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Toller Kinofilm

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Seansmama

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Wir waren heute in einem tollen Kinderfilm "Hugo Cabret" Endlich mal nichts so actionlastiges, aber total wunderschön, mein 8-jähriger Sohn war total begeistert und würde am liebsten nochmal rein. Gut gelungen der Film! Ausnahmeregisseur Martin Scorsese macht seinen ersten Abstecher in sowohl Familienunterhaltung als auch 3D-Format und gestaltet dies visuell virtuose Verbeugung vor der frühen Filmgeschichte. Ausnahmeregisseur Martin Scorsese macht seinen ersten Abstecher in sowohl Familienunterhaltung als auch 3D-Format und gestaltet dies visuell virtuose Verbeugung vor der frühen Filmgeschichte. Als Vorlage für die Drehbuchadaption diente John Logan ("Aviator" und "Sweeney Todd") Brian Selznicks Bestseller-Bilderroman "The Invention of Hugo Cabret". Der Protagonist ist ein zwölfjähriger Waisenjunge namens Hugo (Asa Butterfield aus "Der Junge im gestreiften Pyjama"), der Anfang der Dreißigerjahre innerhalb des labyrinthartigen Pariser Bahnhof Montparnasse Gare lebt. Dort landet er, als er nach dem Tod seines Vaters für seinen trunksüchtigen Onkel als Gehilfe für die Wartung sämtlicher Bahnhofsuhren arbeiten muss. Alsbald ist Hugo traditioneller Charles-Dickens-Manier gemäß vollkommen auf sich allein gestellt und hält sich mit kleinen Diebereien über Wasser. Auf diese Weise macht der einsame Junge Bekanntschaft mit dem schwermütigen Ladenbesitzer Georges Méliès (Ben Kingsley geht ganz in der Rolle des tragischen Filmpioniers auf), dessen tatsächliche Identität eines der Geheimnisse ist, die es für Hugo zu entdecken gilt. Desweiteren strebt der technisch hochbegabte Junge den antiken Roboter seines verstorbenen Vaters wieder zum Funktionieren zu bringen. Nur ein herzförmiger Schlüssel kann das Rätsel entschlüsseln - und genau so einen trägt ausgerechnet Melies' Patenkind Isabelle ("Kickass"-Göre Chloe Grace Moritz) an ihrer Halskette. Die beiden Kinder freunden sich schnell an und gehen Melies aufregender Lebensgeschichte gemeinsam auf den Grund. Gleichzeitig ist Hugo gezwungen sich vor dem Bahnhofsinspektor (Sacha Cohen Baron in einem slapstickhaften Part) zu verstecken, um nicht ins Waisenhaus gesteckt zu werden. Scorsese läuft mit dieser bezaubernden Familienfantasie zu neuer Höchstform auf, was bereits eingangs mit einer atemberaubend langen Kamerafahrt über die Dächer von Paris hinein in die Bahnstation belegt wird. Dies ist lediglich der Auftakt für ein nahezu konstant aufrecht erhaltenes visuelles Feuerwerk, das meisterhaft 3D und CG-Effekte integriert. Tiefsatte Farben sowie ein ausgefeiltes Licht- und Schattenspiel kreieren ein märchenhaftes Ambiente, in dem auch Dante Ferrettis originelles Produktionsdesign besonders gut zur Geltung kommt. Die passend emotionale musikalische Untermalung wird von Howard Shore beigesteuert, der bereits die "Herr der Ringe"-Trilogie mit zeitlosen Klängen versah. Zeitlos ist auch Scorseses Verehrung für die Pioniere des Films. Neben seiner detaillierten Hommage an den hyperkreativen Méliès, die eine Rekreation dessen berühmten Trickfilms "Die Reise zum Mond" und eine Rekonstruktion seines Kinotheaters umfasst, verneigt sich der Oscargewinner direkt oder indirekt vor einer Reihe der Schrittmacher der Filmgeschichte. So zeigt Scorsese einen Ausschnitt aus dem Zug-Film der Lumiere Brüder und die berühmte Uhr-Szene aus "Ausgerechnet Wolkenkratzer" mit Harold Lloyd, die er später nachstellt. Uhren und Getriebe sind ein dominantes Motiv in dieser fantasiereichen Fabel voller Verlust, Sehnsucht und Hoffnung, die darauf hindeuten, dass es für den Protagonisten letztlich darum geht, seinen Platz im Lebensgetriebe zu finden. ara.


MartaHH

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Antwort auf Beitrag von Seansmama

Wir haben den gestern gesehen und waren auch begeistert. Allerdings: Tochter (11) hat davon geträumt... was ihr u.a. zu schaffen machte, war der Tod des Vaters. Der Vater kommt ja durch Feuer ums Leben... du erinnerst? Hast du noch eine Idee, warum das so war? Dieses plötzliche Flammenmeer? Wo kam das her... im Museum... Ich frage, weil das auch heute abend wieder Thema bei uns war! Der Film ist freigegeben ab 6, aber mit einem 6jährigen Kind würde ich den Film definitiv nicht sehen. Sacha Baron Cohen als Stationsvorsteher ist sehr rührend komisch, alle Darsteller sind wunderbar, aber es ist doch "harter" Tobak.


Seansmama

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Antwort auf Beitrag von MartaHH

Ja also der Tod des Vaters wurde ja nur ganz kurz erwähnt, ich denke nur deshalb so kurz, um irgendwie zu zeigen, warum der Junge allein dasteht, für Kinder kurz und bündig, um es mal aus der Sicht eines Erwachsenen zu zeigen. Mein Sohnemann hat nicht von geträumt, vielleicht ist der Unterschied, dass er vor 2 Jahren die Oma verstorben ist, also damit schon konfrontiert wurde, er hatte da auch verschiedene Ängste zu bewältigen, jetzt ist er zufrieden, dass sie ein Engel ist. Da es ja ein Kinderfilm ist, haben sie es vielleicht so kurz abgehandelt, auch der Tod des Onkels. Mein Jüngster ist 6 und er hätte sich vermutlich gelangweilt, da ich ohnehin einen Bezug zu Paris habe, werd ich mit meinem großen Sohn mal genau durch diese alten Gemäuer von Paris gehen, was noch zu finden ist. Mein Großer ist mit meinen 8 Jahren aber auch ein Denker, er fand diesen Film so toll, er will nochmal rein.