Elternforum Geburtsberichte

So ziemlich alles mitgenommen, was geht (Leider nicht so schön)

So ziemlich alles mitgenommen, was geht (Leider nicht so schön)

Ingata

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Huhu, hier sind ja schon viele tolle Berichte gepostet und ich wünschte, ich könnte auch so einen schreiben. Leider nicht. Vor vier Wochen kam mein 2. Kind, Benjamin, auf die Welt und das war ein ziemlicher Höllentrip. :-( Da sich Monsieur zum ET nicht auf den Weg machen wollte (und mein erster Sohn per KS kam) bin ich wie mit der Ärztin abgesprochen im KH vorstellig geworden. Befunde sahen gut aus, Baby lag richtig und sie meinte, einer vaginalen Geburt stünde nix entgegen. Also haben wir per Wehentropf vorsichtig (wegen der Narbe) eingeleitet. Anfangs ging es super voran, nur rutschte der Kleine nicht einen Millimeter weiter runter und knallte bei jeder Wehe mit dem Kopf in die Narbe. Die Hebamme hat dann versucht, ihn in eine günstigere Position zu schieben und danach die Fruchtblase geöffnet, damit die Wehen effektiver/stärker würden. Wurden sie! Und wie! Nur hat sich Benjamin dann wieder so verkeilt, dass es nicht weiterging. Die Ärztin war mittlerweile besorgt, weil sie Ks-Narbe mittlerweile ganz schön strapaziert wurde, hat sich aber weiter nach meinem Wunsch gerichtet, vaginal zu entbinden. Daher wurde eine pda gelegt, um mir eine Pause zu gönnen und zu versuchen, Benjamin noch mal hoch zu schieben, damit er sich richtig ins Becken einstellen kann. Das hab trotz verschiedenster Positionswechsel nicht funktioniert. Mittlerweile waren wir seit 12 Stunden am Arbeiten und es ging nix mehr. Also haben wir uns dann schweren Herzens für nen KS entschieden, da zu diesem Zeitpunkt noch alle Vitalwerte so schön waren, dass man das ganz in Ruhe vorbereiten konnte. Also ab in den OP und pda aufgespritzt. Tja, ich gehöre aber leider zu den 15% aller Frauen, wo eine pda nicht anschlägt. Hatte ich im Kreißsaal gar nicht gemerkt, da sie dort auch den Wehentropf abgestellt hatte. Der Versuch eine Spinale zu legen scheiterte ebenfalls, da ich zu dem Zeitpunkt zu verkrampft war und mein Körper inzwischen eigene Wehen produzierte. Also Vollnarkose. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber. Als sie den Bauch öffnen wollten ging das nicht, da die alte Narbe nach innen so gewuchert hatte, dass sie mit Organen zu einer Platte verwachsen waren. Also mussten sie die seitliche Bauchmuskulatur zerschneiden um von dort an Benjamin ran zu kommen. Ein Kinderarzt aus der Kinderklinik in der Nachbarschaft war schon auf dem Anflug, da der Kleine fast 14 Minuten Narkose abbekommen hat. Glücklicherweise konnte der wieder umdrehen, denn durch Wehen/Hormone/Geburtsstress davor hat er genug Adrenalin abbekommen, dass er laut brüllend und völlig fit auf die Welt kam. Und das ist ja die absolute Hauptsache! Bin zwar ein bisserl traurig, dass ich seinen Eintritt in die Welt verschlafen hab, aber gleichzeitig froh, dass ich die ganzen Komplikationen nicht mitbekommen hab. Inzwischen sind wir zu Hause und genießen die Zeit miteinander :-) Wünche euch allen eine leichtere und schönere Geburt.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Ingata

Hallo Ingata, Glückwunsch zu deinem kleinen Sohn! Darf ich fragen, was dir am meisten zu schaffen macht? Ist es der KS allgemein, oder die Tatsache, dass es eine Vollnarkose werden musste? Also ich jedenfalls finde, nachdem mich deinen Post gelesen habe, dass du alles Menschenmögliche getan und alles versucht hast. Toll, dass du nach dem KS eine Spontangeburt angestrebt hast!! Und selbstverständlich ist es für ein Kind besser, wenn es durch Wehen etc. auf die Welt da draußen vorbereitet wird, anstatt einfach unvorbereitet aus dem Bauch geschnitten zu werden. Mein 3. und letztes Kind kam nach 10 Std Einleitung leider auch per KS zur Welt und eines der wenigen Dinge die mich trösten ist die Tatsache, dass mein Sohn Wehen und eine ziemlich lange Eröffnungsphase erleben "durfte", bevor er aus meinem Bauch operiert wurde. So haben es mir die Ärzte auch immer und immer wieder erklärt, da ich mit dem KS gar nicht klar gekommen bin (und es auch heute nach 1,5 Jahren nicht wirklich tue). Also: wir haben alles richtig gemacht


MayasMama

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Antwort auf Beitrag von Ingata

Dein Bericht ähnelt sehr stark dem einer guten Freundin von mir. Auch bei ihr war Kind 1 ein Kaiserschnitt und aus diesem fadenscheinigen Grund wurde Kind 2 eingeleitet. Der Rest ist auch wie bei dir und sie war lange unglücklich damit, zumal sie auch nur zwei Kinder geplant hatten und daher dachte, die "normale" Geburt sei ihr nun für immer verwehrt. Nun - einmal schlecht verhütet und nun 13 Monate später ist die kleine Tochter 4 Monate alt! Bei ihr hat sie von Anfang an alles anders gemacht und gesucht und gelesen und nicht aufgegeben und so kam die Maus 19 Tage nach Termin nach Zustand nach Resectio natürlich und interventionsfrei auf die Welt Muss wohl nicht erwähnen wie lange es gedauert hat, eine Klinik zu finden die bei sowas "mitmacht". Diese Geburt hat soe als heilend empfunden. Das soll jetzt nicht heissen, dass du nun sofort wieder schwanger werden und es genauso machen sollst sondern dass Dinge manchmal anders kommen als man plant und unschöne Erlebnisse durchaus geheilt werden können! Und dass es auch anderen so erging wie dir!


Ingata

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Antwort auf Beitrag von Ingata

Huhu, der KS an sich hat mir überhaupt nicht zu schaffen gemacht. Bin da ziemlich pragmatisch und wusste, dass es darauf hinaus laufen konnte. Was mir zu schaffen gemacht hat, war die Tatsache, dass es mir nach meinem ersten KS wochenlang körperlich nicht gut ging. Ich war ziemlich eingeschränkt. Hatte Angst, es mit zwei Kids nicht zu schaffen und mein Mann ist mittlerweile selbstständig. Der kann nicht einfach Urlaub nehmen. Glücklicherweise ging es mir diesmal viel schneller wieder besser und ich war schnell schmerzfrei. Von daher gesehen ist mittlerweile alles tutti :-) LG