trulla1977
Hi! Bin grad so sauer, dass ich warscheinlich ziemlich wirr schreibe. Bin seit knapp 10 Jahren verheiratet. Eigentlich recht zufrieden. In Sachen Kindererziehung geht mir aber auf den Keks, dass mein Mann recht schnell sehr laut wird. Der Ton ist m.E. barsch und agressiv und es tut mir in der Seele weh, wenn er so extrem hart ist. Gerade eben hat mein Sohn verbotenerweise Quatsch in der Garage gemacht und sich wehgetan. Statt ihn zu trösten brüllt er mit ihm rum, er sei selber schuld und er soll die Scheiss Schreierei aufhören. Er hat nicht damit gerechnet, dass ich ihn höre. Habe ihn dann "mit Blicken getötet" und ihm gesagt, dass sein Verhalten einfach nur peinlich sei. Mein Sohn war da schon wieder guter Dinge weggegangen. Zu mehr Konversation war ich in dem Moment nicht fähig - habe mich mit Wutkloß im Hals nach drinnen verzogen und schreibe jetzt hier. Das Thema ist nicht neu - ich sage meinem Mann ständig, er soll mit unseren Kindern, die er schließlich liebt, auch so reden, als ob er sie liebt. Und nicht immer so laut und streng und hart - das macht mich so wütend. Er würde ihnen niemals weh tun - aber in meinen Augen verpestet er das Familienklima, wenn er so ist. Natürlich werde ich auch mal laut - kann ja jedem mal passieren. Aber ich rege mich täglich (!) über dieses Verhalten meines Mannes auf. Und schließlich sage ich es ihm auch oft genug, er solle sich da zurücknehmen....... Es ist mir schon peinlich, mich mit allen im Garten aufzuhalten, weil ich keine Lust auf diese Brüllerei habe. Und ich kann ja auch nicht ständig dazwischen gehen, sonst stelle ich ihn ja vor den Kindern bloß.... Grrrrrrrrrrrrrr - was soll ich tun? Aber nochmals: wir reden nicht über körperliche oder seelische Gewalt. Eher über mangelnde Väterlichkeit und falschen Umgangston..... Kennt das hier jemand? Wie geht ihr damit um?
diese brüllerei ist seelische gewalt. vielleicht sollte der gute mal ein antiagressionstraining machen. hast du ihn mal gefragt , warum er ständig brüllt? schreit er dich auch an??
Hallo! Ich gebe erstmal Sakra recht, es ist wirklich seelische Gewalt. Man muss bedenken, dass die Kinder auch dieses Verhalten nachahmen und eventuell in Kindergarten oder Schule andere Kinder ebenso anschreien. Außerdem verstehen sie ja auch nicht, warum er so ausflippt und trauen sich bald nicht mehr, irgendetwas zu tun, weil er so unberechenbar ist. Es gibt solche Choleriker. Ich denke er ist selbst damit unzufrieden und wird innerlich auch ein schlechtes Gewissen haben. Doch er kann nicht aus seiner Haut. Eine Verhaltenstherapie könnte helfen. Wenn Du das Gefühl hast, nicht mit ihm reden zu können, schreib ihm einen ganz vernünftigen Brief, in dem Du ihm sagst, dass Du es einfach schade findest, dass er so wenig Verständnis für Dich und die Kinder hat. Er sollte wissen, dass Ihr Euch das nicht mehr gefallen lasst.
Nein, mich schreit er nicht an und die Brüllerei ist nicht so schlimm, als dass ich sie als seelische Gewalt bezeichnen würde. Es ist eher der falsche Umgangston und ich glaube, er ist dann gestresst und überfordert. Antistresstraining wäre daher vllt. die bessere Lösung..... *grübel* Er entschuldigt sich auch bei den Kindern und ist ansonsten ein guter Vater - wenn da nicht diese unausgeglichene, laute Art wäre...
ja wie oft schreit er sie denn an? ist er auch zu einem normalen umgangston ihnen gegenüber fähig? wenn er selbst merkt , er ist arg gestresst, dann soll er dir das sagen und du nimmst die kinder in dieser zeit aus der schusslinie. aber für mich liest sich das nach dauerzustand, denn du magst schon gar nicht mehr in den garten. was macht ihn denn als ansonsten guten vater aus??
Hallo, ich schließe mich den anderen voll und ganz an. Und wenn du sagst, er schreit deinen Sohn, der sich weh getan hat (ob verschuldet oder nicht ist in dem Fall m.E. egal), er soll "die Scheiß-Schreierei" lassen, dann liest sich das schon nach seelischer Gewalt. Die Idee mit dem Brief finde ich gut, vielleicht ist das was. Dann kann er in Ruhe nachdenken und fühlt sich nicht gleich so, dass er sich rechtfertigen müsste. LG
Hi! Ich habe in meiner Wut eben die Situation beschrieben, die total daneben war. Aber das ist nur ein einmaliger Höhepunkt des Grundproblems gewesen: Dem Umgangston! Die Dinge, die er sagt, sind generell ok. (nicht die beschriebene Situation, ist klar) Auch da gibt es gelegentlich Meinungsverschiedenheiten, aber die kann ich "überblicken". Die Art und Weise, WIE er mit den Kindern spricht, ist m.E. häufig nicht angebracht - das ist z.B. dann, wenn beide Kinder auf einmal was von ihm wollen oder er anderweitig im Stress ist. Es geht also weniger um die Wortwahl, sondern um "die Akkustik". Ich sag ja: Stressbewältigung. Die Kinder haben keine Angst vor ihm! Die Dinge, die er sagt, sind i.d.R. richtig. Die Kinder vertrauen ihm und lieben ihn. Und er sie auch! Aber die Lautstärke - damit komme ich nicht klar..... Immerhin hat er von sich aus eben schon gesagt, dass er einen Fehler gemacht hat und er hat sich entschuldigt (v.a. bei unserem Kind). Aber ich war eben so wütend, dass ich es hier mal loswerden wollte! Danke erstmal für die Anregungen - wir werden am Problem arbeiten....
Hallo! Du hast geschrieben, dass sowas täglich vorkommt. Natürlich, Väter haben oft einen anderen Umgangston als Mütter, und das ist auch okay. Aber - und das weiß ich, weil ich das Problem selber zu Hause habe - Dein Mann MUSS einen anderen Weg finden, mit beruflichem Stress o. ä. fertigzuwerden. Für sein Kind muss man immer da sein, ob man nun die Kraft hat oder nicht. Und es ist schlimm für ein Kind, wenn es wegen Kleinigkeiten und Schaden, den es selber tragen muss (wie zum Beispiel wenn es sich wehgetan hat), angebrüllt und verständnislos behandelt wird. Er sollte sich vor Augen halten, dass diese "Akustik" das Kind daran hindert, seine Fehler wirklich zu erkennen. Es hört nur das Geschrei, und über kurz oder lang wird es dieses Verhalten nachahmen. Wenn es wirklich so "normal" wäre, hättest Du nicht das Posting geschrieben.
Ich kenne das auch, eigentlich genauso wie du es beschreibst. Mein Ex ist auch so ein Choleriker, auch nur verbal. Und wäre auch mir gegenüber nie laut geworden. Bei ihm ist es auch Hilflosigkeit und Überforderung. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass er selber versteht, was und warum er das macht. Vielleicht könnt ihr ein kleines Zeichen vereinbaren, das du ihm gibst, wenn er gerade wieder dabei ist ausfällig zu werden. Wenn er auch daran arbeiten will, könnte ihm das helfen. Und sag ihm unbedingt, wie es auf dich wirkt. Vielleicht kannst du es mal dokumentieren und ihm vorspielen. Oft bringt das neue Erkenntnisse. Bei meinen Kindern war klar erkennbar, dass sie ihn und das Verhalten irgendwie einschätzen konnten/können. Sie nehmen es nicht wirklich für ernst und kommen zunächst damit klar. Ich selber habe damit allerdings ein grösseres Problem (gehabt). Allerdings merke ich sehr deutlich, dass die Kinder diese Sprache - natürlich - zu einem grossen Teil übernommen haben. Mein Jüngster ist einer, der beim geringsten Anlass flucht und ausfällig wird, obwohl das nicht unbedingt sein Temperament ist. Also, obwohl meine Kinder keine Ängste entwickelt haben, ich finde es trotzdem wichtig, so etwas so gut wie möglich abzustellen.
Das Problem ist. Wenn er sich oft entschuldigt nehmen ihn die Kinder irgendwann nicht mehr ernst. Odr brüllen zurück. Spätestens inder Pubertät.
Hallo, es hat mich ein bissel stutzig gemacht, dass Du Dich vorhin "mit Wutkloß im Hals nach drinnen verzogen" hast. Warum verziehst Du Dich, wenn Dein Mann laut wird? Da sind keine tötenden Blicke angesagt, sondern klare Worte, oder? Vielleicht gehst Du ja viel zu oft mit Wutkloß im Hals einer Konfrontation und Klärung aus dem Weg aus Angst vor weiteren Zornesausbrüchen Deines Mannes? Manchmal ist es ja auch so, dass der Mann keineswegs nur zu den Kindern unbeherrscht ist. Oft sind solche Männer auch unbeherrscht gegenüber ihrer eigenen Frau, wenn auch vielleicht seltener als bei den Kindern. Vielleicht ist ja in Eurer Familie generell der Umgangston nicht gut, auch nicht für Dich, oder? Dein recht passives Konfliktvermeidungsverhalten von vorhin legt dies ein bissel nahe... Ich glaube, Ihr müsst Euch mal zusammensetzen. Sage (in der üblichen Ich-Form), was Dir an der Stimmung und Kommunikationsart in der Familie momentan weh tut und warum es so nicht weitergehen kann. Auf ärgerliche Ausflüchte musst Du hartnäckig und ruhig weiter von Dir und Deinen Gefühlen sprechen, lass ihn nicht "entkommen". Wenn er wütend und ungehalten wird, bleib' trotzdem ruhig, auch wenn's schwer fällt - aber gib nicht nach. Sage, dass eine Lösung gefunden werden muss. Frage ihn vielleicht auch, wie sein eigener Vater mit ihm und seiner Mutter umgegangen ist. War auch er jähzornig? Wie fand er selbst dies als Kind - hat es sich nicht auch für ihm schlimm angefühlt, wenn sein Vater (oder seine Mutter) ihn angebrüllt haben? Fast immer ist so ein Verhalten ja erlernt und aus dem Elternhaus übernommen. Ich würde solche Gespräche immer wieder mit ihm führen, auch wenn es ihn nervt. Sei nicht zu lieb und pflegeleicht. Es geht gar nicht, dass er mit den Kindern schreit, das muss ein Ende haben. Sonst wird auch Euer Sohn als Erwachsener mit seinen Kindern schreien - solche Dinge werden von Generation zu Generation auf traurige Weise weitergegeben, wenn man den Teufelskreis nicht durchbricht. Dazu haben Männer bekanntlich meist keine Lust, sie müssten ja dann mal in sich gehen, über sich selbst reflektieren, nachdenken, Dinge ändern - all das ist wahnsinnig unbequem für Männer. Trotzdem würde ich ihn nicht in Ruhe lassen, bis ein Weg gefunden ist. Dies kann - für den Fall, dass er unzugänglich bleibt - auch eine Eheberatung oder -therapie sein. Denn es hat immer auch schlechte Auswirkungen auf die Paarbeziehung, wenn ein Mann gegenüber den Kindern ausrastet, ohne dass die Mutter dies verhindern kann. Die Aggression Deines Mannes richtet sich ja in solchen Momenten indirekt auch gegen Dich - weil er Deinen Wunsch, Deine Kinder nicht anzuschreien, komplett ignoriert. LG
Hallo nochmal, also - mich schreit er nicht an und ich gehe einem Konflikt nicht aus dem Weg. Ich würde meinen Mann aber nicht vor den Kindern in ein Gespräch verwickeln, welches die Erziehung der Kinder angeht. In dem Moment, als ich dazukam, war die Sache als solche ja schon gelaufen. Es ist in der Tat so, dass mein Mann aus einer nicht-liebevollen Familie kommt..... Er ist jedoch auch einsichtig und weiß, dass er sich oft im Ton vergreift. Rein inhaltlich sind die Dinge, die er sagt, ok. (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber wir sind nunmal auch keine ausgebildeten Pädagogen) Es geht hier rein um die Umgangsform - und daran ist er gewillt zu arbeiten. Es ist auf jeden Fall hilfreich gewesen, hier so einige Anregungen zu lesen. Ich denke, wir können das Problem nicht von heute auf morgen beheben, aber es gibt so einige Lösungsansätze..... Allen ein schönes WE!
... dass ich auch vor den Kindern meinem Mann sage, dass ich etwas, was oder wie er es gesagt hat, nicht OK finde! Bin der Meinung, da ist nichts Falsches dabei - sie können doch ruhig ganz authentisch erfahren, dass auch Mama und Papa nicht immer einer Meinung sind - und dass es ganz normal ist, seine Meinung zu sagen. Klar sollte es konstruktiv bleiben und möglichst nicht in Streit ausarten, aber es ist halt Realität, dass verschiedene Menschen verschiedene Ansichten und Heranagehensweisen haben - und darüber muss man dann halt reden. Wie sollen sie das denn sonst lernen, wenn immer eine "Pseudo-Einheitlichkeit" vorgegaukelt wird? Und gerade wenn man es nicht OK findet, wie mit IHNEN gesprochen wurde - da geht es sie ja sogar direkt an! Warum sollen sie nicht mitbekommen, dass Mami das aber anders sieht, den Ton nicht gut fand etc.?
na ja, vermutlich wurde er selber als kind von seinen eltern genauso behandelt, und kennt es einfach nicht anders. er hat gelernt, dass man mit kindern "so" umgeht. zwar kann man ihm sagen, dass das falsch ist und dass er damit die kleinen kinderseelen verletzt (im schlimmsten fall gehen die später auch so mit ihren kindern um). und das wird er vermutlich auch verstehen, kann es trotzdem nicht einfach so abstellen. denn er hat jahrelang gelernt, dass es anders ist. und dass man an kindern seine aggressionen auslässt. im grunde kann nur professionelle hilfe dazu führen, dass er sein verhalten ändern. dazu sind die wenigsten familienväter bereit. ansonsten hilft nur reden, reden, erklären, spiegeln und deutlich machen. vielleicht klappt es und er kann sich ändern. letztendlich hängt es davon ab, wie stark er selber von seinen eltern verletzt wurde in seiner kindheit. wenn die kränkungen und der umgang sehr hart und streng waren, wird es schwierig.
ich glaube nicht, dass man unbedingt das Problem in der Kindheit suchen muss, jedenfalls nicht immer - ich wurde RUHIG erzogen ohne Schläge und ohne verbale Ausschweifungen, und schreie mein Kind auch mal an. Ich verstehe nur nicht, dass Du ihn in Schutz nimmst und vor den Kindern nicht sagst, dass Du sein Verhalten nicht in Ordnung findest. Denn die Kinder nehmen DAS jetzt mit, auch wenn er sich danach entschuldigt, aber für Deine Kinder ist das jetzt ebenfalls "normal" - Papa schreit mich wüst an, wenn ich was falsch mache. Und Du stehst daneben und machst - nichts. Im Grunde wäre es Deine Aufgabe, hier Partei für die Kinder zu ergreifen, soll Papa ruhig das Gesicht verlieren (warum überhaupt Gesicht verlieren???)
... siehe auch oben.
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