Mitglied inaktiv
Ich hab ein pfiffiges Kind. Sie ist jetzt im Sommer zwei geworden und hat bereits mit 1,5 Jahren das erste mal bewußt geflunkert. (also mir erzählt, was ich hören wollte, damit sie das bekam, was sie haben wollte). Inzwischen ist sie da in ihrer Taktik schon ausgefeilter und kombiniert immer geschickter. Meist sage ich dann sowas wie "Ach ja? Ist ja interessant....habe ich gar nicht mitbekommen" oder "das kann gar nicht sein, Du warst doch gar nicht dort"....oder sowas. Sie fängt jetzt auch an, mit Phantasiesachen zu spielen, also mit ausgedachten Gegenständen, die eigentlich nur Luft sind (gibts dafür vielleicht mal ein gescheites Wort?). Bei diesen geflunkerte/ausgedachten Sachen spiel ich ja auch mit, demnach mache ich bei ihren kleinen Lügen auch keine Welle, sondern höre recht interessiert zu. Phantasie halt. Aber laufe ich so Gefahr, daß sie immer mehr lügt/phantasiert? Grund meiner Angst: Sie hat neulich am Tisch erzählt "Mama hat mich gehauen" *schock* Schwöre hoch und heilig, dieses Kind wurde weder von mir noch vom Papa irgendwie irgendwann gehauen. Ein einziges Mal hab ich sie mit der Fliegenklatsche versehentlich gestreift, als ich eine Fliege hinter ihr zur Strecke brachte, aber diesen Vorfall meinte sie da nicht. Kann ich das einfach so weiterlaufen lassen und sie ihre Phantasie ausprobieren lassen, oder wie gehe ich am gescheitesten vor? Danke
Hallo! Ich denke nicht, daß Kinder in dem Alter vorsätzlich lügen. Vielmehr können sie Wahrheit und Phantasie (Unwahrheit) einfach nicht unterscheiden. Die "Lügen" sind für sie real, die Phantasiefreunde wirklich vorhanden. Es gibt sicher Kinder die eine ganz ausgeprägte Phantasie haben. Man sollte sicher genausowenig dem Kind vorwerfen daß es lügt wie man über die ganze Phantasiegeschichten einen riesen Hype macht. Erstens hat sich das irgendwann von selbst erledigt (bei meiner Großen war es so mit 4 1/2), und zweitens tun die Phantsiedinge/-personen niemandem weh. Ich bin kein Psychologe, aber ich könnte mir vorstellen, daß die phantastischen Freunde den Kindern helfen die manchmal verstörend hektische oder bedrohliche Welt zu verstehen. So war es bei meiner Tochter: Gab es etwas was ihr Angst machte, so war meistens auch das große Phantasiepferd Lora zur Stelle. Leider habe ich nun schon einige Monate nichts mehr von Lora gehört .... Ich bin auch meistens gar nicht so drauf eingegangen, habe sie halt plappern und erzählen lassen. Freu dich daß du so ein phantasievolles Kind hast! Grüße!
Natürlich freu ich mich über dieses Kind :-))) Aber sie "lügt" mit Sicherheit auch vorsätzlich, wobei sie da natürlich noch kein richtiges "Unrechtsgefühl" hat, sie versucht eben, das richtige zu machen, allerdings nur mit Worten, nicht mit Taten ;-) lg!
Hallo! Erkläre ihr, dass es schön ist, wenn sie Phantasie hat und ihr euch gegenseitig erfundene Märchen erzählen können und du stolz bist, dass sie so schön alleine spielen kann. Sag ihr aber auch, dass sie die Wahrheit sagen muß, wenn es um wichtige Dinge geht, wie z.B. wer was gemacht hat etc. Sie ist noch sehr klein, deshalb glaube ich könnte es sein, dass sie es nochnicht so versteht. Warte ein bißchen ab und sei froh, dass sie so eine schöne Phantasie aufbauen kann. LG
Huhu, ich glaube, es ist eher ein Spiel. Ich würde nicht groß erklären, vonwegen, man dürfe das nicht, sondern es absolut mit Humor nehmen. Wenn sie sagt: Mama hat mich gehauen, will sie nur Deine Reaktion testen. Ich würde sagen : aha, na gut und jetzt küsse ich Dich ... Denn ich glaube, daß sie spürt, daß das irgendwas mit Dir macht, Du Dich aufgregst oder so --- und das findet sie wohl spannend ... ZU den Spielen: sie sind ein MUSS und gehören zur Entwicklung dazu. Gib mal meinem 8 Jährigen einen Playmoritter in die Hand - und schon bist Du in einer anderen Welt ...*gg Lg Cosma
Hallo, ausnahmslos alle sich normal entwickelnden Kinder haben ja eine oder mehrere Phasen, in denen sie "flunkern". Sie lernen so, dass es einen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Ausgedachtem gibt - und dass man mit Worten eine Art neuer Realität schaffen kann, auf die die Erwachsenen sogar manchmal hereinfallen. Das ist ungeheuer faszinierend. Meine Kinder machen das auch gelegentlich. Ich würde das nicht "Lügen" nennen. Lügen geschieht aus böser Absicht, das kindliche Schwindeln aber keinesfalls. Jüngere Kinder erproben die Wirkung ihrer Geschichten, das ist kein böswilliger Vorsatz! Ich würde aber nicht auf die Flunkereien eingehen, auch nicht zu interessiert zuhören. Ich gebe meinen Kindern immer freundlich und ohne Hohn zu erkennen, dass ich sie durchschaut habe, zum Beispiel so: "Hui, das ist aber wirklich eine spannende Geschichte, die du dir da ausgedacht hast!" So dass ich ihre Fantasie zwar würdige, aber zugleich immer durchblicken lasse, dass ich das Ganze durchschaue. So hilft man den Kindern auch, die Grenze zwischen Wirklichkeit und Erzähltem nicht aus den Augen zu verlieren. Grüßle, Mimi
ich glaube, dr. posth empfiehlt in so einem fall, kein großes aufhebens davon zu machen (also nicht schimpfen oder strafen), das kind aber sehr wohl spüren und merken zu lassen, dass man das manöver durchschaut hat.
Das ist eine normale Phase und hat noch nix mit dem bewussten Lügen zu tun. Somit wirst du damit auch nicht das echte Lügen fördern, denn wie du schon schreibst, es ist eher ein Vorreiter der Rollenspiele und entspringt rein der Phantasie. Wenn du mitspielst, wird sie ohnehin merken, dass es nur ein spielen ist...denn irgendwie vermittelt man immer indirekt, dass es nicht der Wahrheit/ in echt entspricht. Da du auch bei Dr. Posth liest, soweit ich weiß: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=searchMessages&from_step=0&query=l%FCgen LG
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