Elternforum Die Grundschule

Mal an die Lehrerinnen - Wer darf an einer Grundschule unterrichten?

Mal an die Lehrerinnen - Wer darf an einer Grundschule unterrichten?

Anne67

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Bei der Schule meines Sohnes gibt es personelle Engpässe. Die Stellen konnten wohl nur schwer besetzt werden - weil zeitlich befristet. Erst hieß es sie bekommen Lehrerin X, danach hieß es Y und am Ende war es Lehrer Z. Bei Z heißt es jetzt, der Lehrer hätte gar keine Grundschulausbildung, sondern hätte Biologie studiert. Seine Unterrichtsmethoden sind auch etwas "merkwürdig" bzw. weichen stark von der üblichen Struktur ab - irgendwie ohne einen roten Faden. Will da auch nicht meckern etc., aber mich würde mal interessieren .... Wer darf Grundschullehrer sein? Was für Qualifikationen muss man haben? Kann einer - der ein ganz anderes Fach studiert hat z. B. Mathe oder Deutsch unterrichten?


dhana

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Antwort auf Beitrag von Anne67

Hallo, für die Hauptschule kenn ich es, das man ohne Pädagogikstudium unterrichten kann. Da gibts dann so einen Schnellaufbaukurs und man darf damit unterrrichten. Eine Freundin von mir hat Geographie studiert und unterrichtet jetzt an der Hauptschule. In wieweit das auch an der Grundschule geht, oder auch an anderen Schularten weiß ich nicht. Lg Dhana


Miolilo

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Antwort auf Beitrag von Anne67

Es kommt auf dein Bundesland an. Von Hessen weiß ich, dass dor U-plus "Kräfte" Unterrichtsausfälle auffangen. Sie haben häufig keine Lehramtsausbildung Übrigens: Diese werden von Schulen besonders gerne genommen und auch oft ausgebildeten Lehrern vorgezogen, weil sie weniger kosten. Die Schule muss das aus einem eigenen Etat bestreiten und da "reicht" dann halt ein Biologe um Sachunterricht zu geben oder eine Fremdsprachensekretärin, um den Englischunterricht zu geben. Es ist leider so....


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Miolilo

weiß ich leider nicht, aber sei doch froh das unterricht ist und nicht andauernd stunden ausfallen die lehrerin meiner tochter unterrichtet: Deutsch Mathe, Sachkunde, Sport und Kunst


Anne67

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Antwort auf Beitrag von kati1976

den Lehrer haben wir das ganze Schuljahr bzw. wenn die andere Lehererin nicht kommt, sogar noch ein weiteres Schuljahr. Jeder Lehrer macht den Unterricht auch anders - das find ich nicht weiter schlimm. Dieser hat aber Methoden die etwas "seltsam" sind. Unsere 3. Klässler hatten z. B. einen 5-seitigen Fachbericht zu lesen, den eigentlich kein 3. Klässler verstehen konnte - klein gedruckt aus einem Wirtschaftsmagazin. Andere Sachen kommen gar nicht mehr dran etc. Na ja, wir haben demnächst Elternabend, da wird das wohl angesprochen .... aber irgendwie ist das auch kein guter Start, wenn die Eltern gleich "meckern".


montpelle

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Antwort auf Beitrag von Anne67

"Kann einer - der ein ganz anderes Fach studiert hat z. B. Mathe oder Deutsch unterrichten?" Ausgebildete Grundschullehrer unterrichten auch Fächer, die sie nicht studiert haben.


dhana

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Hallo, aber ist die Frage, ob ein Grundschulleher nicht mehr Pädagoge sein muss als fachlich fit.. rein fachlich könnte wohl ein Großteil der Erwachsenen den Stoff der Grundschule unterichten... aber bisher dachte ich immer Unterrichten ist ein bischen mehr als den Stoff können.... Ich finds schon schade, das da nicht mehr Wert auf die Pädagogik gelegt wird, aber wie immer gehts halt ums Geld. Ist wie in jedem anderen Bereich auch - in der Pflege braucht man ja auch keine Krankenschwester mehr zum Pflegen.... ungelernte Helfer sind billiger und "können" das ja auch. Lg Dhana


mams

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Antwort auf Beitrag von dhana

das A und O in der lehrerausbildung ist die methodik und didaktik. das ist das handwerkszeug. wenn man das beherrscht, kann man im grunde alle fächer unterrichten, zumindest im primar- und sek-1-bereich. das ist der grund, warum ja auch eigentlich fast alle lehrer fächer unterrichten, die sie nicht studiert haben. da sie aber didaktiker und methodiker sind, ist das kein problem. anders bei quereinsteigern: sie sind fachlich oft fitter als die lehrer, aber ihnen fehlt eine fundierte didaktische und methodische ausbildung. deshalb sind sie in meinen augen lehrer 2. klasse. eben aus der not heraus angestellt (und in der regel ohne verbeamtung). es gibt auch quereinsteiger mit referendariat. die sind natürlich den lehrern gleichwertig. ich rede jetzt mal nur von den akademikern, die nach einem crash-kurs in die schulen gelassen werden.


momworking

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Antwort auf Beitrag von Anne67

"... weil zeitlich befristet", bedeutet das, dass deine Schule einen Lehrer gesucht hat, der im Angestelltenverhältnis oder als U+ vorübergehend den Unterrichtsausfall auffängt weil z.B. eine fest angestellte Kollegin schwanger/krank/Elternzeit oder sonstwie verhindert ist? Dann kann das so ziemlich jede Berufsausbildung sein. Um einen Angestelltenvertrag an einer Schule zu bekommen, muss man fachlich halbwegs kompetent und nicht gerade ein Schwerverbrecher sein. Und man muss die Schulleitung kennen oder jemanden vom Schulamt, der dann den Vertrag macht. Abgesehen davon unterrichten aber auch Grundschulkollegen mit erstem und zweitem Staatsexamen Fächer, die sie nicht fachwissenschaftlich studiert haben. Man studiert fachübergreifend eben Pädagogik und allgemeine Didaktik und zusätzlich ausgewählte Fächer fachwissenschaftlich. Je höher das Lehramt, desto geringer der Anteil an Pädagogik im Studium. VlG Annette


Anne_R

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Antwort auf Beitrag von Anne67

Also hier dürfen eigentlich nur Lehrer mit 2. Staatsexamen in ihrer studierten Schulart unterrichten. Bei Engpässen dürfen Studenten mit 1. Staatsexamen, als Überbrückung bis zum Referendariat, als Aushilfslehrer in ihrer studierten Schulart einspringen. "Lehrer" ohne pädagogischen Abschluss gibts hier meines Wissens nicht.