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Seuchenhysterie im KiGa

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Mein 5-Jähriger Sohn hat vor 14 Tagen Pfeiffersches Drüsenfieber bekommen. Sein 2,5-Jähriger Bruder hatte die Krankheit schon vor einem Jahr. Deshalb ist er normal in den KiGa gegangen. Sein Bruder ist auch nur zu seiner eigenen Schonung noch zu Hause. Heute morgen bekomme ich von einer anderen Mutter einen unglaublichen Anschiß, wie ich meinen kranken Sohn herbringen könne, der alle andern anstecken würde... Es ist wohlgemerkt kein weiterer Fall aufgetreten und mein Großer betritt den KiGa gar nicht, sondern bleibt im Auto sitzen. Aber Die Mutter hat in einem Buch nachgelesen und ist überzeugt, dass der Große die Krankheit über seinen Bruder weitergeben kann. Wer hat so etwas ähnliches schon mal erlebt? LG


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Mein großer hatte AUS dem Kiga die Windpocken und wurde von meinen Schwiegis betreut. Und ich habe mir erlaubt, den Kleinen trotzdem zur Tamu zu bringen. Habe dann die Ausschlußkriterien beim Robert-Koch-Institut ausgedruckt (www.rki.de). Und da steht denn gedruckt, daß Kontaktpersonen nicht ausgeschlossen werden müssen. Letztlich haben Sven und die beiden Tagesgeschwister die Windis denn doch bekommen - aber im Nachhinein sind jetzt alle Beteiligten froh, daß sie es weghaben. Man kann dem je doch kaum entgehen. Trini


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Na ja, Windpocken sind ja was anderes als Pfeiffer´sches Drüsenfieber, zumal ich von 2 Personen weiß, bei denen dies heftige, langandauernde Komplikationen mit sich brachte - in einem Fall Depressionen, die zu einer Lebenskrise führten. Ich kenn mich nicht aus mit Übertragung und Ansteckungswahrscheinlichkeit, würde mich in dem Fall aber sicherlich mal ganz arg und aus verschiedenen Quellen kundig machen.


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Hallo, sorry wenn ich mich hier einmische, treibe mich eigentlich im RUB-Forum rum. Bin aber auch meist nur stille Leserin. Wenn Du Informationen brauchst zum Pfeiffersches Drüsenfieber, sieh doch mal unter www.google.de nach und gib dort Pfeiffersches Drüsenfieber ein. Hier findest Du einige Informationen zwecks Ansteckung, Krankheitsverlauf usw. LG. Heike


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Über Goggle habe ich mich zuerst schlau gelesen. Ich habe auch Schlimmes über Pfeiffer gehört. Überrascht war ich dann, dass mit 30 Jahren über 95 % der Bevölkerung mit dem Virus infiziert ist und bereits 50% der Vorschulkinder. So selten ist die Krankheit also nicht. Außerdem verläuft sie bei kleinen Kindern oft völlig symptomlos und vor allen Dingen sehr abgeschwächt. Ansteckung ist zudem nur direkt möglich und nicht durch Anhusten des immunen Bruders, der es dann in die Kita trägt. Was mich ärgert ist, dass mir unterstellt wird, dass wir andére anstecken. Aber wenn der Arzt sein OK gibt, muß´ich mich doch nicht weiter rechtfertigen, oder?


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Hallo Ebi-Mama, soweit ich weiß, ist das Pfeiffersche Drüsenfieber im Volksmund auch als "Knutsch-Krankheit" bekannt, weil die Ansteckung über den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeit des Erkrankten wie Speichel erfolgt (z. B. beim Zungenkuss). Das habe ich mal vor langer Zeit in einem Gesundheitsbuch gelesen, als eine Freundin von mir das im Erwachsenenalter hatte. Bei ihr war die Krankheit aber überhaupt nicht schlimm. Die in eurem Kindergarten reagieren wirklich leicht hysterisch, wenn der kranke Sohn noch nichtmals den Kindergarten betritt, geschweige denn dort alle "abknutscht" ;-). Windpocken sind sehr viel ansteckender, das ist gar kein Vergleich. Ärgere dich nicht darüber + gute Besserung Sylvia


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Hallo, nicht aufregen! Wir haben in der Krabbelgruppe auch eine Mama, die sich aufregt, wenn andere mit verschnupften Kindern kommen. Aber ihre bringt sie mit den größten Rotzfahnen und erhöhter Temperatur zur Kra-gru. LG, zadya


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Hallo! Also zu Pfeiffer möchte ich auch noch kurz was sagen, weil ich inziwschen auch daraüber einiges zusammengelesen habe, als bei Franziska der Verdacht bestand und ich auch schon viel darüber erfahren habe, als mein Cousin und meine Nicht es hatten. Aaaalso: Es ist tatsächlich so, dass die meisten Menschen Pfeiffer irgendwann im Kindesalter haben/hatten - da es aber eben bei Kinder zumeist sehr harmlos und undramatisch abläuft, haben das die meisten oft gar nicht mitbekommen sondern es als etwas langwierigen oder oft auch ganz normalen "Grippevirus" erlebt. Pfeiffer ist bei Kinder auch absolut nix besonders schlimmes: Es ist eine Viruserkrankung mit meist länger andauernden Fieberschüben und oft auch entzündeten Mandeln und stark geschwollenen Lymphknoten. Häufig kommt noch eine vergößerte Milz oder Leber hinzu, was aber unbedenklich ist, weil es sich ganz normal zurückbildet, sobald das Virus ausgesatnden ist. Die Kinder sollten sich nur ein wenig schonen, solange die Erkrankung noch im Körper aktiv ist. Nach zwei Wochen ist meist alles ausgestanden, bei manchen Kinder auch schon nach einer Woche oder zehn Tagen - oder sie bekommen es eben gar nicht mit, dass sie Pfeiffer haben, weil sie nur ein-zwei Tage in einer leichten Form der Krankheit fiebern. So kommt es, das tatsächlich 95 Prozent der Erwachsenen immun gegen Pfeiffer sind. Und das ist gut so, denn im Erwachsenenalter kann die Krankheit (wie die meisten Krankheiten) wesentlich schlimmere Verläfue annehmen, zu monatelangem Arbeitsausfall führen oder immer wieder aufflackern - und das ist der Grund, warum Pfeiffer so mit "Horrormeldungen" belegt ist - den bei Kindern kriegt man ihn oft gar nicht mit - aber die wenigen Erwachsenen, die erkranken, erkranken dann eben bisweilen sehr heftig, wobei es auch hier undramatisch und unspektakulär verlaufen kann. Im Erwachsenenalter gehört Pfeiffer zugegeben zu den durchaus gefährlichen Krankheiten, weil er sich auch auf viele Organe legen kann - dies gilt allerdings auch für viele andere Erkrankungen, wie etwa Windpocken, die im Erwachsenenalter oft einen längeren Krankenhausaufenthalt mit sich bringen und oft eine Lungenetzündung, eine Herzmuskelentzündung oder sogar Hirnhautentzündung mit sich bringen. Doch Windpocken bei Kindern bekommt jeder mit und die meisten haben es auch- so gilt Windpocken als ungefährliche Kinderkrankheit. Das Pfeiffer aber genauso eine typische Kinderkrankheit ist und im Kindesalter auch ungefährlich, wissen die wenigsten, weil es nicht so typische Symptome hat und daher oft gar nicht als solches erkannt wird. Das zum einen - zum anderen stimmt es: Pfeiffer kann nicht über dritte übertragen werden. Es heißt nicht umsonst "kissing disease", weil es eigentlich nur beim direkten Austausch von Körperflüssigkeit übertragen werden kann - also ist dein kleiner Sohn ganz sicher kein Überträger. Liebe Grüße Anja


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Na, das war mal eine umfassende Info. Vielen Dank für Deine Mühe, das alles reinzutippen!!


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Hallo! Kein Problem - gern geschehen. Ich kannte mich ja auch null aus - und für mich war Pfeiffer auch eine ziemliche Horrorkrankheit - bis ich dann eben aus dem Umfeld soviel darüber mitbekam - und v.a. auch meine Ärztin erlebte, als bei Franziska der Verdacht drauf bestand - die blieb nämlich völlig relaxt: "naja, und wenn, ist ja auch nicht schlimm..." - und meine KiÄ ist wirklich eine, die zwar nicht große Panik macht aber auch nix gefährliches auf die leichte Schulter nimmt... In diesem Sinne: Noch einen schönen Abend! Alles Liebe! Anja


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Vielen Dank für Eure Antworten. Ich war heute mit meinem Großen wieder beim Arzt: er darf Montag wieder in die KiTa. Und die Organe waren (im Gegensatz zu seinem Bruder damals) nicht vergrößert. Ich hoffe, dass sich die betreffenden Personen im Kindergarten mittlerweile richtig informiert haben. Ich rechne allerdings damit, dass ich jetzt wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt laufen darf. Nochmals vielen Dank für Euren Zuspruch, den konnte ich brauchen.


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Hallo! Eine solche Hysterie entsteht meistens durch Unwissenheit. Die Menschen wissen einfach zu wenig, hören irgendwelche haarsträubenden Gerüchte, mischen alles zusammen und kriegen Panik. Ich finde Anja's Posting sehr gut und informativ. Druck ihn Dir doch aus und hänge ihn ans schwarze Brett im KiGa. So sind alle Eltern informiert und wissen, wie die Krankheit verläuft. Und sollte noch ein Fall auftauchen, wird hoffentlich keine Hysterie mehr auftreten. Viele Grüße Trollmama