@Feelix "Bewegung"

Sorry, ich noch Mal, aber Feelix, du hast da was grundsätzlich falsch verstanden. Ich bin weder die Erfinderin von Nichterziehung noch die "Anführerin" oder sonst was dieser "Bewegung". Ich habe auch nicht "unerzogen" oder "nichterziehung" erfunden, das sind Wortderivate, die es schon gab. Ich habe sie lediglich gewählt, um auf meiner Webseite darüber zu sprechen und um sie zu bennenen. Ich fand "unerzogen" genau richtig. Ich finde auch immer noch, dass es kein besseres Wort gibt, aber ich hätte liebend gerne eins. Das hat nichts mit positiv oder negativ sein. Ich glaube ich bin nicht besonders negativ eingestellt, und doch gibt es einfach kein besseres Wort, welches auch wirklich die Erziehung ausschließt, die AUCH unter dem "positiv gemeinten" Begriff "Erziehung", gemeint ist (laut Duden sogar). Die guten Wörter sind schon "vergeben" (Antiautoritäre Erziehung hat einen schlechten Ruf und ist durch ein paar Übersetzungsfehler falsch verstanden worden und auch Mal falsch umgesetzt worden (Die Regel: Die Freiheit endet da, wo die des anderen anfängt, wurde nicht eingehalten, so tanzten Kinder auf den Nasen der Eltern herum und kannten wirklich "keine Grenzen"); "Freundschaft mit Kindern" hat sich ein fragwürdiger Verein geschnappt; kreative Erziehung klingt nach kreativen Methoden, die Kinder am unscheinbarsten zu manipulieren. Gleichberechtigung, damit ist nicht jeder NE einverstanden, gleichwürdig ist nicht gleichberechtigt genug und eh ein komischer Begriff; Gleichberechtigung geht außerdem auch MIT Erziehung; Erziehung beinhaltet schlechte Eigenschaften deshalb kann man es eh nicht zusammen mit irgendwas nehmen etc. etc. etc. Wir hatten wirklich schon etliche Brainstormings auch mit Erziehern und es hat bisher nichts wirklich tolles gegeben). Ach ja, neulich ist mir was über den Weg gelaufen, ein Slogan: "(Miteinander) Aufwachsen statt Großziehen". Ich könnte mir vorstellen – ich frage Mal in der Liste, was sie davon halten, dass wir das lieber: "Autonom aufwachsen" nennen. Aber wie heißt dann das, was die Eltern "machen" bzw. nicht machen? Das man etwas "nicht" macht hängt ja nur damit zusammen, dass es allgemeinhin "gemacht" wird, auch wenn wir meinen, das müsste nicht sein. In der "idealen Welt" würde es einfach keiner machen dann würde es auch kein Wort dafür geben (in manchen Sprachen gibt es auch kein Wort dafür!), sondern es gäbe ein Wort, das so was bedeuet wie: "Dabei zuschauen, wie die Kinder groß werden, ihnen dabei helfen und relaxen" Oder so ;-) Ich habe KEINE Bewegung "gegründet", die Bewegung war schon längst da. Ich habe eine Mailingliste "gegründet" (bei Yahoo steht: "Gründen Sie eine neue Yahoo!-Group" ;-)), und eine Webseite gemacht auf der ich erst Mal vorwiegend Texte aus dem Englischen übersetzt habe, nämlich aus der weltweiten Bewegung: "Taking Children Seriously" (www.takingchildrenseriously.com oder org?) und aus der US-Amerikanischen, inzwischen auch weltweiten, Bewegung "radical Unschooling". Diese basiert auf Texten von John Holt (absolut lesenswert, allerdings ist nicht alles auf Deutsch übersetzt). Damals wusste ich nicht, dass die "Bewegung" – wenn sie denn überhaupt eine ist (schön wäre es), bereits in Deutschland existiert und seinen Begründer auch schon hatte: Ekkehard von Braunmühl, dessen Buch: "Zeit für Kinder" (aus den 70ern) ich dann bereits lediglich nickend gelesen habe – mir war schon das Meiste klar durch andere Texte, Erfahrungen und Gefühle gewesen. Er schrieb davor das eher wissenschaftliche (und daher nicht so leicht zu lesende) Buch: "Antipädagogik" – quasi "Nichterziehung" als Fremdwort. Ob viele Leute das schon vor mir "Nichterziehung" nannten, weiß ich nicht genau, ich erfand es wohl neu, denn ich wusste nicht, dass man es so nennt, als ich nach einem Wort suchte, welches ich schreiben könnte, als ich mir Gedanken über den Text auf der Startseite von unerzogen.de machte. Puh, schlimmer Satz aber ich habe keine Lust mir eine tollere Formulierung auszudenken ;-) Jedenfalls: "Ich war's nicht!" :-D Grüße Johanna www.unerzogen.de