Elternforum Die Grundschule

Lesen

Lesen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, meine 8-jährige hat noch nie gerne gelesen. Als Kleinkind habe ich versucht, ihr die Bücher schmackhaft zu machen. Solange diese noch Klappen zum Öffnen hatten, war es ok, aber danach hat ihr Interesse rapide abgenommen. Ich habe ihr abends immer im Bett vorgelesen, das kam mittelmäßig an. Selbst lesen hat sie nie interessiert, auch dann nicht, wenn ich Bücher herangeschleppt habe, die spannend sind und auch ihren Geschmack treffen. Was ihr gefällt, ist, wenn ich ihr selbst erfundene Geschichten erzähle. Da könnte sie mir stundenlang zuhören, aber da bringt sie auch immer eigene Ideen ein, wie die Geschichte weiter gehen könnte. Geht in einem Buch natürlich nicht. Sie hat auch nie Hörspiele gehört. In der Schule hatten sie Antolin, der war sie die schlechteste, ansonsten ist meine Tochter in Deutsch sehr gut, auch laut Vorlesen war nie ein Problem, sie hat recht schnell flüssig gelesen. Es macht ihr nur überhaupt keinen Spaß. Ich habe jetzt sämtliche Bemühungen aufgegeben, in die Bücherei kommt sie zwar noch mit, nimmt aber nie ein Buch mit. Soll ich weiter irgendwie mein Glück versuchen, dass sie doch noch auf den Geschmack kommt oder akzeptieren, dass eben manche Menschen mit Büchern nichts anfangen können? Was würdet ihr machen?


DK-Ursel

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hej! Als Bibliotheklarin, die ich im Herzen immer noch bin, springt mich das Thema natürlich an. Ja, Du mußt wohl beides: Akzeptieren, daß es Menschen gibt, die nicht so gerne lesen wie Du selbst - aber gleichzeitig auch weitermachen, ihr die Bücherwelt offenzuhalten. In diesem Alter kannst Du sie noch in die Bibliothek mitnehmen und selbst suchen lassen --- ermuntere sie nicht dauend, erwarte nichts, laß sie selbst in der Kinbderabteilung zurück und such Deine Bücher bzw. evtl. eben auch ein Vorlesebuch. Voelesen kannst Du doch weiterhin, wir haben meine sehr lesetüchtigen Töchtern bis zum ca. 12. Lebensjahr vorgelesen und das hörte dann nur auf, weil es keine Zeit am Abend mehr gab, da die Aktivitäten ,Hausaufgaben etc. oft abends lagen. Vorlesen sollte man so lange und soviel wie möglich, es eröffnet andere Welten und ist für Kinder lange Zeit eh noch ganz anderes als Selberlesen, vor allem, wenn sie also mit dem Lesen Probleme wie Deine Tochter. Der Spruch "mach mal, du kannst das ja jetzts elbst", wenn die Kinder die ersten Buchstaben aneinanderhacken können, ist traurig, denn da sehen Erwachsene nicht, welche hatre Arbeit es für viele kinder noch ist, selbst zu lesen. Kein Vergleich zu dem in-andere-Welten-tauchen, das wir Erwachsene erleben, wenn wir uns mit einem Buch aus Sofa zurückziehen! Laß Dich ggf. auch von einer Bibliothekarin beraten, die Erfahrung damit hat, welche Bücher bei schwierigen Lesern gut geeignet sind - da bieten sich manchem ehr an als andere -- udn ich rede nicht unbedingt nur von Leicht-Lesebüchern. Mit viel Glück habt Ihr ja eine ausgebildete Fachkraft in Eurer Bücherei - man kann sogar Kinderbibliothkar als eigenes Fach studieren! Ansonsten: Lies vor, was so in ihre Geschmacksrichtung passen könnte (ich kenne einen Vater, der sogar Sachbücher über Dinosaurier vorgelesen hat, weilderSohn sehr darauf abfuhr ). Sollte dann eine Serie oder etwas "in" sein, was nicht so vorlesegeeignet ist (ich habe da sehr auf Qualität und Neues geachtet), dann ist das manchmal auch ein Anreiz, nun doch selbst zum Buch zu greifen. Hörspiele und Hörbücher ersetzen das eigene Vorlesen übrigens nicht. Fazit: Du kannst Dein Kind nicht zu einem Bücherwurm erziehen, aber Du kannst ihm die Bücherwelt immer wieder anbieten. Das ist es doch, was wir Eltern auch mit anderen Dingen versuchen. ich habe eine Tochter die wie ich auch ohne Bücher im Haus zur Leseratte mutiert wäre, und eine , die zwar früh gut gelesen hat,a berdie nicht unbedingt oft miteinem Buch anzutreffen ist. Kindersind verschieden, Menschensind verschieden. Und das ist gut so. Solange Deni Kind Lesen als Arbeit empfindet und erlebt, macht es ihr eben auch nicht Spaß wie Dir, sich eikn eine Bücherwelt zu vertiefen. Und das kann auch bei gutem Leseverständnis so bleiben, wenn DKind halt andere Interessen hat. Darum den Druck rausnehmen, den die Schule und andere ja eh schon machen - und anbieten, anbieten, anbieten... Lesen können meine beiden von Anfang an sehr gut - aber gern... das kann man eben nicht ins Kind manipulieren. Mit Angebot kann aber manches wachsen, wenn die Zeit dafür kommt.. Gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo, nein, du hast mich falsch verstanden, meine Tochter mag es auch nicht, wenn man ihr vorliest, das würde ich schon machen.


Mutti69

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Mein Sohn liest, wenn überhaupt mal, Comics. Kann ich nicht nachvollziehen, aber es ist doch auch nicht dramatisch. Er ist ein guter Leser, hat ein sehr gutes Leseverständnis, wäre fast beim Vorlesewettbewerb mit angetreten, da er einer der 4 besten Vorleser der Klasse ist. Ich will damit sagen, da gibt es ja nichts, was man "üben" muss, es gibt einfach Kinder, die lesen nicht gerne. In deinem Fall würde ich mal versuchen, ob dein Kind Spaß am Schreiben von Geschichten hat. DAS macht mein Sohn nämlich gerne...ER will, genau wie deine Tochter auch, die Geschichte und deren Ablauf selber bestimmen. Vielleicht liegt da ihre Stärke?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mutti69

Hallo, stimmt, sie hat schon mal eine kleine Geschichte geschrieben, das hat ihr gut gefallen.


Turbinchen21

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Wenn sie gerne Geschichten erfindet sind vielleicht die" Story Würfel " etwas für Sie.


inessa73

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Solange es keine Probleme mit dem Lesen, Leseverständnis und der Rechtschreibung gibt, würde ich da gar nichts machen. Mein Großer hat bis zur 4. Klasse nicht sooo viel gelesen und wenn, dann nur Sachbücher. Seit er Harry Potter dann Ende der 3.Klasse für sich entdeckt hat, ist er kaum noch von Büchern wegzubekommen.Er liest jetzt alle möglichen Romane mit großer Begeisterung. Meine Kleine, nun erste Klasse, hat sehr früh mit Lesen angefangen und da viele Bücher gelesen. Inzwischen nimmt sie kaum noch ein Buch in die Hand, was ich natürlich auch schade finde. Ich habe aber festgestellt, je mehr "Druck" man ausübt,. desto mehr wird einem das Lesen auch verleidet. Inzwischen liest sie ab und zu wieder mal, diesmal Comics. Manchmal haben Kinder eben auch eine Phase, in der Bücher nicht so interessant sind oder sie hat gerade noch keines gefunden, welches sie richtig packt.


lubasha

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich würde trotzdem weiter vorlesen. Evtl ein Sachbuch mit Klappen für größere Kinder, dann mehrteilige Geschichten. Meine Große hat sich von mir letztens Ronja Räubertochter und jetzt die kleine Hexe vorlesen lassen. Einfach suchen, was das Kind fasziniert. Hier sind die Geschmäcker von beiden unterschiedlichen. Und es ist nicht so leicht etwas zu finden, was zu beiden passt. Bei Ronja ist mein kleiner eingeschlafen, für ihn War die Sprache zu kompliziert. Kleine Hexe liebt er und bleibt bis zum Ende von Kapitel wach. Sachbücher liebt er auch.


streepie

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Meine ist auch 8, phasen-weise liest sie viel (gerade liest sie sich durch "das Magische Baumhaus", dann wieder gar nicht. Da sie sich Geschichten ausdenkt, und von dir erzählte Geschichten mit weiterentwickelt, ist prima! Manche Leute lesen weniger, andere mehr. Schleppe immer wieder Bücher an, die sie interessieren könnten, aber zwing sie nicht, sie zu lesen. Irgendwann wird sie vielleicht zur Leseratte, vielleicht aber auch nicht.


IngeA

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich würde sie weiter ohne jede "Verpflichtung" und ohne jede Erwartung mit zur Bücherei nehmen, wenn sie das möchte. Ich würde ihr weiter Geschichten erzählen oder eben zusammen Geschichten erfinden. Manche(r) mag halt selbst kreativ sein. Das wars. Offensichtlich gibt es ja keinen schulischen Handlungsbedarf. Warum also drängen? Meine Tochter hat es gehasst auszumalen oder auch nur nach Vorgaben (auch vorgegebenes Thema) zu malen. Jetzt ist sie auf dem Kunst-Zweig der Realschule. Sie malt und zeichnet phantastisch! Auch nach Vorgaben, inzwischen sogar kleine Auftragsarbeiten. Nur mit ausmalen kannst du sie immer noch jagen, das ist ihr zu doof. Es sei denn, sie koloriert ihre eigenen Tuschezeichnungen. LG Inge


zwimama

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Wie wären Bücher wie "Finde dein Abenteuer", in denen man selbst den Verlauf der Geschichte bestimmen kann? z.B. https://www.amazon.de/Erst-ich-ein-St%C3%BCck-dann/dp/3570157547/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1485034216&sr=1-2&keywords=finde+dein+abenteuer


Geisterfinger

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Man freut sich immer als Elter, wenn Kinder an etwas Freude finden, was einem auch wichtig ist , wie zB das Lesen als Unterhaltung und Entspannung. Darüber hinaus ist verstehendes Lesen natürlich ein ganz ganz wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Ohne geht es nicht, auch zB wenn man Fachthemen im Internet recherchiert. Uns je mehr man das übt, desto besser wird es. Bei uns liest mein Mannn zB hauptsächlich Zeitung und Zeitschriften, ich mehr Bücher. Mein Sohn hat ne Zeit lang viel Greg gelesen, finde ich ganz schrecklich, aber die Texte waren groß, Bilder zwischendurch und gekürzte Abschnitte, war ja besser als nicht lesen. Er hat auch ne ZUeitschrift abonniert, die er gern liest. Ich glaube es wäre schön schön, wenn sich etwas findet, was deiner Tochter zusagt. Geschichten erzählt bekommen ist sehr schön, weil der direkte Austauasch eher da ist, der Erwachsene kann die Mimik beobachten und die Geschichte lenken. Vielleicht gefallen Ihr solchen Bücher wie Codewort Risiko, in denen man kleine Abschnitte liest und dann entscheiden muss, was man tut und dann liest man den entsprechenden Folgeabschnitt?