Arztschreck
Als überzeugte Arzt-Gegnerin möchte ich mitteilen, dass wir unseren Kindern nicht alles zumuten sollten. Ich selbst habe vor vielen Jahren eine Amtsärztin absetzen lassen, die bei der Einschulungsuntersuchung meines Sohnes einfach seine Genitalien abgetastet hat. Das habe ich sofort vor Ort unterbunden und danach bei ihrem Chef zur Anzeige und einen Stein ins Rollen gebracht. Als Ausbildungsleiterin teilte mir eine minderjährige Auszubildende einmal mit, sie hätte sich beim Betriebsarzt komplett ausziehen müssen und er hätte eine Schwangerschaftsuntersuchung durchgeführt. Auch dieser Arzt wurde nach Benachrichtigung des Personalrates und der Firmenleitung später abgesetzt. Wir alle haben das Recht selbst zu entscheiden, vor wem wir uns ausziehen und vor wem nicht. Zwang ist ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht jedes Menschen. In diesem Sinne sollten wir auch unsere Kinder von klein auf erziehen, denn wir alle möchten doch später selbstbewusste Sprößlinge haben, die ihren Platz in der Gesellschaft finden. Wir Eltern sollten verständnisvoll reagieren, wenn unsere Kinder sich niemanden nackt zeigen möchten, sie in ihrer Entscheidung stärken. In manchen Foren klagen Teenager und schon Jüngere darüber, bei den Eltern auf Unverständnis zu stoßen. Worte wie "Stell Dich nicht so an, er/sie ist schließlich Arzt" sind für mich absolut unfassbar. Mein Körper ist mein Eigentum und ich entscheide, wem ich zeige, wie Gott mich geschaffen hat. Dieses Recht sollte jeder für sich in Anspruch nehmen und seine eigene Grenze finden. Es geht - auch beim Arzt - altersunabhängig!
ich sehe das meiste genau wie du. allerdings bin ich keine "arzt-gegnerin". ich weiß auch garnicht wie man arzt-gegnerIn sein kann. das ist doch auch "nur" ein beruf, und dazu noch ein ganz harmloser. wenn es nun um soldaten geht oder wenigstens polizisten. aber was kann man denn so pauschal gegen ärztInnen haben?
Stimme die zu!
Und bin fasziniert: du schreibst alles klein, machst aber brav ein gendermäßiges "Innen" mir extra großem I.
Dann aber bitte auch "SoldatInnen" und "PolizistInnen"
*Ironie off*
kulturell bedingter rest sexismus. werde mich in zukunft stärker bemühen, ihn zu überwinden. ;-)
"wenn es nun um soldaten geht oder wenigstens polizisten." WENIGSTENS? Ich frage mich gerade, wie Du zu der Annahme gelangst, gegen Polizisten oder Soldaten könne man gerne "etwas haben" (also ein "Gegner" sein) und argumentierst, dagegen sei der Beruf des Arztes ja "harmlos". Schreibst Du immer so einen unreflektierten Blödsinn? Hoffentlich gibst Du diese doch sehr komisch gefärbte Weltsicht nicht an Deine Kinder weiter..!
nun, für mich ist es unreflektiert, die rollen und funktionen solcher berufe nicht kritisch zu hinterfragen. und ja, natürlich gebe ich meine weltsicht an meine kinder weiter. zu denken, man gibt seine eigenen meinungen und ansichten nicht weiter, wäre höchst unreflektiert.
Mit solchen Pauschal(vor-)urteilen erzieht man aber keine Kinder zu "selbstbewußten Sprößlingen", sondern zu misstrauischen Verschwörungs-Theoretikern. Wäre es nicht sinnvoller, sich einen Arzt zu suchen, dem man vertaut, und Kindern beizubringen, dass man auch Ärzten widersprechen kann, und MIT ihnen sprechen kann.. Natürlich muss sich kein Kind vor einem Arzt einfach so nackt ausziehen und "befummeln" lassen, ist doch Quatsch!
Wie kann man eine Berufsgruppe pauschal verurteilen? Ich selber habe auch schon unschöne Erfahrungen gesammelt, in dem Fall war es allerdings eine Hebamme, die ohne mich zu informieren und ohne mein Einverständnis bei einer vaginalen Untersuchung versucht hat, den Muttermund zu weiten. Deshalb verurteile ich aber nicht sämtliche Hebammen und ändere meinen Nick in "Hebammenschreck". Falls mein Sohn sich nicht vor unseren Kinderarzt nackt zeigen wollte und ich der Überzeugung wäre, dass diese Diagnostik notwendig ist (z.B. weil ich denke, dass eine pathologische, behandlungsbedürftige Phimose vorliegt), würde ich mein Kind ganz sicher nicht in der Entscheidung bestärken, sich nicht nackt zeigen zu wollen.
Was macht die überzeugte Arztgegnerin eigentlich, wenn sie oder eins ihrer Kinder krank ist? Und ich rede nicht von leichtem Schnupfen. Das würde mich mal interessieren.
Man darf mir glauben, das Geschilderte sind eigene Erfahrungen. Und wenn man meinen Beitrag genau liest, weiß man auch, dass ich prinzipiell meine inzwischen erwachsenen Kinder immer zum - Arzt/Amtsarzt zur Schuluntersuchung begleitet habe. Also von eigenen Erfahrungen spreche. Man muss mir schon meine eigene Meinung zugestehen, so wie ich auch andere Meinungen respektiere. Ich greife niemanden persönlich an oder zwänge ihm meine Meinung auf. Auch habe ich selbst einen hervorragenden Hausarzt, mit dem ich offen über diese, meine Probleme und Erfahrungen sprechen kann.
Sinn ist, unterschiedliche Meinungen zu diskutieren. Schade, dass Du auf die Fragen, die kamen, so wenig eingehst. Sondern Dich darauf zurückziehst, dass das nun mal Deine Meinung und diese zu rspektieren sei.
Auweia! Das tut schon weh. sonst nichts zu tun? Wie ein Vorredner schon sagte, was machst du, wenn sie wirklich mal krank sind?
Schwarze Schafe gibt es sicher auch unter Ärzten. Allerdings würde ich ein Kind tatsächlich zu der Impfung zwingen, auch wenn es sich dagegen "entschieden" hat. Ich würde auch wenn es dem Kind schlecht geht, es vielleicht sogar in unmittelbarer Gefahr schwebt, zwingen, sich untersuchen zu lassen. Alarmierend finde ich es, dass Teenager im Internet medizinischen Rat einholen wollen, da sie Angst vor Ärzten bzw. Untersuchungen haben, geschürt durch so manch einen, der das Selbstbewusstsein stärken wollte....
hier keine Schulvorsorgeuntersuchungen stattfinden. Vorsorgetermine nehme ich mit meinem Kind wahr. Und die Schuluntersuchungen, die es bei uns gab (frühe 70er geboren), kenne ich bei meinen Kindern nicht. Ich stimme dem schon geschriebenen zu: lieber erziehe ich meine Kinder zu selbstbewußten und kritischen Menschen als zu Phobikern.