Elternforum Rund um die Erziehung

Er (2 J.) kratzt, beißt, schlägt und wirft mit Sac

Er (2 J.) kratzt, beißt, schlägt und wirft mit Sac

Mitglied inaktiv

Hallo, wir sind mit unserem Latein am Ende, ebnso wie die Erzieherinnen in der Krippe ! Unser Sohn geht seit 5 Monaten in eine Krippe, während ich bis 14 Uhr arbeite und mein Mann erst heim kommt, wenn unser Kleiner im Bett liegt. Seit gut einer Woche erzählen mir die Erzieherinnen immer wieder von Vorfällen, dass unser Sohn an den Haaren der anderen Kinder zieht und kratzt und sogar mit Spielzeug um sich wirft, um das zu bekommen, was er haben will. Hier zu Hause läuft es manchmal nicht anders ab-jedoch nicht ganz so schlimm. Seinen Vater sieht der Kleine nur Morgens (er bringt ihn zur Krippe) und den ganzen Sonntag. Mein Mann lässt sehr viel (zu viel meiner Ansicht nach) bei ihm durchgehen, wobei ich sehr konsequent in der Erziehung bin, was unseren Sohn wohl zusätzlich noch sehr verwirrt. Ich unternehme viel mit meinem Kind, beziehe ihn auch so gut es geht in alles was ich tun muss (Haushalt etc) mit ein. Ich kann mir diese Wutausbrüche nicht erklären. Wenn ich ihn abhole sitzt er meistens mit einem Buch in den Händen in einer Ecke und "liest" oder spielt brav mit anderen Kindern Duplo- dann ist er ziemlich friedlich, dennoch glaube ich den Erzieherinnen, da er daheim manchmal genauso ist, wenn er seinen Willen nicht bekommt (das geht schon seit einem 3/4 Jahr mindestens so). Im Moment drohe ich in solchen Situationen immer mit einem 1 minütigem Aufenthalt in seinem Zimmer (allerdings nachdem ich schon anderweitig versucht habe ihn zu beruhigen). Das funktioniert auch meistens und schon kurz nach Ausprechen der Drohung beruhigt er sich wieder. Er kann sich mitteilen, aber nicht in vollständigen Sätzen, ist es vielleicht einfach nur Kontaktaufnahme, was er da in der Krippe tut? Was meint ihr woran es liegen könnte? Oder ist es nur eine Phase und ich muss einfach nur Geduld haben, bis diese abebbt und mir keine weiteren Sorgen machen? Mir macht das echt zu schaffen, da meine Familie (ältere Generation) mir schon vorwirft, ich hätte mein Kind nicht unter Kontrolle (was ich ehrlich gesagt auch nicht will, schließlich ist er eine eigenständige Persönlichkeit!). Weiß eine von euch vielleicht Rat ? liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo, nicht böse sein, aber ich frage mich immer wieder, welche Tätigkeiten die Ehemänner ausüben, daß sie ihre Kinder nur morgens und Sonntags zu Gesicht bekommen. In der Regel hat doch eine normale Arbeitswoche 39 Std. oder? Naja, egal ... Du schreibst dir die Antwort/en schon fast selber :-) Ja, ich denke, es ist relativ normal für einen 2jährigen, sich so "auszudrücken" und das wird sich - mit viel Geduld und Zuwendung - (und ohne diese - sorry - bekloppten "Auszeiten") auch mit Sicherheit wieder legen. Ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber, was die Erzieherinnen von einem 2jährigen erwarten? Zumindest sie sollten wissen, daß das noch durchaus im Rahmen ist. Und du hast Recht: dein Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit, die du durchaus nicht unter "Kontrolle" zu bringen brauchst - laß deine Verwandten doch reden ... Er ist ein Kleinkind und verhält sich dementsprechend. Bleibt nur zu hoffen, daß der Papa es irgendwie schafft, etwas mehr Zeit mit Sohnemann zu verbringen ... LG ... Marion


Mitglied inaktiv

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...die Kleinen wissen sich noch nicht immer anders auszudrücken. Du musst dir vorstellen, dass sie noch nicht so wortgewandt sind und ihnen auch schnell mal etwas nicht passt. Sie können ihre Gefühle noch nicht im Zaum halten, handeln impulsiv. Je nach Temperament kommt der Körper impulsiv zum Einsatz. Manche hauen, manche kneifen, manche kratzen und manche beißen und manche machen mehreres oder das volle Programm. Dass die Erzieherinnen damit nicht zurechtkommen bzw. dies überthematisieren kann ich gar nicht verstehen, denn dies kommt sehr häufig vor - eben weil es viele temperamentvolle Kinder gibt. Je mehr zu schimpfst und strafst, desto mehr lehnst du IHN ab. Aber das verstärkt es letztlich nur. Es ist auch kein Grund zum Schimpfen, weil er sich artikuliert. Er will doch nix absichtlich böses und er versteht auch nicht, dass dies nicht in Ordnung ist. Was du brauchst ist: Geduld und innere Ruhe. Handel IMMER gleich, ansonsten versteht er es gar nicht. Denn selbst ein "nein, wir hauen niemanden. Kuck, so darfst du handeln." muss erstmal wirklich begriffen werden. Denn wer sind genau "wir", "du", "ich" und was birgt dieser Satz noch in sich. Was passiert, wenn ich das noch mache? Wie genau darf ich jetzt handeln? und, und, und. Es dauert immer ein wenig bis die Kinder Regeln befolgen (können). Nicht aus Böswilligkeit, sondern weil sie Lernen wollen und lernen kann man nur durch Wiederholungen. Setz dich nicht selbst unter Druck, denn es ist eine ganz normale Verhaltensweise und hat nix mit irgendeinem Fehlverhalten eurerseits zu tun. Lass dich bitte nicht von dem Oma-Gequatsche leiten, ich glaube da muss man lernen drüber zu stehen. Denn ihre Tipps sind schon lange aus der "Mode", da man heute einfach viel mehr über das Innenleben der Kinder weiß. Zu Omas Zeiten hieß es immer: hart durchgreifen. Nur die vermeintlichen Erfolge kamen maximal durch Einschüchterung bzw. durch den von allein kommenden Entwicklungsschritt (wenn die Zeit reif war). Die Auswirkungen des Hartdurchgreifens auf die Persönlichkeitsentfaltung, das Selbstbewusstsein und die Lebensmeisterung (mit dem steten Gedanken "ich bin nicht richtig. Was erwarten wohl die anderen von mir?" sowie die einhergehende stete Unsicherheit) haben sie nicht bedacht und tun es auch bis heute nicht (denn wer gibt schon gern Fehler zu, die nicht mehr zu ändern sind). Noch für dich zum Trost: Es geht auch von allein vorbei, kann aber dauern. Deshalb Alternativen einüben *g*. Denk einfach dran: EUER Sohn ist so wie er IST wundervoll. Was den Papa anbelangt: Du sagst er reagiert zu lasch. Das behaupten auch zwei in meinem Umfeld und ich bin sicher das ist ein typisches Phänomen. Aber dies ist auch ein Stück weit wichtig, denn er ist für deinen Sohn das Loslösungsvorbild. Er muss also erstmal so eine feste Beziehung zu ihm aufbauen wie du sie im ersten Lebensjahr aufgebaut hast. Übermäüßiges Schimpfen stört diesen Vertrauensaufbau und deshalb empfinde ich es als das natürlichste der Welt, dass Papas einen etwas anderen Umgang pflegen. Der ist aber eher positiv für deinen Sohn und wenn ihr euch in den Eckpunkten einig seit, dann ist doch alles paletti. LG


Mitglied inaktiv

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hallo auch wenn das jetzt ziehmlich abgehoben klingt und scheinbar gar nichts damit zutun hat, aber jannik war auch super aggresiv und schlecht im sprechen , bis ich dann dahinter kam, das er uns überhaupt nicht hört und er deshalb aggresiv reagiert hat, ich bin dann zum hno arzt und er bestätigte meinen verdacht, jannik bekam daraufhin röhrchen und DANACH hatte ich mein altes kind wieder total lieb und ausgeglichen, der hno arzt im, KKH meinte es ist nicht selten das eltern das zu spät erkennen gerade weil die kleinen sich nicht mitteilen können. er gab mir einen tipp für die zukunft und zwar wenn du dich hinter dein kind stellst, so das es dich nicht sieht und du raschelst mit papier, und es dreht sich nicht um, dann kann es sein das es dich gar nicht hört,denn die kleinen haben einen natürlichen impuls zu erfahren was das sein könnte.... ich kann dir nur sagen was meine erfahrung ist... lg heidi


Mitglied inaktiv

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Also sein Vater ist für ihn die Hauptbezugsperson, da er ihm ersten Jahr ganz zu Hause war. Er ist erst so "lasch" seitdem er arbeiten geht-für mich sieht das nach Gewissensbissen aus gegenüber seinem Sohn. Mit seinen Ohren ist eigentlich alles ok, wenn ich seinen Namen rufe hört er, dreht sich um usw. Ich bin mir sehr sicher, dass er alles, was wir ihm sagen soweit ganz gut versteht, nur das Umsetzen fällt ihm nicht leicht. Er soll natürlich auch nicht funktionieren! Ich finde es auch ziemlich unnötig, dass die Erzieherinnen mir jeden Tag erzählen, was er wieder getan hat (ich frage jeden Tag wie es -also allgemein- gelaufen ist und das Erste, was mir seit letzter Woche immer erzählt wird, ist eben das mit dem Hauen) Es kommt dann immer eine leichte Scham in mir hoch, weil ich mich wie auf der Anklagebank sitzend fühle, und dann noch der Blick der Erzieherinnen und dann denke ich immer, ich müsste mich rechtfertigen (fühle mich schuldig) Wisst ihr was ich meine? Ich sehs jetzt einfach als Phase. LG


Mitglied inaktiv

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Hallo Passion, es ist - aller Wahrscheinlichkeit nach - nur eine Phase. Vielleicht überfordert ihn die Krippe aber auch. Wie die Erzieherinnen reagieren, finde ich auch komisch, denn die sollten es eigentlich schon wissen, daß manche Kinder in diesem Alter solche Verhaltensweisen an den Tag legen. Meine Tochter war, bis sie gut sprechen konnte und sich sprachlich auch einigermaßen sicher fühlte, auch recht wild. Ich sage jetzt nicht "aggressiv", weil sie sich meistens nur verteidigt hat, das aber heftig: mit Hauen, beißen, schubsen. Von heute auf morgen hat sich das schlagartig gelegt. Laß die Auszeiten in seinem Zimmer. Das hilft nicht, sondern verstärkt allenfalls die Wut. Viel Kraft!