Kind mit Deinem Mann, wenn Du nicht einmal weißt, ob Du ihn noch liebst? LG, nurit


Sakra

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Antwort auf Beitrag von Nurit

die frage stelle ich mir auch und ich denke, dieses dritte kind soll irgendwas kompensieren. du wusstest doch vorher, dass dein mann recht emotionslos ist und natürlich ist man in manchen situationen mehr als empfänglich für zuwendung von aussen, wenn man sie zuhause nicht bekommt. den freund würde ich bei deinen gedanken komplett aussen vor lassen, denn der ist nur schmückendes beiwerk. du solltest ,glaub ich ,generell eure ehe überdenken.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Dreli

"Einmal hat sich auch die Gelegenheit ergeben und wir hatten fast etwas miteinander. (Wahr zum Zeitpunkt der Krise, und es war auch etwas Alkohol im Spiel)" Da er dir bei der Gelegenheit auch gesagt hat, dass du nicht sein Typ bist, klingt das nach einer Aktion, bei der du ihn betrunken heftig angebaggert hast und er nicht wollte. Sollte es so gewesen sein, vergiss ihn einfach.


Butterflocke

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Antwort auf Beitrag von Dreli

Es ist schwer, mit einem derartig emotionsarmen (sag ich jetzt mal) Menschen zusammen zu leben. Ich kenne das, mein Mann ist nicht viel anders. Allerdings scheint Dein Mann noch eine Krönung darzustellen, denn ich werde durchaus in den Arm genommen, Gespräche sind möglich, ja sogar empathische Regungen erkennbar.... Ich denke, dass dieser Freund der Familie durch jeden x-beliebigen anderen Mann ersetzt werden könnte. Es geht nich um IHN speziell... Es geht um Wünsche und Sehnüchte, die immer dann deutlich und schmerzvoll auf Dich herabplumpsen, wenn Du nicht durch andere Ereignisse abgelenkt bist (Geburt zweier Kinder, Krankheit Deines Mannes...usw). Nun auch noch die Leere durch das "fehlende" dritte Kind, das - wer weiß - vielleicht auch wieder nur von Deiner/Eurer Unzufriedenheit miteinander ablenken sollte? Aus Erfahrung weiß ich, dass man Menschen wie Deinen Mann nicht grundlegend ändern kann. Er ist wie er ist, warum auch immer..... Du musst für Dich eine Lösung finden oder (ganz) neue Wege einschlagen. Von einem dritten Kind würde ich abraten..., denn es "überdeckt" zwar wieder für eine gewisse Zeit das offensichtlich eigentliche Problem, aber dann............? Dann stehst Du wieder da wie heute, nur eben mit 3 Kindern.


Nikas

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Antwort auf Beitrag von Dreli

Es ist zu vermuten, dass Du derzeit nicht die Kraft, den Schwung, den Antrieb hast, Deine unglückliche Ehe aufzugeben und dass Du noch etliche Nebenaktionsplätze und Ablenkungen (dieser andere Mann, weitere Kinder) suchen und finden wirst. Zudem hast Du ja auch null Erfahrung im sichtrennen, wenn er Dein erster Partner war. Irgendwann einmal, wenn die Kinder größer sind und wenn Dein Leidensdruck nicht mehr auszuhalten ist, vielleicht, wirst Du Deinen Mann verlassen. "Durcheinander" bist Du wohl nur, weil Du Dich weigerst, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Du denkst im Kreis, weil Du bestimmte Gedanken nicht denken willst.