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Buchstaben beibringen oder nicht?

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Buchstaben beibringen oder nicht?

basis

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Mein Sohn will schon länger schreiben lernen. Er kann auch schon die Zahlen bis 10, ein paar Buchstaben und diverse Namen schreiben, aber jetzt nicht wirklich lesen oder schreiben. Ich habe das bisher so am Rande unterstützt. Wenn er mich fragt, wie man etwas bestimmtes schreibt, habe ich es ihm in Großbuchstaben vorgeschrieben und die Buchstaben dabei benannt oder habe es ihm nach und nach buchstabiert, wenn er die Buchstaben schon kennt und er hat es dann so geschrieben. Anfangs dachte ich, das ist nur eine Phase. Wenn er mal seinen Namen schreiben kann ist's gut und er verliert das Interesse. Jetzt wird es aber immer mehr und er fragt immer häufiger, kommt auch immer häufiger mit Sachen wie "Pan-ther. Das fängt mit 'Pa' an, wie Papa." Und er fragt auch immer häufiger beim Lesen abends, wo ich gerade lese. Ich bin mir jetzt unschlüssig, ob ich das wirklich weiter forcieren sollte. Auf der einen Seite will ich seinen Wissensdrang ja nicht behindern, auf der anderen Seite wird er aber erst 2021 eingeschult. Also noch laaaange hin. Er soll sich ja in der Schule dann auch nicht langweilen. Am liebsten wäre er ab Sommer schon ein Vorschulkind und ist immer enttäuscht, wenn ich sage, dass er da noch nicht dabei ist. Aber da ist er dann finde ich vor allem emotional noch zu jung und ich möchte ihn deshalb eigentlich nicht vorzeitig einschulen, sondern regulär. Wie handhabt ihr das? Wie weit sollte man das unterstützen? Wie kann man es unterstützen ohne dass er sich dann in der Schule später langweilen wird.


Luna Sophie

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Auf direkte Fragen habe ich bei meinen Kindern immer geantwortet. Ansonsten habe ich sie in anderen Bereichen gefordert. Schwimmen lernen, Radfahren, Sport im Verein. Wir haben ganz oft Phantasietiere (aus 3-5 Tieren wird eins) gemalt oder Quatschbilder. Meist reichte ihnen das sitzen und malen dann und sie wollten wieder toben.


basis

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Antwort auf Beitrag von Luna Sophie

Beim Schwimmkurs warten wir noch auf einen Platz, aber wir machen sonst das auch schon. Er ist einmal die Woche beim Kindersport, einmal beim Fußball, will jetzt noch zum Tennis, die wollen aber erst ab fünf. Einmal ist er meistens bei Freunden und ansonsten Spielplatz, sofern das Wetter es erlaubt. Malen macht er gern, aber derzeit eher Raketen. Tiere interessieren ihn nur im Zoo ;) Aktuell ist mein alter Webrahmen seine Leidenschaft, aber das hat an den Fragen zu den Buchstaben nichts geändert :/ Er bleibt da auch erstaunlich lange sitzen, dafür dass er sonst so zappelig ist. Also würdest du auch nur bei Fragen drauf eingehen. richtig? Danke!


Luna Sophie

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Ja, richtig. Auf direkte Fragen vom Kind habe ich immer geantwortet. Aber nie mehr. Auf keinen Fall Buchstaben oder Wörter geübt. Was wir geübt haben, war Schleife binden, sich selbst anziehen. Kurz vor Eintritt in die Schule habe ich mit einem meiner Kinder noch das mit der Schere schneiden geübt. Aber auch nicht mit Zwang, sondern beim basteln. Oder beim Backen. Aktuell findet meine jüngste Tochter "Hausaufgaben" interessant. Sie sieht ihre älteren Geschwister dabei und jetzt will sie auch welche machen. Allerdings ist sie erst 3J. und kommt erst in den Kindergarten. Trotzdem hat sie jetzt ein Federmäppchen mit Buntstiften und Bleistift bekommen und zwei Schulhefte (eines mit Kästchen und ein Blanko). Wenn ihr danach ist kann sie darin malen. Manchmal muss ich schmunzeln, wie ernst sie dann da sitzt und "arbeitet". Buchstaben oder Wörter wollte sie aber noch nicht, ist mir eigentlich auch zu früh.


Philo

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Hallo, wir im Kindergarten raten Eltern, auf die Interessen des Kindes einzugehen und Fragen zu beantworten (also nicht: Da bist du noch zu klein, das lernst du in der Schule). Maria Montessori sprach von sensiblen Phasen, in denen das Kind sich für etwas interessiert und das auch schnell und leicht lernt. Das sollte gefördert werden, indem die Neugierde befriedigt wird. Buchstaben lernen soll ein Kind dagegen nicht, denn dann wird es in der ersten Klasse langweilig! Alles ist bekannt. Schule ist blöd. Und das ist ein ganz schlechter Start in 10 Jahre oder 2000 Tage Schule. Wichtig ist, dass das Kind den Laut als solches kennenlernt: Also nicht wie wir das Alphabet sprechen (A - Be - Ce - De- E- eF - Ge …) sondern wirklich nur A, B, C. So tun sich Kinder in der Schule leichter zusammenzulesen. Also nicht Be-eR-E-Zet-E sondern B-R-E-Z-E. Nur als Beispiel. Papa und Panther beginnen also nicht mit Pa sondern mit P und dann kommt ein A. LG, Philo


niccolleen

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Wieso waere das ein Problem, ob er das Interesse verliert oder nicht verliert? Lass ihn doch, wenn es ihn interessiert. Wenn er nachfragt, kannst du doch schlecht sagen, das verrat ich dir nicht, wie man das oder jenes schreibt. Es wird ihm fuer die Schule weder einen Vor- noch einen Nachteil bringen, ob er jetzt Interesse am Lesen und Schreiben und spaeter am Radfahren hat, oder umgekehrt... lg niki


basis

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Antwort auf Beitrag von niccolleen

Wo sage ich denn, das es so oder so ein Problem wäre? Ich lese nur immer wieder, dass es schlecht ist, wenn Kinder sich langweilen, weil sie zum Schuleintritt schon "zu viel" können. Und klar, môchte ich das nicht. Aber seinen Wissensdrang dämpfen eben auch nicht, denn ich versuche eigentlich immer alle Fragen zu beantworten. Wie du selbst schreibst, ich kann schlecht sagen "Nö, lernst du dann schon in zwei Jahren in der Schule." Deshalb ist es mir wichtig einen Zwischenweg für ihn zu finden, bei dem er sich vielleicht weder jetzt noch in der Schule später "unterfordert" fühlt. Die Flut an Spielen und Heften und was weiß ich, erschlägt einen und viele Sachen finde ich halt viel zu sehr auf Vorschule getrimmt. Mal- und Bastelblöcke für kleiner sind ihm aber zu "Baby-sch", wie er meint. Ich denke ich schaue mal in die Richtung der Laute, wie Philo schrieb. Dass ich da mehr drauf achte, dass er die Laute versteht. Ich "buchstabiere" zwar schon in Lauten ("b" statt "be" usw), aber vielleicht achte ich da nochmal mehr drauf. Und vielleicht wird es ja doch noch wieder langweilig und ich mach mir zu viele Gedanken drum. Radfahren kann er schon lange, den Teil verstehe ich nicht ganz.


niccolleen

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War ja auch kein Vorwurf, nur eine Frage, die man sich stellen kann. Ja klar, ich finde Philos Weg sehr gut, probiers so! lg niki


ramalamadingdong

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Buchstaben und Zahlen könnten meine Kinder mit etwa 3Jahren. Ihren Namen allein schreiben könnten sie mit 4 oder 5 Jahren. Ebenso das Alphabet aufsagen und zählen. Damit nimmst du nichts vorweg, finde ich. Wenn er jetzt tatsächlich lesen und rechnen lernt, sähe das anders aus. Das wäre zuviel des Guten. Ein bisschen schreiben ist okay


icki

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Hallo basis! Wir haben hier auch so einen sitzen! Er ist mittlerweile 6 Jahre alt. Er kommt diesen Sommer in die Schule und liest Bücher für 3. und 4. Klasse. Angefangen hat es so oder so ähnlich wie bei deinem Kleinen. Mit zwei Jahren sprach er perfektes Hochdeutsch (wir kommen aus dem Rheinland und vor allem ich spreche mit starkem Dialekt...), er konnte das abc und bis 10 zählen. Mit Ende drei fing er an Wörte zusammen zu ziehen und mit vier Jahren fing er an Sätze zu lesen. Und ob mir geglaubt wird oder nicht, ich habe da gar nichts mit ihm geübt oder sonst etwas. Habe ihm ganz normal vorgelesen oder Fragen beantwortet, aber mich mit ihm hingesetzt und ihm irgendwas beigebracht, nein. Er hat einen 13 Monate jüngeren Bruder, da war keine Zeit zum Üben oder beibringen. Vor allem hätte ich gar nicht gewusst wie... Ich finde du solltest ihn schon machen lassen und seine Fragen beantworten, du machst das schon richtig. Wie es dann in der Schule werden wird weiss ich nicht. Werde wohl zügig das Gespräch mit der Lehrerin suchen, langweilig sollte es ihm nicht werden. Schreiben und rechnen macht er jetzt (leider) auch. Er rechnet bis 1.000. Allerdings nur Plus und Minus. Und auch hier ohne Übungen etc. Keine Ahnung, ich lasse mal die Schulzeit auf uns zu kommen. Er hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe. Ich sollte zb mal bis 100 zählen. Hab ich 1x gemacht und ab da hat er das System verstanden und kann es umsetzen. Ich wünsche dir noch viel Spass mit deinem Kleinen, ich denke es geht in die gleiche Richtung wie bei meinen. Ich finde es eine unheimliche Erleichterung im Alltag :-) VG


Jomol

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Die Frage mit dem Lesenkönnen taucht ja hier immer mal wieder auf. Ich würde mit einem Kind, daß da Interesse zeigt falls möglich nicht so richtig üben, Fragen beantworten selbstverständlich schon. Und wenn es dann eben lesen kann, so what. Meine Tochter ist 1. Klasse, konnte zum Schulanfang ihren Namen schreiben und Mama/Papa, ca. zu den Herbstferien konnte sie nahezu jedes Wort lesen, inzwischen liest sie sinnesfassend ziemlich flüssig. Der Vorsprung wäre in dem Fall also ein halbes Jahr. Ich selbst konnte vor der Schule lesen, weil mir mein Vater beim Vorlesen nicht die Aussage verweigert hat, auch wenn er selbst die Zeitung las. Ich bin trotzdem relativ gern zur Schule gegangen und damals hat sich kein Mensch dafür interessiert. Ich habe aus Langeweile die Texte hinten im Lesebuch gelesen. Die kannte ich dann quasi auswendig... Richtig als Problem habe ich das aber damals nicht gesehen. Und so scharf ist das große Damoklesschwert der Langeweile nun auch nicht. Den Schulspaß vom Lesenkönnen abhängig zu machen, halte ich für verkürzt. Aber noch eine Idee zur Ablenkung: Habt Ihr mal über ein Instrument nachgedacht? Noten sind ja auch eine Art Schrift, vielleicht ein ordentliches Glockenspiel? Da stehen sogar Buchstaben drauf. Und wenn man kein Kinderteil nimmt, ist es zwar nicht bunt, klingt aber toll. Das kann ein Kind in dem Alter motorisch und größentechnisch beherrschen. Von Blockflöte würde ich wegen zu kleiner Hände absehen (und zum Schutz der Ohren ;-)). Grüße, Jomol