Mitglied inaktiv
huhu, vor rund vier wochen schilderte ich hier mein(e) problem(e) mit söhnchen (18 mon), der sich zum kleinen schläger entwickelt hatte. unter anderem bekam ich den tipp, zur erziehungsberatung zu gehen. jetzt hatte ich den termin. in der theorie klingt das ja alles ganz gut: aufs kind eingehen, nein sagen, wegziehen, drohen, mit (kurzer) isolation strafen. aber es wird immer schlimmer: jetzt sind auch wir richtig "dran". er haut uns (damals antwortete mir eine mutter, er würde nie im leben gezielt zuschlagen - denkste...), hält man seine hände fest, beißt er. zieht man dann die arme auseinander, versucht er den kopfstoß. das ist hardcore! und die erziehungsberaterin (dipl-päd) behauptet, das sei alles völlig normal. das kann ich nicht fassen! völlig fertig, dr.snuggles
Normal finde ich das leider nicht. Helfen kann ich dir aber auch nicht. Tut mir wirklich leid! Gruß Schoko
ganz unrecht hat die dipl.päd. nicht. es ist tatsächlich in diesem alter normal, dass kinder zuhauen. hat was mit dem menschlichen aggressiven trieben zu tun, komplizierte sache. allerdings ist das ausmaß entscheidend. wenn es wirklich extrem wird und überhand nimmt, läuft was nicht richtig. oftmals hat man dann als eltern nicht angemessen auf das hauen reagiert, vielleicht zu streng oder zu hart. dann verschlimmert sich die sache, weil bei dem kind frust hinzukommt. mein kleiner (2) hat auch die tendenz zum schlagen. ich guck halt, dass wir seine wut im zaume halten und es gar nicht erst so weit kommt. das bedeutet nicht, dass er immer seinen willen bekommt. das bedeutet eher, dass ich besonnen und friedlich auf ihn eingehe, viel verständnis zeige und nachsicht übe. so halten wir die "hauphasen" in grenzen. mit zunehmendem alter lässt das sowieso nach, ES SEI DENN, man reagiert nicht angemessen darauf (s. o.). dann greift das kind auch später noch zu solchen maßnahmen. schreib doch montag mal bei dr. posth im entwicklungsforum. der ist auch kinderpsychotherapeut. vielleicht kann der ein paar anregungen geben.
Du Arme, lass Dich erst mal drücken. Das tut mir so leid für Dich. Ich finde es sehr mutig von Dir, dass Du diesen Schritt zur Erziehungsberatung gegangen bist. Umso schlimmer, dass dadurch alles nur noch weiter eskaltiert. Beim Lesen Deiner Beschreibung ist bei mir aber erst einmal Widerwille gegen die Vorschläge der Erziehungsberaterin aufgekommen. "aufs kind eingehen, nein sagen, wegziehen" finde ich ja alles richtig, aber "drohen, mit (kurzer) isolation strafen"? Für mich hörte sich Dein damaliges Posting so an, als fände zwischen Euch und Eurem Sohn ein Machtkampf statt, der seine Wurzeln darin hat, dass Ihr als Eltern auch manchmal aggressiv an die Decke geht - natürlich ohne körperliche Gewalt, aber eben mit etwas unbeherrschten Emotionen. Da hätte ich als Gegenmaßnahme eher versucht, mehr Verbundenheit zu schaffen, statt mit "drohen und strafen" den Machtkampf weiterzuführen. Ich bin ja sowieso ein Bewunderer von solelo, auch wenn ich sicherlich nicht so konsequent "flowe" und "nicht erziehe". Daher frage ich mich, ob Du nicht mit der Unerzogenen-Liste besser bedient wärst als mit dieser Form der Erziehungsberatung. Oder mit meinem Lieblingsautor zum Thema Erziehung, Jesper Juul. Aus Deinem damaligen Posting ging sehr viel Liebe und Verständnis für Deinen Sohn hervor, was ich angesichts Eurer verfahrenen Situation sehr bemerkenswert fand. Ich hoffe sehr, das geht Dir durch die neuen frustrierenden Erfahrungen nicht verloren. Du schriebst damals auch sehr selbstkritisch, dass Ihr vielleicht alle drei zur Therapie gehen solltet. Arbeitet Ihr Eltern denn auch an einer Veränderung Eurer Verhaltensweisen? Wenn Ihr das tut und Euch weiterhin die Liebe zu Eurem Kind trotz böser Erlebnisse nicht nehmen lasst, dann ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis sich Eure Situation bessert. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Jana
danke! wir arbeiten, arbeiten, arbeiten daran! nächste woche wird mein freund mit zur beratung gehen. er meinte schon nach meiner erzählung, dass ich einiges bei der therapeutin falsch dargestellt hätte - da geht es schon los mit der falschen eigenen wahrnehmung. es wird bestimmt super, mit ihm da zu sein und auch mal seine seite zu hören, die er mir gegenüber nicht so zeigt. die methoden der sozpäd fand ich auch nicht so dolle. hatte nämlich eine spezielle konsequenz: hatten söhnchen und ich streit, schickte ich ihn ins sein zimmer mit der logischen konsequenz, dass er da nicht mehr schlafen möchte. jetzt sag ich ihm, dass er sich in unserer küche aufs sofa setzten soll. da ist er immer noch bei mir, hat aber verstanden, dass er da mal kurz "ausruhen" soll. naja, wir werden das kind schon schaukeln... hofft dr.snuggles
Wenn DIR etwas zu viel wird, dann verlass DU das Zimmer. Strafen meint immer etwas vergelten wollen, wobei aber immer auch Grenzen der anderen überschritten werden. Dein Sohn macht nichts ungewöhnliches für sein Alter: er kommuniziert seine Grenzen, seine Gefühlswelt - halt noch durch Ausübung des Aggressivitätstriebes; Gefühlsregulation und Ausleben mit Worten kommt erst später; ersteres sogar noch später. Fange seine Gefühle auf, versetze dich in diese hinein und geh in Kommunikation mit ihm anstatt sie bockig abzubrechen (frei nach dem Motto: das hast du jetzt davon, selber Schuld). Durch Auffangen seiner Gefühle kannst du ihn genau da abholen wo er steht, ihm seine Gefühle erklären, deine Gefühle erklären und alles wieder ins Lot zu bringen. LG
Hi Susanne, ich meine, ich hätte in einem Posting weiter unten schon mal gelesen, daß man sozusagen sich selbst eine "Auszeit" geben soll, anstatt das Kind irgendwohin zu setzen/zu sperren - wie auch immer! Ich selber gebe Raphael natürlich keine Auszeit, allein das Wort ist schon seltsam. Allerdings möchte ich mal anmerken, daß es mir persönlich schier unmöglich erscheint, so etwas in die Tat umzusetzen. Wenn Raphael seine 5 Minuten hat und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der auch meine Nerven blank liegen, habe ich durchaus schon probiert, einfach in ein anderes Zimmer zu gehen, um selbst wieder "runter" zu kommen, aber es ist absolut nicht machbar! Denn wenn man in so einer Situation (mag bei jedem Kind unterschiedlich sein) auch noch das Zimer verläßt und in ein anderes geht (womöglich noch die Tür hinter sich schließt - immer eingedenk der Tatsache, daß der Partner ja auch noch da ist), dann hat man ein kreischendes und hauendes Kind, welches an der Türklinke hängt und noch lauter brüllt :-) Ich finde übrigens 18 Monate sind doch ein prima Alter zum Hauen ;-) und empfehle immer noch die (zumindest bei uns) bewährten Mittel der weichen Kegel oder auch Nackenrollen. Einfach jedem in die Hand drücken und drauf losprügeln ... Findet vielleicht nicht jedermann pädagogisch wertvoll, hat allerdings in der Regel den Vorteil, daß sowohl Kind als auch Eltern nach spätestens 3 Minuten vor Lachen losprusten, nachdem man sich so schön abreagiert hat ;-) LG ... Marion P.S.: die Vorschläge der Erziehungsberatung tendieren aber eindeutig in Richtung SuperNanny *schüttel*
Ich denke, wenn Du Dich mit einer von der SozPäd vorgeschlagenen Maßnahme nicht wohl fühlst, dann solltest Du dieses Gefühl ernst nehmen. Es bringt nichts, wenn Du irgendwas ohne Überzeugung machst, nur weil es angeblich richtig ist. Und dass Du vom "aufs Zimmer schicken" nicht überzeugt bist, zeigt meines Erachtens nur, dass Du mit Deinem Kind fühlst. Das finde ich super. Für mich klingt es halt so, als sei Euer Problem, dass Ihr Euch alle ein Miteinander wünscht, aber doch teilweise ein Gegeneinander lebt. Und dass Du Deinen Sohn nicht zum Miteinander zwingen kannst, indem Du ihn von Dir wegschickst, scheint mir irgendwie logisch. Trotzdem halte ich es für einen guten Schritt, wenn Du und Dein Freund mit einer Außenstehenden (auch wenn ich deren Lösungsvorschläge jetzt nicht ganz so prickelnd finde) über die Situation reden. Denn das schafft auch zwischen Euch einen neuen Kommunikationsansatz und vielleicht eine neue Sicht der Dinge. Viel Glück :-)
Ja, natürlich kann es oder wird es passieren (in dem Alter), dass sie direkt nachkommen. Es sei denn es ist noch eine andere Bezugsperson im Raum, die das Kind ablenkt bzw. auf sich lenkt. Aber einem Kind eine Auszeit zu erteilen, indem man es wegschickt/ -sperrt, finde ich grausam. Mehr wollte ich eigentlich nicht ausdrücken. LG
"aufs kind eingehen, nein sagen, wegziehen, drohen, mit (kurzer) isolation strafen." Aufs Kind eingehen - ok nein sagen - ok drohen - *fröstel*, dein Kind ist nicht dein Feind. mit Isolation strafen - *schüttel*, wozu denn strafen, damit wird dem Wurm doch nicht geholfen. erst heißt es aufs Kind eingehen und dann wird es gestraft und dass noch durch Missachtung Ne, also man muss sich nicht schlagen lassen - vor allem wenns wirklich weh tut. Aber Unterbrechung des Schlagens durch Wegsetzen aus Greifweite und ablenken des Kindes schafft Erlösung. Dein Kind fühlt sich jetzt wahrscheinlich noch unverstandener als vorher (wann haut er denn vor allem, der aggressive Trieb kommt ja nicht von ungefähr; allerdings dennoch normal in dem Alter - ein anderes Mittel zum deutlich machen ist da noch nicht ausgebildet) und treibt es deshalb noch wilder, damit du endlich verstehst. Nimms mit Leichtigkeit - er will dir doch gar nix. Er möchte nur seins klar machen und das geht erstmal nur durch Aggressivität. Deshalb schlägt er dich in reiferen Jahren deshalb nicht mehr *falls das deine Angst ist*. LG
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