Elternforum Geburtsberichte

Geburt mit/ohne älterem Geschwisterkind

Geburt mit/ohne älterem Geschwisterkind

chrpan

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Hallo und Danke an Mayas Mama für die Initiative! Ich habe auch etwas, worüber ich mich gerne austauschen möchte. Mein erster Sohn kam vor 5 1/2 Jahren spontan zur Welt. Die Geburt war im Grunde ein Traum weil ich so high von den Endorphinen war. Nach der Geburt war ich wegen einer stärkeren Nachblutung wochenlang fix und fertig. Mit dem 2. Kind wurde ich letzten Sommer ungeplant schwanger. Da das erste ein 24-Stunden Kind war, haben mein Man. Und ich uns nicht wirklich "drübergetraut", da wir jahrelang am Rande der körperlichen und seelischen Erschöpfung geschrammt sind, trotz latenten Kinderwunsches von mir. Wegen der Nachblutung wollte mein Mann keine Hausgeburt, ich wüsste auch nicht so recht, hatte selbst Angst vor erneutet Blutung und gleichzeitig den Wunsch, unser 2. Kind daheim zu bekommen und dem Großen zu ermöglichen , dabei zu sein (hatte er sich gewünscht). Es wurde dann eine ambulante Geburt wobei in der heißen Phase mein. Sohn von einer Freundin betreut wurde weil sich herausstellte, dass die Hebamme nicht damit klarkam, dass er dabei ist (obwohl das vorher so besprochen war mit ihr). Mein Mann hat ihn unmittelbar nach der Geburt geholt und er hat mit im Familienzimmer übernachtet. Die Geburt war sehr schmerzhaft weil die Endorphine fehlten und ich nicht loslassen konnte. Da war immer die Sorge,ob mein Mann dahinter steht und wie ich das schaffen soll ohne familiäre Hilfe. Dementsprechend habe ich gebrüllt bei den Presswehen.... Mein Sohn u ich sind traurig, dass ich ihm nicht egmöglichen konnte, die Geburt mitzuerleben. Wie ist das bei Hausgeburten? Habt ihr da nicht (so) geschrien? Liebe Grüße, Chris


SilkeJulia

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Antwort auf Beitrag von chrpan

Hallo Chris, ich habe zwei meiner drei Kinder zu Hause geboren. Der Große ist im Krankenhaus geboren. Bei dem zweiten war der Große (damals 9) nicht im Haus, als er geboren wurde, bei der Kleinen waren der Große (damals 12) und der Mittlere (damals 22 Monate) im Haus, aber nicht im Gebärraum. Der Große hat an der Spielekonsole gespielt und der Mittlere hat geschlafen. Ich war bei allen Geburten laut, besonders in der Eröffnungsphase. Beim Großen habe ich beim Pressen geschrien (immer am Ende der Presswehen), beim Mittleren weiß ich es nicht mehr (ich glaube, ich habe nur gestöhnt), bei der Kleinen war ich während der Presswehen nicht laut. Ich konnte die Kleine aber erst rauslassen, als der Mittlere im Bett war. 9 Uhr ging die Geburt los, 11:30 war der Muttermund 5 cm, 12 Uhr hat mein Mann ihn ins Bett gebracht, 12:59 war die Kleine da *gg* Ich habe auch als Hebamme Hausgeburten begleitet und die Frauen sind wirklich ganz unterschiedlich, aber - viele, die meisten - sind laut. Entweder in der Eröffungsphase oder am Ende bei den Presswehen. Es ist meistens ein anderes Schreien als im Krankenhaus - tiefer, kraftvoller... aber laut ist es. Und kann durchaus furchteinflößend sein, wenn man nicht weiß, was da gerade passiert. Insofern hätte eine Hausgeburt Dich wahrscheinlich nicht leiser sein lassen. Denn der Grund war ja, wie Du beschreibst, kein äußerer, sondern ein innerer - Deine Sorgen, Deine Gedanken... so dass Du nicht einfach loslassen konntest. Das kann passieren. Auch bei Hausgeburten. LG, Silke


MayasMama

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Antwort auf Beitrag von SilkeJulia

Ich schließe mich dem schönen Beitrag von SilkeJulia an. Auch meine Tochter war zu Hause aber nicht im Raum, erst nachdem die Kleine draussen war. Und ja, auch ich war laut. Kein schrilles panisches Kreischen zwar, aber doch laut. Ich mag während der Geburt meine absolute Ruhe (nächstes mal müssen auch Mann und Hebamme draussen warten ;-)) und könnte es nicht vereinbaren, "umsorgende" Mutter (und das lässt sich nicht so einfach absschalten) für mein großes Kind zu sein, und mich gleichzeitig auf die Schmerzen und das Gebären einzulassen. Gerade wenn doch etwas passiert, was vorher nicht haargenau besprochen wurde, hätte ich wohl das Bedürfnis mich zu kümmern und der Großen zu erklären usw. Ich denke eher ginge es noch bei den ganz Kleinen, dass sie dabei sind, weil sie alleine an Nacktheit usw. (noch) nichts spannendes empfinden etc. Woher kommt der Wunsch, dass dein großer Sohn dabei ist? Ist es wirklich nur die Tatsache dass du ihm quasi seine Neugierde und das besondere Erlebnis erfüllen willst? Oder steckt(e) da noch mehr dahinter? Wenn dann finde ich es zu Hause noch am stimmigsten, da man sich doch etwas zurückziehen oder das große Kind rausschicken kann, wenn was wäre, ohne dass es dann allein im Krankenhausflur sitzt. Auch, weil bei Hausgeburten in der Regel nicht nach dem Muttermund getastet wird, usw. Auf der anderen Seite ist es allein deine Entscheidung und deshalb finde ich das Verhalten der Hebamme im Krankenhaus nicht in Ordnung.


SilkeJulia

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Antwort auf Beitrag von MayasMama

Ich habe mein drittes Kind alleine geboren - ohne Hebamme dabei - aber mein Mann war dabei. Ich könnte mir gut vorstellen, ganz alleine zu gebären, wahrscheinlich wäre das sogar noch einfacher, aber ich wäre dann wohl traurig, das Erlebnis nicht mit meinem Mann teilen zu können. Bei meinem Großen hatte ich einen anderen Partner. Er war mir während seiner Geburt keine sonderlich große Hilfe und mir war danach klar: Wenn ich nochmal ein Kind mit ihm bekomme, bleibt er draußen. Ich war mit meinen Gedanken zu sehr bei seinem Wohlergehen, das hatte mit dazu beigetragen, dass die Geburt ewig lange dauerte.