Mitglied inaktiv
Hallo, ich weiß nicht ganz ob der Beitrag hierhin gehört oder schon zu den Teenies: Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass dem Thema Lesen und Lesenlernen in der Schule immer mehr Raum zugestanden wird. Das ist ja auch ganz okay. An der Schule meines Sohnes (Real) arbeite ich schon ehrenamtlich als Bibliothekarin. Jetzt ist das Gym meiner Tochter auch auf den Trichter gekommen: Wozu denn teure Lehrerstunden bzw. Ein-Euro-Jobber-Stunden opfern, wenn man das ganze Gebiet der Leseförderung auch für lau haben kann. Sie geben sich allerdings nicht mit drei Stunden am Vormittag ab, nein am Gym sollen Eltern bis 14.30 Uhr in der Bibliothek hocken und den Schülern beim Literatursuchen helfen. Und dann lese ich heute die Zeitung und sehe: Auch die Grundschule unserer Stadt sucht - Lesepaten. Auch für lau, die sollen in den Unterricht kommen und dann gezielt mit einzelnen Kindern arbeiten. Es geht mir nicht um das "Was" - Leseförderung finde ich gut. Das "Wie" geht mir inzwischen gegen den Strich. Ich habe nichts dagegen, Kinder zu unterstützen. Aber warum soll das über Jahre hinweg und ohne finanzielle Anerkennung geschehen? Wo bleiben denn bei so viel Elternengagement die Lehrer? Und wo die Eltern, die jetzt nicht zum Üben in die Schülerbücherei kommen? LG
"Das "Wie" geht mir inzwischen gegen den Strich. Ich habe nichts dagegen, Kinder zu unterstützen. Aber warum soll das über Jahre hinweg und ohne finanzielle Anerkennung geschehen?"
Du musst das doch nicht machen. Es ist kein Zwang
Es gibt zum Glück viele Menschen, die gerne eine Aufgabe für die Gemeinschaft übernehmen und zwar unentgeltlich
"warum soll das über Jahre hinweg"
Du weißt aber schon, dass du jetzt ziemlich übertreibst, oder?
"Wo bleiben denn bei so viel Elternengagement die Lehrer?"
Die gehen ins Lehrerzimmer, legen die Füße hoch und schieben eine ruhige Kugel, was denkst denn du??
Die freuen sich einfach, dass sie nun in Kleingruppen noch besser differenzieren und auf die Probleme einzelner Kinder eingehen können.
Ehrlich, ich verstehe deine Gemoser wirklich nicht!
Mio
Also ich verstehe dich nicht
Ich bin gerne Lesepatin an der GS und viele Mütter in unserer Klasse wechseln sich gerne ab - so kann man super planen und geht alle 2 Wochen für einen Termin hin.
Warum willst du das bezahlt haben, ist doch ein Ehrenamt!
Wir Eltern setzten alles um was unsere Lehrerin vorschlägt und das war bislang IMMER zum Nutzen der Kinder!
GLG
Ex
Das "Soll" und das "Ist" klafft halt wie immer auseinander, wenn die Finanzen tangiert sind. Sicher wäre es erstebenswert, wenn den Job bezahlte, womöglich auch noch ausgebildete Kräfte übernehmen könnten. Das ist bei dem Geld, das unserem Bildungssystem zur Zeit zur Verfügung steht (und der Lehrerknappheit noch obendrein) aber wohl kaum realistisch. Von daher finde ich es von den Schulen sehr lobenswert, wenn sie nach anderen Wegen suchen, um den Schülern das zu ermöglichen, was für sie gut ist. Die Schulen und Lehrer können sicher am wenigsten dafür, dass weder Geld noch Personal für solche Aufgaben zur Verfügung steht. Ansetzen müsste man an der Politik. Bis dort etwas erreicht ist (sofern überhaupt irgendwann mehr in Bildung investiert wird), können wir froh und dankbar sein, wenn engagierte Menschen solche Aufgaben ehrenamtlich übernehmen.
Hallo doch, ich verstehe was du meinst, und bin deiner MEinung: Der Staat spart da echt immer mehr ein und überlässt sehr gern Eltern sowohl Unterrichts- als auch hausmeistertätigkeit! Beispiel: Mein klassenzimmer war ca 20 Jahre nciht gestrichen worden,also schon mla eine Wand oder so, aber nie neu und somit immer popelgelb. Es heiß nun aber schon seit Jahren: nun ist dein Zimemr als nächstes dran...nur es passiert e ncihts, das Geld für den Maler fehlte. KLAR, das können auch Eltern ehrenamtlich machen , und im Endeffekt ist es nun auch so gelaufen und so wird es mehr und mehr gemacht, aber damit ist es doch noch lange nciht richtig!!! Das Geld MUSS die gemeinde nun mal ausgeben, alle 10 jahre sollte das doch pro klassenzimmer mal drin sein! Genausso ist es eben beid er Mithilfe im unterricht: klar, Lesemütter sind toll, aber letztendlich wäre es sache des Schulamtes/KUltusministeriums, für so kleine lerngruppen zu sorgen, dass man OHNE Eltern auskommt! Nun aber ist diese ELsemama geschichte schon sehr trendy und somit ist doch dann die welt wieder in Ordnung und der Staat muss den Hintern nciht hochkriegen. Im Prinzip sollten Eltern ihre Mitarbeit total verweigern und lieber demonstrieren gehen! Sonst ändert sich nix! So aber bin auch ich natürlich froh, über alles, was di Eltern machen, und versuche mich als Mama auch irgendwie noch für die klasse meines Sohnes zu engagieren.... aber EIGENTLICh ist es der falsche weg! LG HEnni
ist mir nun doch komplett ohne KOrrektur abgeflutscht..*g* LESEmama...und auch der rest ist etwas wirr...
Hallo Henni, Du hast genau verstanden was ich meinte: Ich mache den Job in der Bibliothek wirklich gerne und bin - man höre und staune - schon seit mittlerweile zwei Jahren dabei, werde das wohl auch noch länger machen. Mir geht diese Selbstverständlichkeit mit der die Lesemamas eingesetzt werden - und jetzt suchen sie über die Freiwilligenagentur noch mehr von uns - auf den Keks: Wir sollen mal eben die Aufsicht mit übernehmen, wir sollen mal eben mit Kindern was machen, die kaum Deutsch können, wir sollen mal eben... ja nach Möglichkeit einen Lehrer oder Sozialarbeiter ersetzen, für den aber kein Geld da ist. Denn das ist ja die Krux: Es geht nur nebenbei darum, dass Eltern in die Schule mit eingebunden werden. Wir sitzen im Prinzip auf einer Vollzeitstelle für eine Bibliothekarin und auf der einer Aufsichtsperson für Kinder. Was die Aufsicht betrifft, da habe ich den Leuten neulich gesagt, dass das nicht angehen kann. Passiert einem der Kinder was, und sei es dass es beim Hampeln vom Stuhl fällt und sich am Kopf verletzt während wir da sind, möchte ich nicht zur Verantwortung gezogen werden. Ich bin schließlich aus freien Stücken da und nicht etwa bezahlter und ausgebildeter Lehrer. Großes Ensetzen, Anteilnahme: "Nein Frau X, das müssen Sie auch nicht." Schön das zu hören! Seitdem sind sie etwas vorsichtiger geworden und schicken uns während der Unterrichtsstunden nicht mehr diese ganz wilden Feger in die Bibliothek, die dort mit ihrer Strafarbeit am Tisch sitzen sollen weil sie in den Stunden untragbar sind und stattdessen auf ihren Stühlen wild durch den Raum hüpfen. Es mag sein, dass es bei Euch in der Leseförderung nicht so abgeht wie bei uns. Schließlich sind hier noch die Minis unterwegs und ich bin eben bei den Größeren eingesetzt, die bereits auf die Realschule gehen. Es geht mir auch nicht darum, Lehrer als "faule Säcke" abzuqualifizieren. (Es sind immer die gleichen User hier, die das unbedingt so verstehen möchten). Aber wenn denn so ein großer Bedarf an Leseförderung da ist und wenn denn soundsoviel Prozent der Kinder auch nach intensivem Unterricht nicht richtig lesen und schreiben können dann ist es Zeit, Brandbriefe nach Berlin zu schicken und den (Schul)Politikern in den Hintern zu treten. Da hast Du schon ganz recht, Henni. LG
Ich stimme Dir 100% zu, und ich habe Dich auch so verstanden. Es geht NICHT darum, die Lehrer als faule Säcke hinzustellen. Es geht auch NICHT darum, den Kindern diese Elternmitarbeit zu verwehren. Es geht genau darum, daß Politiker, Planer, Schulämter, Wer-auchimmer diese Elternmitarbeit inzwischen als selbstverständlich einplant. Die Elternmitarbeit ist nicht mehr das Sahnehäubchen, das die Schule von einer guten Schule zu einer sehr guten Schule macht. Die Elternmitarbeit ist immer häufiger schlicht und ergreifend nötig, um einen Schulbetrieb aufrechtzuerhalten, den ich als "normal" und "erwartungsgemäß" bezeichnen würde. Ich bin fast jeden Freitag in der Schulbibliothek, ich organisiere jeden Donnerstag die Vorlese-AG (und lese - neben der Organisation - auch selber vor), in den kommenden zwei Wochen werden wir das Musikzimmer neu streichen und ein zusätzliches Spielzimmer für die Regenpausen aufbauen (auch streichen, einrichten, Vorhänge nähen, etc.). Das bedeutet, daß ich bis zu den Osterferien mehr oder weniger jeden Tag für mehrere Stunden in der Schule sein werde. Ich mache das gerne, denn ich tue es für mein Kind. Aber Ich finde es frech, daß das quasi als "normal" angesehen wird. Wenn die Straßen in der Innenstadt mit Schlaglöchern übersäht sind, würde auch nur ein Einziger sonntags mal eben organisieren, daß sich 10 Leute treffen und die Schlaglöcher zukippen? Nein, nein, da laufen die Boulevardblätter, der ADAC und die üblichen Stadträte Strum und finden das einen unmöglichen Zustand. Aber in den Schulen, da wird es so gemacht - und das seit Jahren und mit einer bodenlos frechen Selbstverständlichkeit! Aaaargh, ich schreibe mich in Rage..... Ich werde es weiterhin tun, weil mir mein Kind und auch die anderen Kinder wichtig sind. Weil ich nicht möchte, daß eine ganze Generation Kinder den Bach runtergeht, um ein Exempel zu statuieren. Aber es ist und bleibt nicht in Ordnung. Gruß, Elisabeth.
... das mit dem "Sahnehäubchen" fand ich treffend ausgedrückt, genau darin liegt der Unterschied! Gruss, M.
Ich denke, auch als betroffene Lehrerin, die zurzeit Bibliotheksaufsichten zu organisieren hat, habe ich dich richtig verstanden. Ich habe eine volle Stelle. Genau eine Stunde wird mir für die Leitung der Bibliothek angerechnet. Zurzeit bin ich 15 Stunden die Woche in der Bibliothek (nicht zur Aufsicht, sondern zur Arbeit, da Bücher eingebunden, eingestellt, ausgesucht... Wir bauen die Bibliothek erst auf.) Irgendwann muss ich auch korrigieren und unterrichten. Die Öffnungszeiten der Bibliothek werden bei uns nicht so lang wie bei einigen von euch, aber ohne Eltern ist es nicht zu schaffen. Wir haben uns mehrfach an die zuständigen Stellen gewandt, um eine echte Stelle zu schaffen, denn, wie ihr ja schon schreibt, wir besetzen hier eine Stelle einer Bibliothekarin (*stöhn*) und einer oder mehrerer Minijobs für Aufsicht. Aber leider ist die Mentalität in den Schulämtern auch so, dass man sagt: So lange sich unterbeschäftigte Vollzeithausfrauen dafür finden, warum sollten wir zahlen? Es würde aber auch nichts nützen, wenn sich niemand mehr melden würde, dann gälten wir nämlich als unfähig, das zu organisieren. Es gibt hier keine Lösung und meine Bewunderung gilt den Eltern, die sich z.T. über die Maßen engagieren!
es gibt sehr viele mütter, die so viel engagement an den tag legen, nicht nur zeit zur verfügung stellen, sondern auch finanziell oft bereit sind, für die allgemeinheit etwas springen zu lassen. was mich am meisten ärgert? ES SIND IMMER FRAUEN!!! ich bin sicher, dass es nur geht, weil es eben frauen sind. das ist kein posting GEGEN männer, aber ich bin überzeugt, dass es frauendenken ist, was da mitwirkt. das gleiche gilt im gesundheitsbereich. männer würden nie und nimmer alles auf die eigenen schultern nehmen und sie haben recht. ich bin wie schon eine vorrednerin hier schrieb fürs: streiken. sobald eine institution auf mich zukommt, was des öftern passiert, lautet meine standardantwort, dass ich nicht zu haben bin, wenn es sich um eine regelmässige aktivität handelt. meine kinder wissen bescheid, wir leisten auch sehr oft freiwilligenarbeit und zwar sehr oft. man muss nur die augen offen halten und findet sofort etwas, wo man helfen kann. ich übe das mit den kindern auch regelmässig und sie kommen dann von selbst auf die idee, was man wo helfen könnte. chatilia die den hut zieht vor dem heer an frauen, die das land am leben erhalten
Hallo, bei uns ist es auch so das viel über die Eltern besetzt wird. Mein Mann ist einer der wenigen Leseväter. Er macht es gerne. So hat er den vergleich zu den anderen Kindern wie sie lesen und er kann helfen. Die Elternarbeit ist in vielen Sachen einfach so mit eingeplant. Sonst wäre vieles garnicht möglich. LG sabine
Jep, ich stimme euch zu. Mütter lesen mit den Kindern, Mütter bringen den Kindern Gitarrespielen bei, Lehrer streichen das Lehrerzimmer, Lehrer bauen die Bibliothek auf, Eltern gestalten den Schulhof um, Eltern renovieren die Toilettenanlage ... so viel ehrenamtliches Engagement, was sehr löblich ist und weiter genutzt werden sollte. Aber mich nervt es auch sehr, dass es eben für so selbstverständlich gehalten wird, dass es ohne nicht geht. Als arbeitende Mutter steht man dann schon fast als faul da, wenn man nur zu den Festen mithilft und nicht jede Woche. Dass für die Schulen immer zu wenig Geld da ist, find ich ätzend. LG sun
am allerallerallerschlimmsten finde ich, dass sehr wohl genügend geld vorhanden ist. der umverteilungsschlüssel stimmt nicht. beispiel? ein neuer computer für den schulleiter, der letzte computerkauf liegt ja schliesslich schon ein jahr zurück. aus diesem grund streike ich. allerdings finde ich es auch wunderschön, wenn die eltern durch die freiwilligenarbeit in der schule viel mehr vom schulalltag mitbekommen als frühere generationen. schultüren waren früher ein tabu, nur schüler und lehrer durften sie betreten. das war mit freiweilligenarbeit wohl nicht geplant, ist aber ein wunderschöner nebeneffekt. die lernfreudigkeit der kinder zu erleben ist schöner als in die ferien zu gehen. euren mäusen alles gute!
Hallo, schön, dass es Leute gibt die verstehen was ich meine... Ich sag es mal so: Freud und Leid liegen eng beieinander. Es gibt Schüler, bei denen freue ich mich regelmäßig, wenn die die Bücherei betreten. Das ist dann mein "Sahnehäubchen" des Tages. Und es gibt welche, die ich am liebsten von hinten sehe weil sie laut sind, weil sie andere drangsalieren, weil sie ihre Bücher nicht zurückbringen. Wenn wir es nicht freiwillig machen würden, gäbe es die Bücherei so wie sie ist nicht. Aber wenn ich dann schon höre dass man am liebsten Lesenächte mit uns veranstalten würde (bei einer Ausleihe von höchstens zwei Büchern pro Tag), dass demnächst eine Büchereiralleye für Neuankömmlinge auf den Weg gebracht werden soll, dass da Kinder Ausarbeitungen mit uns machen sollen die fast kein Deutsch verstehen, da fang ich an mich zu fragen. Man benutzt uns als Hilfslehrer. Gerade bei den Schülern mit Migrationshintergrund hätte es doch schon viel früher auffallen müssen dass sie der Landessprache nicht mächtig sind. Und das sind nicht etwa 5. oder 6.Klässler, da kommen junge Männer die die 8. oder 9. Klasse besuchen. Dass die megafrustriert sind, brauche ich wohl nicht zu sagen. Und denen soll ich jetzt was vorlesen bzw denen die Ausarbeitung schreiben? Das wäre auch schon in früheren Jahren ein Job für einen professionellen Sprachtherapeuten gewesen, die Grundlagen des Spracherwerbs, die die nicht beherrschen, kann ich jetzt auch nicht mehr legen. LG
Hallo, ich bin auch ehrenamtliche Vorlesepatin und spiele auch mit dem Gedanken an unserer Grundschule eine Bibliothek entstehen zu lassen. Mir macht das alles sehr viel Spass, aber auch mir wäre eine bezahlte Stelle lieber. Jetzt haben wir hier so ziemlich alle die richtigen Ansichten zu diesem Problem und auch erkannt worum es in dem Posting geht. Aber was können wir tun, damit sich etwas ändert? Wenn wir streiken, würde das natürlich niemanden interessieren, dann macht es halt jemand anderes. Wie wäre es mit einem Brief ... naja kommt bestimmt auch nur eine Standardantwort zurück... wir bewundern ihr Engagement, aber leider haben wir keine Mittel. Aber für die Banken war doch auch mehr als genug Geld da.... Liebe Grüße von Susann
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