Elternforum Die Grundschule

@ Emily wegen der Rechendreiecke

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Hallo Emily, freut mich, dass du meine Erklärung einfach findest :-) Gerade weil die Lösung so einfach ist, wundere ich mich ja, dass bisher noch kein Lehrer hier sie den Kindern "verraten" hat. Das Ausprobieren hat sicher auch seinen Wert, aber ich denke, dass für die Kinder der Lerngewinn größer wird, wenn sie eine Formel zur Lösung solcher Rechendreiecke erhalten, die sie dann anhand einiger Beispielaufgaben überprüfen können (und wollen !). So lernen sie doch, dass es bei Mathematik nicht um Zufall und Herumprobieren geht und dass eigenständiges Weiterdenken und Knobeln einen weiterbringen können. Das fördert sicher das logische Verständnis, das einem nicht nur in der Mathematik weiter hilft. Ich wäre sehr interessiert, was eure Mathelehrerin zu dem Lösungsweg für die Rechendreiecke sagt und warum sie ihn den Kindern nicht irgendwann verraten hat. Dazu läuft derzeit im gesamten Bekanntenkreis eine nicht repräsentative Eltern- und Lehrerumfrage. Gruß Anna


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Hallo Anna, du schreibst: "ich denke, dass für die Kinder der Lerngewinn größer wird, wenn sie eine Formel zur Lösung solcher Rechendreiecke erhalten, die sie dann anhand einiger Beispielaufgaben überprüfen können (und wollen !). So lernen sie doch, dass es bei Mathematik nicht um Zufall und Herumprobieren geht und dass eigenständiges Weiterdenken und Knobeln einen weiterbringen können." Öhm... ich sehe es eigentlich umgekehrt. Eigenständiges Weiterdenken und Knobeln ist das gerade NICHT, wenn man eine Formel von jemandem erhält und die anwendet. Das kann man auch ganz ohne Verständnis, warum die Formel funktioniert. Und in der Mathematik geht es sehr wohl sehr viel um Herumprobieren, nur so entdeckt man neue Zusammenhänge. Man kann lernen, sehr gezielt und strukturiert zu probieren, das hilft einem oft weiter... LG sun (Informatikerin und Grundschul-Mathelehrerin)


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Dann bleibt halt das produktiven und operative Üben algebraische Denk- und Vorgehensweisen auf der Strecke! Dass man genau DAS später immer wieder braucht, scheint da wohl unwichtig. Aber genau diese Erfahrung mache ich immer wieder in der Schule. Die Kinder erwarten ein vorgefertigtes, mundgerechtes Häppchen, egal in welchem Bereich! Arbeitsauftrag selber durchzulesen und zu erkennen, was ich da machen muss? - nö, warum?; Sachaufgaben ? - Fragen bitte vorgegeben, sonst geht gar nichts; Lückentext ?- fehlende Wörter bitte vorgegeben; usw. Dabei ist es so wichtig!!!! Kreativ und selbstständig eine Lösung sich zu erarbeiten schult die so wichtige Eigenständigkeit (auch für später in weiterführender Schule und Studium/Beruf) und ganz nebenbei bleibt sie auf jeden Fall auch länger im Gedächtnis!! Eine vorgefertigte Formel ist freilich bequemer, als selber mal nachzudenken... Mio


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Ich hatte es schon mal geschrieben: Mir ging es im Zusammenhang mit diesen Rechendreiecken nicht drum, dass ich möchte, dass alles in leicht verdaulichen Häppchen präsentiert wird. Aber hier werden sehr viele Hausaufgaben aufgegeben und im Zusammenhang damit fand ich es einfach zu viel. Nochmal: 2 A5 Seiten ins Heft zu schreiben, im Buch lesen, was ausmalen. 1 A4 Seite Rechenaufgaben - und davon dann 10 Stück, bei denen man nur durch Ausprobieren weiterkommt. Unsere Kinder sitzen täglich mindestens 45 Minuten an den Hausaufgaben, auch die schnellen! Mit diesen Aufgaben doppelt so lange - das fand ich nicht gut. Und dazu stehe ich immer noch. Unsere Lehrerin hatte bisher nur 3. und 4. Klassen, ich denke, sie schätzt die Hausaufgabenmenge für eine 1. Klasse schlicht falsch ein. Das haben ihr auch schon etliche Eltern gesagt, aber es ist ihr egal - sie zieht ihr Ding durch . Die Kinder haben seit Monaten kaum noch Spielkontakte während der Woche am Nachmittag. Weil sie platt sind, wenn die Hausaufgaben fertig sind - sie wollen nur noch ihre Ruhe. Das finde ich traurig, sowas kennt man von höheren Schulen und da ist das schlimm genug. Die Hausaufgaben am nächsten Tag waren nicht ganz so umfangreich, da waren auch wieder solche Aufgaben mit dabei. Die hat unser Sohn ohne großes Aufhebens erledigt. Mit Ausprobieren. Dass es eine Möglichkeit gibt, das anders zu lösen, hab ich ihm erst hinterher gesagt. Er ist normalerweise ein Kind, das gern rätselt, kniffelt und nachdenkt und gut eigene Lösungen findet. Aber er ist eben auch erst 7... und an dem Tag war es einfach zuviel. Ein kurzer Kommentar der Lehrerin "...nur durch Ausprobieren zu lösen..." hätte ja schon viel geholfen. Da auf dem Arbeitsblatt aber Bezug aufs Mathebuch genommen wurde (das sie aber nicht mit nach Hause bekommen haben), wussten wir nicht, ob uns vielleicht eine wichtige Info fehlt, die zur Lösung benötigt wird. Emily


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Ich weiß, was du meinst. Es geht eben nicht drum, dann stur für alles und jedes eine Formel zu erwarten. Sondern darum dass die Kinder merken, dass man selbst eine neue Formel oder Lösungsmöglichkeit finden kann, wenn man dranbleibt und nicht gleich aufgibt... Mal sehen, was sie sagt, wenn ich sie drauf anspreche . Ehrlich gesagt überlege ich mir, ob ich eine Bekannte "vorschicke", deren Sohn letzte Woche auch abends um fünf noch heulend vor den Aufgaben saß. Ich kann mit der Lehrerin nicht so gut, das hat u. a. private Gründe. Und ich fürchte, dass unser Sohn es nächstes Jahr nicht leichter haben wird, wenn sie meint, ich wäre eine Querulantin (ich hab ihr dieses Schuljahr bei manchen Dingen schon ein-, zweimal widersprochen). Er ist eigentlich ein ruhiger Typ, zappelt aber, wenn er sich langweilt. Und er langweilt sich schon das ganze Schuljahr. Ich hoffe, dass das nächstes Jahr besser wird, wenn die Anforderungen steigen ... Emily