Mitglied inaktiv
Hi, vielleicht wisst Ihr eine Lösung: Unser Sohnemann ist 4,5 Jahre alt. Vor etwa vier Wochen hat er sich ein Abenteuerbett gewünscht und bekommen, obwohl es nicht in unsere finanzielle Planung paßte. Anfangs war er begeistert, ließ sich gut ins Bett bringen, es hatte sich ein neues Abendritual entwickelt - alles recht positiv. Vor einer knappen Woche kam dann der Knick, d.h. seither ist nur noch Terror. Der Tagesablauf ist wie immer, d.h. trotz Baby versuchen wir alles, damit er nahezu immer einen von uns um sich hat und sich keineswegs vernachlässigt fühlt. Ich muß noch anmerken, daß er 1. ein Uhu ist wie ich (d.h. je später, desto fitter) und 2. ungewöhnlich wenig Schlaf braucht. Dank der Ferien darf er morgens auch möglichst lange Schlafen. Weniger würde aber nichts ändern. Durch meinen Job komme ich meistens zwischen 22.00 und 23.00 Uhr nach Hause und möchte nun wenigstens ein paar Abende haben, an denen ich einfach `mal Ruhe für mich selbst habe. Zum Abendablauf: Wir kündigen ihm an, daß er sich demnächst für die Nacht herrichten wird, fragen ihn, ob er noch Hunger hat, machen ihn dann bettfertig, begleiten ihn in sein Zimmer, dort lesen wir ihm noch zwei Geschichten vor, während er seine Milch trinkt, anschließend gibt`s einen Kuß und immer denselben Satz. Dann Licht aus, Tür offen - meistens schläft er in Kürze ein. Inzwischen beginnt der Machtkampf bereits direkt zu Beginn, d.h. er läßt sich oft nicht einmal ohne Kampf umziehen, etc. Heute war wieder Krieg, weil ich ihm über eine halbe Stunde lang auf dem Sofa vorgelesen hatte, er dann wollte, daß ich mich zu ihm lege (was ich auch getan hätte), ich ihm aber wegen eigener Müdigkeit nicht erneut vorlesen wollte. Er tobt, heulte, weigerte sich zu Bett zu gehen, plärrte schrill (was bei mir augenblicklich zu höllischen Migräneattacken führt). Ich weiß, daß er trotzdem müde ist. Gleichzeitig fühle ich mich irrsinnig gedemütigt und als Idiot behandelt, obwohl ich den ganzen Tag alles versuche, ihn auch in meiner äußerst kargen Freizeit nicht zu vernachlässigen. Statt dessen: Terror und zwar so, daß er sich mit verschränkten Armen, herablassendem Geschau, Gebrüll und jeglicher weiteren Möglichkeit gegen alles gute Zureden, Bitten, Betteln, Anreize (ich lege mich zu Dir, etc.) wegen der mickrigsten Kleinigkeit massiv erwehrt. Ich bin am Ende meiner Weisheit und meiner Kraft. Ach ja, Angst hat er übrigens keine. Habt Ihr irgendwelche Hilfsvorschläge, vielleicht sogar selbst erprobte? Warum tut er das? Herzlichen Dank für Euere Ideen. LG Fiammetta
Ach ja, vorgestern war gegen 23.30 Uhr endlich Ruhe, gestern war`s etwa 23.00 Uhr. Verständlich, daß es uns langt, oder?
Hallo, fiammetta, zunächst meinen Respekt vor dem dich wohl bald zerreißenden Spagat zwischen Arbeit und voll engagierter Mutter. Ich denke, auch dein Sohn weiß, was er an Dir hat und veranstaltet unter anderem diesen Zirkus, weil er weiß, dass er es kann/ darf ohne Strafe befürchten zu müssen. Meine erste Idee beim Lesen deines Beitrags war: vllt. gibt es bei dem Einschlafritual zu viele Alternativen, zu viel Abwechslung, zu viel Eingehen und Verändern des Ablaufs? Ein Kind reagiert nach seinem momentanen Bedürfnis, böse Geister mögen formulieren nach Lust und Laune. Meine erster Gedanke, wie evtl. Abhilfe geschaffen werden kann: ab einer bestimmten Uhrzeit, die ihr einmal wöchentlich gemeinsam abstimmt, gibt es sämtliche Aktivitäten nur noch im Kinderzimmer. Vorlesen - nur dort, Kuscheln - nur dort, leise Musik hören - nur dort. Viel Kraft würde mit Sicherheit meine Idee kosten, dass Du ab dieser Zeit nur noch flüsternd mit ihm sprichst und nur noch auf Flüstern reagierst. Ansonsten, wenn die abgemachte Zeit überschritten ist, dann nicht mit Alternativ-Einschlaf-Aktionen anfangen, denn die sind vielmehr Aktivitäten zum Wachbleiben, denn wer weiß, was danach kommt... LG, AyLe und eine geruhsame Nacht...Du Ärmste
Hallole, zum Thema des Schlafensgehens kann ich dir von unseren Strategien und Taktiken und den daraus resultierenden Erfahrungen berichten. Das Fazit zuerst: Letztendlich schlafen beide Kinder gemütlich so gegen 21.30 Uhr ein. Da ich selbst Gegner von allzu vielen und allzu rigiden Ritualen bin, habe ich mich nie sonderlich bemüht, taktisch raffinierte Zubettgehrituale einzuführen, sondern habe die Kinder von Anfang an dann einschlafen lassen, wenn sie müde waren. Die am sichersten wirkende Taktik hier ist: ich lege mich mit Ihnen zusammen ins (Ehe)bett. Dort schlafen sie normalerweise innerhalb von 5 Minuten ein (der Kleine wird noch gestillt und der Große liegt daneben). Nach ca. einer Stunde werden sie dann in ihre eigenen Betten gebracht, weil sie dann schon so tief schlafen, dass sie durch das Rumtragen nicht aufwachen. That's all. O.k., vor dem Schlafengehen ist Zähneputzen und Gesichtswäsche dran. Das kann man allerdings nicht unbedingt als Ritual bezeichnen ;-) Könnte das bei Euch vielleicht auch klappen? Liebe Grüße JAcky
Hallöchen, wir hatten erst vor kurzem genau den gleichen 'Stress' mit unserer Großen (auch 4,5 J.) Sie geht gut ins Bett und schläft auch dort alleine ein. Doch vor 2 Tagen hatten wir geheul, gejammer und getobe in den höchsten Tönen. Ich weiss, dass sie einfach nur übermüdet war. Sie wollte nicht ins Bett, schrie, sie wäre nicht müde und machte voll das Fass auf. Ich habe mich wirklich zusammen nehmen müssen, um mit ihr ganz ruhig, leise und sachlich zu reden. Dann ging es wieder ganz gut. Vielleicht solltest du deinen Sohn etwas früher zu Bett bringen? Bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit. Wie meine Vorschreiberinnen schon erwähnten, leise sein. Eine Geschichte lesen und gut ist. Vielleicht darf er zum einschlafen noch eine CD hören? Leise versteht sich. Ansonsten kann ich nur die Daumen drücken, dass die Phase schnell vorüber geht. lg
Hallo! Das hört sich ja wirklich nicht gut an! Wer bringt deinen Sohn denn ins Bett? Da du ja bis 22 Uhr arbeitest wie du schreibst. Dein Mann? Ihr solltet wirklich darauf achten, das euer Sohn zu einer bestimmten Zeit im Bett liegt. 23 Uhr ist definitiv zu spät! Viell. ist er um diese Zeit auch so übermüdet das es deswegen schon Theater gibt. Feste Zeiten, Regeln und Rituale sind wirklich sehr wichtig für die Kleinen, damit sie einen Halt haben und sich sicher fühlen. Ihr solltet so um 19.00 - 19.30 Uhr anfangen mit Bettfertig machen, Zähneputzen, Schlafanzug an usw. Dann ab ins Bett, viell. noch vorlesen, etwas kuscheln, dabei ruhig schon mal das Licht dämmen, dann eurem Sohn eine Gute Nacht wünschen und das Zimmer verlassen. Kein hin und her, und ich kann mich ja zu dir legen wenn du möchtest oder ich mache das so und so, wie du willst. Ein fester Ablauf muss sein an den sich alle halten. Viel zu viel durcheinander. Es wird am Anfang bestimmt nicht leicht, und dein Sohn wird bestimmt weinen oder rumschreien. Das ist aber nur, weil er sauer wird, denn er merkt, das er nicht mehr nur seinen Willen durchsetzen kann. Ihr müsst in dieser Zeit einfach hart bleiben, und trotzdem wenn ihr mit eurem Ritual fertig seid das Zimmer verlassen. Natürlich kannst du nach fünf Minuten noch mal reingehen, und versuchen ihn zu beruhigen. Aber auch dann möglichst nur ruhig auf ihn einreden und wieder gehen. Nach ein paar Tagen wird es dann bestimmt schon viel besser klappen, und dein Sohn wird viel leichter einschlafen. Ich wünsche dir viel Erfolg! Achso, und noch etwas: Kinder müssen nicht alles haben, was sie gerne hätten. Du schreibst, das Bett was er bekommen hat, saß nicht in eurem Budget drinne! So etwas erkläre ich meinen Kindern! Sie wissen, das so Sachen viel Geld kosten, und man nicht alles haben kann. LG
Hallo Fiametta, zuerst einmal - ich weiß das ist schwer - würde ich mal das "kriegerische" rausnehmen: Du sprichst von Krieg, Terror und Demütigung - Dein Sohn hat offensichtlich großes Vertrauen zu Dir! Das meine ich nicht ironisch. Mit viereinhalb ist er sicherlich schon ein ganz verständiger Junge, der zwar sein Tun noch nicht in allen Konsequenzen absehen kann, aber doch zu einer gewissen Einsicht fähig ist. Worauf ich hinaus will: Ich kenne Dein Problem nur zu gut, habe selbst zwei Kinder und immer voll gearbeitet, erst seit mein großer 5 ist, gönn ich mir überhaupt hin und wieder mal einen Abend für mich, weil ich einfach beruflich so viel zu tun habe, dass ich das den Kindern nicht auch noch "nehmen" möchte. Das kennst Du alles. Wir haben es bisher so gehalten, dass wir in einem ruhigen Moment (also bei Abendproblemen eher am Morgen oder am Mittag - nicht unmittelbar danach oder davor) mit den Kindern gesprochen haben - mit meinem Sohn geht das deutlich besser als mit meiner Tochter (deren Kopf duetlich dicker ist als meiner!). Wir haben sie konkret gefragt, was wir denn machen können, damit wir alle friedlicher miteinander umgehen. Kinder sind da ganz einfallsreich und wir sind schon manches Mal so zu einer Lösung gekommen. Allerdings haben wir dann auch darauf bestanden, es so auch mal zu probieren und bei dem Ritual auch zu bleiben. Zuviele Optionen machen nur unzufrieden. Allerdings gebe ich offen zu, dass ich meine Tochter -todmüde - im Moment auch nur ins Bett bekomme, wenn ich mich dazu lege und kuschele bis sie einschläft - ist mir aber lieber als irgendwelches Wehklagen am Abend, das zermürbt und geht auch nicht schneller. Grüße und gute Nerven. Tina
Bei uns wurden die abendlichen Rituale aneinander gekoppelt. Sprich: Wenn nicht bis dann und dann Zähne geputzt, gewaschen, Schlafanzug an sind, dann fällt die Gute-Nacht-Geschichte dementsprechend kürzer aus oder ganz aus. Somit war zumindest der Beginn des ins-Bett-gehen ganz gut in den Griff zu bekommen - der Hinweis darauf, dass sie noch eine Geschichte hören wollen, spornte sie an, sich schnell fertig zu machen. Gute-Nacht-Geschichte gab es dann immer zu einer bestimmten Zeit (wenn die überschritten war, fiel sie ja aus). Übrigens mussten wir dann auch nicht schimpfen oder böse werden, einfach nur die Konsequenz durchführen. Ein bisschen Austausch am Bettrand und ein Gute-Nacht-Lied fanden ja trotzdem noch statt. Was das nicht-schlafen-können nach dem Gute-Nacht-Lied angeht, da gehen wir unterschiedlich mit um. Wenn wir das Gefühl haben, dass es Zeitschinderei ist und das Kind das Einschlafen noch gar nicht richtig versucht hat, lassen wir da nicht viel mit uns reden, da geht es ab zurück ins Bett. Wenn wir aber merken, dass die Kinder wirklich noch nicht in den Schlaf finden (z.B. weil es im Sommer so heiß ist), bieten wir ihnen nach einer Weile auch sowas an wie auf unserem Bett einschlafen und später rüber getragen werden. LG sun
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