Elternforum Kigakids

Reggio-Pädagogik

Reggio-Pädagogik

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Abend, geht eines Eurer Kinder vielleicht in einen Kindergarten, in dem nach Reggio-pädagogik gearbeitet wird ? Und wenn ja, könnt Ihr mir von Euren Erfahrungen berichten ? Vielen Dank und viele Grüße aus Berlin Sille


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Sorry, helfen kann ich dir leider gar nicht, mich plagt nur die Neugier - was ist denn Reggio-Pädagogik? Habe ich ja noch nie gehört, obwohl ich ja nun für's Pädagogik-Examen wirlich viele Wälzer zum Thema lesen mußte. Interessiert mich also brennend! Liebe Grüße Anja


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Anja, vielleicht magst Du einfach mal hier http://www.uni-koeln.de/ew-fak/Paeda/hp/schaefer/skript/6_kapitel.html gucken. Dort wird es natürlich besser erklärt, als ich das könnte. Viel Spaß und Grüße aus Berlin Silke, die hier einen Reggio-Kiga hat und überlegt, ihre Kinder dahin um/anzumelden


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, unsere Tochter geht in einen Kiga, der die Reggio-Pädagogik anwendet. Was uns besonders gefällt, ist die große Kreativität gegenüber "normalen" Kindergärten. Das ist wirklich ein Riesenunterschied, unsere Tochter war nämlich erst auf einem gewöhnlichen Kiga und hat dann (wegen Umzugs) gewechselt, deshalb haben wir einen guten Vergleich. Es wird im Reggio-Kiga beinahe täglich gemalt, gebastelt, gematscht, mit Ton gearbeitet usw. Überall stehen kleine Werkbänke herum mit allem drum und dran, wo die Kinder selbstständig werkeln dürfen. Sie dürfen sich schmutzig machen, was ich besonders wichtig finde. Auch toll: Aufgehängt oder mit nach Hause gegeben werden nur Basteleien und Bilder, die die Kinder SELBST gemacht haben. Also keine Kindergärtnerinnen-Basteleien, die zwar perfekt sind, aber wirklich überwiegend von den Erzieherinnen gemacht wurden (was ich total blöd finde). Dadurch sieht es in einem Reggio-Kiga oft etwas unvollkommener und weniger perfekt aus. Weil die Kunstwerke der Kinder eben noch nicht immer so toll aussehen, wie die Basteleien mit Hilfe Erwachsener. Die Kinder dürfen überdies weitgehend bestimmen, wie ihr Kindergarten aussehen soll. Es wird öfters mal komplett umdekoriert und auch umgeplant. Ein Märchenzimmer wird in ein paar Wochen vielleicht ein Ruheraum mit Schmusekissen, später vielleicht eine Blumen-Oase oder ein Tobezimmer. Die Kinder dürfen auch im Alltag sehr viel selbst entscheiden. Morgens gibt es eine "Kinderkonferenz", wo demokratisch darüber abgestimmt wird, was denn so gemacht werden soll. Die ganze Atmosphäre ist völlig anders als in anderen Kigas, die Kinder haben das Gefühl, dass ihnen der Kindergarten ein bisschen auch selbst gehört. Das teilt sich dem Betrachter sehr stark mit. Die Kids identifizieren sich viel stärker mit dem Kiga, als wenn alles recht autoritär von den "Großen" vorgegeben wird. Ich bin sehr begeistert, wie Du merkst, vor allem weil ich finde, dass die Kinder in der Schule noch angepasst und brav genug sein müssen. Da sollen sie vorher ruhig noch ein bisschen Basisdemokratie üben, die Selbstbestimmung und das Selbstbewusstsein stärken und noch so richtig ausgiebig kreativ sein dürfen - einschließlich ausgiebigem, sinnlichen Matschen mit Ton oder im Sommer draußen mit Sand-Wasser-Orgien usw. Allerdings sollte man trotz allem einen Kiga nicht nur nach dem Konzept auswählen. Ob ein Kiga gut ist oder nicht, hängt immer noch überwiegend vom Personal ab. Ein normaler Kiga mit engagierten Erzieherinnen kann sehr gut sein, ein Reggio-Kiga mit unsympathischen oder lustlosen Kindergärtnerinnen kann grottenschlecht sein. Deshalb würde ich immer ausgiebig hospitieren und zugucken. Man merkt als Mutter sehr rasch, ob die Atmosphäre gut ist. Wenn es dann noch Reggio ist, umso besser :-) Liebe Grüße, Bonnie