Kekskrümel87
Hallo zusammen, mein Mann war schon länger nicht mehr auf Geschäftsreise. Diesen Herbst aber geht er leider wieder alle zwei Wochen für 3-4 Tage auf Reise. Mir graut es jetzt schon davor. Hab zwei Mädels (4 und 2 Jahre alt), die sehr am Papa hängen. Außerdem ist ja der Kita-Herbst oft geprägt von Infektionen und Krankheiten. Was bei mir heißt, es bleibt alles an mir hängen, sollten die Kinder krank werden. Geschrei, Geheule, schlafslose Nächte, bei der Arbeit alles canceln.... Ich werde schon nervös wenn ich nur dran denke. Selbst wenn ich Glück habe und sie bleiben gesund, ist es ja schon schwierig genug. Leider haben wir keine Großeltern, Babysitter oder sonst irgendeine Hilfe zur Verfügung. Beide Familien wohnen sehr weit weg und sind eh nicht motiviert zu helfen. Alles sehr frustrierend für mich. Wie macht ihr das? Habt ihr auch Bammel vor solchen Situationen? Über aufmunternde Worte freue ich mich :-)
Ich kann dich sehr gut verstehen, da es bei uns ganz ähnlich ist (2 Kids, keine Großeltern, beide berufstätig). Und ich muss gestehen, ich würde mir an deiner Stelle ähnliche Gedanken machen. Es hilft aber alles nichts, da musst du ja durch. Und es muss doch nicht alles, das du befürchtest, auch eintreten. Schon gar nicht jeden Tag/Nacht, an denen Papa nicht da ist. Mit einigermaßen Glück hast du maximal einige wenige anstrengende Tage/Nächte. Meine Tipp ist, gestalte den Tagesablauf von vornherein so, dass du ihn gut alleine bewältigen kannst. Zum Beispiel: - Kleidung und Frühstück schon am Vorabend vorbereiten (Tisch decken, Brotdosen) - früher mit Abendessen anfangen, damit die Kinder nicht zu spät ins Bett kommen - auf dem Weg von der Arbeit schnell die nötigsten Dinge einkaufen, anstatt nachmittags mit 2 müden und hungrigen Kindern im Schlepptau Schau auch, dass du gut auf Krankheiten vorbereitet bist: - Ist die Hausapotheke aktuell? Auch an Hausmittel denken, oder Lieblingssnacks bei Krankheit (bei uns wäre es z.B. Zwieback) - Hast du eventuell jemanden in der Nähe, der auf das gesunde Kind aufpassen könnte, falls du mir einem kranken Kind zum Arzt musst? (Nachbarn, Kita-Freunde). Hab keine Scheu, um Hilfe zu bitten. Was zum Beispiel eine tolle Unterstützung ist, wenn befreundete Eltern dein Kind mit abholen, gerade wenn du mit dem anderen Kind wegen Krankheit zu Hause bist. Aber auch so kannst du während der Abwesenheit von Papa gezielt Playdates nutzen, damit du die Nachmittage nicht den ganzen Tag alleine mit beiden Kids bist. Mit 4 Jahren klappt das meist schon alleine gut, oder du lädst eine befreundete Familie zu euch nach Hause ein. Falls ihr bisher noch keine festen Kontakte zu anderen Eltern habt, würde ich dir das sehr ans Herz legen. Ich finde den Gedanken sehr beruhigend, dass es ein paar Eltern gibt, die mein Kind im Notfall abholen können und zu denen es gerne geht. Auch wenn deine Kinder ihren Papa lieben, erfahrungsgemäß leben sie in dem Alter im "Hier und jetzt" und das vermissen spielt keine große Rolle im Alltag. Wenn es Dinge gibt, die immer nur Papa übernimmt, könnt ihr euch schon jetzt damit abwechseln, damit die Kinder das kennen. Ich denke, mit ein bisschen Vorbereitung und Organisation wirst du die Tage alleine gut überstehen 😀
Naja, Babysitter kannst du dir doch organisieren. In vielen Städten/Gemeinden gibt's Leihoma/Leihopa Organisationen. Oder eine ältere verantwortungsbewusste Schülerin, die dir entweder die Kinder abnimmt, oder einfach nachmittags kommt und mit den Kids spielt, während du den Haushalt machst - oder auch einfach eine Stunde Schlaf nachholst. Und dein Mann soll jeweils vorher noch einen Grosseinkauf machen - vor allem die schweren Sachen. Ansonsten bei jedem Essen eine Portion mehr kochen und einfrieren, dann brauchst du nur noch Warmmachen, einen frischen Salat oder Gemüse dazu und fertig.
Huhu,
ich verstehe dich gut. Mein eigener Mann war nicht nur oft auf Geschäftsreise, als die Kids klein waren, sondern er konnte mich auch im Alltag nicht wirklich entlasten, weil er lange arbeitete. Egal ob die Kinder krank waren oder nicht. Er ist ein lieber Vater, aber es blieb trotzdem das Meiste an mir hängen trotz Halbtagsjob – auch die Nächte, in denen die Kids krank waren. Er blieb dann meistens liegen, weil er morgens extrem früh raus musste und auf seiner Nachtruhe bestand (ich konnte das aber auch nachvollziehen).
Ich finde, das ist eher der Normalfall. Ich kenne kaum Männer, die im Alltag wirklich die Mutter gut entlasten können. Man gewöhnt sich daran, finde ich, den meisten anderen Frauen geht es ja genauso. Vielleicht hattest du eine Zeitlang das Glück, dass es dir anders ging. Aber du kriegst es trotzdem auch mit der neuen Situation hin.
Für Angst ist das Ganze kein Grund. Du wirst es schaffen, und zwar einfach, weil du es hinbekommen MUSST. So ist das in den Kleinkindjahren. Auch diese stressige Lebensphase geht vorbei, denn es wird mit den Jahren leichter, wenn die Kids älter werden, du wirst sehen.
LG
Ich kann Dich gut verstehen. Habe das nur ab und an, aber ich finde es auch furchtbar und auch die Angst, alles allein machen zu müssen, wenn was Ernstes ist, z.B. einer ins KH muss oder ich Grippe kriege oder so, aber bisher ging es immer gut. Ich habe für den Großen für eine lange Geschäftsreise von fast 2 Wochen mal jeden Abend ein Ü-Ei gehabt. Er durfte Die Sendung mit dem Elefante schauen und naschen, während ich den Kleinen schlafen legte. Das war gut, der Große freute sich jeden Abend darüber. Ansonsten gibt es immer fitte Mütter seiner Frejnde, die mir in diesen Situationen meist Entlastung anbieten und ich ihn einen Nschmittag in der Zeit hinschicken kann. Ohne Familie vor Ort ist sowas sehr wertvoll.
Alles eine Sache der Gewöhnung. Am Anfang mag die Umstellung schwierig sein, aber nach ein paar Tagen hat es sich eingependelt. Wir haben gerade wegen Notbetreuung nicht mal ne Kita. Muss jetzt 3 Wochen ohne klappen. Und was soll ich sagen? Anstrengend aber auch schön.
Mein Mann ist aktuell 2 Wochen weg und die KiTa hat prompt Notbetreuung ausgerufen für die Hälfte der Zeit. Wir haben nur eine Vierjährige, was ja per se einfacher ist als zwei Kinder. Aber ich hatte auch erstmal Schnappatmung. Dann hab ich alles abgesagt, was nötig war und dafür ihren Sportkurs zweimal mehr die Woche besucht und auch Freunde von ihr getroffen. So geht es erstaunlich gut. Ich hab sogar den absolut nötigen Haushalt mit ihr zusammen hinbekommen, weil ich es einfach als alternativlos präsentiert habe und um ihre Hilfe gebeten hab. In den Spielzeiten darf sie dann aktuell mehr entscheiden. Sie moppert zwar ab und zu, weil sie sich nur mit mir langweilt - ich mag halt net rund um die Uhr spielen. Und wenn ich sie mal etwas strenger anfahr, damit sie nicht komplett freidreht, findet sie das natürlich blöd. Aber das sind die einzigen Momente, in denen sie wirklich ihren Papa vermisst - weil sie sich dann normalerweise bei ihm Zuspruch holen würde. Selbst beim ins Bett gehen wird nur einmal kurz gefragt und das Kuscheltier, das er ihr als Ersatz geschenkt hat, reicht ihr dann. Und wenn wir videotelefonieren will sie nach 5 Minuten meist lieber spielen statt still sitzen und Papa sprechen. Kinder in dem Alter leben noch zu sehr im Moment, um wirklich zu merken, wie lange der zweite Elternteil weg ist.
Den Mann nicht aus der Verantwortung lassen, wenn Kind krank ist. Es sind genauso seine Kinder, oder sind seine Dienstreisen wichtiger als dein Job? Wir können problemlos im Homeoffice arbeiten, so lösen wir viele Betreuungsprobleme. Ihr braucht da mehr Gleichberechtigung und Planung für die Krankheits-Situationen, du musst nicht alles selbst machen. Arbeitet an einem Plan B ... wenn ihr keinen Babysitter habt, dann besorgt euch einen.
Generell stimme ich zu, dass bei Krankheit nicht alles an einem Elternteil hängen bleiben sollte. Wir haben beide einen Job mit Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten und daher wechseln wir uns da auch ab. Das war für meinen Mann am Anfang auch ein Lernprozess, aber er hat es dann verstanden. Bei einer Dienstreise sehe ich das aber schon anders. Wenn bei uns einer einen wichtigen Termin hat und der andere nur einen "normalen" Bürotag, dann ist bei uns immer klar, wer zu Hause bleibt. Wenn die Dienstreise aufwändig geplant ist und/oder wichtig für den Job, würde ich nicht von meinem Mann verlangen, dass er sie absagen muss. Gut, es gibt auch verzichtbare Dienstreisen, wie Messebesuche. Aber dann würde ich es sowieso in Frage stellen, dass der Mann wegen so etwas ständig weg ist.
Genau das. Plus oft ist ja dann doch ein Job wichtiger als der andere für die Familie, weil dort mehr verdient wird oder die Sicherheit die Stelle zu behalten höher oder die Karrierechancen besser sind oder der Spaß daran höher ist oder das Kindkrank ist leichter aufzufangen (da z.B wenig Fristarbeit vorhanden) oder oder oder... Ich finde schon, dass man gemeinsam entscheiden kann, dass ein Partner immer die kranken Kinder versorgt. Solange es gemeinsam entschieden wird, ist jeder Weg da richtig. Abgesehen davon können Kinder ja auch krank werden, wenn der Partner schon gefahren ist. Spätestens dann ist Verkürzen der Dienstreise echt schwierig.
@Kekskrümel87: ich versteh dich total. Schon beim Lesen hab ich gemerkt, wie mir selbst dieses „allein mit allem“ wieder in den Nacken kriecht. Mein Mann ist auch immer wieder weg, manchmal nur zwei Tage, manchmal fast eine Woche – und ich hab „nur“ einen Dreijährigen, und selbst das reicht oft, um an die eigenen Grenzen zu kommen. Zwei Kids, dazu Arbeit, und keine Hilfe im Hintergrund – das ist einfach viel, egal wie gut man organisiert ist. Was mir irgendwann ein bisschen den Druck genommen hat: nicht mehr auf diesen „es muss trotzdem laufen“-Gedanken zu hören. Wenn’s Chaos ist, ist’s Chaos. Wenn Nudeln mit Butter drei Tage hintereinander das einzige sind, was geht, dann ist das eben so. Ich versuch dann, den Tag in Mini-Einheiten zu denken, nicht in „wie überlebe ich die nächsten vier Tage“. Und manchmal hilft’s auch, abends gar nichts mehr zu wollen – kein Aufräumen, kein perfekter Plan. Nur kurz sitzen, Tee, Stille. Vielleicht kannst du mit jemandem aus der Kita einen kleinen Notanker ausmachen – dass du wenigstens im Krankheitsfall mal eine Stunde entlastet wirst. Und falls nicht: Es ist okay, wenn’s nicht rund läuft. Wirklich. Diese Phasen sind brutal, aber sie gehen vorbei, und die Kinder erinnern sich am Ende nicht an Chaos, sondern daran, dass Mama trotzdem da war.
Danke für deine aufmunternden und empathischen Worte! Ich war ganz gerührt und hatte ein Tränchen in den Augen. Das mit den Mini-Einheiten ist ein toller Tipp! Das will ich ausprobieren. Und ja, du hast Recht. Die Kinder werden sich eines Tages daran erinnern "Mama war immer da". Und darauf kommt es ja an.
Ach das freut mich so, dass dich meine Zeilen erreicht haben. Ich kenn dieses Tränchen-Gefühl – manchmal reicht schon, wenn jemand einfach versteht, ohne gleich Lösungen runterzubeten. Das mit den Mini-Einheiten hat bei mir echt was verändert, nicht sofort, aber so nach und nach. Es nimmt den Tagen dieses „Berg-vor-mir“-Gefühl. Manchmal ist’s nur: jetzt anziehen. dann Kaffee. dann Kinder abholen. nicht mehr. Und irgendwie kommt man so durch, ohne dauernd das große Ganze stemmen zu müssen. Ich merk auch, wie sehr die Kleinen unsere Stimmung aufnehmen. Wenn ich mich mal traue, alles einen Ticken leichter zu nehmen, reagieren sie oft viel entspannter. Und klar, sie vermissen Papa – aber es ist wie du sagst: Sie spüren vor allem, dass Mama da ist, auch wenn’s mal nicht perfekt ist. Das ist das, was bleibt. Vielleicht hilft dir, dir kleine eigene Anker zu setzen – irgendwas nur für dich, selbst wenn’s fünf Minuten sind. Ich mach mir dann manchmal am Abend einfach ein Licht an und setz mich still hin, ohne Plan. Kein „ich muss noch“, kein „gleich mach ich“. Nur kurz nichts. Es klingt banal, aber das rettet mich oft. Und du wirst sehen, dieses Gefühl, dass du’s schaffst – das kommt still, mitten im Chaos.
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