Mitglied inaktiv
Huhu! Mein Mann, meine Mutter, mein Vater, unsere Süße (16 Monate) und ich hatten eben eine kleine Auseinandersetzung bzgl. (anti)pädagogisch korrektem Verhalten: Die Maus wollte unbedingt aus dem Weinglas meines Vaters nippen. Was macht ihr in einer solchen Situation? lg - roma
Sie nippen lassen. Meine Beiden sind auch 16 Monate alt. Witzig, fällt mir jetzt erst auf, dass unsere Kinder im selben Alter sind. Vor 2-3 Tagen habe ich mit einem Freund Sekt getrunken und die Mädels waren dabei. Sie wollten auch nippen, das erstes Mal übrigens. Lili hat es mächtig durchgeschüttelt, dann wollte sie nicht mehr, Lucy hat es richtig gut geschmeckt, nach dem 3. x nippen, wollte sie dann aber auch nicht mehr. Till nippt bis heute ab und an, wenn ich Wein trinke 1-2 Schlucke ... an Bier hat er nur 1x genippt, danach wollte er das nicht mehr. LG vina
ich vergass zu sagen, sofern dein Vater seinen Wein mit deinem Kind teilen will :-) LG vina
Natürlich NICHT nippen lassen. Wenn das Kind mal an einer Zigarette ziehen will, lasst ihr sie? Wenn sie das himbeerduftende Duschgel essen will, auch? Sorry, alle NE und Begeisterte haben für mich ne Vollklatsche und später verzogene Kinder!!!!!!!! Komisches Forum hier...
Nun ja, Tabak ist auch in SEHR geringer Dosierung extrem schädlich für kleine Kinder und um rauszukriegen, dass Duschgel extrem scheisse schmeckt, braucht man nur ne Mikromenge. DIESE Erfahrung durfte mein Sohn durchaus machen. Er hat mich aber vorher nicht um Erlaubnis gefragt. *g*
Na, man sagt halt "nein", vielleicht klappt's ja :-) Wenn sie unbedingt will, dann nippen lassen. Allermeistens schmeckt es nicht. Wenn es doch schmeckt, kann man sagen, dass das nicht gut ist. Man kann es auch aus gesundheitlichen Gründen einfach verbieten, wenn es dir sehr wichtig ist und du nicht vertraust, dass deine Tochter "nur" nippen wird – ich würde aber auf jeden Fall raten, nippen zu lassen! Und wie immer: Was ist das BEDÜRFNIS dahinter gewesen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es einfach nur das "coole" Weinglas. Hätte das mit dem Nein und mit dem nippen lassen nicht geklappt (also ich will NICHT, dass meine Kinder Alkohol trinken und dass ich alles unternehme, um es zu verhindern, ohne sie dabei zu erziehen ist keine Manipulation – das nur den skeptischen Lesern vorweg. Das ist für mich wie Rettung vor aus dem Fenster springen. Nippen und ein paar Schlucke, OK, ein ganzes Glas – das könnte ich nicht verantworten und stößt in gewisser Hinsicht auch an meine Grenze. Lieber ist mir auch, dass ich dabei bin und helfen kann, als dass es zur "verbotenen Frucht" wird und es bei irgendeiner Gelegenheit heimlich gemacht wird). Wo war ich? Bedürfnis. Wenn das alles also nicht klappt – ich hätte, und habe das auch schon getan, ihr ein Weinglas mit Apfelsaft gegeben, noch besser natürlich Traubensaft aber man hat ja so was nicht unbedingt vorrätig, für den Fall das das Kind Wein trinken will ;-) Hätte ich es jedoch vorrätig gehabt, würde ich einfach sagen: "Du willst auch so ein Glas? Warte, ich schenke dir hier was ein", und hätte Traubensaft eingeschänkt. Ruhig ganz ehrlich, wem das unehrlich vorgekommen ist: "Wein ist nicht gut für Kinder (wenn sie so was noch nicht verstehen können, dann halt haltungsmäßig). Ich schenke dir gerne Traubensaft (Apfelsaft...) in dieses Weinglas ein". Meiner Erfahrung nach geht es in den allermeisten Fällen eigentlich ums GLAS nicht um den WEIN. Ist im Glas irgendwas super leckeres drin – warum sollte ein Kind Wein trinken wollen? Wie gesagt – *hinzufügen* statt *wegnehmen*. Biete halt mehr Getränke an, sie braucht anscheinend Neues. Mach halt Mal ausnahmsweise Cola rein, oder Fanta oder was ausergewöhnliches, Lichy-Saft oder was ihr nie habt – das könnte auch ein Bedürfnis sein, Wein ist ja für euch vielleicht auch was Ausergewöhnliches – sie will das auch. Oder es geht einfach darum, etwas "Erwachsenes" zu tun, dann könnte man zur Verhinderung solcher Dinge einfach Mal schauen, ob es andere Bereiche im Leben gibt, die "erwachsener" werden könnten, damit sie das nicht bei so was ausleben muss. Vielleicht kriegt sie noch Lätzchen und das könnte weg, oder kleines Besteck und sie könnte großes nehmen, oder richtige Teller statt Kinderteller, Schuhe mit Senkel, größere Kleidung, Duschgel statt Babyshampoo, (mit-)duschen statt baden, keine Ahnung, solche Dinge. Wein kann gut durch Traubensaft und Johannisbeersaft erstetzt werden. Weingläser gibt es auch aus Plastik. Bier gibt es auch alkoholfrei, oder Malzbier, Sekt gibt es auch als Kindersekt. Bei Sekt geht es vielleicht einfahc nur um die Kohlensäure und das schöne hochblubbern, oder die Sektgläser. Punsch kann man auch für Kinder machen. Coktails gibt es Alkoholfreie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit lassen sich solche Dinge einfach vermeiden, wenn man bei Partys auch an die Kinder denkt – sie eben Ernst nimmt – und so was im Vorhinein besorgt (oder eben andere interessante ausergewöhnliche Getränke, lustige Strohhalme etc.). Ich weiß noch, für eine Party habe ich Mal Tiramisú gemacht, und da ein trockener Alkoholiker dabei war, habe ich recht stolz alkoholfreien Tiramisú in einer extra kleinen Schüssel für ihn gemacht. Obwohl ich T. schon sehr oft gemacht hatte, auch einfach für zu Hause, hatte ich NIE daran gedacht, für meine Tochter so was zu machen. Sie hatte immer probieren wollen (das war noch zu E-Zeiten), aber sie durfte nicht, wegen des Alkohols. Das ist es, was ich meine: Kinder werden nicht ernst genommen (und toll, wenn sich hier viele nicht mit identifizieren können. Meine frühere Art mit Kindern umzugehen ist aber noch sehr weit verbreitet!). Sie werden nicht mit dem selben Respekt gewürdigt, wie Erwachsene. Für Erw. macht man sich noch die Mühe, für Kinder nicht, die sollen halt mit nem Verbot zurecht kommen. Sicher hätte der t. Alk. nichts dagegen gehabt, nicht mitessen zu können und hätte es verstanden. Ich hätte es nicht machen *müssen*, ich habe es *gewollt*. Warum ist es mir nie eingefallen, es für meine Tochter zu *wollen*, obwohl sie viel beeinträchtigter ist, dadurch, dass sie kleiner, jünger, unerfahrener, generell eher diskriminiert, übersehen oder gar missachtet ist/war? Sicher gewöhnen sich auch Kinder an diskriminierenden Umgang mit ihnen. Sie kennen es ja auch nicht anders. Daher fühlen sich viele trotzdem "glücklich" – eben im Rahmen der Umstände, die sie aus IHRER Position offensichtlich nicht ändern können. Tun sie Schritte dagegen, werden sie abgestempelt: aggressiv, schwer erziehbar, ungezogen – und kriegen nur noch mehr Erziehung als "Therapie" aufgedruckt :-( sorry, vom Thema abgewichen. Und wenn das alles nicht hilft, dann würde ich es bei jungen Kindern, mit denen man noch nicht rational reden und argumentieren kann, es wohl einfach verbieten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es dazu kommen würde, bei so vielen anderen Möglichkeiten, außerdem glaube ich echt, es ist das Glas. Bei größeren Kindern würde ich es ausdiskutieren und auch einfach meine Ängste kundgeben, Info geben, was passieren kann. Wenn das alles immer noch nicht helfen würde, das Kind einfach immer noch unbedingt (ich kann es mir ECHT nicht vorstellen!) Alk. trinken wollen würde, würde ich mich wohl noch Mal im Internet über Folgen informieren (vielleicht ist es ja gar nicht sooooo schlimm), würde in der Giftnotzentrale und mich beim Arzt informieren. Ich würde vielleicht drauf bestehen, dass wir zusammen zum Arzt gehen und mit ihm darüber reden, ob das OK wäre oder nicht. Ich würde auf jeden Fall den Wunsch ernst nehmen. Vielleicht würde ich Cidre anbieten. Aber wie gesagt, ich kann es mir nicht vorstellen, dass es bei unserer BEziehung ein Problem wäre, wenn ich einfach sage, "Du, das ist einfach nichts für Kinder". Bei Kindern, die unter ERziehung leben, kann ich mir gut vorstellen, dass sämtliche Schritte "nicht klappen"... Oh, noch eine Möglichkeit: "Du, das ist einfach nichts für Kinder. Es ist gesundheitsschädlich, und ich kann verstehen, dass du das doof findest, wenn wir das alle tun, und du es nicht darfst. Auch für Erwachsene ist es nicht so gut und daher trinke ich einfach auch nichts". Ja, wenn mein Kind so unbedingt "mitmachen" wollen würde und es keinen anderen Weg gäbe, würde ich wohl zumindest für eine Weile zugunsten meines Kindes und unserer erziehungsfreien Beziehung selbst auf Alkohol verzichten. "Ungeübten" würde ich einfach raten, es auf die alte Art zu machen, und sich bis zum nächsten Mal Gedanken zu machen, wie man es besser machen könnte und dahingehend auch entsprechende Vorkehrungen zu treffen (Einkauf überdenken, mehr Weingläser besorgen, Johannisbeersaft für den Notfall, mehr ins Erwachsenenleben einbinden...) Grüße Johanna www.unerzogen.de P.S.: Es ist spät! Ich habe noch spät Kaffee getrunken und nun kann ich nicht schlafen...
Bei meinem Großen reichte es, einen Tropfen von meinem Finger abzulecken. Ein Schütteln, sehr kritischer Blick und das wars. Bis heute trinkt er keinen Alkohol. *g* Der Kleine hat mal ne Erdbeere aus der Bowle probiert. Er wollte dann noch eine. War okay für mich. Seitdem interessiert es ihn aber nicht mehr, diesen Sommer hat er alle Bowlen komplett ignoriert. *g* Wir haben einfach erklärt, dass Alkohol seiner kleinen Leber schadet, weil die eben noch viel kleiner ist und davon auch viel eher krank wird. Mal probieren (vom Tirami Su oder sonstigen alkhaltigen Desserts gibts dann halt ne Miniportion, WENN er es probieren möchte)ist nicht schlimm, aber mehr geht nicht. Natürlich will er nicht, dass seine Leber krank wird. Und ein echtes Interesse besteht, wie gesagt, auch meist nicht.
Wenn das Klein(!)kind auch mal rauchen möchte weil es der Opa macht? Einfach mal ziehen lassen? LG Antje
Bis jetzt wollte noch keins meiner Kinder an meiner Zigarrette ziehen. Vllt. schätzen sie es selber als für sie schädlich ein... keine Ahnung. Aber bevor jetzt weitere Fragen dieser Art kommen. Ich führe meine Kinder nicht per se an Drogen oder ähnliches ran. Da wird es auch schwierig, weil ich selber keine konsumiere, können sie auch nicht bei mir probieren. Ich halte einen Schluck vom Wein oder Sekt für unbedenklich und lasse hier lieber mal nippen als die Vorstellung aufzubauen, dass muss was ganz besonderes sein, wenn die Erwachsenen so darauf abfahren aber ich nicht darf. Selbstverständlich weiss ich, dass gewisse Mengen an Alkohol Kinder schädigen - wie auch Erwachsene - deswegen würde ich meine Kinder keine Mengen dieser Art trinken lassen. Aber wie gesagt, sie wollen auch gar nicht. Ich schätze, sie haben da ein Gefühl was ihrem Körper schadet. Ach, und ich achte darauf, dass keine Zigarretten rumliegen, weil ich weiss, dass nur geringe Mengen Tabak reichen, um sie zu schädigen... und ein Magenauspumpen und eine Schädigung generell will ich verhindern. Das ist wie mit der befahrenen Straße auf die ich sie nicht rennen lasse ... weil das eine entgültige Erfahrung ist, die niemandem nützt. Mein Grosser trinkt auch hin und wieder Kaffee. Früher hat er die letzten 2-3 Schlucke aus meiner Tasse getrunken, heute will er gern selber eine. Also das passiert vllt. 1-2 x im Monat. dann fühle ich ihm eine Tasse zum Viertel mit Kaffee und 2 Viertel Milch und etwas Zucker ein. Davon trinkt er nicht mal die Hälfte üblicherweise. Natürlich sprechen wir auch darüber, was Alkohol, Tabak und Koffein z.B. beim Menschen bewirken, welche Gefahren bei Missbrauch bestehen etc. Ich halte diesen Umgang für sinnvoller, als eine rigide Beschränkung, die dann, wenn die Kinder frei gelassen werden zu einem Missbrauch dieser Dinge führen. So, das wird wohl mein letztes Posting für 2 Wochen gewesen sein, denn unser Auto ist schon gepackt und in wenigen Stunden fahren wir in den Urlaub, wie ich schon sagte. Schade, und dass wo gerade wieder die NE-Diskussionen los gehen. lg vina
1. Wein ist voll wichtig, den gibts aber bei mir vom Esslöffel und heisst dann nicht Alkohol, so einmal im Monat, wie andere Lebertran geben. (Manchmal kann ich mir das auch sparen wegen des Abendmahls in der Gemeinde) Ebenso verhält es sich mit meinem Hund und gelben Bier (Tipp vom Vet.), der peilts aber nicht mit dem Löffel, und schleckert mir die Finger ab.. 2. Vom Nippen kriegt keiner nen Schaden oder so, aber vielleicht hat es ja seinen Sinn das jeder sein eigenes Glas hat? Also irgendwann sollten die schon aufhören zu nerven mit nippen, oder so..?! (Da fällt mir spontan dieses Fruchtalarm- Kreischkind ein,grrr..) 3. Es gibt Dinge die sind für Erwachsene, und dann gibt es Dinge die sind für Kinder. Folglich muss mein Mann sein Bier weder heimlich trinken, noch es mit seinem Kind teilen, genauso verhält es sich mit Süßkram und TV, und so.. Im erwachsenen Leben, geh ich auch nicht in den Puff, und mein Mann nicht zum Gyn. Lasst ma die Kinder echt Kinder sein!
Also der Vergleich "Puff-Gyn" ist ja wohl voll daneben, oder?! Zum Gyn. geht man (frau ;-)) doch wohl aus gesundheutl. Gründen, aber in den Puff geht MANN aus... ja welchen Gründen??? Ich denke es gibt keine "guten" Gründe, ausser denen, die was mit Doppelmoral, reduzierter Sexualität uaf "Konsum für Geld"... usw., und überhaupt mit (problematischen) gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun haben...! Hört sich aber bei dir so an, als würdest du das "Puffgehen" von Männern rechtfertigen und für legitim oder sogar notwendig halten, wie den Frauenarzt/ärztin-Besuch von Frauen!?! p.s. Ansonsten, wg. des Alkohols stimme ich dir zu - ich würde ihn Kindern nicht geben und erklären, warum es für sie schädlich ist und sie es erst probieren können, wenn sie (fast) erwachsen sind.
Ich gebe zu, der Vergleich mit dem Puff lag mir grad auch schwer im Magen, hörte sich grad so an als würd mein Mann in den Puff gehen:-) (Was ich natürlich nie gut heißen würde) Was andere Männer machen, und ob Frauen regelmässig zum Gyn gehen, ist mir ehrlich gesagt schnurz.. Ich wünsche mir einfach dass wir unsere Kinder, Kinder sein lassen, genauso wie wir Frauen nicht in den Puff, und Männer nicht zum Gyn schicken.. (Besser ausgedrückt?):-)
tja, dann werd ich für meinen Teil versuchen die Diskussion noch zwei Wochen aufrecht zu erhalten:-) Schönen Urlaub! Wo gehts denn hin?
Das Kind versteht (leider) noch nicht, dass Erwachsene manche Dinge dürfen, was für Kinder nicht erlaubt ist. Einem 16 Monate altem Kind das verbal zu lehren, wird wohl sehr schwer sein. Sarah hat bei Opa auch gemeint, dass der Schaum auf seinem Bier ein Milchschaum sei (den liebt sie nämlich). Also musste ich Sie probieren lassen, dass Sie sich davon überzeugen konnte, dass das etwas anderes ist. Sie hat dann genippt, eine Schnute gezogen, und gut war! Es war die einfachste und fairste Lösung für mein Kind. LG ANJA
"Ich wünsche mir einfach dass wir unsere Kinder, Kinder sein lassen, genauso wie wir Frauen nicht in den Puff, und Männer nicht zum Gyn schicken.. (Besser ausgedrückt?):-)" Und wer sagt was dagegen? *wunder*
Vina, also ich finde schon, dass Zigaretten auch eine Droge sind (und wenn man es extrem betrachtet, auch Kaffee). Ich schreibe das nur, weil Du Dich so betrachtest, als nähmst Du keine Drogen.
Also nochmal: Würdet Ihr als NEs Eure Kinder an einer Zigarette ziehen lassen? LG Antje
Hallo, übrigens, für die Kinder, die Kaffe unbedingt wollen, gibt es koffein-freien, oder Tee, oder Tee mit Milch, oder Kakao mit aufgeschäumter Milch, oder Getreide-Kaffee, oder Dinkel-Kaffee, Caro-Kaffee und letztlich gibt es immer noch "nein, das ist ungesund, nippen ja, eine ganze Tasse, nein" und sonst die Tipps aus dem Alkohol-Posting. Das natürlich nur, wenn man Kaffee für Kinder als schädlich betrachtet. Da wird das Problem noch nie hatten (Kaffee ist doch bitter und eklig, außerdem wurde mein nein einfach angenommen. Wie gesagt, wenn man mit dem nein sparsam umgeht, wird es bei den wirklich wichtigen Sachen auch angenommen). Grüße Johanna www.unerzogen.de
Hallo Frosch, es gibt keine Patent-Rezepte. Jeder NE wird es anders handhaben, und solange es nichterzieherisch ist (also ohne Erziehungsziel), ist für ihn sogar auch ein "Verbot" OK. Das ist wie mit der befahrenen Straße – wenn du das für extrem gefährlich hältst, dann lässt du es nicht zu! Wenn du das Gefühl hast, darauf vertrauen zu können, dass es eh bei nur einem Ziehen bleibt, weil es eh eklig und kratzig ist, dann lässt du wohl ziehen. Wenn du schlimme Folgen befürchtest, von denen du denkst, dein Kind ist noch zu jung, um diese zu erfassen, dann handelst du natürlich anders, als wenn du keine Angst hast. Nur weil der eine oder andere NE es nicht zulässt ist er nicht gleich seinen ganzen Prinzipien untreu gewesen – Gefahr ist eben Gefahr, und da greift jeder halbwegs gesunde Mensch ohne. Es kommt in solchen "Grenzsituationen" immer auf deine eigene Definition von "Gefahr" an. "Nichterzieher" haben keine "absolute" Def. von Gefahr. Da unterscheiden sich die Meinungen. Allerdings fällt auf, dass sich NE viele Gedanken über eben diese Definitionen machen und diese oft hinterfragen und neu diskutieren. In der Mailingliste werden auch oft Gefahren diskutiert und da habe ich schon die eine oder andere Definition von mir revidiert. Wer zu NE gekommen ist, hat ja auch bereits sehr viele Definitionen über "Gefahr" über Bord geworfen ("Nicht zu erziehen ist total gefährlich: die Kinder werden narzisistisch, unhöflich, asozial und überhaupt unverantwortlich und zu nichts zu Nutze", z.B. ;-)) ICH persönlich würde wohl ziehen lassen, ich glaube das würden auch viele Erzieher, aber nur, wenn deutlich wird, dass das Kind wirklich genau das ausprobieren will. Ich würde aber mit Sicherheit vorher sagen, dass das schädlich ist, was das verursacht, ich würde Ablenkungsversuche unternehmen, ich würde vielleicht Mal an einer nicht angezündeten Zigarette ziehen lassen – ich würde versuchen, herauszufinden, ob es was anderes ist, was das Kind interessiert (Feuer, Rauch... etwas brennendes in der Hand halten...), ich würde vielleicht ein Räucherstäbchen anbieten, vielleicht würde ich eine Zigarette anzünden und halten lassen etc. – das sind alles so Lösungen, die nur auftauchen, wenn man das Kind wirklich ernst nimmt und nicht denkt: Das Kind ist "unfertig". Erst wenn es "fertig" (erwachsen) ist, darf es alles machen. Jetzt darf es das eben noch nicht. Punkt aus. Statt dessen denke ich: Das Kind ist genau richtig so, wie es ist. Wir sind alle "unfertig". Wir sind alle neugierig. Wie kann ich ihm HELFEN seine Neugier auf sichere Art und Weise zu befriedigen? Und wie gesagt, geht man ansonsten mit Neins sparsam und ehrlich um, werden sie allermeistens akzeptiert. Es sei denn eben, es ist super wichtig für das Kind, das teilt es mir dann mit. Erst dann versuche ich, kreative Lösungen zu finden. Das mit den Neins habe ich heute wieder gemerkt. Wir waren in der Stadt und sind mit unserem 22-Monate altes Kind shoppen gegangen. In verschiedene Läden und so weiter. Er ist überall hin, wollte alles anfassen. Immer ist einer von uns hinterher und hat ihn halt machen lassen – auf sichere Art und Weise, also haben wir aufgepasst, wenn er irgendwas hätte umschmeissen können oder so. Und es war erstaunlich: Ich konnte bei 95% der Fälle einfach "nein, das können wir nicht anfassen, schau Mal dort"* sagen, und er ist einfach weiter gegangen. In nur ganz wenigen Fällen hat er darauf bestanden. Dann haben wir andere Lösungen gefunden, ein Mal war es Schuhe ausziehen (er wollte auf so Polster drauf), das andere Mal war es ich komme mit (im Aufzug spielen, hoch und runter fahren...) und den Rest weiß ich nicht mehr. War eben selten. Daher bin ich sicher, die Wahrscheinlichkeit dass mein Kind bei der Zigarette drauf besteht ist einfach gering. Und ich zerbreche mir normalerweise nicht den Kopf darum, was ich bei gewissen Eventualitäten machen könnte – es ist genug, sich mit der Realität allein zu befassen. Um die Eventualitäten (vielleicht will er NIEMALS eine Zigarette in den Mund nehmen als Kind) kümmere ich mich, wenn es soweit ist. Und nur weil ich JETZT noch nicht weiß, wie ich mit gewissen Eventualitäten umgehen könnte, würde das an meiner Entscheidung zur NE etwas ändern. Ich würde nicht denken: "Oh, da und da gibt es ein Problem, das kann man nicht nichterzieherisch lösen. Dann lass ich es lieber ganz". lol Daher bevorzuge ich bei solchen Diskussionen immer KONKRETE Fälle, mit dem konkreten Kontext, Dinge, die wirklich passiert sind oder Probleme, die tatsächlich stattfinden. Mit den theoretischen Fällen – da fehlen so viele Umstände und Informationen, man weiß nicht, was die konkreten Bedürfnisse sind, die dahinter stecken, man kann keine Rückfragen stellen und außerdem kann man sie total weit treiben bis hin zu Fällen, von denen wir als NE sowieso nicht ausgehen, vor allem wenn es um Drogenkonsum geht. Bei all dem Rauch und Smog, den wir tagtäglich einatmen wird wohl ein Mal schlecht und unbedarft an einer Zigarette ziehen kaum was ausmachen. Das ist aber eben MEINE Definition. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass gesunde ausgeglichene Menschen nicht zu Drogen greifen. Zumindest nicht zu harten - Heroin oder sonstige harte Drogen sind dann auch immer gern genommene theoretische Anfragen. Wenn es so weit kommt, dann ist gewaltig was schief gegangen, meiner Meinung nach. Und auch wenn mein Kind niemals ein Nein von mir akzeptiert – dann ist die Beziehung vielleicht auch nicht unbedingt intakt. Ich würde mich eher darum kümmern. Und natürlich geht für mich eine intakte Beziehung nur: erziehungsfrei ;-) Grüße Johanna www.unerzogen.de
Huhu! Danke für eure Tips und Hinweise. Unsere Süße hat den Wein letztendlich doch nicht bekommen, was aber alles auf einem großen Missverständnis beruhte. Sie war aber auch nicht sehr enttäuscht und das befürchtete Geschrei blieb aus. Und ja, wir haben auch das Glas vermutet, aber das wollte sie dann letztendlich auch nicht und gab sich mit etwas Wasser in ihr Puppenglas zufrieden... lg - roma
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